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Max Bruno Fettling 24 Februar 1907 in Berlin 14 Februar 1974 in West Berlin war ein deutscher Gewerkschafter und Opfer des Stalinismus 1 2 3 Leben BearbeitenMax Fettling war Sohn eines Lackierers und besuchte die Volksschule Anschliessend arbeitete er als Hilfsarbeiter in einer Schuhfabrik und am Bau 1939 wurde er zur Feuerschutzpolizei eingezogen Anfang 1945 wurde er als Hilfspolizist nach Jugoslawien versetzt und kam bei Kriegsende in Kriegsgefangenschaft Ab 1948 war er als Bauarbeiter an verschiedenen Berliner Baustellen beschaftigt und gewahlter gewerkschaftlicher Vertreter seiner Arbeitskollegen als Vorsitzender der Betriebsgewerkschaftsleitung im VEB Industriehochbau 1 Im Juni 1953 war Fettling am Neubau des Klinikums im Friedrichshain beschaftigt Nachdem im SED Zentralorgan Neues Deutschland vom 11 Juni beim Neuen Kurs mit seinen Erhohungen der Arbeitsnormen Fehler eingeraumt worden waren kam es am 15 Juni an Fettlings Baustelle zu ersten Streiks die heute zu den Unruhen im Rahmen des Volksaufstands des 17 Juni gezahlt werden Schon am Abend des 12 Juni hatte der Brigadeleiter Alfred Metzdorf diese Arbeitsniederlegung angekundigt In einer Betriebsversammlung war danach beschlossen worden eine Resolution an die SED Fuhrung zu richten in der eine Senkung der Arbeitsnormen gefordert wurde Fettling entwarf einen Text 4 der spater von den Arbeitern in einer weiteren Betriebsversammlung verscharft wurde 5 Nachdem er den Text mit einem Vertreter der SED Kreisleitung abgesprochen hatte 4 unterschrieb er ihn und setzte den Gewerkschaftsstempel darunter 5 Noch am 15 Juni wollte eine Delegation unter Fuhrung von Fettling die Resolution personlich Ministerprasident Otto Grotewohl ubergeben Nachdem sie am Haupteingang abgewiesen worden war wurde sie uber einen Nebeneingang zu dem 27 jahrigen Referenten Kurt Ambree eingelassen dem sie das Schriftstuck in freundschaftlicher Atmosphare ubergaben Ambree versprach sich darum zu kummern und sie fuhren zu ihrer Arbeitsstelle zuruck 6 Im weiteren Verlauf des Aufstands wirkte Fettling eher deeskalierend und abwiegelnd Er riet von weiteren Streiks ab und nahm auch selbst nicht daran teil sondern blieb an seinem Arbeitsplatz Trotzdem wurde er am 19 Juni 1953 in seiner Wohnung verhaftet und am 26 Mai 1954 1 in einem gemeinsamen Prozess wegen lange organisierter Agententatigkeit mit seinen Kollegen Karl Emil August Foth und Otto Karl Heinrich Lembke die zu jeweils acht sowie dem Maurer Bertold Emil Robert Stanicke der zu vier Jahren verurteilt wurde zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt 4 Im Sommer 1957 wurde er auf Bewahrung entlassen Er bekam obwohl geburtiger Berliner keine Aufenthaltserlaubnis fur Ost Berlin mehr 1 und fluchtete deshalb gemeinsam mit seiner Ehefrau nach West Berlin Dort arbeitete er als Pfortner und starb wenige Tage vor seinem 67 Geburtstag in einem Krankenhaus in Berlin Neukolln 1 7 Am Klinikum Friedrichshain wurde 2003 zur Erinnerung an ihn der Max Fettling Platz benannt 8 Sven Felix Kellerhoff meint dass Max Fettling schuldlos ins Raderwerk einer rachsuchtigen SED Justiz geriet und deshalb eher ein Held wider Willen wurde 9 Fettling steht weniger fur die aktiven Streikfuhrer sondern vielmehr fur die von Schau und Geheimprozessen auf SED Geheiss unschuldig verurteilten und fur die Propaganda instrumentalisierten Teilnehmer am Volksaufstand 1 Literatur BearbeitenKarin Schmidl Ehre fur einen kleinen Mann Berliner Zeitung 14 Juni 2003 Artikel mit privaten Anmerkungen von seinem Schwiegersohn Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f FDGB Lexikon Fettling Max 2009 online auf der Seite der Friedrich Ebert Stiftung Bundesministerium fur Gesamtdeutsche Fragen Unrecht als System Dokumente uber planmassige Rechtsverletzungen im Sowjetischen Besatzungsgebiet 1952 S 127 Sven Felix Kellerhoff Ein Held des 17 Juni Wohl eher ein Held wider Willen Die Welt 17 Juni 2003 a b c Manfred Wilke Der 17 Juni 1953 Tag der Deutschen Einheit II In Die Politische Meinung Juli 2003 S 1 10 Online auf der Seite der Konrad Adenauer Stiftung pdf 213 kB a b Karl Heinz Janssen Die Revolution aus dem Stegreif Die Zeit 25 1993 vom 18 Juni 1993 Klaus Wiegrefe Ein deutscher Aufstand Memento des Originals vom 5 April 2013 auf WebCite nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www spiegel de Spiegel Special 1 2006 21 Februar 2006 S 94 97 Max Fettling Memento vom 29 Mai 2015 im Internet Archive auf der Seite der Stiftung Hohenschonhausen abgerufen am 17 Juni 2015 Flyer Der 17 Juni 1953 60 Jahre danach Memento vom 29 Mai 2015 im Internet Archive der BVV Friedrichshain Kreuzberg auf fhxb museum de abgerufen am 17 Juni 2015 pdf 932 kB Sven Felix Kellerhoff Ortstermin Mitte auf Spurensuche in Berlins Innenstadt Geschichte in Geschichten Berlin Story Verlag 2007 S 215 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 27 Juni 2019 PersonendatenNAME Fettling MaxALTERNATIVNAMEN Fettling Max Bruno vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Gewerkschafter Opfer des StalinismusGEBURTSDATUM 24 Februar 1907GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 14 Februar 1974STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Fettling amp oldid 234628575