www.wikidata.de-de.nina.az
Die Richtfunkanlage Berlin Frohnau intern Funkubertragungsstelle Berlin 25 im Norden Berlins im Ortsteil Frohnau wurde in den 1970er Jahren von der Landespostdirektion Berlin gebaut um zusatzliche Richtfunkverbindungen nach Westdeutschland zu schaffen Sie bestand aus einem 117 5 Meter hohen freistehenden Stahlfachwerkturm und einem spater errichteten uber 358 Meter hohen abgespannten Gittermast Er war nach dem Fernsehturm das zweithochste Bauwerk Berlins und das vierthochste Deutschlands Richtfunkanlage Berlin FrohnauFunkubertragungsstelle Berlin 25Stahlfachwerkturm und der 2009 gesprengte GittermastStahlfachwerkturm und der 2009 gesprengte GittermastBasisdatenOrt Berlin FrohnauLand BerlinStaat Deutschland52 65295 13 29595 Koordinaten 52 39 10 6 N 13 17 45 4 OVerwendung FernmeldeanlageZuganglichkeit Sendeanlage offentlich nicht zuganglichBesitzer Deutsche FunkturmDaten zur SendeanlageTurm Mast 1Hohe 117 5 mBauzeit 1971 1972Betriebszeit seit 1972 Turm Mast 2Hohe 358 6 mBauzeit 1978 1979Betriebszeit 1980 2000Sendetypen Richtfunk MobilfunkStilllegung 8 Februar 2009 gesprengt PositionskarteRichtfunkanlage Berlin Frohnau Berlin Richtfunkanlage Berlin Frohnau Beide Antennentrager dienten nur dem Richtfunk und zu keiner Zeit der Aussendung von Rundfunkprogrammen Uber die Frohnauer Anlage konnten bis zu 12 600 Fernsprechverbindungen zum Bundesgebiet Clenze und Gartow ubertragen werden Ihre Kapazitat war damit mehr als doppelt so gross wie die der Richtfunkstelle Berlin 3 auf dem Schaferberg Der dort seit 1959 stehende Stahlfachwerkturm ermoglichte zusammen mit dem Fernmeldeturm Schaferberg bis zu 5 640 Verbindungen in Richtung Gartow bzw Torfhaus Alternativ konnten Fernseh Ubertragungskanale zwei in Frohnau und bis zu sieben am Schaferberg geschaltet werden Eigentumer der Anlage war die Deutsche Funkturm GmbH DFMG eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom mit Sitz in Munster Da nach der deutschen Wiedervereinigung von Seiten der Telekom keine Verwendung mehr fur die Einrichtung bestand wurde der Gittermast im Februar 2009 gesprengt Der Stahlfachwerkturm dient heute uberwiegend dem Mobilfunk 1 Inhaltsverzeichnis 1 Stahlfachwerkturm 2 Gittermast 3 MW Antenne 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStahlfachwerkturm BearbeitenIm Sommer 1970 begannen die Arbeiten zu einer neuen Scatter Richtfunkanlage zwischen Frohnau und Clenze einem Ort im Niederen Drawehn Der Stahlfachwerkturm wurde von 1971 bis 1972 fur 2 5 Millionen Mark kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung rund 4 53 Millionen Euro erbaut Er hat ein Eigengewicht von 400 Tonnen An den vier Fundamentblocken wurden jeweils 100 m Beton verbaut Der 92 Meter hohe Turm erhielt in 40 61 und 82 Metern Hohe Gitterrost Plattformen fur die Aufstellung der Zubringer Richtfunkantennen Mit dem aufgesetzten Rohrmast erreichte er eine Hohe von 117 5 Metern Fur die 164 Kilometer lange Richtfunkstrecke zur neuen Funkubertragungsstelle Clenze 1 wo ein baugleicher Stahlfachwerkturm stand wurden an beiden Standorten je zwei Parabolspiegel Cassegrain Antennen von je 18 Metern Durchmesser installiert Die bereits auf der Strecke Schaferberg Torfhaus bewahrten Richtfunkgerate FM960 TV 1900 sollten verwendet werden Die Funkeinrichtungen wurden ab Herbst 1973 aufgebaut Bei der Inbetriebnahme