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Die Lieschgraser Phleum sind eine Gattung von Sussgrasern Poaceae die in den temperaten Gebieten der Nordhalbkugel heimisch sind Sie werden in die Tribus der Poeae gestellt LieschgraserWiesen Lieschgras Phleum pratense Illustration Mitte und rechts links das Steppen Lieschgras Phleum phleoides SystematikCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PooideaeTribus PoeaeGattung LieschgraserWissenschaftlicher NamePhleumL Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Systematik 4 Nutzung 5 Allergische Reaktion 6 Quellen und weiterfuhrende Informationen 6 1 Einzelnachweise 6 2 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Lieschgraser sind einjahrig und buschelig wachsende oder ausdauernd und mit zahlreichen Trieben wachsende krautige Pflanzen Die Triebbildung kann extra oder intravaginal erfolgen Manche Arten besitzen ein Rhizom und bilden Auslaufer Die Stangel sind aufrecht oder aufsteigend und mehrknotig Die Internodien der Stangel sind hohl die Knoten kahl Die Bluhtriebe erreichen eine Hohe zwischen vier und 150 Zentimetern Die Blattscheiden am Stangel sind bis zum Grund frei Die oberste Blattscheide liegt dem Stangel an oder ist deutlich aufgeblasen Die Ligula ist ein hautiger Saum Die Blattspreiten sind flach oder leicht eingerollt und auf beiden Seiten gerippt Die Leitbundel sind deutlich als Rippen erkennbar die Mittelrippe tritt nicht deutlich hervor Sklerenchym ist stets mit den Leitbundeln assoziiert nbsp Ligula beim Wiesen Lieschgras nbsp Ahrchen des Wiesen Lieschgrases Phleum pratense sichtbar sind die beiden begrannten Hullspelzen wegen denen das Ahrchen stiefelknechtartig erscheintDer Blutenstand ist eine dicht kopfige Rispenahre Die Form ist eiformig bis zylindrisch walzenformig Die Rispenaste sind frei oder mit der Hauptachse verwachsen Sie sind bis einen Zentimeter lang und reich verzweigt Die einzelnen Ahrchen sind kurz gestielt Sie sind einblutig mit zwittrigen Bluten und haben uber dem Blutchen einen kurzen Achsenfortsatz kann auch fehlen Das Ahrchen ist seitlich zusammengedruckt Die Ahrchenachse ist kahl und zerfallt zur Fruchtreife uber den Hullspelzen Letztere sind frei und untereinander gleich Sie sind drei bis funfnervig gekielt haben eine Stachelspitze und eine Granne Die Deckspelzen sind ein drei bis siebennervig nicht begrannt und oben abgerundet oder gezahnt Die Vorspelzen besitzen zwei Kiele und haben breit eingeschlagene Seitenflachen Es sind zwei drei Staubblatter vorhanden Der Fruchtknoten ist eiformig kahl und zweigrifflig Die Narben treten zur Blute federig aus der Blutchenspitze hervor Die Karyopse ist langlich stielrund oder seitlich zusammengedruckt Der Embryo ist ein Sechstel bis ein Viertel so lang wie die Frucht Der Nabel Hilum ist punktformig und grundstandig Die Speicherkohlenhydrate der Lieschgraser sind Fructane vom Phlein Typ Die Lieschgraser sind C3 Pflanzen Die Chromosomengrundzahl ist x 7 2n 10 selten 14 28 oder 42 Die Arten sind di tetra oder hexaploid nbsp Alpen Lieschgras Phleum alpinum nbsp Sand Lieschgras Phleum arenarium nbsp Steppen Lieschgras Phleum phleoides nbsp Wiesen Lieschgras Phleum pratense nbsp Graubundner Lieschgras Phleum rhaeticum Verbreitung BearbeitenDie Gattung ist in den temperaten Bereichen Eurasiens und Amerikas verbreitet In Amerika erstreckt sich das Areal entlang der Gebirge bis Chile Haufig wurden die Arten auch verschleppt Sie wachsen meist mesophytisch und an offenen Standorten Selten werden Salzstandorte besiedelt Meist wachsen sie in Wiesen und an trockenen Standorten Phleum arenarium auf Kustendunen Systematik BearbeitenEs gibt rund 16 Arten abhangig davon ob Sippen als Arten oder Unterarten eingestuft werden Hier eine Liste vom Germplasm Resources Information Network 1 2 erganzt um Eintrage aus der Exkursionsflora von Osterreich 3 Alpen Lieschgras Phleum alpinum L Syn Phleum commutatum Gaudin Es kommt in den subarktischen und gemassigten Zonen der Nordhalbkugel sudlich bis Guatemala ausserdem im sudlichen Sudamerika und in Sudgeorgien vor 2 Sand Lieschgras Phleum arenarium L Es kommt