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Rosi Rosa Gratzer 23 Mai 1899 in Berlin 30 Juni 1995 in Saint Jean Cap Ferrat 1 war eine deutsche Gewerkschafterin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre und Tatigkeit in der gewerkschaftlichen Bewegungen 1 2 Zeit des Nationalsozialismus und Emigration 1 3 Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFruhe Jahre und Tatigkeit in der gewerkschaftlichen Bewegungen Bearbeiten Gratzer war die Tochter eines judischen Kaufmanns Sie besuchte das Lyzeum in Berlin Schoneberg 1917 und studierte dann einige Semester an der Handelshochschule und Verwaltungsakademie ohne einen Abschluss zu erwerben Wahrend dieser Zeit trat sie in den freigewerkschaftlichen Zentralverband der Angestellten ZdA ein Zudem wurde sie Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Ab 1925 besuchte Gratzer die Verwaltungsfachschule in Berlin Schoneberg die sie als staatlich anerkannte Wohlfahrtspflegerin im November 1926 verliess Im Mai 1928 begann Gratzer eine Tatigkeit als Familienfursorgerin bei der Berliner Stadtverwaltung Zum 1 November 1928 wechselte sie in das Referat Berufsberatung der Landesversicherungsanstalt Brandenburg mit Sitz in Berlin Ab dem 1 April 1929 wurde sie mit den vollen Bezugen einer Hilfskraft beschaftigt Zudem wurde sie Betriebsratin beim Landesarbeitsamt Als Anhangerin der freigewerkschaftlichen Bewegung verfasste sie verschiedene Aufsatze fur die afa Bundeszeitung das zentrale Organ des Afa Bundes Ihrem politischen Selbstverstandnis zufolge war sie eine Sozialistin und Kritikerin der kapitalistischen Wirtschaftsordnung identifizierte sich aber mit der Weimarer Republik Zeit des Nationalsozialismus und Emigration Bearbeiten Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 geriet Gratzer die als Judin und bekannte Gewerkschafterin gleich zwei Personengruppen angehorte die den neuen Machthabern verhasst waren rasch ins Fadenkreuz der Repressionsorgane der NS Bewegung Am 29 Marz 1933 wurde sie verhaftet und in die SA Kaserne in der General Pape Strasse in Berlin verschleppt Dort wurde sie korperlich misshandelt kahlgeschoren und mit weiteren Massnahmen bedroht Sie wurde kurze Zeit spater zwar wieder auf freien Fuss gesetzt war aber infolge der durch die Misshandlungen verursachten gesundheitlichen Schaden langere Zeit arbeitsunfahig Einen Antrag auf Heilverfahren lehnte die Reichsversicherungsanstalt fur Angestellte ab Stattdessen lebte sie von Arbeitslosenunterstutzung Im Rahmen eines sich uber mehrere Jahre ziehenden Entschadigungsverfahrens in den 1950er Jahren wurden ihr allgemeine Nervositat Erschopfungszustande Platzangst und mehr bescheinigt Ende April Anfang Mai 1934 emigrierte Gratzer nach London Die Ausstellung eines neuen Passes wurde ihr als sie dies 1938 bei einer deutschen Auslandsvertretung beantragte verweigert da mit missbrauchlicher Nutzung zu rechnen sei weil sie in Verbindung zu Kommunisten stehe Stattdessen wurde sie auf die Fahndungsliste der Staatspolizeistelle in Frankfurt an der Oder gesetzt In Grossbritannien erhielt sie erst Ende 1938 eine Arbeitserlaubnis bis zu diesem Zeitpunkt wurde sie von englischen Gewerkschaften unterstutzt Fortan arbeitete sie bis 1950 als Ubersetzerin Am 16 Juni 1939 wurde im Reichsanzeiger und im Preussischen Generalanzeiger die Ausburgerung Gratzers bekanntgegeben Auch danach verblieb sie im Visier der nationalsozialistischen Verfolgungsorgane Im Fruhjahr 1940 wurde sie vom Reichssicherheitshauptamt auf die Sonderfahndungsliste G B gesetzt ein Verzeichnis von Personen die im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung Grossbritanniens durch die Wehrmacht automatisch und vorrangig von Sonderkommandos der SS ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten 2 Wahrend des Zweiten Weltkrieges engagierte sich Gratzer in der Landesgruppe deutscher Gewerkschaften Nachkriegszeit Bearbeiten In der Nachkriegszeit lebte Gratzer bis Ende der 1950er Jahre weiterhin in London Spater ging sie nach Italien und dann nach Frankreich Ihr letzter bekannter Wohnsitz befand sich Anfang der 1970er Jahre in Saint Jean Cap Ferrat in Frankreich Schriften BearbeitenZum Entwurf eines Berufsausbildungsgesetzes In AfA Bundeszeitung 1927 S 105f Literatur BearbeitenStefan Muller Gratzer Rosi 1899 Der Kapitalismus entseelt die Menschen In Siegfried Mielke Hrsg Gewerkschafterinnen im NS Staat Verfolgung Widerstand Emigration 2008 S 137 139 Weblinks BearbeitenKurzbiographie bei Zerschlagung der Gewerkschaften 1933Einzelnachweise Bearbeiten Randeintragung Geburtsregister Berlin XII a 1899 Eintrag Nr 1281 Eintrag zu Rosi Gratzer auf der Sonderfahndungsliste G B Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museum London Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 30 Dezember 2017 PersonendatenNAME Gratzer RosiALTERNATIVNAMEN Gratzer RosaKURZBESCHREIBUNG deutsche GewerkschafterinGEBURTSDATUM 23 Mai 1899GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 30 Juni 1995STERBEORT Saint Jean Cap Ferrat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosi Gratzer amp oldid 184538062