stellte sich jedoch heraus dass trotz der hohen Sendeleistungen von 1000 Watt die Ubertragungsgute sehr mangelhaft war Storimpulse und Pegelschwankungen waren vermutlich wegen der erheblich geringen Hohe uber Normalnull Clenze 123 m gegenuber 800 m in Torfhaus Frohnau 49 m gegenuber rund 100 m am Schaferberg in Verbindung mit der hohen Sendefrequenz im 1 9 GHz Bereich zu verzeichnen Zum Jahreswechsel 1974 1975 konnten nur 360 Fernsprechkanale geschaltet werden gefolgt von derselben Zahl ein knappes Jahr spater Von 1976 bis 1993 waren zwischen Frohnau und Clenze anstelle der geplanten 3000 Fernsprechkanale schliesslich nur 720 Kanale in Betrieb Gittermast BearbeitenDer anfangs 344 Meter 2 hohe Gittermast ermoglichte erstmals neben dem zeit und baugleich errichteten Mast Gartow 2 auf dem Hohbeck im Landkreis Luchow Dannenberg eine Quasi Sichtverbindung fur eine storungsarme Funkverbindung uber das Territorium der DDR hinweg zur damaligen Bundesrepublik Deutschland Bis zur Inbetriebnahme dieser Anlage war dies nur mit Hilfe des Uberhorizontrichtfunks moglich der mit grossen Richtantennen und hohen Sendeleistungen die Streu und Beugungseffekte der Troposphare ausnutzt Mit der Luftlinie zwischen Frohnau und Gartow wurde die annahernd geringste Entfernung zwischen West Berlin und des damaligen Bundesgebietes genutzt sie betragt rund 133 Kilometer Die Hohe beider Turme war notig um die Erdkrummung zu uberwinden Die Arbeiten an den Fundamenten in denen insgesamt 2000 m Beton verbaut wurden begannen am 16 Marz 1977 Am 30 Mai 1978 fand das Richtfest statt Der quadratische Mast mit 4 3 Metern Seitenlange wurde von 15 Abspannseilen Pardunen gehalten Diese waren insgesamt 3 8 Kilometer lang und zwischen 50 und 82 mm stark Auf dem Kalottenlager des Mastfusses lag eine Belastung von 22 000 Kilonewton resultierend aus dem Mastgewicht von ca 920 Tonnen und der Spannkraft der Pardunen die selbst 250 Tonnen wogen Die Inbetriebnahme war am 16 Mai 1980 die offizielle Ubergabe durch Bundespostminister Kurt Gscheidle war am 8 September 1980 3 Der Bau des Mastes kostete 11 5 Millionen Mark kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung rund 14 10 Millionen Euro dazu kamen drei Millionen Mark fur die fernmeldetechnischen Einrichtungen 4 Anfangs wurden 1800 Kanale bereitgestellt spater im Vollausbau konnten die acht Radiofrequenzpaare im Bereich 5 9 bzw 8 2 Gigahertz gleichzeitig bis zu 11 880 Kanale ubertragen sodass die zusammen mit dem kleineren Fachwerkturm die Frohnauer Anlage eine Kapazitat von 12 600 Fernsprechkanale hatte Uber acht Minuten dauerte eine Fahrt mit dem Aufzug zu dem in 324 Metern Hohe befindlichen Betriebsgeschoss Dessen Raume waren wie auch diejenigen des Mastes Gartow 2 die am hochsten uber dem Erdboden gelegenen geschlossenen Raume aller Bauwerke in Europa Die Aufzugskabine war uber eine Stahltreppe zu erreichen darunter am Mastfuss war der Antrieb installiert Die 11 Meter breite Betriebskanzel wurde 1982 von acht auf 14 Meter verlangert um drei zusatzliche Raume insgesamt ca 65 m zu schaffen Die entsprechenden Stellen der franzosischen und US amerikanischen Besatzungsmacht wollten dort Abhortechnik fur den VHF und UHF Bereich installieren um damit den Funkbetrieb im Bereich des Warschauer Paktes besser erfassen zu konnen Da auch die Installation der Antennen