www.wikidata.de-de.nina.az
Die Meuterei auf der Nijenburg fand 1763 auf dem Schiff der Ostindien Kompanie VOC Nijenburg auf der Fahrt von Texel nach Batavia statt Die uberwiegend unter falschen Versprechungen oder betrunken rekrutierten Seeleute von denen viele aus Deutschland kamen ubernahmen das Schiff und reisten mit diesem nach Brasilien ein anderer Teil nach Cayenne Sie wurden aber am Ende von den Portugiesen an die Niederlander ausgeliefert und 24 von ihnen in Texel hingerichtet Inhaltsverzeichnis 1 Das Schiff und die Lebensumstande an Bord 2 Die Meuterei 3 Nachspiel 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenDas Schiff und die Lebensumstande an Bord BearbeitenDie Nijenburg 1 nach einem Landgut zwischen Alkmaar und Heiloo benannt 2 wurde 1757 in Hoorn vom Stapel gelassen war ein mittelgrosses Retourschiff mit drei Masten mit 140 Fuss Lange und einer Tonnage von 880 Tonnen Ursprunglich war es fur eine Besatzung von rund 230 Mann ausgelegt was aber auf ihren Reisen deutlich uberschritten wurde Ihre erste Reise nach Batavia unternahm sie von April bis Oktober 1759 wurde im Gebiet von Java eingesetzt und unternahm 1762 ihre Ruckreise Im Mai 1763 stach sie zu ihrer zweiten Fahrt von Texel in See An Bord waren Gold und Dukaten im Wert von 100 000 Gulden Kapitan war Jacob Ketel aus Husum und zu den Offizieren gehorten auch der Obersteuermann Epke Elders Untersteuermann Reinier Peterson Steuermann Teunis Jacobsz de Kok der da er auch Profos war und die Strafen vollstreckte bei der Mannschaft besonders verhasst war Die Besatzung bestand vielfach aus im Lauf des Siebenjahrigen Krieges entwurzelten Deutschen die nach Holland gekommen waren um Arbeit zu finden dort aber von Seelenverkaufern als billige Arbeitskrafte auf die Schiffe der VOC angeworben wurden haufig indem man sie vorher betrunken machte oder sie mit blumigen Versprechungen oder sogar Gewalt zwang zu unterschreiben und danach bis sie auf die Schiffe kamen streng beaufsichtigte Die Seelenverkaufer die haufig Gastwirte waren erhielten einen Schuldschein der durch die Arbeit der rekrutierten Matrosen denen der Betrag vom Lohn abgezogen wurde bezahlt wurde Da die Matrosen aber keine hohe Lebenserwartung hatten sie betrug selbst bei Kaufleuten in Ostindien im Mittel nur weitere zwei bis drei Jahre wozu noch die harten Lebensbedingungen der Matrosen hinzukamen wurden die Zettel haufig als Spekulationsobjekt weiterverkauft Aufgrund der hohen Verluste bestand standiger Rekrutierungsbedarf bei der VOC Ausser Deutschen waren auch viele andere Nationalitaten an Bord von denen nur wenige Erfahrung als Seemanner hatten Zur offiziellen Stammbesatzung von 236 Mann sollen nach einigen Angaben noch bis zu 130 weitere Personen hinzugekommen sein Die Meuterei BearbeitenMitte Juni passierte das Schiff die Kanarischen Inseln und bald darauf wurde bemerkt dass die Wasservorrate heimlich angezapft worden waren und Weinflaschen der Offiziere fehlten Der Kapitan lag zu dieser Zeit mit Gicht im Bett und da eine Untersuchung am folgenden Tag absehbar war schlugen die Meuterer beim Wachwechsel um Mitternacht zu Untersteuermann Peterson wurde getotet und rund ein Dutzend andere verwundet Die Meuterer nahmen Schusswaffen an sich und ubernahmen die Kontrolle des Schiffs Sie nannten sich Schwefelbande und organisierten sich militarisch in zwei Bataillone Das erste Bataillon fuhrte Johann Gottfried Wolnar der sich General nannte mit seinen Offizieren Franz Cramer und Dominicus Vorster der als Richter fungierte Das zweite fuhrte der Grossmajor Johannes Gross und Oberstleutnant Anthony Fouquet An Bord zwangen sie den Kapitan und die noch der VOC treue Mannschaft das Schiff nach Brasilien zu steuern welches unter portugiesischer Herrschaft stand Da sie zwischendurch den Verdacht hatten der Kapitan wolle sie hintergehen