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Monilinia besser bekannt unter den Namen seiner Nebenfruchtform Monilia ist eine Pilzgattung die zur Familie der Sklerotienbecherlingsverwandten Sclerotiniaceae zahlt und der Ordnung der Helotiales angehort MoniliniaBluhender Apfel mit Fruchtmumie von Monilia fructigenaSystematikAbteilung Schlauchpilze Ascomycota Unterabteilung Echte Schlauchpilze Pezizomycotina Klasse LeotiomycetesOrdnung HelotialesFamilie Sklerotienbecherlingsverwandte Sclerotiniaceae Gattung MoniliniaWissenschaftlicher NameMoniliniaHoneyDie fur Monilia fructigena typischen ringformigen NebenfruchtkorperZu den parasitaren Monilinia Arten zahlen Pflanzenschadlinge die Kern und Steinobst als Fruchtfaule befallen oder als Spitzendurre Obstbluten schadigen konnen Erreger bei Apfel und Kirsche sind vor allem die Arten Monilinia laxa Monilinia fructigena und Monilinia fructicola Der Soorpilz Candida albicans fruher als Monilia albicans bezeichnet ist ein Hefepilz Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Durch Monilinia verursachte Pflanzenkrankheiten 2 1 Fruchtfaule 2 2 Spitzendurre 2 3 Befallene Arten 3 Systematik 4 Arten 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDer Pilz bildet am befallenen Gewebe viele einzelne Konidientrager an denen Konidienketten entstehen die insgesamt weissliche bis braunliche Pilzrasen bilden Leicht erkennbar sind zumindest beim Apfel die typischen ringformigen Nebenfruchtkorper Konidienrasen findet man an abgestorbenen nicht entwickelten Fruchten abgestorbenen Trieben oder Blattstielen Die reifen Konidien sind zitronenformig Die Arten befallen fleischige Fruchte der Rosengewachse und Heidekrautgewachse Sie bilden nur selten Apothecien Durch Monilinia verursachte Pflanzenkrankheiten BearbeitenMonilinia Arten verursachen verschiedene Krankheiten Die wirtschaftlich bedeutsamsten sind Moniliose Fruchtfaule oder Spitzendurre Monilinia fructigena bildet in der Nebenfruchtform die typischen konzentrischen Kreise mit gelblichen Pusteln und ist vor allem auf den Fruchten zu finden Monilinia laxa und auch Monilinia fructicola bilden hingegen grauliche Pusteln die nicht konzentrisch angeordnet sind 1 Fruchtfaule Bearbeiten nbsp Bereits am Baum verfaulter ApfelMonilia v a Monilinia fructigena befallt nur verletzte Fruchte Haufig ist zu beobachten dass die Faulnis an Frassstellen oder anderen Wunden beginnt Zunachst treten an den Fruchten graubraune meist ringformig angeordnete Pilzfruchtkorper als Polsterschimmel auf 2 Der Pilz durchwachst nach und nach die Frucht und fuhrt zu einer Totalfaule Typisch sind dabei weisse Fruchtkorper des Pilzes auf der etwa milchkaffeebraunen verfaulten Frucht Die Flecken sind dabei in sehr charakteristischen konzentrischen Kreisen angeordnet Auch im Obstlager kann die Entwicklung der Schadpilze weiter fortschreiten und zu einer sogenannten Schwarzfaule fuhren Befallene Fruchte von Kern und Steinobst trocknen ein verbleiben am Baum oder fallen ab Komplett verfaulte am Baum verbliebene Fruchte werden als Fruchtmumien bezeichnet und treten insbesondere bei Apfeln Birnen und Quitten auf sind aber auch bei Suss und Sauerkirschen Zwetschgen Renecloden und Pfirsichen zu finden Monilia Erreger wie Molininia fructigena und Molininia laxa konnen an verdorrten Fruchten uberwintern und sich im Fruhling erneut ausbreiten Um eine erneute Ubertragung des Erregers im Folgejahr zu vermeiden mussen befallene Fruchte im Winter vom Baum entfernt Zweige bis auf das gesunde Holz zuruckgeschnitten werden Die Abfalle sollten nicht kompostiert sondern uber die Biotonne entsorgt oder verbrannt werden 2 Spitzendurre Bearbeiten nbsp Gummifluss und Spitzendurre an einem SauerkirschzweigEbenfalls bei den genannten Obstbaumen kann die sog Monilia Spitzendurre auftreten An Blattern ist mehr Monilinia laxa zu beobachten