Platz benotigte musste der Mast zusatzlich um rund 14 Meter auf 358 58 Meter erhoht werden 5 Alle Richtfunkstrecken nach West Berlin wurden vom Ministerium fur Staatssicherheit und der NVA der DDR abgehort 6 da sie nicht verschlusselt waren Die uber den hohen Mast laufenden wartungsarmen Richtfunkstrecken im Bereich 5 9 bzw 8 2 GHz wurden erst im Fruhjahr 1999 bzw Anfang 2000 ausser Betrieb genommen In der ersten Halfte der 1990er Jahre erfolgte noch eine zusatzliche Nutzung des Mastes fur den Richtfunk der Bundeswehr Da der Erhalt des Gittermastes hohe Unterhaltskosten verursachte und keine Nutzungsmoglichkeiten mehr bestanden beantragte der Eigentumer im Jahr 2008 eine Abrissgenehmigung Am 8 Februar 2009 wurde der Mast gesprengt 7 8 nbsp Die Richtfunkanlage im April 2005 nbsp Sprengung des Gittermastes am 8 Februar 2009MW Antenne Bearbeiten nbsp Zwei stacked total suspended matter TSP heads Wahrend der IFA 2001 fanden in Frohnau Versuchssendungen im DRM Modus auf der Mittelwellenfrequenz 1485 kHz statt Da keiner der beiden Antennentrager in Frohnau fur die Abstrahlung von Mittelwellen konzipiert wurde wurde hierfur eine Langdrahtantenne an einem zehn Meter hohen Mast errichtet Die Sendungen wurden in Gleichwelle vom Schaferberg und von Rudersdorf aus durchgefuhrt 1 Siehe auch BearbeitenListe von Sendeanlagen in Berlin Liste der Fernsehturme und Sendeanlagen der Deutschen Funkturm GmbH Liste der hochsten Bauwerke in Europa Liste der hochsten Bauwerke der Welt Richtfunkverbindungen nach West BerlinWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Funkanlage Berlin Frohnau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Markus Richter Richtfunkmast Berlin Frohnau mit vielen Dokumenten und Fotos Auf richtfunkmast frohnau de abgerufen am 17 Juli 2019 Gunter Nitsche Der Richtfunk zwischen Westberlin und Westdeutschland Eine Brucke zur freien Welt von 1948 bis zur Wende Juli 1989 bzw Juli 1991 August 2002 PDF Memento vom 14 Juli 2019 im Internet Archive nebst Anhang mit Bildern Memento vom 16 Juli 2019 im Internet Archive Manfred Bischoff Richtfunkverbindungen von Westdeutschland nach West Berlin Auf manfred bischoff de abgerufen am 17 Juli 2019 Der 358 6 Meter hohe Richtfunkmast Richtfunkanlage Berlin Frohnau In Structurae und zugehoriges Diagramm Der 117 5 Meter hohe Richtfunkturm Richtfunkanlage Berlin Frohnau In Structurae und zugehoriges DiagrammEinzelnachweise Bearbeiten a b Details zu den Mobilfunksendern Memento vom 22 August 2007 im Internet Archive Peiner Sendemast Frohnau Technische Information der Peiner Maschinen und Schraubenwerke AG Abt Turmbau Steffens amp Nolle auf richtfunkmast frohnau de abgerufen am 3 Juni 2023 Pressemitteilung der Landespostdirektion Berlin auf richtfunkmast frohnau de abgerufen am 17 Juli 2019 Pressemitteilung Bundespostministerium auf richtfunkmast frohnau de abgerufen am 17 Juli 2019 Richtfunkverbindungen von Westdeutschland nach West Berlin auf manfred bischoff de abgerufen am 17 Juli 2019 Die Hauptabteilung III des MfS auf manfred bischoff de abgerufen am 15 Juli 2019 Bericht uber die Sprengung des Sendemastes rbb Abendschau vom 8 Februar 2009 auf YouTube Markus Richter Sprengung auf richtfunkmast frohnau de abgerufen am 17 Juli 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richtfunkanlage Berlin Frohnau amp oldid 234262835