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Der Pestfriedhof Zell ist als Begrabnisstatte der Pesttoten in der Gemeinde Eisenberg archivalisch nicht belegt Nach alter Tradition haben jedoch Opfer des Pestjahres 1635 hier ihre letzte Ruhestatte gefunden Der Pestfriedhof liegt links der Strasse von Zell nach Schweinegg Pestfriedhof ZellGedenksteinDie Kreuze im Pestfriedhof Zell rechts Grabkreuz der Anna Maria Reichart von ZellGrabkreuz des Kuraten Georg GomInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 3 Kreuze 4 Einzelnachweise 5 Literatur und WeblinksGeschichte BearbeitenEinem Bericht uber die Entstehung der Wallfahrt bei Maria Hilf in Speiden im Mirakelbuch 1 ist zu entnehmen dass 1635 im Ort Reiter des Schlickischen Regiments in Quartier gelegen seien Einer oder mehr seien behaftet gewesen mit der leidigen sucht oder poest daran sy wurcklich todts verblichen 2 Dies ist die einzige Quelle die beweist dass die Pest auch in der Gemeinde Eisenberg grassiert und Opfer gefordert hat Die Zahl der Pesttoten ist unbekannt doch liegt ein alter Bericht 3 vor wonach der Seuche in der benachbarten Gemeinde Pfronten 54 8 der Gesamtbevolkerung zum Opfer fiel Diese Angabe durfte auch fur Eisenberg in etwa zutreffend sein Anlage BearbeitenDer Zeller Pestfriedhof ist annahernd quadratisch mit 17 m Lange und 14 50 m Breite Er wird durch eine 50 cm dicke Sandsteinmauer eingefriedet In seiner linken sudwestlichen Mauer ist eine Nische mit 45 cm Breite und 55 cm Hohe original erhalten Ihre Funktion ist unbekannt Die Nische auf der gegenuberliegenden Seite wurde bei Renovierungsmassnahmen 1987 analog dazu erganzt Damals mussten einige Fichten beseitigt werden die krank waren und die Umfassungsmauer mehr und mehr zerstorten Zwei Ruhebanke laden den Besucher zum Rasten ein Kreuze BearbeitenVon den ursprunglich wohl vorhandenen Kreuzen ist keines erhalten geblieben Nun befinden sich vier Kreuze am und im Pestfriedhof Aussen an der nordlichen Mauer wurde 1987 ein alter Grabstein aus dem Zeller Friedhof als Gedenkstein wiederverwendet Auf einer vorgeblendeten Tafel steht die Inschrift Gedenket der Toten des Pestjahres 1635 R I P Im Mittelpunkt des Pestfriedhofes befindet sich ein mit Steinen umrahmtes Grab mit einem 2 m hohen Kreuz und einem Kruzifixus Es wird auf beiden Seiten durch je einen Grabstein mit einem schmiedeeisernen Kreuz eingerahmt Beide Grabdenkmaler stammen sicher ebenfalls aus dem Pfarrfriedhof Der Stein zur linken Seite tragt unter der Erde die Inschrift DEN 3 JULI 1729 STIRBT DER WOLEHR WIRDTGE HER ALDA GEORG GO M GEBUERTIG VON RUEDRACZ HOFFEN RIP Georg Gom 21 Februar 1676 4 in Ruderatshofen war Kurat in Zell Das sehr wertvolle Kreuz wurde 2022 durch eine originalgetreue Kopie ersetzt 5 Sein Pendant auf der rechten Seite trug die nicht mehr ganz lesbare Inschrift HIE LI ANNA Nach Angabe einer Gewahrsperson ist bei Anna der Familienname Maria Reichartin zu erganzen Nach dem Seelbuch von Zell 6 musste das Anna Maria Reichart sein in Sigratsbold 14 Juli 1855 24 April 1809 mit Joseph Moritz Nuschele beim Nuschele Die vordere Seite des Steines ist als Platte abgeplatzt Dieses Stuck wurde 1987 in das Depot des Burgenmuseums Eisenberg 7 verbracht Einzelnachweise Bearbeiten Pfarrarchiv Zell Mirakelbuch 17 Jahrhundert Maria Wolff Die Wallfahrt Maria Hilf in Speiden Zulassungsarbeit fur die erste Staatsprufung fur das Lehramt an Grundschulen eingereicht an der Philosophischen Fakultat II der Universitat Augsburg 1983 Gemeindearchiv Pfronten A 203 1628GK01 Pfarrei Ruderatshofen Taufbucher Allgauer Zeitung vom 30 Mai 2022 Pfarrarchiv Zell Burgenverein Eisenberg eingesehen am 1 August 2012Literatur und Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pestfriedhof Zell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Konrad M Muller Das Grosse Sterben im Allgau Heimatpflege Memmingen e V Hg 2006 ISSN 0539 2896 S 76 78 47 609125 10 578875 Koordinaten 47 36 32 9 N 10 34 44 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pestfriedhof Zell amp oldid 235096653