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Beim Voltigieren wird zwischen Pflicht und Kurubungen sowie dem Technikprogramm unterschieden In der Pflicht existieren strikte Vorgaben bezuglich der zu turnenden Elemente ihrer Reihenfolge und ihrer optimalen Ausfuhrung Dies ermoglicht eine direkte Vergleichbarkeit der einzelnen Voltigierer und Gruppen In der Kur ist hingegen freigestellt welche Ubungen der Voltigierer zeigt Hier konnen also auch eigene Kreationen vorgestellt werden Das Technikprogramm stellt eine Mischform aus Pflicht und Kur da Hier werden vorgegebene Elemente mit weiteren Ubungen frei kombiniert Flickflack als Abgang in der Kur Inhaltsverzeichnis 1 Strukturgruppen der Voltigierubungen 2 Pflicht 2 1 Ubersicht der Pflichtubungen nach Leistungsklassen 2 2 Figuren beim Voltigieren Pflicht 2 2 1 Abgang aus dem Vorwarts Ruckwartssitz nach innen aussen 2 2 2 Aufsprung 2 2 3 Fahne 2 2 4 Flanke 2 2 5 Freier Grundsitz 2 2 6 Knien 2 2 7 Liegestutz 2 2 8 Muhle 2 2 9 Quersitz 2 2 10 Schere 2 2 11 Stehen 2 2 12 Stutzschwung rucklings 2 2 13 Stutzschwung vorlings 2 2 14 Wende nach aussen bzw innen 3 Kur 3 1 Bewertungskriterien 3 2 Anforderungen an die Disziplinen und Leistungsklassen 4 Technikprogramm 4 1 Bewertung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Quellen 8 EinzelnachweiseStrukturgruppen der Voltigierubungen BearbeitenBasis fur die Terminologie von Voltigierubungen ist eine strukturelle Systematik Elemente die strukturelle Ahnlichkeit aufweisen werden daher in Strukturgruppen zusammengefasst Die Bezeichnung und Zuordnung eines Elements beruht massgeblich auf seiner Bewegungsstruktur unabhangig davon wie viele Voltigierer beteiligt sind Die Strukturgruppen werden in statische und dynamische Elemente untergliedert Statische Elemente Bei der Ausfuhrung von statischen Ubungen muss eine Balance zwischen inneren und ausseren Kraften hergestellt werden In der Pflicht wird verlangt dass die Korperposition bei statischen Ubungen vier Galoppsprunge gehalten wird in der Kur sind es drei Galoppsprunge Sitze z B Freier Grundsitz Knien z B Kniestand Stande z B Stehen Handstand Schulterstand Nackenstand Stutze z B Liegestutz Hange z B Schulterhang Waagen z B Fahne Standwaage Stutzwaage Lieger Flieger z B Schulterflieger Fliegender Engel Bauchlieger Dynamische Elemente Zu den dynamischen Elementen zahlen solche Ubungsformen bei denen sich der Korperschwerpunkt des Voltigierers in Relation zum Pferd in Bewegung befindet Die hierzu benotigte Energie wird entweder als Bewegungsenergie genutzt oder aus Muskelkraft gewonnen Schrauben Drehungen um die Langsachse Rader Drehungen um die Sagittalachse Rollen Kippen Drehungen um die Querachse mit Kontakt zur Unterlage Uberschlage Drehungen um die Querachse mit Kontakt zur Unterlage nach 180 z B Flickflack Handstanduberschlag Bogengang Salti freie Drehungen um die Querachse mit fruhestem Kontakt zur Unterlage nach 360 Felgbewegungen ruckwarts gerichtete Rotationen um die Breitenachse Schwunge z B Schere Flanke Sprunge z B Gratschwinkel Sprung Pflicht BearbeitenDie Pflicht besteht aus einer vorgegebenen Folge von verschiedenen Figuren Im Gruppenvoltigieren wird die Pflicht in zwei Blocke unterteilt die nacheinander von jedem einzelnen Mitglied der Voltigiergruppe ausgefuhrt werden Die