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Die praventiv polizeiliche Telekommunikationsuberwachung ist eine 2005 durch Aufnahme in die Landespolizeigesetze der deutschen Bundeslander Bayern Thuringen Niedersachsen Hessen Rheinland Pfalz und Mecklenburg Vorpommern neu geschaffene Befugnis der Polizei den Telefon und E Mail Verkehr von Menschen die keiner Straftat verdachtigt werden mitzuschneiden bzw sich aushandigen zu lassen Inhaltsverzeichnis 1 Rechtssicherheit 2 Rechtsentwicklung 3 Widerstand 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseRechtssicherheit BearbeitenNach der im Juli 2005 durch das Bundesverfassungsgericht festgestellten Verfassungswidrigkeit der verdachtsunabhangigen Telefonuberwachung in Niedersachsen 1 musste der dortige Gesetzgeber einlenken und die entsprechende Regelung stark einschranken 2 Als rechtliche Voraussetzung genugt es laut diesen Paragraphen wenn jemand unwissentlich in den Umkreis eines Terrorverdachtigen kommt sei es als Arbeitskollege oder Sportkamerad Nachbar oder WG Mitbewohner Begrifflich fasst das novellierte Landespolizeirecht diesen Personenkreis als Kontakt und Begleitpersonen Fur deren Uberwachung bedarf es keiner nachweislich konkreten Gefahr Bis zu funf Monate E Mail und Telefon Verkehr durfen die Beamten erst auf Genehmigung eines Richters dann auch fur die Staatsanwaltschaft gerichtsverwertbar aufbereiten und auswerten Telekommunikationsdiensteanbieter wurden zu diesem Zweck verpflichtet zwei Monate lang alle Verkehrsdaten auf Vorrat zu sammeln Daraus entsteht ein umfassendes Reservoir aller Telefonate E Mails und SMS aus dem die Ermittler sich bei Bedarf bedienen konnen Eine derartige weitgehende Ausforschung durften fruher nur Geheimdienste betreiben Rechtsentwicklung BearbeitenIn Rheinland Pfalz sollen die bisher bestehenden polizeilichen Befugnisse zur Telekommunikationsuberwachung um die Massnahme der sog Quellen Telekommunikationsuberwachung erweitert werden So konnte auch die verschlusselte Internettelefonie uberwacht werden konnen Daruber hinaus soll die Polizei ermachtigt werden eine bestehende TK Verbindung zu unterbrechen oder die Initiierung einer Telekommunikation zu verhindern Dadurch soll etwa die Fernzundung einer Bombe mittels TK Verbindung verhindert werden konnen Widerstand BearbeitenBurgerrechtsorganisation wehren sich gegen die Vorratsdatenspeicherung und uben Kritik an dem Gesetzentwurf weil unter anderem Schutzbestimmungen fur zeugnisverweigerungsberechtigte Personen fehlen wurden 3 Gegen die Umsetzung der Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung haben Datenschutzer erreicht dass die EU Kommission Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland vor dem Europaischen Gerichtshof erhoben hat 4 Literatur BearbeitenStefan Holzner Rheinland Pfalz Online Durchsuchung und weitere Massnahmen der TK Uberwachung geplant Newsdienst MMR Aktuell Ausgabe 7 2010 MMR Aktuell 2010 302767 Gesetz zur Neuregelung der Telekommunikationsuberwachung und anderer verdeckter Ermittlungsmassnahmen und der Beschluss der Bundesverfassungsgerichts zur Vorratsdatenspeicherung vom 11 Marz 2008 AZ 1 BvR 256 08Weblinks BearbeitenReferat zur praventiven TKU am Beispiel des 34a SOG M V PDF 93 kB Dissertation von Heike Schafer aus dem Jahr 2008 PDF Forum TelekommunikationsuberwachungEinzelnachweise Bearbeiten Bundesverfassungsgericht Urteil des Ersten Senats vom 27 Juli 2005 Praventive Telefonuberwachung verstosst gegen Grundgesetz HU Keine praventive Telekommunikationsuberwachung durch bayerische Polizei bei humanistische union de abgerufen am 1 Marz 2015 Vorratsdatenspeicherung bei datenschutz bayern de abgerufen am 1 Marz 2015 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Praventiv polizeiliche Telekommunikationsuberwachung amp oldid 184215412