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Sita Maria Dias Valles 23 August 1951 in Cabinda Portugiesisch Westafrika vermutlich 1 August 1977 in Luanda Angola war eine portugiesische bzw angolanische Kommunistin und Anfuhrerin des portugiesischen kommunistischen Studentenverbandes Im Zuge der Revolte des 27 Mai gegen die herrschende MPLA im Mai 1977 wurde Valles inhaftiert gefoltert und anschliessend ermordet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Ausbildung und politisches Engagement 1 3 Gescheiterter Putsch im Mai 1977 1 4 Rezeption 2 Einzelnachweise 3 Bibliographie 4 WeblinksLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Sita Valles wurde am 23 August 1951 in der Exklave Cabinda als Tochter von Edgar Francisco da Purificacao Valles und Maria Lucia Dias Valles geboren Sie wuchs in der Kolonialhauptstadt Luanda in einer wohlhabenden goesischen Familie auf ihre Eltern waren als Kolonialbeamte von Portugiesisch Indien nach Luanda versetzt worden 1 Ausbildung und politisches Engagement Bearbeiten Nach Abschluss ihrer Schulausbildung begann sie ein Medizinstudium an der Universitat in Luanda wo sie erstmals in Kontakt mit politischen Gruppen vor allem Maoisten kam Spater wechselte sie an der Universitat Lissabon und trat dort 1971 der aktiven kommunistischen Szene im Untergrund bei unter anderem auch der Uniao dos Estudantes Comunistas Bald stieg sie dort zu einer der prominentesten Fuhrungsfigur neben Zita Seabra auf Wahrend der Nelkenrevolution am 25 April 1974 befand sich Valles bei einem Kongress der Komsomol in Moskau Aufgrund der Geschehnisse entschied sie sie in ihre Heimat Angola zuruckzukehren um dort im Sommer 1975 der anstehenden Unabhangigkeit der portugiesischen Kolonie beizuwohnen und sich politisch zu betatigen Kaum in Angola angekommen schloss sie sich dem dominierenden sich selbst als kommunistisch bezeichnenden Movimento Popular de Libertacao de Angola MPLA an Sie galt von Anfang an dem orthoxoden prosowjetischen Flugel der MPLA zugehorig angefuhrt von Nito Alves Innenminister und Prasident Agostinho Neto und Jose Van Dunem General der angolanischen Streitkrafte Letzteren heiratete Valles 1977 und bekam einen Sohn mit ihm den sie zu Ehren von Che Guevera Ernesto nannten 1 2 Gescheiterter Putsch im Mai 1977 Bearbeiten Der orthodoxe Flugel auch als Fraccionismo oder Nitistas nach Nito Alves bezeichnet opponierte bereits kurz nach der Unabhangigkeit gegen den angolanischen Staatsprasidenten Agostinho Neto der MPLA Sie forderten eine viel starkere Bindung an die Sowjetunion eine Stationierung nicht nur von kubanischen sondern auch sowjetischen Truppen im Land sowie eine starkere Zentralisierung Valles stand hinter diesen Positionen und vertrat diese offentlich 1976 suspendierte das Zentralkomitee der MPLA Alves und Van Dunem fur sechs Monate da ihnen vorgeworfen wurde eine zweite MPLA zu grunden Alves blieb jedoch weiterhin Innenminister unter Agostinho Neto Im Zuge einer eingesetzten Untersuchungskommission wurde spater auch Valles aus der MPLA ausgeschlossen da ihr Spionagetatigkeit fur den KGB vorgeworfen wurde 1 2 Die Gruppe um Alves begann daraufhin im Fruhjahr 1977 mit den Planen Staatsprasident Neto zu sturzen Der Sturm des Prasidentenpalastes des Hauptgefangnisses und mehrerer Radiostationen am 27 Mai 1977 scheiterte jedoch trotz Unterstutzung der angolanischen Armee vorwiegend an der Unterstutzung der in Luanda stationierten kubanischen Soldaten der Fuerzas Armadas Revolucionarias Die Gruppe um Alves wurde festgenommen auch Valles