Anforderungen variieren mit den Leistungsklassen Im Einzelvoltigieren entsprechen die Ubungen der Pflicht der S Gruppen 1 sie werden allerdings jeweils in nur einem Block geturnt Beim Doppelvoltigieren existiert keine Pflicht Ubersicht der Pflichtubungen nach Leistungsklassen Bearbeiten Leistungsklasse 1 Block 2 BlockA Aufsprung Grundsitz Bank Fahne Liegestutz Quersitze nach innen und nach aussen Knien Stutzschwung Abgang nach innenL Aufsprung Freier Grundsitz Halbe Muhle Stutzschwung rucklings Abgang nach innen Fahne Stehen Stutzschwung vorlings Wende nach innenM Aufsprung Grundsitz Fahne Muhle Schere Stehen Erster Teil der Flanke halbe Muhle Wende nach aussen wird als eine Note gewertet Leistungsklasse Wird in einem Block geturntJunior Aufsprung Freier Grundsitz Fahne Muhle Schere Stehen Wende nach aussenS Aufsprung Fahne Muhle Schere Stehen FlankeFiguren beim Voltigieren Pflicht Bearbeiten Abgang aus dem Vorwarts Ruckwartssitz nach innen aussen Bearbeiten In der Leistungsklasse A wird der Abgang aus dem Vorwartssitz nach innen in der Leistungsklasse L aus dem Ruckwartssitz nach aussen gezeigt Fur den Abgang wird das linke rechte Bein gestreckt im gleichmassigen Halbkreisbogen nach innen aussen gefuhrt und die Beine sodann geschlossen Die Hufte wird bei gleichzeitiger 1 4 Drehung des Rumpfes gestreckt und der Voltigierer druckt sich unmittelbar darauf nach oben von den Griffen ab Die beidbeinige Landung vollzieht sich in huftbreiter paralleler Fussstellung und wird in den Fuss Knie und Huftgelenken abgefedert Das Auslaufen erfolgt in Bewegungsrichtung des Pferdes Aufsprung Bearbeiten Der Voltigierer lauft im Galopprhythmus des Pferdes von der Zirkelmitte aus parallel zur Longe ans Pferd Er fasst mit beiden Handen an die Griffe Er springt beidbeinig und mit kurzer Stemmphase ab Nun schwingt er das rechte Bein nach oben wahrend das linke Bein an der Innenseite des Pferdes bleibt Anhand des Absprungs der Schwungubertragung und des Armzugs gewinnt der Voltigierer an Hohe Am hochsten Punkt senkt er das rechte Bein an der Aussenseite des Pferdes ab und stutzt sich mit den Armen bei gleichzeitigem Aufrichten des Oberkorpers in die korrekte Sitzposition direkt hinter dem Gurt Fahne Bearbeiten nbsp FahneBei der Fahne handelt es sich um eine Balanceubung 2 In den verschiedenen Leistungsklassen werden unterschiedliche Ausfuhrungen der Fahne verlangt Allen gemein ist dass der Voltigierer zunachst mit beiden Unterschenkeln diagonal zur Wirbelsaule in die Bank Position aufkniet Oberschenkel und Oberkorper des Athleten befinden sich in einem Winkel von 90 die Arme leicht gebeugt die Schultern sind uber den Griffen die Blickrichtung zeigt nach vorne Leistungsklasse A Bank Fahne Aus der Bank Position wird das rechte Bein nach hinten oben ausgestreckt wahrend Schulter und Beckenachse waagerecht und in etwa auf einer Hohe bleiben Besonders wichtig ist dass das Gewicht gleichmassig auf beiden Armen und dem linken Unterschenkel verteilt wird Die Langsachse des Voltigierers ist identisch mit der des Pferdes Schultern Rucken rechtes Bein und rechter Fuss des Sportlers werden durch eine gleichmassig gebogene Linie uber der Horizontalen verbunden Leistungsklasse L Aus der Bank Position wird das rechte Bein nach hinten oben ausgestreckt wahrend Schulter und Beckenachse