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Ein logistisches Assistenzsystem LAS englisch decision support systems ist ein rechnergestutztes Hilfsmittel um Problemlosungsprozesse im logistischen Umfeld von Experten zu unterstutzen und das Wissen des Menschen uber logistische Ablaufe und Zusammenhange in einem System zu integrieren Dabei haben logistische Assistenzsysteme nicht die Intention dem Experten die Entscheidungen abzunehmen vielmehr sollen sie Experten durch geeignete Hilfestellungen in dem Entscheidungsprozess unterstutzen Logistische Assistenzsysteme beinhalten auf eine konkrete Aufgabe zugeschnittene Funktionen und Bedienungsablaufe und prasentieren dem Benutzer transparente verstandliche und bewertbare Informationen Logistische Assistenzsysteme sind im Unternehmensumfeld vielfaltig realisiert Da noch kein einheitlicher Standard uber den Aufbau von logistischen Assistenzsystemen existiert wird im Folgenden der Ansatz eines Entwicklungsleitbildes fur die Skizzierung der Kernkomponenten und funktionen verwendet Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklungsleitbild eines logistischen Assistenzsystems 1 1 Informations und Methodenbasis 1 2 Mensch Maschine Schnittstelle 1 3 Einsatzgebiete 2 Forschung und Entwicklung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntwicklungsleitbild eines logistischen Assistenzsystems BearbeitenFur ein einheitliches Entwicklungsleitbild fur logistische Assistenzsysteme ist es notwendig die Funktion der Informations und Methodenbasis die Abgrenzung innerhalb der Mensch Maschine Schnittstelle sowie die Einsatzgebiete von Assistenzsystemen zu beschreiben Informations und Methodenbasis Bearbeiten Die Informations und Methodenbasis ist Teil eines Koordinationssystems und besteht aus der abgebildeten Realitat in einem Modellsystem Hierzu wird aus der Realitat der als relevant bezeichneter Ausschnitt in einem Modell abgebildet Dieses manipulierbare Modell ist Grundlage fur den storungsbezogenen Entscheidungsprozess der uber eine informelle Ruckkopplung auf das Produktionssystem und damit auf die Realitat ruckwirkt Die Methodenbasis fur die Assistenzsysteme besteht aus einer manipulierbaren Abbildung der Realitat einem Systemlastmodell einer Wissensbasis einem Lenkungsmodell einem Aufgabenmodell einem Prozessmodell und einem Einflussmodell Mensch Maschine Schnittstelle Bearbeiten Die Definition der Mensch Maschine Schnittstelle kann analog dem Grad der Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine i S degrees of automations definiert werden Die zu verrichtenden Arbeiten sind folgende Erzeugen und Aufbereiten inkl Filtern von Informationen Dies beinhaltet die Analyse und die Integration der Daten um den menschlichen Operateur in seinen begrenzten kognitiven und wahrnehmungsbezogenen Fahigkeiten zu unterstutzen Der Prozess geht uber die Registration von Input Daten i S einer Acquisition Automation hinaus Erzeugen von Alternativen Dieser Prozess beschreibt die Transformation von Daten in Entscheidungsalternativen Hierbei werden mehrere Entscheidungsalternativen generiert aus dem der Mensch eine oder mehrere auswahlen kann Bewerten von Alternativen Die Entscheidung fur eine bestimmte Alternative kann durch ein Assistenzsystem dadurch unterstutzt werden dass es eine Bewertung aller moglichen Alternativen vornimmt Diese Bewertung erfolgt anhand von Kriterien die der Mensch zuvor festgelegt hat Auswahlen von Alternativen In diesem Prozess wird eine Alternative ausgewahlt d h die Entscheidung wird getroffen Uberwachen Monitoring der Entscheidungsausfuhrung Bei dieser Art der Entscheidungsunterstutzung wird die getroffene Entscheidung bezuglich der Einhaltung zuvor festgelegter Zielkriterien uberwacht Kontrollieren der Entscheidungsausfuhrung Das Kontrollieren von Prozessen der Entscheidungsausfuhrung geht uber das Feedbackverfahren hinaus So schliesst das Assistenzsystem nicht nur Reaktionen ein in denen der Mensch aufgefordert wird Aufgaben zu erledigen die die Durchfuhrung der von ihm getroffenen Entscheidung voraussetzen sondern ist zudem auch darauf gerichtet die ausgewahlte Entscheidung zu prufen sowie ihre Revision zu empfehlen Diese Empfehlung kann so weit reichen dass die vom Menschen beabsichtigte Entscheidung nicht ausgefuhrt werden kann Einsatzgebiete Bearbeiten Eine Unterteilung des Einsatzgebietes kann in drei Teilgebiete vorgenommen werden 1 Strategische Gestaltung Strategic Network Design Hierzu gehoren Aufgaben der Standortplanung der Gestaltung von Transportnetzen sowie der Layoutplanung von Lager und Produktionsstandorten Taktische Planung Supply Chain Planning Hierzu gehoren Aufgaben der Absatzplanung der Produktionsplanung der Distributions und Transportplanung sowie der Beschaffungsplanung Operative