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Als Osteokollen Singular die Osteokolle von griechisch osteon Knochen kolla Leim werden an kalzinierte Knochen erinnernde Kalkkonkretionen bezeichnet Osteokolle in Fundlage Steilhang am Ballastberg des Dummersdorfer Ufers in Lubeck Die geborgene Osteokolle vom Ballastberg des Dummersdorfer Ufers in Lubeck Die Wurzelstruktur im Inneren der Osteokolle ist noch andeutungsweise erkennbar Losskindel von einem Losshang im Weinviertel Niederosterreich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Entstehung 3 Vorkommen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Begriff geht wahrscheinlich auf den Vater der Mineralogie den Belgier Anselmus de Boodt 1609 zuruck nach anderen Quellen auf Conrad Gessner 1565 1 Der Theologe Thomas Erastus berichtete 1590 uber verkalkte Wurzeln die er als lapis sabulosus bezeichnete womit er zutreffend auf deren Entstehung in sandigem Milieu hinwies Entstehung BearbeitenDie Konkretionen sind vorzugsweise in dem Lossgurtel entstanden der sich im Postglazial im Umfeld der vereisten Gebiete gebildet hatte Sie sind das Ergebnis oberflachennaher Kalkauswaschungen wobei der Kalk durch kohlendioxidhaltiges Sickerwasser in tiefer gelegene sandige Erdschichten gelangte und sich dort ablagerte Osteokollen benotigen zu ihrer Entstehung Baum oder Strauchwurzeln Die Verkalkung der Wurzeln erfolgt dabei von innen nach aussen Messungen an Osteokollen aus dem Mainzer Sand haben ergeben dass dieser Prozess sich uber einen recht langen Zeitraum erstreckt im konkreten Fall 2500 Jahre Teile dieser Wurzeln sind oftmals so gut erhalten dass die Pflanzenart noch identifizierbar ist Regionale Bezeichnungen wie Losskindl gemass Duden Losskindel Lossmannchen oder Losspuppen zeugen davon dass schon fruh die Beziehung zwischen der Entstehung der Osteokollen und dem Vorhandensein von Loss erkannt wurde aber auch wie der Formenreichtum von Osteokollen die Phantasie der Menschen angeregt hat Auch sollen pulverisierte Osteokollen im Mittelalter als Heilmittel bei Knochenbruchen verwendet worden sein 1 Vorkommen BearbeitenVorkommen von Osteokollen sind beispielsweise aus der Umgebung von Darmstadt Mainz Waiblingen dem Kaiserstuhl der Mark Brandenburg Berlin Sudwestpolen Frankfurt Oder aus Schmelzwassersanden bei Teterow Mecklenburg Vorpommern dem Weinviertel Niederosterreich und vom Dummersdorfer Ufer in Lubeck bekannt Literatur BearbeitenGeorg Eberle Osteokollen im Naturschutzgebiet Dummersdorfer Ufer In Berichte des Vereins Natur und Heimat und des Naturhistorischen Museums zu Lubeck Heft 13 14 Lubeck 1975 Heilwig Leipnitz und Carla Moller Pseudo oder Scheinfossilien In Zeitschrift des Arbeitskreises Palaontologie Hannover Heft 4 S 1 15 Hannover 1983 Wolfgang Ziehen Uber Osteokollen In Natur und Museum Bericht der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft 99 4 S 145 154 Frankfurt a M 1969 Wolfgang Ziehen Altersbestimmungen an Osteokollen In Natur und Museum Bericht der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft 102 9 S 353 357 Frankfurt a M 1972 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Osteokolle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Arbeitskreis Palaontologie Hannover Zeitschrift fur Amateur Palaontologen 1983 PDF 3 33 MB LosskindelEinzelnachweise Bearbeiten a b W Schulz Geologischer Fuhrer fur den norddeutschen Geschiebesammler cw Verlagsgruppe Schwerin 2003 ISBN 3 933781 31 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osteokolle amp oldid 208182826