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Das Schwimmdock der Woermann Linie in Duala war ein schwimmfahiges und senkbares Dock zur Trockenlegung von Schiffen im Hafen Duala in der deutschen Kolonie Kamerun Es wurde von 1904 bis 1914 durch die Hamburger Woermann Linie betrieben Das Schwimmdock der Woermann Linie in Duala am 30 Oktober 1904 mit Herzogin Elisabeth Foto von Carl Hohl Inhaltsverzeichnis 1 Konstruktion 2 Geschichte 3 Einzelnachweise 4 WeblinksKonstruktion BearbeitenDas Dock hatte eine Lange von 62 Metern und eine aussere Breite von 17 5 Metern Die lichte Weite zwischen den Seitenwanden betrug 13 Meter Das Dock bestand aus funf Pontons mit einer Hohe von zwei Metern Der vorderste Ponton war trapezformig um geringeren Widerstand beim Schleppen zu bieten 1 Zur Aufnahme eines Schiffes wurden Wassertanks teilweise gefullt bis das Dock sich so weit senkte dass ein Schiff zwischen die beiden Seitenwande des Docks einfahren konnte Zur Hebung des Docks wurde der Wasserballast ausgepumpt wodurch das Dock Auftrieb bekam Das Dock samt dem darin befindlichen Schiff wurde dadurch aus dem Wasser gehoben Seine Tragfahigkeit ermoglichte die Hebung von Schiff mit einem Gewicht von bis zu 1 200 Tonnen 2 Die Baukosten betrugen circa 500 000 Mark 3 Zur Ausrustung des Docks zahlten ein 17 Tonnen Kran und zwei Dampfspills zum Einholen der Schiffe 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Das Woermann Schwimmdock im Schleppzug auf dem Weg nach Kamerun Skizze von Willy Stower Schiffsverbindungen nach und in Westafrika waren ein zentraler Markt der Woermann Linie Die Flotte war um das Jahr 1900 so angewachsen dass Wartungen und Reparaturen der Schiffe im afrikanischen Kustendienst erforderlich wurden Da es im kolonialen Westafrika dazu kaum Hafeninfrastruktur gab wurde ein eigenes Schwimmdock in Auftrag gegeben Als Liegeplatz wurde Duala ausgesucht das im Kamerunastuar uber einen geschutzten Naturhafen verfugte 4 Duala war ein Hafen der westafrikanischen Station der Kaiserlichen Marine deren Kanonenboote zum Docken nach dem britischen Kapstadt fuhren Der Liegeplatz war daher auch von militarischem Interesse 1 Das Dock wurde unter der Baunummer 173 durch die Werft Blohm Voss in Hamburg gebaut 5 Es war das erste Schwimmdock der Werft das nicht dem Eigenbedarf diente 1 Die Ablieferung an die Woermann Linie erfolgte am 17 Juli 1904 5 6 Im Unterschied zu dem deutschen Schwimmdock fur Daressalam wurde das Dock fur Duala nicht in Einzelteilen transportiert sondern von Hamburg bis nach Afrika geschleppt 7 Der Schleppzug verliess den Hamburger Hafen am Tag der Ablieferung im Juli 1904 Die Schlepper Ocean und Zuiderzee des niederlandischen Unternehmens L Smit amp Co brachten das Dock bis nach Kamerun 8 Der Marinemaler Willy Stower hielt diese ungewohnliche Fahrt in einer Skizze fest Im Oktober 1904 nahm die Woermann Linie im Hafen von Duala den Dock Betrieb auf In den ersten beiden Betriebsmonaten wurden funf Schiffe mit einer Tonnage von 300 bis 950 Tonnen gedockt 1 darunter die Herzogin Elisabeth 548 BRT Neben eigenen Schiff der Woermann Linie wurden in dem Dock auch andere Schiffe gewartet wobei die Nachfrager drei Gruppen angehorten Vertreter Woermanns die deutsche Verwaltung und internationale Schifffahrtslinien 9 Unter anderem wurden britische Schiffe aus Lagos und spanische Schiffe aus Fernando Poo gedockt 10 Der Liegeplatz des Docks befand sich ufernah zwischen der Landungsbrucke und dem deutschen Regierungsgebaude bei einer Wassertiefe von circa 6 