Ihr wurde vorgeworfen eine der Hauptkopfe hinter dem Putsch zu sein 1 2 Die Informationen uber Valles nach ihrer Inhaftierung sind sehr vage ungenau und teils widerspruchlich 2 Angeblich wurde sie nur wenige Wochen spater am 1 August 1977 zunachst von den Sicherheitskraften der angolanischen Staatssicherheit DISA Direccao de Informacao e Seguranca de Angola vergewaltigt anschliessend erschossen und in eine Grube geworfen Auch ihr Ehemann Jose Van Dunem sowie der Anfuhrer der Gruppe Nito Alves wurden exekutiert Im Rahmen von Sauberungsaktionen in den darauffolgenden zwei Jahren sollen bis zu 20 000 interne Oppositionelle der MPLA umgebracht worden sein 1 2 Die portugiesischen Kommunisten distanzierten sich offiziell von Sita Valles und warfen Nito Alves vor sie instrumentalisiert zu haben 2 Valles Eltern erfuhren offiziell nie vom Tod ihrer Tochter und liessen sie fur mehrere Jahre suchen 1 Rezeption Bearbeiten Bis heute gelten die Umstande um den Putsch beziehungsweise Revolte des 27 Mai Vinte e Sete de Maio wie sie in Angola und Portugal genannt wird als weitestgehend unklar Leonor Figueiredo Journalistin und Schriftstellerin befasste sich eingehend mit der Biographie und dem Werdegang von Sita Valles Ihre Forschungen veroffentlichte sie in dem Buch Sita Valles Revolucionaria Comunista ate a Morte deutsch Sita Valles Revolutionarin Kommunistin bis zum Tod das 2010 bei Aletheia Editores erschien Figueiredo stellt vor allem heraus wie kurz aber doch sehr intensiv Valles kurzes Leben gewesen sei und bezeichnet sie mehrfach als Heldin Heroina Auch betont sie in ihrem Werk wie unbekannt die Sauberungsaktionen der MPLA von 1977 bis 1979 vor allem im Ausland waren Jose Manuel Fernandes Kolumnist bei der portugiesischen Zeitung Publico widersprach Figueiredo und kritisierte dass es bis heute nicht klar sei welchen Anteil und Verantwortung Valles an der brutalen Gewalt vom 27 Mai 1977 und den Folge trage 3 Figueiredos Werk erschien im Dezember 2018 in einer englischsprachigen Ubersetzung unter dem Titel Sita Valles A Revolutionary until Death beim Verlag Goa 1556 ubersetzt von David Addison Smith Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Pamela D Mello The Goan origin woman who fought for Angola s freedom and was killed by its first government In Scroll in 13 Dezember 2018 abgerufen am 13 Dezember 2018 a b c d e f Sita Vales protagonista do 27 de Maio In memorium In Club K 20 Mai 2012 abgerufen am 13 Dezember 2018 portugiesisch Jose Manuel Fernandes Para alem da morte tragica de Sita Valles In Publico 10 September 2010 abgerufen am 14 Dezember 2018 portugiesisch Bibliographie BearbeitenLeonor Figueiredo Sita Valles Revolucionaria Comunista ate a Morte 1951 1977 Aletheia Editores Lissabon August 2010 ISBN 9789896222949Weblinks BearbeitenPamela D Mello The Goan origin woman who fought for Angola s freedom and was killed by its first government Scroll in 12 Dezember 2018 englisch Sita Vales protagonista do 27 de Maio In memorium Club K 20 Mai 2012 portugiesisch As duas revolucoes de Sita Valles Esquerda net 22 Mai 2017 portugiesisch Normdaten Person LCCN n2011067541 VIAF 187405314 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 14 Dezember 2018 PersonendatenNAME Valles SitaALTERNATIVNAMEN Valles Sita Maria DiasKURZBESCHREIBUNG portugiesisch angolanische KommunistinGEBURTSDATUM 23 August 1951GEBURTSORT Cabinda Portugiesisch WestafrikaSTERBEDATUM unsicher 1 August 1977STERBEORT Luanda Angola Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sita Valles amp oldid 221948961