www.wikidata.de-de.nina.az
Das Museo delle Culture MUDEC in der norditalienischen Metropole Mailand beherbergt als Museum der Weltkulturen die volkerkundlichen und anthropologischen Sammlungen der Stadt Ihm sind interdisziplinare Forschungseinrichtungen und ein Veranstaltungszentrum angegliedert Der von David Chipperfield geplante 2014 weitgehend fertiggestellte Neubau des MUDEC gehort zu den konzeptionell und architektonisch meistbeachteten Museumsneubauten der Gegenwart Die Adresse lautet Via Tortona 56 I 20144 Milano Inhaltsverzeichnis 1 Sammlung 2 Architektur 3 Schausammlung 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksSammlung BearbeitenAls Teil des 1838 gegrundeten Museums fur Naturgeschichte hatte sich ein seit dem 19 Jahrhundert stark anwachsender Bestand ethnographischer Objekte verselbstandigt und war seit dem Anfang des 20 Jahrhunderts mit anderen stadtischen Sammlungen im Castello Sforzesco ausgestellt worden wo er durch einen Bombenangriff im Jahr 1943 erheblich reduziert wurde Auch nach dem Wiederaufbau des Castello als kommunales Museum blieb die Sammlung mit Ausnahme der agyptischen Abteilung komplett magaziniert Der heutige Bestand ist Resultat einer Neuordnung im Mailander Museumswesen Architektur BearbeitenDas Projekt eines Museumsneubaus geht auf die fruhen 1990er Jahre zuruck als die Stadt Mailand beschloss das im Sudosten des Stadtzentrums gelegene Quartier Porta Genova zu revitalisieren die vom Fahrzeughersteller Ansaldo hinterlassene Industriebrache anzukaufen in ein Zentrum fur kulturelle Aktivitaten umzuwandeln und das der Weltkultur zu widmende Ausstellungshaus mit den lange unzuganglich gebliebenen Sammlungsbestanden auszustatten Nach einem Entwurf des britischen Architekten David Chipperfield wurde das Haus in zwei Ebenen auf einer Flache von 17 000 m errichtet Im Erdgeschoss befinden sich Foyer Bibliothek Konferenzraume Restaurierungswerkstatten und die museumspadagogischen Bereiche fur Kinder und Jugendliche Das Obergeschoss enthalt die standige Schausammlung und Sonderausstellungsraume Wesentliches Merkmal der Architektur sind die von aussen gesehen quaderformigen Baumassen aus Glas und Beton die im Obergeschoss mit Titanblech verkleidet an die industrielle Vergangenheit des Ortes erinnern Diese Aussenansicht kontrastiert mit den nur von innen erlebbaren vorhangartig kurvenden Glasflachen rund um das grosse zentrale Atrium des Ausstellungsbereiches im Obergeschoss Sie bilden so etwas wie eine nach innen gekehrte Schaufassade die einen fast sakralen Ort schafft 1 Ursprunglich sollte der Bau zur Eroffnung der Expo 2015 die unter dem Motto Feeding the Planet Welternahrung stand fertiggestellt sein die offizielle Eroffnung verschob sich aber weil ein Streit zwischen der Stadt und dem Architekten um Kosten und Termine dazu gefuhrt hatte dass sich Chipperfield aus dem Projekt verabschiedete Ausloser war die Verwendung billigen und schlecht verlegten Lavasteins statt des vom Architekten als Fussbodenbelag vorgesehenen Basalts 2 Schausammlung BearbeitenDie aktuelle Einrichtung der Ausstellungsprasentation weicht von der ublichen meist geographisch gegliederten Systematik volkerkundlicher Darstellungen ab Sie spiegelt vielmehr die Geschichte der Sammlung und ihres Wachsens sie zeigt somit welche Intentionen mit ihrem Zustandekommen verbunden waren und zeichnet in sechs Sektionen den historisch sich wandelnden Blick auf fremde Welten nach Mit Objekten aus der Sammlung des Kanonikers Manfredo Settala 1600 1680 wird das Beispiel einer barocken Kunst und Wunderkammer vorgefuhrt in der die Objekte nach den Kategorien Naturalia Artificialia vom Menschen kunstlich hergestellte Objekte und Mirabilia et Exotica Bewunderung erregende und fremdartige Objekte eingeteilt waren Die zweite Sektion zeigt Objekte die von Missionaren und Forschern zusammengetragen wurden und kennzeichnet das wachsende wissenschaftliche Interesse im 19 Jahrhundert Es folgt ein Saal mit Exponaten die unter der Perspektive des Kolonialismus der Sammlung zugefugt wurden Sektion 4 beleuchtet das Interesse Mailander Kunstsammler an der Kunst des Fernen Ostens nicht zuletzt an deren Textilien unter dem Gesichtspunkt des Mailander Seidenhandels Saal 5 gilt der Rolle der Weltausstellungen fur die rasche Ausbreitung des Welthandels und die steigende Wertschatzung fremder Kulturen exemplifiziert an der Weltausstellung Mailand 1906 Der letzte Saal berichtet von den Auslagerungen und Zerstorungen wahrend des Zweiten Weltkriegs den folgenden Restaurierungen und zeigt einige besonders kostbare Einzelstucke Einzelnachweise Bearbeiten Hartmut Moller Museo delle Culture Mailand in db deutsche bauzeitung Heft 10 2015 Hartmut Moller Museo delle Culture Mailand in db deutsche bauzeitung Heft 10 2015 Literatur BearbeitenHenning Kluver Gebrauchsanweisung fur Mailand 2015 S 66 Weblinks BearbeitenWebsite des MUDEC engl it 45 45201 9 16131 Koordinaten 45 27 7 2 N 9 9 40 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Museo delle Culture Mailand amp oldid 233941297