waagerecht und in etwa auf einer Hohe bleiben Nun wird der linke Arm gestreckt nach vorne angehoben Das Gewicht muss nun gleichmassig auf dem rechten Arm und dem linken Unterschenkel verteilt sein Die Langsachse des Voltigierers ist identisch mit der des Pferdes Linke Hand linker Arm Schultern Rucken rechtes Bein und rechter Fuss des Sportlers werden durch eine gleichmassig gebogene Linie uber der Horizontalen verbunden Leistungsklassen M S und Junior Aus der Bank Position werden gleichzeitig der linke Arm nach vorne oben und das rechte Bein nach hinten oben gestreckt angehoben wahrend Schulter und Beckenachse waagerecht und in etwa auf einer Hohe bleiben Im Weiteren entsprechen die Anforderungen denen der Leistungsklasse L Flanke Bearbeiten Teil zum Innensitz Der Voltigierer holt mit den Beinen Schwung indem er diese zuerst gestreckt nach vorne anhebt und dann schnellkraftig nach hinten oben schwingt Der Oberkorper wird nach vorne abgetaucht Nun stutzt sich der Voltigierer mit den Armen nach oben heraus im Idealfall bis in den Handstand Im hochsten Punkt wird die Hufte abgeknickt die Beine sind dabei geschlossen Der Voltigierer landet weich mit geschlossenen Beinen im Innensitz Teil nach aussen ab Der Voltigierer nimmt mit beiden Beinen nach vorne Schwung und taucht nach aussen bis zur Schulter vor den Gurt Die Beine werden geschlossen nach oben wenn moglich bis in den Handstand geschwungen abdrucken Die Landung neben dem Pferd wird in den Knien moglichst weich nach oben heraus abgefedert Freier Grundsitz Bearbeiten nbsp GrundsitzDer Voltigierer sitzt mit aufgerichtetem Oberkorper Blickrichtung geradeaus bei gleichmassiger Belastung der Gesassknochen hinter dem Gurt Beide Beine liegen am Pferd an Beide Arme werden gleichzeitig gestreckt in seitliche Haltung gefuhrt wobei Finger und Ohren auf gleicher Hohe sind Die Finger sind geschlossen die Handflachen sind parallel zum Boden und zeigen nach unten Knien Bearbeiten Der Voltigierer kniet mit beiden Beinen huftbreit auf der Blick ist vorwarts gerichtet Die Unterschenkel sind parallel zur Wirbelsaule des Pferdes die Fussspitzen gestreckt Nun wird der Oberkorper bis leicht hinter die Senkrechte aufgerichtet gestreckte Hufte und das Gewicht dabei gleichmassig auf die Unterschenkel verlagert Beide Arme werden gleichzeitig und gestreckt in die Seithalte gefuhrt wobei Schultern und Fingerspitzen eine gerade Linie bilden Die Finger sind geschlossen die Handflachen sind parallel zum Boden und zeigen nach unten Liegestutz Bearbeiten Aus der Bank Fahne legt der Voltigierer zuerst das Spielbein und anschliessend das linke Bein mit dem Fussrist auf die Kruppe des Pferdes Der Korper bildet vom Fussrist bis zum Kopf eine gerade Linie die Beine sind geschlossen Der Voltigierer zieht nun die Fusse Richtung Gurt indem er das Gewicht vermehrt auf die Arme verlagert und die Hufte beugt Die Beine werden leicht geoffnet und gleiten am Pferd entlang zum aufgerichteten Sitz direkt hinter dem Gurt Muhle Bearbeiten Bei der Muhle handelt es sich um eine 360 Drehung im aufrechten Sitz die in vier Phasen durchgefuhrt wird Die Phasen erfolgen im Vierer Takt wobei ein Galoppsprung des Pferdes einem Takt entspricht Ausgangs und Endposition der Muhle ist der Vorwartssitz Erste Phase Fuhren des rechten Beines zum Quersitz