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Die Ovariohysterektomie von lat Ovarium Eierstock griechisch Hystera Gebarmutter und ektomh Herausschneiden ist eine erweiterte Form der Kastration weiblicher Tiere Bei diesem Eingriff werden nicht nur die Gonaden Keimdrusen also die Eierstocke sondern auch ein Grossteil der Gebarmutter chirurgisch entfernt Die Operation wird aus anderen Grunden meistens mit Entfernung der vollstandigen Gebarmutter und unter anderem Namen Hysterektomie mit beidseitiger Adnexektomie Hysterectomia cum adnexibus bilateralibus auch bei Frauen angewandt Da bei alleiniger Entfernung der Eierstocke gelegentlich Veranderungen in der Gebarmutter auftreten wurde diese Form der Kastration vor allem bei Hund Kaninchen und Frettchen bevorzugt Neuere Untersuchungen lassen allerdings erste Zweifel am Nutzen dieser Praxis aufkommen Bei einer vereiterten Gebarmutter oder bei Tumoren der Gebarmutter ist diese Operation jedoch meist angezeigt Vorteile BearbeitenNeben krankheitsbedingt erfolgender Ovariohysterektomie wird diese Operation bei Tieren hauptsachlich zur Verhinderung unerwunschten Sexualverhaltens Fortpflanzung oder mit der Laufigkeit verbundener hygienischer Aspekte Blutung etc durchgefuhrt Diese Indikation ist vom Standpunkt des Tierschutzes aus umstritten Vor der ersten Laufigkeit kastrierte Hundinnen erkranken deutlich seltener an Tumoren der Milchleiste 1 Bei ohne Partner gehaltenen weiblichen Frettchen ist die Entfernung der Keimdrusen notig um den Eintritt einer dauerhaften Ranz zu vermindern da diese zur Uberproduktion von Ostrogenen mit einer sich anschliessenden todlichen Knochenmarksdepression fuhren kann Nachteile BearbeitenDie Kastration weiblicher Tiere hat mehrere potentielle Effekte Am haufigsten wird nach einer Entfernung der Keimdrusen eine deutliche Gewichtszunahme beobachtet der mit strenger Futterrationierung entgegengewirkt werden kann Es ergeben sich auch wesentlich augenscheinlicher mit einer hormonellen Veranderung einhergehende Effekte Harntraufeln Harninkontinenz Als Spatfolge der Kastration tritt sie innerhalb der ersten 2 Jahre nach der Operation auf und wird durch eine Verringerung der Schliessmuskelspannung von Harnblase und Harnrohre hervorgerufen Die Inkontinenz tritt im Mittel bei 10 aller kastrierten Hundinnen auf und ist damit die haufigste unerwunschte Nebenwirkung Das Risiko fur Tiere uber 20 kg Korpergewicht ist erhoht Neben der Verabreichung von Sympathomimetika wie Ephedrin oder Ostrogenpraparaten ist eine chirurgische Prophylaxe moglich Bei dieser Kolposuspension wird der Uterusstumpf mit der Bauchdecke vernaht was das Auftreten einer Inkontinenz unwahrscheinlicher macht Veranderungen im Wesen und Verhalten des Tieres s a Kastrationsfolgen Welpenfell Das Wachstum der Unterwolle wird vor allem bei langhaarigen Rassen Spaniel Langhaardackel deutlich wahrgenommen Die Tiere bekommen ein seidig wirkendes Fell das dem Welpenfell ahnlich sieht Scheidenentzundung Wird eine Hundin vor ihrer ersten Laufigkeit kastriert und leidet sie zu diesem Zeitpunkt an einer Junghundvaginitis kann sich diese Erkrankung in eine chronische Scheidenentzundung umwandeln 2 Einzelnachweise Bearbeiten Martin Kessler Hrsg Kleintieronkologie 2 durchges Aufl Parey bei MVS 2005 ISBN 3830441037 Susi Arnold Gloor et al Bakteriell bedingte Vaginitiden In Peter F Suter und Hans G Niemand Hrsg Praktikum der Hundeklinik 10 Auflage Paul Parey Verlag Stuttgart 2006 ISBN 3 8304 4141 X S 878 879 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ovariohysterektomie amp oldid 201055320