und ins hollandische Surinam steuern hatten die Meuterer ihn und seine hochsten Offizieren beinahe getotet gaben ihm dann aber noch eine Schonfrist Am 2 August lief das Schiff am Cabo de Sao Roque an der Nordostspitze Brasiliens Rio Grande do Norte auf Grund Ein Grossteil der Radelsfuhrer der Meuterer Wolnar Gross Cramer Fouquet setzte mit ihrem Beuteanteil an Land uber wobei unter den 64 Mann auch eine Reihe VOC treuer Matrosen mit den Offizieren Elders und de Kok dabei war Ein Kanonensignal von der Nijenburg das sie zur Ruckkehr aufforderte da das Schiff wieder frei war missdeuteten sie und ignorierten es Die Wege der beiden Gruppen von Meuterern trennten sich daraufhin Die Gruppe an Land schlug sich bis Riogrande durch und konnte die Behorden dort zunachst als Schiffbruchige tauschen Sie wurden gut aufgenommen aber auch zu ubergeordneten Behorden nach Pernambuco weitergeleitet Dort konnten die VOC treuen Seeleute einen hollandischen Arzt kontaktieren der die Behorden uber die Meuterei aufklarte Daraufhin wurde Anfang September die ganze Gruppe in Haft genommen verhort und ihr Besitz konfisziert Wolnar beging Suizid die Ubrigen wurden nach Lissabon uberfuhrt darunter Gross Cramer Fouquet Vorster VOC treue Seeleute wie Elders und de Kok gelang es erst dort nach Kontakt mit dem hollandischen Gesandten bessere Haftbedingungen zu erreichen Am 10 Februar kamen die Verhafteten mit einem hollandischen Schiff in Texel an und wurden vor ein Seegericht gestellt auch Elders und de Kok die aber freigesprochen wurden Die ubrigen Meuterer auf der wieder frei gelaufenen Nijenburg konnten zunachst das Kommando aufrechterhalten und segelten nach Cayenne das spatere Franzosisch Guyana das zu Frankreich gehorte Unterwegs setzten sich einige Meuterer ab mit fur Erkundungsfahrten gezimmerten Jollen wurden aber von den Franzosen aufgegriffen die damit vorgewarnt waren Sie liessen die Nijenburg so lange ankern bis ein Grossteil der verdachtigen deutschen Besatzung Kanonen und Munition von Bord waren das Schiff war aber schon fur die Sprengung vorbereitet Einige der Meuterer konnten sich absetzen der grosste Teil wurde aber wie ihre Genossen in Pernambuco an die VOC ausgeliefert und kam 1764 in Texel vor Gericht Kapitan Ketel starb im November 1763 in Cayenne an Nierenversagen Nachspiel Bearbeiten nbsp Hinrichtung der Meuterer 1764In Texel wurden insgesamt 24 Manner hingerichtet die meisten durch Hangen andere wurden geradert darunter Gross und gekopft Andere wurden ausgepeitscht kielgeholt oder des Landes verwiesen Die Leichen wurden in Kafigen am Strand in Texel als Warnung fur die Seeleute zur Schau gestellt was allerdings nicht lange anhielt da die Anwohner sich dadurch gestort fuhlten und die Uberreste insgeheim entfernten Die Nijenburg unternahm nur noch wenige Fahrten und sank im Januar 1769 bei einem Sturm im Indischen Ozean Literatur BearbeitenJoachim Wahl Susanne Wahl Brutale See Hey Munchen 2015 Nienke de Jonge Leonoor Kuijk Liesbeth Oskamp Hrsg Echt relaas van de muiterij op het Oostindisch Compagnieschip Nijenburg Voor het eerst verschenen in 1764 Amsterdam Terra Incognita 1992 G de Bruin A J J van der Wal Allons duytsche broeders de muiterijen op de Nijenburg in 1763 in J R de Bruijn E S van Eyck van Heslinga Muiterij Oproer en berechting op schepen van de VOC Haarlem De Boer Maritem 1980Weblinks BearbeitenNijenburg 1757 VOC Site Hinrichtung der Meuterer Bild auf der Webseite von Fort KijkduinEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten In zeitgenossischen Quellen auch Neyenburg geschrieben 1705 von Jan van Egmond van de Nijenburgh errichtet Spater war es im Besitz der Familie Van Foreest Es besteht noch heute und ist im Besitz einer Naturschutzstiftung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meuterei auf der Nijenburg amp oldid 233582098