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Das Gedicht Robespierre von Georg Heym wurde im Jahr 1910 veroffentlicht und bildet zusammen mit Werken wie Konig Ludwig XVI Louis Coupet oder Danton einen Zyklus mit Gedichten des expressionistischen Autors auf die Franzosische Revolution Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Inhalt 3 Sprache 4 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenHeyms Gedicht bezieht sich auf die Hinrichtung des Revolutionars und spateren Diktators Robespierre vom 28 Juli 1794 1 Der Ablauf sowie Inhalt des Gedichtes ist historisch extrem genau So hatte sich Robespierre um der Guillotine zu entgehen selbst umbringen wollen mittels eines Schusses in den Kopf Die Kugel durchbohrte aber lediglich die Wange und zertrummerte seinen Kiefer Notdurftig wurde Robespierre verarztet und zu seiner Hinrichtung gefuhrt 2 3 Dieses Geschehnis wird in Heyms Gedicht auf Zeile 2 aufgefasst Der Mund kaut weissen Schleim Er zieht ihn schluckend durch die Backen ein Zum Zeitpunkt der Veroffentlichung stiess Heyms Robespierre aber auf viel Befremden da im fruhen 20 Jahrhundert ein hauptsachlich sehr frohlich naiver Historismus vertreten wurde der sich ausnahmslos fur grosse Manner weitsichtige Fuhrer und gewonnene Schlachten interessierte 2 Inhalt Bearbeiten Er meckert vor sich hin Die Augen starren ins Wagenstroh Der Mund kaut weissen Schleim Er zieht ihn schluckend durch die Backen ein Sein Fuss hangt nackt heraus durch zwei der Sparren Bei jedem Wagenstoss fliegt er nach oben Der Arme Ketten rasseln dann wie Schellen Man hort der Kinder frohes Lachen gellen Die ihre Mutter aus der Menge hoben Man kitzelt ihn am Bein er merkt es nicht Da halt der Wagen Er sieht auf und schaut Am Strassenende schwarz das Hochgericht Die aschengraue Stirn wird schweissbetaut Der Mund verzerrt sich furchtbar im Gesicht Man harrt des Schreis Doch hort man keinen Laut Das Gedicht handelt von der Hinrichtung Robespierres 1794 der aus der Franzosischen Revolution als Leitfigur hervortrat und spater zum Diktator wurde Das Werk setzt sich aus schnorkellosen Impressionen zusammen Explizit werden Robespierres letzte Minuten festgehalten 4 Passagen bilden das Gedicht uber Robespierre 1 Der festgenommene Robespierre befindet sich in einer Kutsche auf dem Weg zu seiner Exekution Heym spielt auf den missgluckten Suizidversuch Robespierres an in dem er beschreibt wie ihm der Speichel aus den Lochern in der Wange rinnt 2 Die Kutsche erreicht den mit Menschen uberfluteten Hinrichtungsplatz 3 Der Wagen halt 4 Robespierre wird unter die Guillotine gelegt Seine letzten Sekunden werden beschrieben Er stirbt Sprache BearbeitenDie Sprache und Form des Gedichtes ist sehr einfach gehalten Heyms Ausdrucksweise ist schmucklos und unverblumt interessanterweise ein grober Kontrast zu seinen anderen stark durch den Expressionismus gepragten Werken Es gibt keine Allegorie oder Metaphorik Der Erzahler ist neutral die erzahlte Zeit ist typischerweise langer als die Erzahlzeit Es gibt im Text keine Ich Form Dies kommt daher dass Georg Heym ein grosser Feind des Subjektivismus war Am Ende hinterlasst das objektive Gedicht welches sich durch die schnelle Abfolge ausserer Eindrucke kennzeichnet den Eindruck einer Reportage 2 Einzelnachweise Bearbeiten Marcel Reich Ranicki Hrsg 1400 deutsche Gedichte und ihre Interpretationen 1 Auflage Insel Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 458 17130 4 S 234 236 581 S eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gedichte a b c Deutsche Gedichte und ihre Interpretationen Von Gottfried Benn bis Nelly Sachs Herausgeber Marcel Reich Ranicki S 234ff Im Bauch der Geschichte Interpretation von Kurt Oesterle Kurt Oesterle Im Bauch der Geschichte Abgerufen am 17 Oktober 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robespierre Gedicht von Georg Heym amp oldid 238243276