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Steinsieks Muhle war eine durch das Wasser des Jollenbecker Muhlenbaches angetriebene Wassermuhle im Bielefelder Ortsteil Brake die heutige Adresse lautet Engersche Str 273 33729 Bielefeld Historisch gehorte Steinsieks Muhle jedoch nicht zu Brake sondern zur Bauerschaft Schildesche Erst bei der Eingemeindung Schildesches nach Bielefeld im Jahre 1930 kam die ausserhalb des Schildescher Ortskerns liegende Muhle zu Brake 1973 wurde auch Brake nach Bielefeld eingemeindet so dass Steinsieks Muhle sich jetzt auf Bielefelder Stadtgebiet befindet Inhaltsverzeichnis 1 Die Muhlenhistorie nach Uberlieferung der Familie Muller Steinsiek 1 1 Historische Quellen von 939 und 947 n Chr 1 2 1550 Im Urbar wurde Muller Steinsiek urkundlich erwahnt 1 3 Eine Beschreibung der Muhle wie sie um 1590 angelegt war 1 4 1718 Die Einfuhrung der Zwangsmuhlen 2 Nachwort 3 LiteraturDie Muhlenhistorie nach Uberlieferung der Familie Muller Steinsiek Bearbeiten800 n Chr wurde die Technik mit Wasserantrieb Mehl zu mahlen von den Franken nach Schildesche gebracht Man legte die Mahlstelle in einer steinigen Niederung Siek an die nahe an dem Muhlenbach lag und nicht weit von den anderen Hofstatten entfernt war Wahrscheinlich bildete sich so die Bezeichnung Muhle zum Steinsieke Der Nachname Steinsiek tauchte das erste Mal um 1550 im Urbar einer Abgabenliste fur den Landesherrn auf Historische Quellen von 939 und 947 n Chr Bearbeiten Die erste urkundliche Eintragung uber Frau Marswidis erfolgte im Jahr 939 n Chr Zu der Zeit spendete sie einen Teil ihres Besitzes fur die Grundung des Damenstiftes in Schildesche Einen Nachweis uber die Existenz des Hofes Schildesche erbrachte die Urkunde von Kaiser Otto II aus dem Jahre 947 n Chr Danach wurde eine Liste der Hofe angelegt die Abgaben an das Stift zu leisten hatten Steinsieks Muhle gehorte einst zum Hof Schildesche 1550 Im Urbar wurde Muller Steinsiek urkundlich erwahnt Bearbeiten nbsp Wassermuhlrad der Muhle Steinsiek um 1954Erst um 1550 wurde Muller Steinsiek ins Urbar eingetragen Das Urbar war ein Verzeichnis aller Hofstatten deren Eigenbehorige Abgaben an ihren Landesherrn zu leisten hatten Es wurde der Muller Reineke Steinsiek als Betreiber der Muhle eingetragen Er wohnte mit seiner Familie in der Muhle und hatte die Hausnummer 10 in der Bauerschaft Schildesche Als Eigenbehoriger mit Frau und Kindern gehorte er zum Hof Meier zu Altenschildesche Seine Abstammung vom Erbkotter Steinsiek Nr 9 der Bauerschaft Schildesche galt als sicher Die Muhle befand sich in unmittelbarer Nahe der Hofe Meyer zu Altenschildesche Honer zu Altenschildesche und Upmeyer zu Altenschildesche und bildete zusammen mit diesen Hofen und mehreren Kotten den nordlich des Johannisbachs gelegenen Teil der Bauerschaft Schildesche Eine Beschreibung der Muhle wie sie um 1590 angelegt war Bearbeiten Die historische Quelle ist ein Brief verfasst von Muller Steinsiek Das Grundstuck auf dem der Muller Johann Steinsiek seine Muhle um 1590 anlegte kaufte er vom Meyer zu Altenschildesche Das Land reichte fur einen Rasenstich vor der Muhle und auch fur einen kleinen Garten Zusatzlich baute er auch ein Haus auf sein Grundstuck Zwei Wege fuhrten zur Muhle Ein Abzweig des Jollebaches wurde mit einem Muhlendamm angelegt Den