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Der Marktbrunnen ist ein Brunnen in der saarlandischen Stadt Wadern im Landkreis Merzig Wadern Der Brunnen wurde 1770 auf dem 1764 angelegten Marktplatz errichtet und wechselte seitdem mehrmals den Standort Nach der Neugestaltung des Marktplatzes in den 1980er Jahren steht er heute wieder in der Nahe seines ursprunglichen historischen Standortes und steht als Einzeldenkmal unter Denkmalschutz 1 Der Brunnen ist das Sinnbild fur die Verleihung der Marktrechte am 13 April 1765 durch den Grafen Joseph Anton von Oettingen Baldern 2 3 4 Der Marktbrunnen auf dem Marktplatz Wadern heute Ansicht des Marktplatzes mit dem Brunnen um 1780Eine der altesten Aufnahmen des Marktplatzes aus dem Jahr 1890Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aussehen des alten Brunnens 2 Bedeutung fur die Burger 3 Sagen 4 Weblinks 5 QuellenGeschichte BearbeitenIm Jahre 1764 legte Graf Johann Anton von Oettingen Baldern den Marktplatz in Wadern an um den Bewohnern die Absetzung ihrer Erzeugnisse zu ermoglichen Im darauf folgenden Jahr 1765 verlieh er Wadern die Marktrechte Wegen der von nun an stetig wachsenden Bevolkerung liess der Graf am 18 November 1770 den Marktplatz durch den Kauf anliegender Grundstucke vergrossern Zudem liess er am Schnittpunkt der Oberstrasse und der Unterstrasse sowie der Strasse An der Kirche einen Marktbrunnen errichten An dieser Stelle hatte bereits Jahre zuvor Markthandel stattgefunden und so sollte der Brunnen als Sinnbild fur die Marktrechte dort seine Position beziehen 2 4 3 Doch im Laufe der Zeit wurde der Waderner Marktbrunnen zum Hindernis des immer starker werdenden Verkehrsaufkommens Viele Langholzfahrzeuge bedrohten den Brunnen bei ihrer Durchquerung der Strassenkurve Zum Leidwesen der Burger und Fremden konnte der Brunnen nicht mehr an seinem Platz verweilen und wurde schliesslich in den 1940er Jahren eingemottet Die Burger Waderns stellten sich im Laufe der Zeit immer haufiger die Frage nach dem Verbleib des Brunnens In den 1960er Jahren wurde der Marktbrunnen endlich wieder Bestandteil des Marktplatzes Der Lehrer und Heimatkundler Hans Schwendler war beteiligter Initiator beim erneuten Aufbau des Brunnens Ungefahr 100 Meter von seinem ursprunglichen historischen Platz entfernt wurde der Brunnen nun in Nachbarschaft des Rathauses und der Kreissparkasse am Kopfende des Marktplatzes postiert Der restliche Marktplatz fungierte als Parkplatz Jedoch sollte dies nicht der letzte Umzug fur den Marktbrunnen gewesen sein Der Marktplatz sollte im Rahmen der Stadtebauforderung neugestaltet werden Im Jahre 1978 kamen die ersten Entwurfe mit der Idee unter einem als Fussgangerzone ausgewiesenen Marktplatz eine Tiefgarage zu bauen Die Umsetzung des Vorhabens wurde anschliessend in den 1980er Jahren gestartet Die Plane der Tiefgarage wurden letztlich verworfen doch der Brunnen erhielt im letzten Umbau im Jahre 1983 seinen endgultigen Platz Von seinem Standort am Rathaus wanderte er endlich an das untere Ende des Marktplatzes in unmittelbare Nahe seines einstigen Standortes Zudem erhielt er eine neue Laterne Am 15 Oktober 1985 wurde der Marktplatz dann endlich seiner Bestimmung ubergeben und auch der Brunnen mit seinen fast 250 Jahren steht heute noch dort Aussehen des alten Brunnens Bearbeiten Der alte Marktbrunnen bestand aus einem achteckigen Becken von ungefahr 2 bis 3 Metern Durchmesser das aus Brittener Sandstein erbaut worden war Die Umfassungsmauer hatte die Hohe von etwa 60 bis 70 Zentimetern Aus der Mitte des Brunnenbeckens ragte eine ebenfalls achteckige kapitalgeschmuckte Saule empor die von einer Laterne gekront wurde Aus vier fingerdicken Rohren platscherte von dort aus das Wasser ins Becken Bedeutung fur die Burger BearbeitenFur die Bewohner Waderns war der Brunnen von grosser Bedeutung 4 2 Es war der Stolz aller Waderner das Schmuckstuck des Ortes das Erinnerungszeichen an eine Zeit grossartiger wirtschaftlicher und