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Maria Nicolussi 28 Juni 1882 in Trient 18 Dezember 1961 in Bozen war eine Lehrerin in Sudtirol die sich gegen die Italianisierungsmassnahmen des faschistischen Regimes zur Wehr setzte und die sogenannten Katakombenschulen mitbegrundete Sie spielte eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der deutschen Kultur und Bildung in einer Zeit als diese bedroht war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Die Katakombenschulen und der Widerstand 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMaria Nicolussi wurde 1882 in Trient geboren Ihr Vater stammte aus der deutschen Sprachinsel Lusern war Lehrer und spater Direktor an der deutschen Grundschule San Marco in Trient Ihr Bruder war der Sudtiroler Jurist und Politiker Eduard Reut Nicolussi 1 Den Fussstapfen ihres Vaters folgend erwarb Maria Nicolussi 1903 die Lehrbefahigung fur die deutsche und italienische Schule Ab 1905 unterrichtete Maria Nicolussi an der Madchenvolksschule in der Bozner Mustergasse unter der Direktorin Emma von Leurs Ihre Lehrtatigkeit wurde jedoch 1926 aufgrund des Unterrichtsgesetzes Lex Gentile benannt nach dem damaligen Unterrichtsminister Giovanni Gentile beendet das Lehrerinnen mit deutscher Muttersprache aus dem Schuldienst ausschloss Die Katakombenschulen und der Widerstand BearbeitenMaria Nicolussi 2 war zusammen mit dem Kanonikus Michael Gamper eine der treibenden Krafte der sogenannten Katakombenschulen 3 4 5 Diese illegalen Schulen waren eine Reaktion auf die Repressalien des faschistischen Regimes gegen die deutsche Sprache und Kultur in Sudtirol Sie war Mitglied des Schulausschusses der die technische und didaktische Arbeit fur die Schulen leistete Als Leiterin des Bezirkes Bozen ubernahm Maria Nicolussi die Verantwortung fur die Organisation und Koordination der Schulen 6 und wurde zur padagogischen Schlusselfigur innerhalb der Katakombenschule 7 8 Sie legte Lehrplane fest inspizierte den Unterricht und spielte eine zentrale Rolle bei der Ausbildung der Lehrerinnen 1 9 Sie besorgte didaktische Hilfsmittel die vielfach nach Sudtirol geschmuggelt werden mussten Sie half auch Anwalte fur angeklagte Lehrerinnen zu verpflichten Maria Nicolussi setzte auch ihre beruflichen Verbindungen ein Als Mitarbeiterin beim Verlag Vogelweide half sie bei der Herausgabe der antifaschistischen Jugendzeitschrift Der kleine Postillion die als Lese und Schreibubungen fur den Unterricht diente und an die Lehrerinnen der Geheimschulen geschickt wurde 10 11 Maria Nicolussi wurde nie fur ihren illegalen Einsatz belangt obwohl sie mehrmals ins Visier der Behorden geraten war Nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Maria Nicolussi nicht in den Schuldienst zuruck sondern arbeitete als Lektorin und Schriftleiterin beim Verlag Vogelweide in Bozen Sie war weiterhin in der Bildung aktiv und half bei der Herausgabe von Schulbuchern Literatur BearbeitenMaria Nicolussi in Siglinde Clementi Hrsg Frauenbiografien und Strassennamen Leitfaden zur Benennung von Strassen und Platzen in Sudtirol Kompetenzzentrum fur Regionalgeschichte der Freien Universitat Bozen Bozen 2023 S 402f Othmar Parteli Maria Nicolussi 1882 1961 und die Geheimschule in Sudtirol in Der Schlern 56 Jahrgang 1982 S 318 334 Jahresinhalt der Zeitschrift Christoph H von Hartungen Der kleine Postillon l anti Balilla dell Alto Adige In Archivio Trentino Trento Nr 2 2001 S 217 224 PDFWeblinks BearbeitenMilena Cossetto 1900 2000 Bozen Schulgeschichten Heimat Sudtirol Katakomben Schulen Scuole nelle Catacombe Gerti Drassl e Maria Nicolussi Sterbebild von Maria Nicolussi auf sterbebilder schwemberger atEinzelnachweise Bearbeiten a b Katakombenschule dervinschger it Der Vinschger 5 2003 13 Marz 2003 zur Notschullehrerin ausgebildet und ausgesandt von Maria Nicolussi der Schwester des Abgeordneten Eduard Reut Nicolussi Europa ethnica Bande 42 44 1985 S 185 Rolf Steininger Toni Ebner S 38 Rolf Steininger Sudtirol Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart S Cosetto print S 197 pdf S 5 Maria Villgrater Katakombenschule Faschismus und Schule in Sudtirol S 107 ISBN 978 88 7014 323 2 HILDE NIKOLUSSI in Der Schlern Band 84 Ausgabe 12 S 7 online bei lusern it Alfons Gruber Sudtirol unter dem Faschismus Schriftenreihe des Sudtiroler Kulturinstituts 1 Bozen Athesia 1975 S 34 Online 1 Rolf Steininger Sudtirol im 20 Jahrhundert Vom Leben und Uberleben einer Minderheit StudienVerlag Innsbruck Wien Bozen 2016 ISBN 978 3 7065 5788 7 S 65 2 Othmar Parteli Maria Nicolussi 1882 1961 und die Geheimschule in Sudtirol in Der Schlern 56 Jahrgang 1982 S 323 Christoph H von Hartungen Der kleine Postillon l anti Balilla dell Alto Adige In Archivio Trentino Trento Nr 2 2001 S 218PDF Personendaten NAME Nicolussi Maria KURZBESCHREIBUNG Lehrerin und Bildungspionierin in Sudtirol GEBURTSDATUM 28 Juni 1882 GEBURTSORT Trient STERBEDATUM 18 Dezember 1961 STERBEORT Bozen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Nicolussi amp oldid 238553718