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Saudia Flug 163 war ein Linienflug der Saudia vom Karachi Jinnah International Airport zum Flughafen Dschidda mit Zwischenlandung auf dem Flughafen Riad alt Wahrend des Fluges am 19 August 1980 brach kurz nach dem Start in Riad ein Feuer im hinteren Unterflurfrachtraum der eingesetzten Lockheed L 1011 TriStar aus Den Piloten gelang es zwar nach Riad zuruckzukehren und das Flugzeug notzulanden allerdings wurde keine sofortige Evakuierung durchgefuhrt Durch den Rauch und das Feuer kamen alle 301 Personen ums Leben Dieser Flugunfall ist sowohl der schwerste einer Lockheed L 1011 Tristar als auch der schwerste in Saudi Arabien und zahlt zu den 10 schwersten Unfallen der Zivilluftfahrt 1 Saudia Flug 163Eine vergleichbare L 1011 der SaudiaUnfall ZusammenfassungUnfallart Unterlassene Evakuierung nach Feuer an BordOrt Flughafen Riad alt Saudi Arabien Saudi ArabienDatum 19 August 1980Todesopfer 301Uberlebende 0Verletzte 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Lockheed L 1011 TriStarBetreiber SaudiaKennzeichen HZ AHKName SV 163Abflughafen Flughafen Karatschi Pakistan PakistanZwischenlandung Flughafen Riad alt Saudi Arabien Saudi ArabienZielflughafen Flughafen Dschidda Saudi Arabien Saudi ArabienPassagiere 287Besatzung 14Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Unfallverlauf 2 Ursachenermittlung 2 1 Flugzeug 2 2 Todesursachenermittlung 2 3 Verhalten der Piloten 2 4 Verhalten der Rettungskrafte 2 5 Untersuchungsergebnis 2 6 Empfehlungen 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseUnfallverlauf BearbeitenDas Flugzeug startete um 13 32 Uhr UTC in Karatschi 2 und landete planmassig zum Zwischenstopp in Riad um 16 06 Uhr Nach einem rund zweistundigen Aufenthalt bei dem alle Passagiere das Flugzeug verlassen mussten und das Flugzeug betankt wurde hob das Flugzeug um 18 08 Uhr wieder in Riad ab Etwa sieben Minuten nach dem Start wurde durch optische und akustische Signale Rauchentwicklung im hinteren Teil des Laderaums der L 1011 angezeigt Nachdem der Bordingenieur nach einer Sichtkontrolle die Rauchentwicklung bestatigt hatte entschloss sich der Flugkapitan um 18 20 Uhr in einer Flughohe von rund 22 000 ft ca 6 700 m und einer Entfernung von 78 sm ca 140 km zur Ruckkehr nach Riad 2 Die Crew informierte die Flugsicherung in Riad uber das Feuer an Bord und bekam eine sofortige Freigabe zur Landung Gleichzeitig wurde die Flughafenfeuerwehr angefordert Um 18 25 Uhr stellten die Piloten fest dass sich der Schubhebel des Triebwerks Nr 2 nicht mehr bewegen liess Gleichzeitig wurde die Cockpitcrew von einer Flugbegleiterin informiert dass nun ein Feuer in der Kabine sei das die Passagiere in den Gangen bekampften Kurz darauf forderte der Flugkapitan die Passagiere in einer Durchsage auf die Gange frei zu machen und auf den Sitzplatzen zu bleiben Um 18 29 Uhr informierte eine Flugbegleiterin daruber dass nun zu viel Rauch in der Kabine sei 2 Drei Minuten spater teilte der Flugkapitan der Flugsicherung mit dass er die zugewiesene Landebahn in Sicht habe 2 Er nahm auf Anweisung der Flugsicherung Kontakt mit dem Tower auf Kurz vor der Landung wurde das nicht mehr zu regelnde Triebwerk Nr 2 abgeschaltet Zwischenzeitlich hatten Flugbegleiter angefragt ob das Flugzeug nach der Landung evakuiert werden sollte Um 18 35 Uhr entschied der Kapitan gegen eine sofortige Evakuierung nach der Landung der Bordingenieur gab dies an die Flugbegleiter weiter Eine Minute spater setzte das Flugzeug auf der Landebahn 01 auf Nach