innen die Beine sind nun geschlossen zweite Phase Fuhren des linken Beines zum Sitz ruckwarts dritte Phase Fuhren des rechten Beines zum Quersitz aussen geschlossene Beine vierte Phase Fuhren des linken Beines zum Sitz vorwarts In jeder Phase erfolgt ein Griffwechsel mit den Handen Die gestreckten Beine werden stets in gleichmassigem Halbkreisbogen gefuhrt wahrend die korrekte aufgerichtete Sitzposition zu keinem Zeitpunkt aufgegeben wird Die Blickrichtung sollte im rechten Winkel zur Schulterachse geradeaus gerichtet bleiben In der Leistungsklasse L wird lediglich eine Halbe Muhle gefordert d h die ersten beiden Phasen bzw eine Drehung um 180 Quersitz Bearbeiten Bei dem Quersitz handelt es sich um eine Vorubung zur Muhle die in der Leistungsklasse A gefordert wird Ausgangs und Endposition ist der Vorwartssitz Zunachst wird unter Einhaltung der korrekten Sitzposition das rechte Bein zum Quersitz innen gefuhrt Der Voltigierer sitzt mit aufgerichtetem Oberkorper und bei gleichmassiger Belastung beider Gesassknochen wahrend die Beine geschlossen am Pferd anliegen Becken und Schulterachse stehen parallel zur Langsachse des Pferdes und befinden sich senkrecht ubereinander Der Blick ist im rechten Winkel geradeaus gerichtet Der Voltigierer hebt nun seinen linken gestreckten Arm in die seitliche Haltung die vier Galoppsprunge gehalten werden muss Hierbei bilden Schultern und Fingerspitzen eine gerade Linie die Finger sind geschlossen und die Handflache ist nach unten gerichtet Nun wird das rechte Bein zum Sitz nach vorne und anschliessend das linke Bein zum Quersitz nach aussen gefuhrt Die Sitzposition und Armhaltung entsprechen dem Quersitz innen wobei hier der rechte Arm ausgestreckt wird Nach vier Galoppsprungen wird das linke Bein zum Sitz vorwarts zuruckgefuhrt Die gestreckten Beine werden stets in gleichmassigem Halbkreisbogen gefuhrt Schere Bearbeiten Teil zum Ruckwartssitz Der Voltigierer holt aus dem Sitzen mit den Beinen Schwung indem er diese nach vorne streckt Direkt anschliessend schwingt er die Beine gestreckt nach hinten Der Oberkorper geht gleichzeitig nach vorne und der Kopf nach unten der Voltigierer stutzt sich auf die Arme ideal ware es hier sich in den Handstand heraus zu stutzen Im hochsten Punkt werden die Beine so aneinander vorbei genommen geschert und der Oberkorper nach innen gedreht dass der Voltigierer bei der Landung auf dem Pferd ruckwarts weich einsitzt Teil zum Vorwartssitz Der Voltigierer hebt das Gesass und streckt die Beine Richtung Pferdeschulter und holt somit Schwung Bogenspannung Mit dem nachsten Galoppsprung schwingt er die Beine uber den Pferderucken und hebt den Po mit an Am hochsten Punkt wird wieder geschert und vorwarts weich eingesessen Stehen Bearbeiten Der Voltigierer kniet sich zunachst kurz auf beide Unterschenkel und stellt sich dann gleichzeitig auf beide Fusse Dann richtet er den Oberkorper auf die Arme werden dabei in die Seithalte genommen Der Voltigierer muss die Bewegungen des Pferdes in den Knien und Fussgelenken abfedern Oberkorper und Arme sollen ruhig gehalten werden Der Oberkorper muss vollstandig aufgerichtet sein Stutzschwung rucklings Bearbeiten Der Stutzschwung rucklings stellt eine Vorubung fur den zweiten Teil der Schere dar und wird in der Leistungsklasse L verlangt Ausgangsposition