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Dieser Artikel handelt vom Optionsmodell im Sozialrecht Zum Optionsmodell im Staatsangehorigkeitsrecht siehe Deutsche Staatsangehorigkeit Teile scheinen seit 2013 nicht mehr aktuell zu sein Bitte hilf uns dabei die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufugen Wikipedia WikiProjekt Ereignisse Vergangenheit 2013 Im Optionsmodell besitzt eine Kommune Landkreis oder kreisfreie Stadt die alleinige Tragerschaft der Leistungen nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch SGB II Diese sogenannten Optionskommunen sind zugelassene kommunale Trager der Grundsicherung fur Arbeitsuchende Die Kommunen bilden dazu ein Jobcenter Im gesetzlichen Regelfall sind uberall dort wo es keine optierende Kommune gibt die Bundesagentur fur Arbeit und die jeweilige Kommune Leistungstrager der Grundsicherungsleistungen nach dem SGB II Sie bilden jeweils eine gemeinsame Einrichtung nach 44b SGB II welche nach 6d SGB II ebenfalls die Bezeichnung Jobcenter fuhrt Logo des Deutschen Landkreistages fur die Optionskommunen Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung des Optionsmodells 1 1 Gesetzliche Grundlagen 2004 1 2 Experimentierphase 2005 2010 1 3 Fortfuhrung des Optionsmodells ab 2011 2 Organisation 2 1 Bezeichnungen 2 2 Einbettung in die Kommunalverwaltung 2 3 Innere Struktur der zustandigen Stellen 3 Kritik und Diskussion 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung des Optionsmodells BearbeitenGesetzliche Grundlagen 2004 Bearbeiten Die gesetzliche Grundlage fur das Optionsmodell wurde 2004 mit dem Vierten Gesetz fur moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt Zweites Buch Sozialgesetzbuch SGB II geschaffen Nach der Experimentierklausel 6a SGB II konnten bis zu 69 Landkreise oder kreisfreie Stadte analog zu der Zahl der Sitze im Bundesrat die alleinige Tragerschaft der Grundsicherung fur Arbeitssuchende beantragen Ziel dieser Regelung war die Erprobung alternativer Modelle zur Eingliederung von Arbeitsuchenden Das Optionsmodell trat damit in Wettbewerb zur Aufgabenwahrnehmung durch die Agenturen fur Arbeit im Rahmen des Regelmodells der Arbeitsgemeinschaft Offentliche Korperschaften Das Modell war Ergebnis eines Kompromisses zwischen der Bundesregierung und den Regierungen der Lander Es war auf sechs Jahre befristet 1 Januar 2005 bis 31 Dezember 2010 Auf Basis einer gesetzlich vorgeschriebenen Wirkungsevaluation sollte ab 2008 eine Entscheidung uber die Fortfuhrung des Optionsmodells gefallt werden 1 Experimentierphase 2005 2010 Bearbeiten Zum 1 Januar 2005 ubernahmen 69 Kommunen die kommunale Tragerschaft des SGB II Wahrend der Experimentierphase 2005 2010 machte keine Optionskommune von der Moglichkeit Gebrauch die Zulassung zuruckzugeben Von diesen Optionskommunen waren 63 Landkreise und 6 kreisfreie Stadte Geographische Schwerpunkte des Optionsmodells befinden sich in Brandenburg Hessen und Niedersachsen Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ist die einzige Stadt mit mehr als 200 000 Einwohnern die Optionskommune ist Insbesondere der Deutsche Landkreistag organisierte den interkommunalen Erfahrungsaustausch zwischen den Optionskommunen 2 Das Optionsmodell wurde bereits wahrend dieser Experimentierphase von den verschiedenen Akteuren sehr unterschiedlich beurteilt Wahrend die Optionskommunen und der Deutsche Landkreistag das Modell unterstutzen 3 kritisierte es insbesondere die Bundesagentur fur Arbeit 4 Die Wirkungsevaluation lieferte kein eindeutiges Ergebnis ob das Optionsmodell dem Modell Arbeitsgemeinschaften uberlegen ist oder