Hier dringt der Erreger bei feuchtem Wetter uber die Bluten in die Pflanze ein und verursacht ein Absterben der Triebspitze Hin und wieder tritt an der Ubergangsstelle zwischen befallenem und gesundem Holz ein sog Gummifluss auf Um der Krankheit Einhalt zu gebieten mussen befallene Triebe bis zu 15 cm ins gesunde Holz zuruckgeschnitten und die Wunden nach Moglichkeit mit Baumwachs versiegelt werden Befallene Arten Bearbeiten nbsp Monilinia johnsonii ApothecienVom Monilia Befall sind fast alle kultivierten Obstarten aber auch einige Zierpflanzen betroffen Neben Apfel Birn Suss und Sauerkirsch hier besonders die Schattenmorelle und Pflaumenbaumen tritt Monilia auch bei den entsprechenden Zierarten und Mandelbaumen auf Inzwischen werden auch Sorten gezuchtet die gegen den Pilz resistent sind Auf verschiedenen Heidekrautgewachsen wachsen Arten die von Holst Jensen und Schumacher vorlaufig in die Gattung Franquinia gestellt werden 3 Systematik BearbeitenDer Mykologe Honey trennte die Gattung Monilinia von Sclerotinia Er teilte sie in zwei Sektionen die Disjunctoriae die interkalierende Disjunktoren in den Konidienketten besitzen und in die Junctoriae denen diese fehlen Batra 1991 zahlte ungefahr 30 Arten weltweit Holst Jensen et al 1997a stellten aber die polyphyletische Stellung fest und trennten die Disjunktoriae von Monilinia ab und bildeten die neue Gattung Franquinia die aber bisher noch nicht anerkannt wird Monilinia Arten beinhalten demnach nur noch die Sektion Junctoriae die fleischige Fruchte der Rosengewachse befallen und nur selten Apothecien bilden nbsp Monilinia johnsonii Apothecium auf Crataegus Frucht MumieArten BearbeitenDie Liste fuhrt alle Arten nach dem Index Fungorum an einschliesslich der nicht offiziellen Gattung Franquinia 4 Monilinia alpina Monilinia amelanchieris Monilinia ariae Monilinia aroniae Monilinia aucupariae Monilinia azaleae Monilinia baccarum Monilinia cassiopes Monilinia corni Monilinia cydoniae Monilinia demissa Monilinia emarginata Monilinia empetri Monilinia fructicola Monilinia fructigena Fruchtfaule von Rosen und Heidekrautgewachsen Befallt nur verletzte Fruchte Der Pilz erzeugt typische konzentrische Kreise mit gelblichen Pusteln 5 Monilinia gaylussaciae Monilinia gregaria Monilinia jezoensis Monilinia johnsonii Monilinia kusanoi Monilinia laxa Verursacht die Spitzendurre von Obstbaumen 5 Monilinia ledi Monilinia linhartiana Monilinia mali Monilinia megalospora Rauschbeer Fruchtbecherchen Whetzel 1945 An faulenden Beeren der Rauschbeere Vaccinium uliginosum 6 Monilinia mespili Monilinia mume Monilinia olympia Monilinia oxycocci Monilinia padi Monilinia rhododendri Monilinia seaveri Monilinia ssiori Monilinia urnula Monilinia vaccinii Monilinia vaccinii corymbosiQuellen BearbeitenHolst Jensen A L M Kohn K S Jakobsen amp T Schumacher 1997a Molecular phylogeny and evolution of Monilinia Sclerotiniaceae based on coding and noncoding rDNA sequences Amer J Bot 84 686 701 Holst Jensen A L M Kohn amp T Schumacher 1997b Nuclear rDNA phylogeny of the Sclerotiniaceae Mycologia 89 885 899 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Monilinia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Forstschadlinge TU Munchen MoniliaEinzelnachweise Bearbeiten Synoptic keys to the inoperculate stromatic discomycetes in the Nordic countries Sclerotiniaceae amp Rutstroemiaceae Monilinia a b Fruchtmumien entfernen Landwirtschaftskammer NRW aufgerufen am 29 November 2021 http www bio uio no bot ascomycetes Taxa Franquinia html Holst Jensen amp T Schumacher ined The genus Franquinia Monilinia In Index Fungorum a b Monilinia Pflanzenkrankheit Biologie Seite 2021 abgerufen am 3 Mai 2021 Rauschbeer Fruchtbecherchen Monilinia megalospora 3 Januar 2012 abgerufen am 1 Mai 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Monilinia amp oldid 233549657