Metern 11 Laut den Akten der Kolonialverwaltung Kamerun teilte die Woermann Linie dem Gouvernement im August 1912 mit das Dock nach Lagos verlegen zu wollen Alternativ konne das Gouvernement von Kamerun das Dock selbst ubernehmen 12 Im Kolonial Lexikon das 1914 kurz vor der Veroffentlichung stand steht hingegen Die Firma Woermann hat im Hafen Duala ein Schwimmdock 13 Im September 1914 kurz nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs in Kamerun wurde das Dock offenbar von den Entente Machten erobert Uber den weiteren Verbleib ist wenig bekannt 5 Ein Foto von 1937 zeigt das Dock im Flusslauf des Wouri bei Duala 14 In einer Ausgabe der Zeitschrift Kehrwieder von 1960 wird das Schwimmdock noch als funktionsfahig fur Schiffe mit bis zu 1 000 BRT genannt 15 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Hans Jurgen Witthoft Tradition und Fortschritt 125 Jahre Blohm Voss Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg 2002 ISBN 3 7822 0847 1 S 74 Gustav Adolf Fischer Docks in Heinrich Schnee Hrsg Deutsches Kolonial Lexikon I Bd Quelle amp Meyer Leipzig 1920 S 470 Ohne Verfasser Aus unseren Kolonien Kamerun Das Kameruner Schwimmdock In Deutsche Kolonialzeitung 21 Jg 1904 Ausg Nr 42 vom 20 Oktober 1904 S 417 online in der Kolonialbibliothek der Universitat Frankfurt am Main Christian Grotewold Unser Kolonialwesen und seine wirtschaftliche Bedeutung Ernst Heinrich Moritz Stuttgart 1911 S 36 online an der Staats und Universitatsbibliothek Bremen a b c Hans Jurgen Witthoft Tradition und Fortschritt 125 Jahre Blohm Voss Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg 2002 ISBN 3 7822 0847 1 S 518 Hans Georg Prager Blohm Voss Schiffe und Maschinen fur die Welt Koehler Herford 1977 ISBN 978 3 7822 0127 8 S 237 Ohne Verfasser Aus unseren Kolonien Kamerun Schwimmdock der Woermann Linie In Deutsche Kolonialzeitung 21 Jg 1904 Ausg Nr 28 vom 14 Juli 1904 S 278 f online in der Kolonialbibliothek der Universitat Frankfurt am Main Ohne Verfasser Das Woermann Schwimmdock fur Kamerun in Der Monat Oktav Ausgabe von Uber Land und Meer Jg 1903 04 Bd 3 Heft 9 12 S 404 online bei Googlebooks Deutschen Kolonialgesellschaft Hrsg Ruckblick auf die Entwicklung Kameruns im Jahre 1905 Zentrale fur Unterrichtsmedien im Internet e V abgerufen am 21 Juli 2019 Kurt Schwabe Hrsg Die deutschen Kolonien Band 1 Togo Kamerun Deutsch Sudwestafrika Weller amp Huttich Berlin 1909 S 43 online in der Kolonialbibliothek der Universitat Frankfurt am Main Plan von Duala mit der Lage des Schwimmdocks Deutsches Kolonial Lexikon auf den Seiten der Universitatsbibliothek Frankfurt am Main Gouvernement von Kamerun Amtliche Benutzung des Schwimmdocks der Woermann Linie in Duala Digitalisat online zuganglich uber den Archivfuhrer deutsche Kolonialgeschichte Siegfried Passarge Duala in Heinrich Schnee Hrsg Deutsches Kolonial Lexikon Band I Quelle amp Meyer Leipzig 1920 S 477 ff Deutsche Fotothek Dietzel Karl Heinrich Schwimmdock 1937 In deutschefotothek de Abgerufen am 12 Februar 2021 Ohne Verfasser Der Hafen Kamerun in Kehrwieder Ausg Nr 2 vom Februar 1960 S 19 Online bei der Staats und Universitatsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky Weblinks BearbeitenSchiff im Schwimmdock Werft von Duala historische Fotografie des Ethnologischen Museum der Staatlichen Museen zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Modell des Woermann Schwimmdocks auf picclick de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwimmdock der Woermann Linie in Duala amp oldid 227132811