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Potenz ist ein grundlegender Begriff in der Philosophie Schellings In seiner Natur und Identitatsphilosophie wird durch sie die dynamische Stufenfolge 1 der Naturprozesse gedeutet wobei sich auf den hoheren Stufen Momente der niederen reproduzieren In der Einleitung zu dem Entwurf eines Systems der Naturphilosophie 1799 versucht Schelling den gesamten Entwicklungsprozess der Natur von der bewusstlosen Materie bis zum selbstbewussten Menschen darzustellen Auf der ersten Stufe der ersten Potenz kommt es aufgrund des Zusammenwirkens der polaren Krafte Expansion und Attraktion zur Materiebildung deren ausseres Indiz die Schwerkraft ist Aus ihr bildet sich das System der Himmelskorper das sich in einem unaufhorlichen Veranderungsprozess befindet In der zweiten Potenz bricht das Licht als quasi ideelles Moment der Materie hervor das auf der materiellen Stufe noch gebunden war In der dritten Potenz schliessen sich Materie und Licht zum sich selbst reproduzierenden Organismus zusammen Dieser durchlauft seinerseits einen evolutionaren Prozess der Gestaltbildung bis der gesamte Naturprozess durchbrochen wird und im menschlichen Bewusstsein eine neue Prozessreihe die menschliche Geschichte beginnt 2 Literatur BearbeitenWolfgang Forster Potenz Potenzen in HWPh Bd 7 S 1167 1169 Hermann Schrodter Die Grundlagen der Lehre Schellings von den Potenzen in seiner Reinrationalen Philosophie Zeitschrift fur philosophische Forschung 40 1986 S 562 585 Anmerkungen Bearbeiten F W J Schelling Erster Entwurf eines Systems der Naturphilosophie 1799 Werke hg K F A Schelling I 3 1856ff 256 Vgl Karen Gloy Schellings Naturphilosophie in Reinhard Hiltscher Stefan Klingner Hrsg Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2012 S 93f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Potenz Schelling amp oldid 158926698