der Landung rollte die Lockheed Tristar noch bis zum Ende der Landebahn aus und bog dann nach rechts auf den Rollweg ab Erst dort um 18 39 Uhr rund 2 40 Minuten nach dem Aufsetzen wurde das Flugzeug zum Stehen gebracht Die Piloten meldeten an den Tower Okay we are shutting down the engines now and evacuating Um 18 40 Uhr teilte der Tower mit dass das Feuer sichtbar sei und es erfolgte der letzte Funkspruch aus dem Cockpit der lautet Affirmative we are trying to evacuate now Um 18 42 Uhr wurden die zwei verbleibenden Triebwerke abgeschaltet 2 Den herbeigeeilten Rettungskraften gelang es erst um 19 05 Uhr von aussen die Tur 2R zu offnen Um 19 08 Uhr stand das Innere des Flugzeugs vollig in Flammen In dieser Zeit unternahm die Crew keine Versuche das Flugzeug von innen zu offnen oder war dazu bereits nicht mehr in der Lage 2 Das Flugzeug brannte vollstandig aus alle 301 Personen Crew und Passagiere an Bord kamen ums Leben Ursachenermittlung Bearbeiten nbsp Frontansicht der Maschine nach dem BrandDie Unfalluntersuchungen wurden von der saudischen Luftfahrtbehorde geleitet und nach dem damalig gultigen ICAO Verfahren Annex 13 in Zusammenarbeit mit dem US amerikanischen National Transportation Safety Board und der Federal Aviation Administration sowie der britischen Air Accidents Investigation Branch durchgefuhrt Flugzeug Bearbeiten Bei dem Flugzeug mit dem Kennzeichen HZ AHK handelte es sich um eine L 1011 TriStar des Herstellers Lockheed mit der Werksnummer 1169 Die L 1011 war mit drei RB211 Triebwerken von Rolls Royce ausgerustet Die Indienststellung erfolgte 1979 Zum Unfallzeitpunkt hatte sie 3023 Flugstunden absolviert Das Flugzeug war regelmassig gewartet worden 2 Todesursachenermittlung Bearbeiten Die Mehrzahl der Todesopfer war nach der Landung vor den Flammen in den vorderen Teil des Flugzeugs gefluchtet und wurde dort vor den Ausgangen L2 und R2 aufgefunden Die Obduktion der untersuchten Todesopfer zeigte dass alle diese Personen an einer Rauchgasvergiftung starben Bei allen Opfern war Russ in der Lunge nachweisbar 2 Verhalten der Piloten Bearbeiten Die Ermittler gingen unter anderem der Frage nach warum das Flugzeug erst rund 2 40 Minuten nach dem Aufsetzen zum Stehen kam Die Untersuchung zeigte dass nach der Landung sehr wahrscheinlich nicht oder nur sehr wenig gebremst wurde Warum die Piloten nicht die maximale Bremskraft einsetzten blieb offen Die Untersuchungen zeigten allerdings dass den Piloten ausreichend Hydraulikdruck zur Bremsung zur Verfugung gestanden hatte Bei einer Bremsung mit voller Kraft ware das Flugzeug rund zwei Minuten fruher und naher bei den Rettungskraften zum Stillstand gekommen Diese Zeit ware fur das Uberleben der Passagiere und der Crew von Bedeutung gewesen insbesondere wenn sich nach dem Anhalten eine sofortige Evakuierung angeschlossen hatte 2 Verhalten der Rettungskrafte Bearbeiten nbsp Das Wrack der MaschineDie Befragungen der eingesetzten Feuerwehrleute durch die Ermittler ergaben dass die Feuerwehrleute uber geringe oder gar keine Kenntnisse zum Turmechanismus der L 1011 verfugten Lediglich zwei Feuerwehrleuten war vorher durch Mitarbeiter der Fluggesellschaft der Turmechanismus erklart worden selbst bedienen durften sie ihn nicht Weiterhin wurde festgestellt dass keiner der befragten Feuerwehrleute wusste wie viele Turen es an diesem Muster gab oder wie man ansonsten in das Innere des Flugzeugs hatte gelangen konnen Diese Unkenntnis wurde fur alle nach Riad fliegenden Flugzeugmuster festgestellt Nur vier Feuerwehrleute verfugten