Muhlendamm instand zu halten war fur den Muller ein grosser Aufwand Er benotigte dafur sehr viel Erde und somit Land Fur die Nutzung der Wasserkraft des Muhlenbaches musste Muller Johann Steinsiek dem Landesherren jahrlich einen Hornschen Gulden zahlen Um 1772 begann man das Ackerland neu aufzuteilen um es profitabler bewirtschaften zu konnen Auch der Muller war von dieser Neuaufteilung der sogenannten Gemeinheiten betroffen Er erklarte dass sein Vorfahre 1590 das Saatland vom Meier zu Altenschildesche gekauft hatte und dieses wollte man ihm nicht zuruckgeben Deshalb schrieb er einen Beschwerdebrief um seine Forderung zu rechtfertigen Spater wurde die Muhle mit allen Rechten und Pflichten auf den Muller zuruckubertragen 1718 Die Einfuhrung der Zwangsmuhlen Bearbeiten Bei der Einfuhrung des Muhlenzwangs durch den preussischen Konig Friedrich Wilhelm I im Jahre 1718 wurden nicht nur die umliegenden Hofe der Muhlen sondern auch ein grosser Teil der sudlich des Johannisbaches im Dorf Schildesche gelegenen Hofstatten sowie einige Braker Hofstatten der Steinsiekschen Muhle zugewiesen Insgesamt gehorten nun 64 Hofstatten zum Einzugsbereich von Steinsieks Muhle die dadurch zur grossten Schildescher Muhle wurde 1810 wurde der Muhlenzwang zwar wieder aufgehoben die wirtschaftliche Basis von Steinsieks Muhle war aber dadurch nicht gefahrdet da die meisten der Bauern aus dem ehemaligen Muhlenbezirk ihr Korn auch weiterhin dort mahlen liessen Nachwort BearbeitenDas Muhlrad der Steinsiekschen Muhle wurde weiterhin durch Wasserkraft angetrieben und arbeitete erfolgreich bis 1954 Die Muller Steinsieks vererbten die Muhle in strikter Linie immer an einen Sohn der Mullerfamilie weiter so belegt es die Stammtafel der Muller zum Steinsiek Es wurde aus der Familie uberliefert das es dem Muller Johann Steinsiek geb 1810 moglich war den Hof Honer zu Eissen zu kaufen Den bekam sein alterer Sohn der nannte sich von da an Friedrich Wilhelm Steinsiek gen Honer zu Eissen geb 1855 Der jungere Sohn erbte die Muhle und nannte sich Gottlieb Muller Steinsiek geb 1857 1914 Gottlieb Muller Steinsiek war der letzte Muller er vererbte die Muhle an seine Tochter Johanne Steinsiek geb 1892 Im Jahre 1914 musste die Muhle nach einem Brand wieder aufgebaut werden Der Wiederaufbau dauerte bis 1918 da die Muhle auf die andere Seite der Jolle verlegt wurde Johanne Steinsiek verpachtete die Muhle und weiterhin wurde dort Mehl gemahlen Nach dem Tod der Mullerstochter im Jahre 1954 wurde die Muhle stillgelegt Im Jahre 2000 entstand aus der geschichtstrachtigen Muhle zum Steinsiek wie sie einst genannt wurde ein modernes Wohnhaus Passanten die heute an dem Anwesen vorbeigehen und uber die 400 jahrige Muhlengeschichte nicht informiert sind konnen die ursprungliche Nutzung als Wassermuhle nicht mehr erkennen Selbst das alte Muhlrad als letzte Erinnerung an den Antrieb mit der Wasserkraft des Jollebaches ist zerfallen Literatur BearbeitenCulemann Heinrich 1000 Jahre Schildesche 939 1939 Verlag Heinz Kameier 1983 Stadtarchiv Bielefeld Nachlass Culemann Einige Nachrichten uber die Familie Steinsiek Rahe Jurgen Steinsieks Muhle war Brakes Stolz Westfalen Blatt 08 2003 52 06345 8 56696 Koordinaten 52 3 48 4 N 8 34 1 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinsieks Muhle amp oldid 194333468