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Partnair Flug 394 war ein Charterflug der norwegischen Fluggesellschaft Partnair von Oslo nach Hamburg den 50 Mitarbeiter der norwegischen Reederei Wilh Wilhelmsen am 8 September 1989 unternahmen Die Passagiere wollten an einer Schiffstaufe teilnehmen Die zweimotorige Convair CV 580 sturzte 18 Kilometer nordlich der danischen Hafenstadt Hirtshals in den Skagerrak Alle 55 Personen an Bord fanden den Tod Partnair Flug 394Die verungluckte Maschine 1987Unfall ZusammenfassungUnfallart Steuerungsverlust durch den Einbau mehrerer gefalschter Ersatzteile mangelnde WartungsarbeitenOrt 18 km nordlich von Hirtshals DanemarkDatum 8 September 1989Todesopfer 55Uberlebende 0Verletzte 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Convair 580Betreiber PartnairKennzeichen LN PAAAbflughafen Flughafen Oslo FornebuZielflughafen Flughafen HamburgPassagiere 50Besatzung 5Listen von Flugunfallen Der Absturz ist bis heute Juni 2022 der Unfall mit den meisten Todesopfern in der zivilen Luftfahrt Norwegens Inhaltsverzeichnis 1 Flugzeug und Crew 2 Flug und Absturz 3 Bergung 4 Untersuchung 5 Mediale Aufarbeitung 6 EinzelnachweiseFlugzeug und Crew BearbeitenDie Convair 580 wurde 1953 als Convair CV 340 mit Kolbenmotoren Pratt amp Whitney R 2800 ausgerustet an United Air Lines ausgeliefert Als Werksflugzeug ab 1959 im Besitz von General Motors erfolgte 1960 die Umrustung auf Turboprop Triebwerke des Typs Allison 501 was die Bezeichnung in Convair CV 580 anderte 1 Ab 1979 wurde sie bei verschiedenen Fluggesellschaften eingesetzt und war ab Mai 1986 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen LN PAA auf die Partnair registriert Die letzte grossere Inspektion major overhaul wurde im selben Jahr durchgefuhrt Zur Zeit des Unfalls hatte sie insgesamt 36 943 Flugstunden und 15 116 Landungen absolviert Flugkapitan war der 59 jahrige Knut Tveiten der uber eine Flugerfahrung von mehr als 16 000 Stunden verfugte davon uber 1 200 Stunden an Bord von Convair 580 Erster Offizier und Copilot war Finn Petter Berg ebenfalls 59 Jahre alt Bergs Erfahrung beruhte auf mehr als 16 000 Flugstunden davon uber 11 000 als Kapitan An Bord von CV 580 hatte er es auf 675 Flugstunden Erfahrung gebracht Zur Besatzung gehorte neben zwei Flugbegleiterinnen auch ein Mechaniker der die Maschine nach der Landung in Hamburg uberprufen sollte Flug und Absturz BearbeitenNoch vor dem Start der Convair vom Flughafen Fornebu bemerkte die Crew dass einer der zwei an den Triebwerken eingebauten Generatoren defekt war Da das norwegische Gesetz vorsieht dass ein Flugzeug nur starten darf wenn zwei funktionsfahige Stromquellen vorhanden sind entschloss sich Berg dazu das Hilfstriebwerk APU der Convair zu nutzen So standen die vorgeschriebenen zwei Stromquellen zur Verfugung der Start konnte vollzogen werden Den Piloten war jedoch nicht bekannt dass eine der drei Halterungen des Hilfstriebwerkes gebrochen war Um 15 59 Uhr UTC 2 startete das Flugzeug in Richtung Hamburg Die Convair erreichte ihre Reiseflughohe von ca 6 700 Metern 22 000 Fuss Nahe der danischen Kuste kam die Maschine in Schwierigkeiten als die gebrochene Halterung des Hilfstriebwerkes Vibrationen verursachte die auf das Hohenruder Einfluss nahmen Die Vibrationen nahmen zu das Flugzeug wurde unsteuerbar und sturzte um 16 38 Uhr ins Meer Bergung BearbeitenDas Wrack der Maschine wurde schnell gefunden 57 43 11 N 10 4 52 O 57 7198 10 08119 Koordinaten 57 43 11 N 10 4 52 O Danische Rettungsteams bargen die ersten auf der Meeresoberflache treibenden Leichen und Wrackteile Der Rest des Wracks wurde kurz darauf auf dem Meeresboden geortet Die Wrackteile bedeckten ein mehrere Quadratkilometer grosses Gebiet Insgesamt wurden 31 Tote auf dem Meer treibend geborgen Weitere 19 Leichen wurden im Wrack entdeckt Die ubrigen funf Personen wurden nie gefunden Untersuchung BearbeitenDie norwegische Luftaufsichtsbehorde damals SHT Statens Havarikommisjon for Transport leitete die Untersuchung des Unfalls Die Ermittlungen fuhrten zu dem Resultat dass die Convair 580 auf Grund von Kontrollverlust durch die Zerstorung des Hohenleitwerks nicht mehr zu kontrollieren war Hervorgerufen wurde dies durch starke Vibrationen ausgelost durch den Bruch der Halterungen des Hilfstriebwerkes Die Halterungen wiesen starke Abnutzungserscheinungen auf sie entsprachen nicht den originalen Qualitatsstandards Harte und Belastbarkeit Letztlich wurde der Unfall durch den unwissentlichen oder bewussten Einbau mehrerer gefalschter Ersatzteile ausgelost 2 3 Nach dem Lockerbie Anschlag vom Dezember 1988 bei dem eine Boeing 747 der Pan American World Airways durch einen Bombenanschlag in der Luft zerstort wurde und 270 Tote forderte wurden unbewiesene Geruchte laut dass die Maschine auf dem Flug 394 durch eine Bombe explodiert sei Als Indizien hierfur galten das Auseinanderbrechen der Unfallmaschine in der Luft die in der Nordsee zum Unfallzeitpunkt durchgefuhrte NATO Ubung Sharp Spear die Tatsache dass die Unfallmaschine von der damaligen norwegischen Ministerprasidentin Gro Harlem Brundtland benutzt wurde Polizeiliche Ermittlungen bei denen zwei britische Experten die den Lockerbie Anschlag untersucht hatten hinzugezogen wurden ergaben jedoch keinerlei Hinweise auf eine Explosion 4 Mediale Aufarbeitung BearbeitenDer Unfall und das zugrundeliegende Problem von gefalschten Flugzeugersatzteilen wurde erstmals 1994 in der ZDF Reportage Zundstoff Das Risiko fliegt mit ausgestrahlt am 4 Marz 1994 einer kritischen Betrachtung unterzogen Darin kamen neben dem damaligen AIBN Chefermittler Finn Heimdal auch Angehorige zu Wort Der Absturz von Flug 394 war auch Thema der dritten Episode der siebten Staffel der kanadischen Dokumentarserie Mayday Alarm im Cockpit die in Deutschland unter dem Titel Der Teufel steckt im Detail OT Blown Apart ausgestrahlt wurde Einzelnachweise Bearbeiten AIBN Report Kapitel 1 6 1 1 Seite 8 engl AIBN Report Kapitel 3 2 Seite 109 112 engl Unfallbericht CV 580 LN PAA Aviation Safety Network englisch abgerufen am 8 Dezember 2017 AIBN Report Kapitel 1 17 6 1 Seite 78 engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Partnair Flug 394 amp oldid 237382271