ist der Sitz ruckwarts Uber die fluchtige Bogenspannung werden die Beine schnellkraftig vorwarts hochgeschwungen zum fluchtigen Winkelstutz rucklings Die Beine sind hierbei schulterbreit geoffnet und die Arme gestreckt nbsp Stutzschwung vorlingsStutzschwung vorlings Bearbeiten Der Stutzschwung vorlings dient als Vorubung fur sowohl die Schere als auch die Flanke und wird in den Leistungsklassen A und L gefordert Ausgangsposition ist der Sitz vorwarts Der Voltigierer holt mit gestreckten Beinen nach vorne aus und schwingt die Beine anschliessend schnellkraftig nach hinten oben Der Oberkorper wird nach vorne unten abgetaucht wobei das Gewicht auf die Arme verlagert wird Wahrend der Aufwartsbewegung des Rumpfs in Richtung Handstutz werden die Arme durchgedruckt und die Beine geschlossen Am hochsten Punkt wird die Hufte so weit wie moglich gebeugt und die Schultern werden dabei vor die Griffe geschoben Die gestreckten Beine werden pferdebreit geoffnet um weich direkt hinter dem Gurt einzusitzen Wende nach aussen bzw innen Bearbeiten Die Wende dient als Vorubung fur die Flanke In der Leistungsklasse Junior wird die Wende nach innen gefordert in den Leistungsklassen M und S die Wende nach aussen Aus dem Sitz vorwarts holt der Voltigierer mit gestreckten Beinen nach vorne aus und schwingt die Beine sodann schnell nach hinten oben Der Oberkorper wird nach vorne unten abgetaucht und das Gewicht dabei auf die Arme verlagert Wahrend der Aufwartsbewegung des Rumpfs in Richtung Handstutz werden die Arme durchgedruckt und die Beine geschlossen Kurz vor Erreichen des Umkehrpunkts druckt sich der Voltigierer mit beiden Armen gleichzeitig von den Griffen weg Die beidbeinige Landung vollzieht sich in huftbreiter paralleler Fussstellung und wird in den Fuss Knie und Huftgelenken abgefedert Das Auslaufen erfolgt in Bewegungsrichtung des Pferdes Kur BearbeitenIn der Kur werden statische und dynamische Ubungen nach eigenen Ideen der Sportler frei miteinander kombiniert Die einzelnen Kurelemente konnen in alle Blick und Bewegungsrichtungen ausgefuhrt werden Eine Kur Choreographie umfasst zusatzlich Arm und Kopfbewegungen die auf eine frei gewahlte Musik abgestimmt sind In den letzten Jahren hat es sich v a in den oberen Leistungsklassen etabliert die Kur unter ein bestimmtes Thema zu stellen welches durch passende Musik Choreographie und Bekleidung interpretiert wird Eine Besonderheit der Kur im Doppel und Gruppenvoltigieren besteht darin dass sich mehrere Personen gleichzeitig auf dem Pferd befinden durfen In den Leistungsklassen L M S und Junior bis zu drei und in den ubrigen Leistungsklassen sowie dem Doppelvoltigieren maximal zwei Voltigierer Die Mitglieder einer Voltigiergruppe werden haufig in unterschiedlicher Grosse und verschiedenem Gewicht gewahlt um Figuren auf der mittleren und oberen Ebene leichter umsetzen zu konnen Hier werden die kleineren bzw leichteren Gruppenmitglieder die sogenannten Obermanner von den grosseren bzw starkeren Untermannern gehoben und gehalten Vertrauen sowohl zwischen den einzelnen Voltigierern als auch zwischen Voltigierer und Pferd ist hier von besonderer Bedeutung Bei der Auswahl der Kurelemente bestehen nur wenige Vorgaben Der wichtigste Grundsatz ist dass eine Kur dem Vermogen des Pferdes auf der einen Seite und dem