nicht 5 Fortfuhrung des Optionsmodells ab 2011 Bearbeiten Seit dem 1 Januar 2011 ist das Optionsmodell entfristet die Optionskommunen besitzen unbefristet die alleinige Tragerschaft der Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II Grundlage war die Anderung des Grundgesetzes durch Einfugung des Artikel 91e 2 6 Die Optionskommunen mussten sich verpflichten kunftig Zielvereinbarungen mit den zustandigen Landesbehorden abzuschliessen bestimmte Daten zu erheben und diese der Bundesagentur fur Arbeit zu ubermitteln Ab dem 1 Januar 2012 verantworten 41 weitere Kommunen als zugelassene kommunale Trager die Grundsicherung fur Arbeitssuchende 7 Dazu mussten sie bis zum 31 Dezember 2010 einen Antrag bei dem zustandigen Landesministerium einreichen 8 In diesem Antrag mussten sie unter anderem nachweisen dass sie geeignet sind die Aufgabe zu ubernehmen Voraussetzung fur diesen Antrag war eine 2 3 Mehrheit in der kommunalen Vertretungskorperschaft z B Kreistag Stadtrat 78 Kommunen haben einen solchen Antrag gestellt davon 2 ohne den notwendigen 2 3 Beschluss 9 16 Kommunen deren Antrag abgelehnt wurde darunter die Stadt Leverkusen erhoben daraufhin eine Kommunalverfassungsbeschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht Das Bundesverfassungsgericht entschied zwar dass die gesetzlich geforderte Zweidrittelmehrheit gegen die kommunale Selbstverwaltung verstosst wies aber die Verfassungsbeschwerden im Ergebnis zuruck weil der Bund die Anzahl der Optionskommunen zulassig auf 110 beschranken durfte 10 Organisation BearbeitenBezeichnungen Bearbeiten Die Optionskommunen oder Optierende Kommunen Optierer oder Optionskreise sind die zugelassenen kommunalen Trager nach 6a SGB II und fuhren nach 6d SGB II die Bezeichnung Jobcenter Einbettung in die Kommunalverwaltung Bearbeiten Die Organisation der Bearbeitung des Arbeitslosengeldes II ist bei den optierenden Tragern sehr unterschiedlich geregelt So arbeiten die kommunalen Hartz IV Stellen z T auch kommunale Jobcenter zum Teil als Unterabteilungen des traditionellen Sozialamtes 11 als eigenes Amt innerhalb der Kommunalverwaltung 12 als aus der Verwaltungshierarchie herausgeloste Stabsstellen 13 oder als von der Verwaltung getrennter kommunaler Eigenbetrieb 14 Innere Struktur der zustandigen Stellen Bearbeiten Die innere Struktur der bearbeitenden Stellen ist sachbedingt oft ahnlich den gemeinsamen Einrichtungen bei von Kommunen und Agentur fur Arbeit So gibt es sowohl nach raumlicher vor allem in Flachenlandkreisen als auch nach sachlicher vor allem optierende kreisfreie Stadte Zustandigkeit gegliederte Optionsbehorden oder ein Mischmodell sog Matrixorganisation 15 Hier spiegelt sich auch der Wille des Gesetzgebers wider mit dem Optionsmodell neue Wege in der Betreuung von Arbeitsuchenden zu suchen Die verschiedenen Organisationsformen werden durch ein internes Benchmarking verglichen und Vor und Nachteile ausgelotet 15 So hat sich in einzelnen Kommunen die gewahlte Organisationsform nicht bewahrt und wurde geandert 16 Kritik und Diskussion BearbeitenKritiker des Optionsmodells befurchten vor allem die Entstehung einer Zweiklassenvermittlung Kurzzeitarbeitslose Arbeitsagentur Langzeitarbeitslose Kommune und zweifeln an der Ebenburtigkeit der Kompetenz der Kommunen z B fur die uberregionale Vermittlung mit der der Agenturen als Nachfolger des traditionsreichen Arbeitsamtes In einer vergleichend angelegten Untersuchung der Bundesagentur fur Arbeit wurde 2008 die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen als ungenugend kritisiert 17 Die Studie wird von mehreren Sozialexperten und