von Europa bis ins Mittelmeergebiet besonders an den Kusten vor und wurde auch nach den Vereinigten Staaten verschleppt 2 Knolliges Lieschgras Phleum bertolonii DC Syn Phleum nodosum auct non L Es kommt in Europa vor vom Mittelmeergebiet bis zum Iran und auf den Azoren 2 Phleum boissieri Bornm Die Heimat ist Westasien 2 Phleum crypsoides d Urv Hack Die Heimat ist Sardinien Griechenland Kreta Zypern und die Agais 2 Phleum echinatum Host Die Heimat ist Sudosteuropa und die Krim 2 Phleum exaratum Hochst ex Griseb Die Heimat ist Sudosteuropa bis West und Zentralasien 2 Phleum himalaicum Mez Die Heimat ist Afghanistan bis zum westlichen Himalaja 2 Matten Lieschgras Phleum hirsutum Honck Verbreitungsgebiet Alpen Jura nordlicher Apennin Karpaten Balkanhalbinsel Kaukasus Phleum iranicum Bornm amp Gauba Die Heimat ist der Iran 2 Phleum montanum K Koch Die Heimat ist Sudosteuropa bis Afghanistan 2 Raues Lieschgras oder Rispen Lieschgras Phleum paniculatum Huds Syn Phleum japonicum Franch amp Sav Es kommt von Europa bis Japan vor und wurde in die Vereinigten Staaten verschleppt 2 Steppen Lieschgras Phleum phleoides L H Karst Syn Phleum boehmeri Wibel Es kommt von Europa bis zum Iran und bis Sibirien vor und ausserdem in Nordafrika 2 Wiesen Lieschgras Phleum pratense L Es kommt von Europa bis Sibirien und dem westlichen Himalaja auf den Azoren und in Marokko vor und wurde eingefuhrt oder eingeschleppt in Nord und Sudamerika Sudafrika Australien Neuseeland Gronland und Spitzbergen 2 Graubundner Lieschgras Phleum rhaeticum Humphries Rauschert Syn Phleum alpinum subsp rhaeticum Humphries 3 Verbreitungsgebiet Pyrenaen Alpen Sudeten Karpaten Apennin Gebirge der Balkanhalbinsel Ist in den Vogesen synanthrop Sie wird von manchen Autoren auch als Synonym zu Phleum alpinum gestellt 2 Pfriemliches Lieschgras Phleum subulatum Savi Asch amp Graebn Sie kommt vom Mittelmeergebiet bis Pakistan vor 2 Des Weiteren werden an Hybriden genannt 2 Phleum brueggeri K Richt Phleum alpinum Phleum hirsutum Kommt in Frankreich und der Schweiz vor 2 Phleum viniklarii Rohl Phleum echinatum Phleum pratense Kommt in Sudosteuropa vor 2 Nicht mehr zu dieser Gattung wird gerechnet Phleum gibbum Boiss gt Pseudophleum gibbum Boiss Dogan 2 Nutzung BearbeitenDas Wiesen Lieschgras ist ein wichtiges Futtergras in Europa und Amerika Das Knollige Lieschgras Phleum bertolonii wird ebenfalls als Futtergras angebaut Beide vertragen aber Trittbelastung nicht besonders gut Allergische Reaktion BearbeitenDas Wiesen Lieschgras ist eines der weit verbreiteten Hauptallergene bei Inhalationsallergien Die in der Blutezeit durch den Wind ausgestreuten winzigen Pollen werden als Allergen vom Immunsystem erkannt und es kann zu allergischen Reaktionen kommen Heuschnupfen Da das Gras landwirtschaftlich intensiv genutzt wird kann es in der Blutezeit eine massive Belastung fur betroffene Allergiker darstellen Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenSiegmund Seybold Hrsg Schmeil Fitschen interaktiv CD Rom Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2001 2002 ISBN 3 494 01327 6 L Watson M J Dallwitz The grass genera of the world descriptions illustrations identification and information retrieval including synonyms morphology anatomy physiology phytochemistry cytology classification pathogens world and local distribution and references Version 28th November 2005 URL Walter Erhardt u a Der grosse Zander Enzyklopadie der Pflanzennamen Band 2 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2008 ISBN 978 3 8001 5406 7 Hans Joachim Conert Phleum In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Aufl Band I Teil 3 Seite 190 206 Verlag Paul Parey Berlin Hamburg 1985 ISBN 3 489 52220 6Einzelnachweise Bearbeiten Phleum Liste Arten im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Phleum In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 29 Januar 2020 a b Manfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lieschgraser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Phleum Liste Arten im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lieschgraser amp oldid 237632487