Ausbildungsstand des Voltigierers auf der anderen Seite entsprechen muss Das bedeutet dass der Schwierigkeitsgrad der Ubungen nie zulasten des Pferdes oder der technisch korrekten Ausfuhrung gesteigert werden darf Pflichtubungen durfen nur in stark abgewandelter oder kombinierter Form gezeigt werden Befinden sich drei Voltigierer auf dem Pferd so mussen mindestens zwei den Kontakt zum Pferd behalten 3 Bewertungskriterien Bearbeiten Im Turniersport wird die Kur nach folgenden Kriterien bewertet Schwierigkeit Ausfuhrung und Gestaltung Zur Errechnung der Note fur die Schwierigkeit werden die gezeigten Ubungen in S schwer M mittel und L Teile leicht klassifiziert Zusatzlich existiert beim Einzelvoltigieren der Schwierigkeitsgrad HS Hochstschwierigkeit Die Zuordnung eines Elements zu einem Schwierigkeitsgrad wird nach einer Vielzahl von Kriterien bestimmt beispielsweise Kompliziertheit der Bewegung Anzahl der Haltepunkte Hohe uber dem Pferd Bewegungsrichtung sowie Grosse und Stabilitat der Kontaktflache Die Beurteilung der Gestaltung einer Kur erfolgt anhand dreier Kriteriengruppen Athletische Aspekte z B Ausgewogenheit statischer und dynamischer Elemente Wechsel im Ubungsaufbau gleichmassiger Einsatz der Gruppenmitglieder Artistische Aspekte z B Bewegungsfluss Harmonie mit dem Rhythmus des Pferdes ideenreiche Ubergange und Kunstlerische Aspekte Authentizitat Ausstrahlung und Musikinterpretation Bei der Ausfuhrungsnote kommen die allgemeinen Bewertungskriterien des Voltigiersports zum Einsatz Beurteilt wird hier im Wesentlichen die Bewegungsqualitat die sich an der optimalen Technik orientiert Als Qualitatsmerkmale einer Bewegung gelten u a Bewegungssicherheit genauigkeit fluss und umfang sowie Korperspannung und Haltung Anforderungen an die Disziplinen und Leistungsklassen Bearbeiten nbsp Kur S Gruppe Team Bleyer JRG Koln M M S Gruppen Hier wird eine frei zusammengestellte Kur aus Einzel Doppel und Dreierubungen gefordert Die Note der Schwierigkeit errechnet sich aus den 25 schwersten Ubungsteile wobei S Elemente mit 0 4 M Elemente mit 0 3 und L Elemente mit 0 2 Punkten gewertet werden Die Bewertung erfolgt nach den Kriterien Schwierigkeit max 10 0 Gestaltung max 10 0 und Ausfuhrung max 10 0 im Verhaltnis 1 0 2 0 3 0 Die zulassige Zeit betragt maximal vier Minuten Junior Teams Neben Einzel und Doppelubungen durfen maximal sechs statische Dreierubungen geturnt werden die 20 schwersten Kurelemente werden gewertet S 0 5 Punkte M 0 4 Punkte L 0 3 Punkte Die Bewertung der Kur erfolgt analog zu den M und S Gruppen das Zeitlimit liegt bei vier Minuten L Gruppen Es durfen maximal sechs statische Dreierubungen gezeigt werden wobei die 20 schwersten Ubungsteile in die Wertung einfliessen S 0 5 Punkte M 0 3 Punkte L 0 1 Punkte Die Bewertung erfolgt nach den Kriterien Schwierigkeit max 10 0 Gestaltung max 10 0 und Ausfuhrung max 10 0 im Verhaltnis 1 0 2 0 3 0 Die zulassige Zeit betragt maximal vier Minuten 4 A Gruppen In der Leistungsklasse A gibt es eine Besonderheit Hier wird eine sog Pflichtkur gefordert in der zehn vorgeschriebene Kurelemente enthalten sein mussen um die Hochstschwierigkeitsnote von 5 0 zu erreichen Dreierubungen sind nicht erlaubt Die Bewertung erfolgt nach den Kriterien Schwierigkeit max 5 0 Gestaltung max 5 0 und Ausfuhrung max 10 0 