uberhaupt uber eine Ausbildung durch die Feuerwehrschule in Dschidda alle anderen Krafte waren lediglich vor Ort angelernt worden Aufgrund des fehlenden Trainings und fehlender Ausrustung gelang es den Rettungskraften erst rund 20 Minuten nach der Landung die erste Tur zu offnen Obwohl ausreichend Zeit zur Vorbereitung gewesen war versaumten es die Rettungskrafte entsprechendes Werkzeug zum gewaltsamen Offnen der Kabinentur mitzubringen 2 Untersuchungsergebnis Bearbeiten Der Entstehungsort des Brandes konnte in den Untersuchungen nicht mehr endgultig ermittelt werden Aller Wahrscheinlichkeit nach brach das Feuer im Bereich C3 des Laderaumes aus Die Intensitat des Feuers war so stark dass es durch den Boden des Passagierraums brannte Infolgedessen fluchteten die dort sitzenden Passagiere vor der Landung nach vorne Die Ermittler fanden im Brandschutt zwei Gaskocher zusammen mit einem leeren Feuerloscher Einige Fluggesellschaften erlaubten strengglaubigen muslimischen Passagieren den Gebrauch eines Gaskochers an Bord damit diese auch wahrend des Fluges die Speisegesetze befolgen konnten 1 Dieselbe Unfallursache wurde auch fur den Unfall einer Boeing 707 300 auf Pakistan International Airlines Flug 740 ein Jahr zuvor angenommen nbsp Frachtabteil der Maschine nach dem BrandDer veroffentlichte Untersuchungsbericht stellt fest dass der Unfall prinzipiell uberlebbar survivable gewesen ware Hauptgrunde fur den todlichen Ausgang waren die Weigerung des Kapitans die Kabinencrew auf eine Evakuierung nach der Landung vorzubereiten das Flugzeug mit maximaler Kraft abzubremsen gefolgt von einer sofortigen Evakuierung das Versagen des Kapitans sich die Fahigkeiten seiner Cockpit Besatzung voll zunutze zu machen und das Versagen des Managements der Rettungskrafte zu gewahrleisten dass die Rettungskrafte uber ausreichend Training und Ausrustung verfugen um in einem Notfall die richtigen Massnahmen ergreifen zu konnen 1 Empfehlungen Bearbeiten In ihrem Bericht spricht die Untersuchungskommission aufgrund ihrer Feststellungen zu den Unfallursachen und den aufgedeckten Mangeln folgende Empfehlungen aus 2 Eine Uberprufung aller Laderaume mit einer Grosse uber 500 ft 14 m hinsichtlich der Verwendung von brandhemmenden Materialien Empfehlung der NTSB an die FAA die im Bericht der saudischen Kommission ubernommen wurde Uberarbeitung der firmeninternen Richtlinien zur Ausbildung und Gewinnung des fliegenden Personals und insbesondere zur Starkung des Crew Resource Managements Einhaltung der Richtlinien bei der Handhabung von Handgepack und Freigepack Verbesserung bei der Aus und Fortbildung des Personals der Flughafenfeuerwehr der saudischen Flughafen Siehe auch BearbeitenNigeria Airways Flug 2120 Pakistan International Airlines Flug 740 VARIG Flug 820 Air Canada Flug 797 CAAC Flug 2311Weblinks BearbeitenUntersuchungsbericht der saudischen Unfalluntersuchungskommission der Presidency of the civil aviation in Jeddah Nachstellung des Unfalls im FlugsimulatorEinzelnachweise Bearbeiten a b c Unfallbericht L 1011 HZ AHK Aviation Safety Network englisch abgerufen am 17 Januar 2019 a b c d e f g h i j k Untersuchungsbericht Memento des Originals vom 31 Dezember 2013 auf WebCite nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot lessonslearned faa gov der saudischen Unfallkommission veroffentlicht auf der Homepage der Federal Aviation Administration24 957777777778 46 698888888889 Koordinaten 24 57 28 N 46 41 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saudia Flug 163 amp oldid 237106550