den Optionskommunen kritisiert da das untersuchte Datenmaterial nicht vergleichbar gewesen sei und auch die Bundesagentur als bereits vorheriger Befurworter der ARGEN nicht fur eine neutrale Untersuchung geeignet sei 18 Auch eine Studie des ifo Instituts ergab dass die Ubergangswahrscheinlichkeit von Arbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt in kommunal gefuhrten Jobcentern geringer war als in gemeinsamen Einrichtungen 19 Befurworter wiederum stellen die Flexibilitat der Kommune auf Gegebenheiten des ortlichen Arbeitsmarktes kurzfristig und ohne Konsultation einer fernen Hauptverwaltung schnell reagieren zu konnen in den Vordergrund Weiter betonen sie die gute Ortskenntnis den engen Kontakt der Kommunen zu den ortlichen Arbeitgebern durch andere Aufgaben z B Gewerbeaufsicht Wirtschaftsforderung und die verfassungsmassig eindeutig rechtmassige Vermittlung in kommunaler Hoheit Diese wurde bei den Arbeitsgemeinschaften zwischen Agentur und Kommunen der Alternative zur Option vor dem Bundesverfassungsgericht erfolgreich angefochten 20 Insbesondere das Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat die Diskussion um die Zukunft der Optionskommunen neu entfacht obwohl das Optionsmodell nicht Streitgegenstand war Es hatte darauf hingewiesen dass keine Grunde fur die zahlenmassige Begrenzung der Option ersichtlich seien Zur Ermittlung der Vor und Nachteile des Optionsmodells wird dieses vom Forschungsinstitut infas begleitet Die offizielle Evaluation der Aufgabenwahrnehmungsmodelle bis 2010 ergab dass beide Organisationsformen Vor und Nachteile haben keine der Organisationsformen ist der anderen in allen Dimensionen der Betrachtung uberlegen Siehe auch BearbeitenListe der OptionskommunenWeblinks BearbeitenStatistik der Bundesagentur fur Arbeit aktuelle Auflistung der Trager des Arbeitslosengeldes II zkT zugelassene kommunale Trager gT getrennte Tragerschaft auch gAw getrennte Aufgabenwahrnehmung gultig bis 31 Dezember 2011 danach Uberfuhrung in zkT oder gE ARGE Arbeitsgemeinschaft gultig bis 31 Dezember 2010 danach gE gemeinsame Einrichtung MS Excel 188 kB IAB Infoplattform Optionsmodell ARGE getrennte Tragerschaft SGB II Modelle in der Diskussion Website der Optionskommunen Kommunen fur ArbeitEinzelnachweise Bearbeiten Sozialgesetzbuch Zweites Buch Grundsicherung fur Arbeitsuchende vom 23 Juli 2004 www kommunenfuerarbeit de www kreise de PDF Datei Langzeitarbeitslose Auf Dauer ohne Chance Memento vom 19 Dezember 2014 im Webarchiv archive today www bmas de PDF Datei www gesetze im internet de www kreise de www bmas de PDF Datei www kommunenfuerarbeit de PDF Datei BVerfG Urteil vom 7 Oktober 2014 AZ 2 BvR 1641 11 z B Landkreis Miesbach z B Landkreis Sankt Wendel PDF 169 kB z B Stabsstelle Beschaftigung und Grundsicherung der Stadt Schweinfurt PDF z B Eigenbetrieb der Stadt Jena a b sh landkreistag de PDF 1 2 MB mt online de 1 2 Vorlage Toter Link mt online de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Netzeitung Langzeitarbeitslose noch langer arbeitslos Memento vom 29 Mai 2010 im Internet Archive 18 Juni 2008 Stefan Idel Kritik der arbeitsmarktpolitischen Vernunft oder das Marchen aus Nurnberg 1 2 Vorlage Toter Link www lag arbeit hessen net Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF S 5f Mergele L und M Weber Jobcenter Optionskommunen vermitteln Arbeitslose seltener in Beschaftigung In ifo Schnelldienst 2 2020 S 39 44 Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 20 Dezember 2007 2 BvR 2433 04 2 BvR 2434 04 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Optionsmodell amp oldid 230355927