im Verhaltnis 1 5 1 5 3 0 Die Gesamtzeit fur Pflicht und Kur betragt 11 Minuten Einzelvoltigierer Die Kurbewertung richtet sich im Einzelvoltigieren nach den Kriterien Schwierigkeit max 10 0 Gestaltung max 10 0 und Ausfuhrung max 10 0 im Verhaltnis 2 0 1 0 3 0 Der Wert der Schwierigkeit errechnet sich aus den zehn schwersten Ubungsteilen wobei S Elemente mit 0 9 M Elemente mit 0 4 und Hochstschwierigkeiten mit 1 3 Punkten bewertet werden Wird die Mindestzahl von sieben bewertbaren Kurelementen nicht erreicht so erhalt die Kur eine Gesamtwertnote von null Die erlaubte Hochstzeit liegt bei einer Minute Doppelvoltigierer Fur den Wert der Schwierigkeit max 10 0 werden die Punkte der funfzehn schwersten Kurelemente addiert wobei S Teile 0 7 und M Teile 0 3 Punkte zahlen Wird das Minimum von zehn bewertbaren Ubungsteilen nicht erreicht so wird die Kur mit null bewertet Die Schwierigkeit geht ebenso wie die Gestaltung einfach in die Gesamtwertung ein die Ausfuhrung zahlt doppelt Insgesamt darf die Kur zwei Minuten dauern Technikprogramm BearbeitenDas Technikprogramm ist ausschliesslich Bestandteil von Einzelvoltigier Prufungen im oberen Leistungsbereich Bei Wettbewerben die in zwei Runden durchgefuhrt werden kann es im zweiten Durchlauf anstelle der Pflicht ausgeschrieben werden Es setzt sich aus funf vorgegebenen Elementen zusammen die in Kombination mit frei zusammengestellten Ubungen und Ubergangen vorgefuhrt werden mussen Jedes Technik Element stellt eine bestimmte korperliche Anforderung an den Voltigierer Gleichgewicht Koordination Kraft Sprungkraft oder Beweglichkeit Im Aufgabenheft Voltigieren ist der nachfolgende Pool von Technik Elementen aus den verschiedenen Anforderungsgruppen aufgefuhrt Gleichgewicht Stehen ruckwarts Stehen seitwarts Sprung vom Stehen vorwarts zum Stehen ruckwarts Rhythmusanpassung an das Pferd Radbewegung zweiter Teil der Schere mit Stutz auf der Kruppe Freie Rolle vorwarts auf den Pferdehals Kraft Liegestutz rucklings einbeinig Gratschwinkelstutz Nackenstand seitwarts Schulterstand ruckwarts Sprungkraft Felgaufsprung Aufsprung in den Schulterstand Aufsprung in die Standwaage Beweglichkeit Standspagat auf dem Pferderucken seitwarts Spagat einarmig gehalten quer zum Pferd Standspagat in der SchlaufeDie jeweils gultigen funf Elemente werden von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN uber Kalenderveroffentlichungen bekannt gegeben Im internationalen Voltigier Regelwerk der FEI werden im Abstand von vier Jahren jeweils zwei Technik Elemente ersetzt 5 Ab dem 1 Januar 2015 werden in Deutschland und bei internationalen Turnieren die folgenden Technik Elemente gefordert Felgaufsprung von innen oder aussen zum Ruckwartssitz auf den Pferdehals Rolle vorwarts von der Kruppe zum Sitz vorwarts auf dem Pferdehals Standspagat gestutzt ruckwarts auf dem Pferderucken Umspringen vom Knien vorwarts zum Stehen ruckwarts mit statischer Armhaltung Liegestutz rucklings einbeinigBewertung Bearbeiten Die Bewertung des Technikprogramms erfolgt nach den Kriterien Technik Gestaltung und Ausfuhrung im Verhaltnis 5 3 1 Jedes der funf Technik Elemente erhalt analog zur Pflicht eine Wertnote zwischen 0 0 und 10 0 Die Richter orientieren sich dabei zum einen an bestimmten Kriterien und Richtwerten die fur jede Ubung im Aufgabenheft