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SUPRENUM Superrechner fur numerische Anwendungen war ein deutsches Forschungsprojekt zur Entwicklung eines Parallelrechners im Zeitraum von 1985 bis 1990 Obwohl der Suprenum 1 fur kurze Zeit das leistungsfahigste massiv parallele Rechnersystem der Welt war wurde die Entwicklung einer zweiten Generation des Systems nicht mehr finanziert Hauptplatine eines Suprenum 1 Knotens Inhaltsverzeichnis 1 Historie 2 Rechnerarchitektur und Software 3 Kritik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHistorie BearbeitenDie SUPRENUM GmbH als Tragergesellschaft des Verbundprojekts bildete sich unter dem Einfluss von zwei Forschergruppen der Gesellschaft fur Mathematik und Datenverarbeitung GMD Wahrend die Gruppe um Ulrich Trottenberg in Sankt Augustin an parallelen numerischen Verfahren zur Losung partieller Differentialgleichungen forschte steuerte GMD First Berlin unter der Leitung von Wolfgang Giloi das notwendige Know how im Bereich Hardware und Betriebssystem Design bei An der Hauptphase der Forschungs und Entwicklungsarbeiten waren insgesamt 14 Partner beteiligt und zwar 1 vier Grossforschungseinrichtungen GMD KfA KfK DLR funf Hochschulen Darmstadt Bonn Braunschweig Dusseldorf Erlangen Nurnberg zwei industrielle Anwender Dornier und KWU zwei kleine und mittlere Unternehmen Suprenum GmbH und Stollmann GmbH und die Krupp Atlas Elektronik GmbH Nach dem Ende des SUPRENUM Projekts entstand aus der SUPRENUM GmbH 1991 die Pallas GmbH die schliesslich 2003 ihren Firmenbereich High Performance Computing an die Firma Intel verkaufte Rechnerarchitektur und Software BearbeitenIm Gegensatz zum herkommlichen Vektorrechner arbeitete der Suprenum 1 als massiv paralleler Rechner nach dem MIMD Prinzip Das System war insgesamt bis zu 256 Rechnerknoten skalierbar Jeweils 16 Knoten bildeten einen Cluster und waren uber ein lokales 4 4 Interconnect Netzwerk mit 200 Mbit s Bandbreite horizontal buses verbunden Zusatzlich waren die Cluster uber vier vertikale Busse global buses verbunden Ein eigenes I O Subsystem stellte die Verbindung zur lokalen Disk des Clusters dem global bus und dem Host Rechner einer SUN Workstation her Jeder Knoten verfugte uber einen Prozessor vom Typ Motorola MC 68020 einen numerischen Koprozessor Weitek 2264 65 und 8 MB lokalen Arbeitsspeicher Im Rahmen des SUPRENUM Projekts entstand unter Federfuhrung von Wolfgang Schroder Preikschat das Mikrokernel Betriebssystem PEACE Process Execution And Communication Environment das nach den Prinzipien der Objektorientierung konzipiert und in der Programmiersprache C implementiert wurde Die Kommunikationslatenz war mit einer Millisekunde relativ hoch fur ein auf massiv parallele Architekturen spezialisiertes Betriebssystem Zur effektiven Nutzung des Parallelrechners fur numerische Verfahren sollte ein spezieller Fortran 77 Compiler entwickelt werden dessen Implementierung jedoch aufgrund des begrenzten Hauptspeichers der Knoten Schwierigkeiten bereitete Allerdings war der Suprenum 1 auch unter Verwendung der PARMACS Parallel Macros Kommunikations Bibliothek programmierbar Im Gegensatz zum oben erwahnten Fortran Compiler beruht dieses Programmiermodell auf explizitem Versenden von Daten Message Passing und wurde spater zum MPI Standard weiterentwickelt Ein erfolgreicher Schwerpunkt des Projektes lag auf der Anwendungssoftware und der zugehorigen parallelen Algorithmik Hierin unterschied sich das Projekt von vielen Parallelrechner Entwicklungen weltweit Kritik BearbeitenWegen der hohen Entwicklungskosten von mehr als 160 Millionen DM und des begrenzten Erfolgs bei der Vermarktung wurde die Hardware Entwicklung des Projektes in der Offentlichkeit kritisch bewertet Das Bundesministerium fur Forschung und Technologie BMFT zog sich deshalb aus der Finanzierung der eigentlich geplanten Hardware Weiterentwicklung zweite kommerziellen Projektphase zuruck Im Ruckblick wird vor allem die fehlende Nachfrage aus der Industrie kritisiert Als Forschungsprojekt war SUPRENUM dagegen sehr erfolgreich insbesondere im Bereich der parallelen Anwendungs Software In den beteiligten Institutionen wurde substantielles Know how aufgebaut das im europaischen Folgeprojekt GENESIS weiterentwickelt werden konnte PEACE diente als Betriebssystem fur die nicht kommerzielle MANNA Architektur SUPRENUM beeinflusste auch die Entwicklung anderer Parallelrechner wie die des Meiko CS 2 Literatur BearbeitenUlrich Trottenberg Some Remarks on the SUPRENUM Project 1397 1406 Wolfgang K Giloi The SUPRENUM Supercomputer Goals Achievements and Lessons Learned 1407 1425 Oliver A McBryan SUPRENUM Perspectives and Performance 1427 1442 in Parallel Computing Special double issue SUPRENUM and GENESIS Volume 20 Issue 10 11 November 1994 Hans Willy Hohn Kognitive Strukturen und Steuerungsprobleme der Forschung Kernphysik und Informatik im Vergleich Campus Frankfurt a M 1998 Schriften des Max Planck Instituts fur Gesellschaftsforschung Koln Bd 36 ISBN 3 593 36102 7 PDF Datei 1 25 MB Oliver A McBryan A Comparison of the Intel iPSC 860 and the Suprenum 1 Parallel Computers PDF 1 3 MB Department of Computer Science University of ColoradoWeblinks BearbeitenMassiv Paralleles Rechnen Sendungsarchiv des ComputerClub 2Einzelnachweise Bearbeiten Informatikforschung in Deutschland Bernd Reuse Roland Vollmar Hrsg Springer 2008 S 51 doi 10 1007 978 3 540 76550 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SUPRENUM amp oldid 223316278