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Das Orthogonal und Einbindeverfahren ist eine geodatische Messmethode die insbesondere bei Katastervermessungen angewendet wird Bei diesem Verfahren werden lagemassig zu bestimmende Punkte wie Grenz und Gebaudepunkte auf Messungslinien aufgemessen Umgekehrt ist die Absteckung von vorgegebenen Massen in die Ortlichkeit moglich Grundlage des Verfahrens sind Messungslinien zwischen bekannten Vermessungspunkten die bei Bedarf um weitere Messungslinien erganzt werden Die Anschlusspunkte mussen bereits in der Katasterkarte einkartiert sein oder es mussen Koordinaten bekannt sein Orthogonal und Einbindeverfahren Reines EinbindeverfahrenDurchfuhrung BearbeitenZuerst werden die Anfangs und Endpunkte der Messungslinien durch Fluchtstabe signalisiert Dann werden beim Einbindeverfahren die Grenzen oder Gebaudeseiten in vorhandene Messungslinien eingebunden d h es werden durch diese aufzumessenen Punkte neue Messungslinien gelegt und der Schnitt dieser Linien mit den vorhandenen Linien gebildet Mit einem Messband wird dann in jeder Messungslinie der Abstand der einzelnen Punkte zum Anfangspunkt der Linie gemessen Beim Orthogonalverfahren werden die aufzumessenden Punkte mit einem Winkelprisma auf eine Messungslinie aufgewinkelt Dies bedeutet dass der Lotfusspunkt jedes Punktes auf der Messungslinie bestimmt wird Dann wird wie beim Einbindeverfahren der Abstand dieses Lotfusspunktes zum Anfangspunkt der Linie Abszisse und zusatzlich der Abstand des aufgewinkelten Punktes von der Linie Ordinate gemessen Die Abszisse und Ordinate sind ortliche rechtwinklige Koordinaten Beim Orthogonalverfahren sollten neue Messungslinien so gelegt werden dass die Abstande der aufzumessenden Punkte von der Linie moglichst klein sind Diese beiden Verfahren werden meist kombiniert eingesetzt Daher wird oft einfach vom Orthogonalverfahren gesprochen z B Vermessungspunkterlass NRW Anhand der gemessenen Abszissen und Ordinaten konnen die Neupunkte in eine Karte einkartiert werden oder es konnen Koordinaten berechnet werden Vor und Nachteile BearbeitenVorteile dieses Verfahrens sind u a die ubersichtliche Aufnahmegeometrie die Moglichkeit aus den Vermessungsunterlagen direkt Masse wie Grenzlangen ablesen zu konnen und die geringen Anschaffungskosten Nachteile sind dass zwischen Anfangs und Endpunkt einer Messungslinie eine Sichtverbindung bestehen muss und die geringe Genauigkeit besonders bei langen Messungslinien oder steilem Gelande Das Orthogonal und Einbindeverfahren wird daher heute kaum noch eingesetzt Es wurde weitgehend abgelost durch die Polaraufnahme mit Tachymetern und durch das Messen mit globalen Navigationssatellitensystemen GNSS wobei differentielle Verfahren wie DGPS eingesetzt werden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orthogonal und Einbindeverfahren amp oldid 230616100