Voltigieren beschrieben sind und zum anderen an den allgemeinen Bewertungskriterien der Leistungsprufungsordnung LPO Jedes Technik Element darf einmal wiederholt werden wobei stets die Wiederholung gewertet wird Allerdings fliesst der erste Versuch in die Ausfuhrungsnote ein 6 Die Gestaltungsnote umfasst sowohl die Technik Elemente als auch die frei gewahlten Ubungen Beurteilt werden analog zur Kur Athletische Aspekte Anforderungen an den Auf und Abbau der Technik Elemente Auswahl zusatzlicher statischer und dynamischer Ubungen Artistische Aspekte z B Harmonie mit dem Rhythmus des Pferdes Hohepunkte und Akzentsetzungen Originalitat sowie Kunstlerische Aspekte Musikinterpretation Ausstrahlung und Authentizitat Bei der Ausfuhrungsnote bleiben die Technik Elemente unberucksichtigt es wird ausschliesslich die Qualitat der zusatzlich gezeigten Elemente und Ubergange nach den allgemeinen Bewertungskriterien beurteilt Ausnahme hierbei bildet der erste Versuch eines wiederholten Technik Elements der ebenfalls in die Ausfuhrungsnote einfliesst 6 Abweichungen von der optimalen Bewegungsqualitat werden als Abzuge im Protokoll vermerkt ebenfalls werden Punkte fur Sturze abgezogen Aus der Summe der Abzuge wird die Ausfuhrungsnote errechnet 7 Siehe auch BearbeitenPflicht und KurLiteratur BearbeitenDeutsche Reiterliche Vereinigung e V Richtlinien Band 3 Voltigieren FN Verlag Warendorf 2008 ISBN 978 3 88542 445 1 Offizielle Homepage der FEI Beschreibung und Klassifikation von Kurubungen pdf 1 2 MB Abruf 13 Oktober 2010 Janine Oswald Ich lerne Voltigieren Kosmos Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 44011814 6Quellen BearbeitenDeutsche Reiterliche Vereinigung e V FN Aufgabenheft Voltigieren Ausgabe 2008 Anforderungen und Kriterien im Deutschen Turniersport gem LPO Nationale Aufgaben Warendorf 2007 ISBN 978 3 88542 442 0 Deutsche Reiterliche Vereinigung e V Abteilung Jugend Der Voltigierzirkel e V Beim Voltigieren geht es rund Informationsbroschure 2004 Kostenloser Download zuletzt abgerufen 8 September 2010 Federation Equestre Internationale FEI Vaulting Guidelines for Judges revision March 2010 PDF 1 1 MB Abruf 18 Oktober 2010 FEI Vaulting Rules Abruf 2 November 2018Einzelnachweise Bearbeiten Jochen Schilffahrth Ulla Ramge Maria Schierholter Otte Rundschreiben Voltigieren November 2010 1 2 Vorlage Toter Link www voltigieren rlp de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis S 6 Abruf 15 Dezember 2010 Deutsche Reiterliche Vereinigung e V Abteilung Jugend Der Voltigierzirkel e V Beim Voltigieren geht es rund Informationsbroschure 2004 S 8 Deutsche Reiterliche Vereinigung e V FN Aufgabenheft Voltigieren Anforderungen und Kriterien im Deutschen Turniersport gem LPO 2007 S 22 23 Deutsche Reiterliche Vereinigung e V Hrsg Aufgabenheft Voltigieren 2018 S 88 Federation Equestre Internationale FEI Vaulting Rules PDF 870 kB S 53 Abruf 4 November 2018 a b Deutsche Reiterliche Vereinigung Merkblatt Technikprogramm Voltigieren 2004 PDF 263 kB S 5 Abruf 17 Oktober 2010 Deutsche Reiterliche Vereinigung e V FN Aufgabenheft Voltigieren Ausgabe 2008 Anforderungen und Kriterien im Deutschen Turniersport gem LPO Nationale Aufgaben Seite 28 29 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pflicht und Kurubungen beim Voltigieren amp oldid 234764199