geschichtlicher Entwicklung Der Brunnen war und ist auch heute noch ein beliebter Treffpunkt fur Jung und Alt Viele Menschen trafen sich damals am Brunnen zu einem kleinen Plausch und die Kinder spielten am Rand des Brunnens oder bespritzen sich gegenseitig mit Wasser Auch als Motiv fur Fotos Gemalde oder Gruppenfotos war der Brunnen sehr beliebt So hatten die Burger wie der Backer und Konditormeister Philip Munchen stets ein Auge auf den Brunnen Sobald der Brunnen in Gefahr zu sein schien kam er zur Haustur und ermahnte den Ubeltater Fur die Burger war der Brunnen somit ein Stuck Heimat geworden Sagen BearbeitenMan sagt wenn man an einem stillen Abend am Rande des Brunnens sitze und dem platschern des Wassers lausche dann ware es als stiegen heimliche Marchen aus der Tiefe des Brunnens empor Das im Mondlicht silbern glanzende Wasser erzahle dann von guten und schlechten Zeiten des Hochwaldes Von den Hochwaldleuten als diese noch bescheiden und anspruchslos waren 4 Auch wird von der Sage der Brunnennixe berichtet die in einer Wohnstatte unterhalb der Saule des Brunnens leben soll Von dort unten schaut sie auf leise lachelnd beim Anblick der Spatheimkehrer Sie soll beim Umbau des Brunnens ihr zu Hause erneut bezogen haben und von da an dort geleben 4 Der Brunnennixe wurde zudem von Frau Anna Linn geborene Lehnen aus Wadern ein Gedicht gewidmet 4 Aus der Tiefe lockt s mich wieder Nochmals tret ich vor Euch hin Will dem Fest die Weihe geben Ich die Brunnenkonigin Will erzahlen Euch die Sage Von dem Brunnen hier im Ort Von den unbekannten Quellen Wo ich lebe fort und fort Droben auf des Berges Hohen Wo der Hirsch im Herbste schreit Wo die dunklen Tannen ragen Tief in Waldeseinsamkeit Dorten liegt versteckt die Quelle Unter welchem feuchtem Moos Und im tiefen Bergesinnern Steht mein weisses Nixenschloss Einstmals vor viel hundert Jahren Sommer war s und Mittagsglut Sass ich traumend an der Quelle Spielend mit der klaren Flut Plotzlich fiel ein dunkler Schatten Auf der Quelle lichtes Bild Vor mir stand in Jugendschone Rittersmann mit Speer und Schild Gib o Magdlein mir zu trinken Aus der Quelle frisch und klar Nimm die kleine Hand und schopfe Reich mit ihr den Trunk mir dar Und ich tat wie er begehrte Liess ihn trinken aus der Hand Fullte ihm die kleine Schale Bis der Durst dem Muden schwand Und ich sah wie er sich labte Mir war s Freude mir war s Gluck Als er froh die leere Schale Reicht in meine Hand zuruck Habe Dank du Kind des Waldes Susse Fee aus Marchenland Hast den Mund mir zwar gekuhlet Doch das Herze mir verbrannt Losch die Glut in meinem Innern Komm mit mir hinab ins Tal Reich die Hand mir fur das Leben Als mein susses Ehgemahl Weiter liess ich ihn nicht reden Hielt die Hand ihm bittend vor Nixen sterben wenn sie lieben Klang die Antwort ihm ins Ohr Kehr zuruck ins Tal von Wadern Such Dir dorten Gluck und Braut Meine Quelle soll da fliessen Wo Ihr Euch das Heim erbaut Heilkraft will ich ihr verleihen Ist das Herz auch weh und wund Dem der glaubig daraus trinket Wird das kranke Herz gesund Muss nun Abschied von Euch nehmen Hin zu meinen Quellen geh n Bei dem nachsten Brunnenfeste Werden wir uns wiederseh n Anna Linn Gruss der Brunnennixe des Waderner MarktbrunnensWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Marktbrunnen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen Bearbeiten Denkmalliste des Saarlandes Teildenkmalliste Landkreis Merzig Wadern PDF Datei 367 KB a b c Gemeinde Wadern Die Geschichte der Waderner Markte Zum Jubilaum 225 Jahre Marktrechte Hrsg Gemeinde Wadern 2016 a b Autorenteam der Stadt Wadern Die Reihe Archivbilder Wadern Sutton Verlag 2000 a b c d e f H Schwendler Hauptlehrer i R Robert Schwendler Josefine Wolf Robert Heinrichs Nikolaus Karls Heimatbuch der Gemeinde Wadern Hrsg Gemeinde Wadern Gemeinde Wadern 1963 S 53 62 49 539642 6 890008 Koordinaten 49 32 22 7 N 6 53 24 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marktbrunnen Wadern amp oldid 216752577