Steuerung Supply Chain Execution Hierzu gehoren Aufgaben der Auftragsabwicklung der Transportuberwachung Tracking and Tracing sowie des Behaltermanagements Diese drei Teilgebiete konnen auf die drei grundsatzlichen Ebenen des logistischen Handelns angewendet werden indem Systeme Standorte oder Netzwerke mit einem Assistenzsystem unterstutzt werden Diese sind wiederum anwendbar auf drei Teilprozesse der betrieblichen Leistungserstellung in einem Unternehmen Beschaffung slogistik und Distribution slogistik sowie Produktion slogistik Nicht nur in diesen klassischen Unternehmensbereichen lassen sich logistische Assistenzsysteme einsetzen Auch in Grossprojekten wie umfangreichen Bauvorhaben 2 oder der Vorbereitung Olympischer Spiele 3 zeigen simulationsbasierte logistische Assistenzsysteme ihren Nutzen Forschung und Entwicklung BearbeitenDie Herausforderung eines logistischen Assistenzsystems liegt in der Zustandserkennung der Unterstutzung der Entscheidungsfindung sowie der Durchsetzung in Form einer auf das Unternehmensziel ausgerichteten Ausbalancierung der z T gegensatzlichen Zielstellungen eines Produktionssystems zur Erreichung einer hohen Logistikleistung sowie niedriger Logistikkosten Neue Zielstellungen logistischer Assistenzsysteme betreffen okologische Fragestellung Methoden zur Risikovermeidung und der Verknupfung inner Intralogistik und uberbetrieblicher Supply Chain Management Fragestellungen Zudem gewinnt das Thema Industrie 4 0 an Bedeutung und eroffnet im Kontext logistischer Assistenzsysteme neue Perspektiven und Freiheitsgrade Forschungsprojekte aus dem Logistikumfeld die logistische Assistenzsysteme weiterentwickeln sind u a folgende InKoRISK Integrierte Terminierung und Transportplanung unterstutzt durch kollaboratives Risikomanagement in der Automobilindustrie Entwicklung eines logistischen Assistenzsystems zur Reduktion von Bestandsrisiken in Umschlagspunkten E Log Energieeffizienz in Logistik und Produktion Integration einer okologischen Bewertung in das logistische Assistenzsystem ECO2LAS das mit dem elogistics award 2011 ausgezeichnet wurde 4 SCE Supply Chain Execution Ressourcenschonende und effiziente Zuordnung von Holzbrettern zu Auftragen in der Mobelindustrie 5 VILOMA Visual Logistics Management Intuitive Aufbereitung von Informationen mehrerer Logistikpartner zur Unterstutzung der Planung und Steuerung der Prozesse in der Supply Chain 6 Literatur BearbeitenA Kuhn B Hellingrath H Hinrichs Logistische Assistenzsysteme Huss Verlag Munchen 2008 M Minor Erfahrungsmanagement mit fallbasierten Assistenzsystemen Dissertation der Humboldt Universitat zu Berlin 2006 AP Sage Decision Support Systems Engineering Series in Systems Engineering Wiley New York 1991 S 344 E Turban Decision Support and Expert Systems Management Support Systems 4th Ed Prentice Hall Englewood Cliffs NJ 1995 S 887 Weblinks BearbeitenAnschauliches YouTube Video zur Erlauterung der Funktionsweise von Logistischen Assistenzsystemen Logistische Assistenzsysteme am Fraunhofer Institut fur Materialfluss und LogistikEinzelnachweise Bearbeiten Bernd Hellingrath Axel Kuhn Supply Chain Management Optimierte Zusammenarbeit in der Wertschopfungskette Springer Verlag Berlin 2002 S 142 ff Axel Wagenitz Jan Cirullies Christian Schwede Ulrike Beissert Konzept eines simulationsbasierten Assistenzsystems zur Risikoabsicherung in Grossprojekten Am Beispiel des Grossanlagenbaus und der Bauindustrie In Wilhelm Dangelmaier Christoph Laroque Alexander Klaas Hg Entscheidungsunterstutzung von der Planung bis zur Steuerung 15 ASIM Fachtagung Simulation in Produktion und Logistik Paderborn 9 11 Oktober 2013 HNI Verlagsschriftreihe S 491 503 Katja Klingebiel Yuriy Gavrylenko Axel Wagenitz Adoption of simulation techniques for mastering logistic complexity of major construction and engineering projects In A Bargiela Ed 24th European Conference on Modelling and Simulation ECMS 2010 Proceedings June 1st 4th 2010 Kuala Lumpur 2010 S 491 503 AKJ Automotive Verleihung des elogistics award 2011 im Rahmen des Jahreskongresses AKJ Automotive in Saarbrucken Pressemitteilung Saarbrucken 23 Marz 2011 Josef Kamphues Sven Gross Benjamin Korth Markus Zajac Tobias Hegmanns Serviceorientierte Referenzarchitektur fur Logistische Assistenzsysteme zur simulationsbasierten Entscheidungsunterstutzung In Wilhelm Dangelmaier Simulation in Produktion und Logistik 2013 09 11 Oktober 2013 HNI Paderborn 2013 S 145 155 VILOMA Konsortium Ziele von VILOMA Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 23 Oktober 2017 abgerufen am 23 Oktober 2017 deutsch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www visuallogisticsmanagement de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Logistisches Assistenzsystem amp oldid 187983886