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Die Kulturstatten von al Ain sind seit 2011 ein serielles UNESCO Welterbe in den Vereinigten Arabischen Emiraten Unter Schutz gestellt wurden etwa 4500 Jahre alte Rundgraber ausserdem Brunnen und Lehmziegelbauten sowie ein eisenzeitliches Bewasserungssystem in der Oase al Ain und der umgebenden Wustenlandschaft Kulturstatten von Al AinUNESCO WelterbeGrabhugel Hafit EnsembleVertragsstaat en Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische EmirateTyp KulturKriterien iii iv v Flache 4 945 45 haPufferzone 7 605 46 haReferenz Nr 1343UNESCO Region Arabische StaatenGeschichte der EinschreibungEinschreibung 2011 Sitzung 35 Es besteht ein enger kultureller Zusammenhang zu anderen Welterbestatten der Region Archaologische Statten von Bat al Chutm und al Ain Oman Afladsch Bewasserungssystem Oman Bam und seine Kulturlandschaft Iran Historisches Hydraulik System von Shushtar Brucken Damme Kanale Gebaude und Wassermuhlen Iran Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Oasen 2 Beschreibung 2 1 Hafit Ensemble 2 2 Hili Ensembles 2 3 Bidaa Bint Saud 2 4 Oasen 3 Welterbe Kriterien 3 1 Kriterium III 3 2 Kriterium IV 3 3 Kriterium V 4 Integritat und Authentizitat 5 Schutz und Management der Welterbestatte 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte der Oasen Bearbeiten nbsp Aflaj Bewasserungssystem in al AinNeolithische Schaf und Ziegenhirten zogen zum Dschabal Hafit weil sie hier Quellen fur ihr Vieh vorfanden In der Fruhen Bronzezeit siedelten Menschen im Hinterland dieses die Landschaft dominierenden Berges Sie waren die Erbauer der etwa 500 Rundgraber Hafit Kultur Sie nahmen ausweislich der Grabfunde am Fernhandel mit Mesopotamien teil wahrscheinlich war al Ain in jener Zeit eine Karawanenstation an der Kupferstrasse In der Umm an Nar Kultur Mittlere und Spate Bronzezeit lag al Ain jedenfalls an der Handelsroute zwischen dem Golf von Oman und dem persischen Golf Als wichtige Karawanenstation wurde die Oase mit Wachtturmen und Befestigungen geschutzt Etwa um 1000 v Chr gelang es mit einer besonderen Bewasserungstechnik Aflaj die landwirtschaftliche Flache erheblich zu erhohen Dass diese Entwicklung gerade in der Oase von al Ain geschah ist fur ICOMOS allerdings eine unbewiesene Hypothese 1 Anscheinend war die Oase durch alle folgenden Geschichtsperioden kontinuierlich besiedelt obwohl die archaologischen Spuren sparlich sind So gibt es etwa seit dem 17 Jahrhundert Reste von Befestigungswerken die mit den Konflikten der Fursten von Omar den Emiraten und von Arabien zusammenhangen Beschreibung BearbeitenDie siebzehn im Folgenden durchnummerierten Welterbestatten teilen sich in vier geographische Gruppen das Hafit Ensemble die Hili Ensembles Bidaa Bint Saud und die Oasen Hafit Ensemble Bearbeiten Der Dschabal Hafit ist ein landschaftspragendes Element umgeben von einer roten Sandwuste nahe zur grunen Oasenvegetation Rings um diesen Berg wurden Spuren menschlicher Siedlung und Feuersteine aus dem Neolithikum aufgefunden In der Fruhen Bronzezeit 3200 2700 v Chr wurden die markanten Rundgraber der Hafit Kultur errichtet besonders an der Nord und Ostseite des Berges Sie haben einen Durchmesser von sechs bis acht Metern Innerhalb einer massiven Ringmauer befindet sich ein zentraler Tumulus in Form eines Cairn Diese Graber konnen ursprunglich bis zu vier Meter hoch gewesen sein vielleicht hoher Die Grabkammer war zwei bis drei Meter gross und konnte mehrere Bestattungen enthalten Es handelt sich um die altesten Steinbauten auf der Arabischen Halbinsel Da die Grabhugel aber in spateren Zeiten aufgesucht und auch genutzt wurden sind sie fundarm 2 Im Einzelnen wurden folgende Ensembles als Welterbe ausgewiesen 1 Jebel Hafit Desert Park am Fuss des Berges mit 122 Grabern in einem Gebiet von zwei Quadratkilometern 2 Nordgruppe nahe dem Wadi Tarabat 3 Tumuli innerhalb des Al Ain Wildlife Parks 4 Die West Ridge Hafit Tombs sind die direkte Fortsetzung der vorgenannten Gruppe in Richtung Stadt 5 Al Naqfa Ridge Tombs eine Nekropole die an den modernen Friedhof angrenzt Hili Ensembles Bearbeiten Die Welterbestatten befinden sich in einem grossen Areal nordlich der modernen Stadt al Ain und datieren in die Bronze und Eisenzeit 6 Hili Archaeological Park Die archaologischen Funde sind eingebettet in einen Freizeitpark Darin befinden sich Reste befestigter Lehmziegelsiedlungen sowie zwei grosse teilrestaurierte Rundgraber Hier kamen Artefakte ans Licht die grundlegend fur das Verstandnis der Umm an Nar Kultur waren Ausserhalb des Parkgelandes gibt es zusatzliche Bodendenkmaler vor allem einen unterirdischen Wassersammelbehalter und weitere Elemente eines Aflaj Bewasserungssystems die um 1000 v Chr angelegt wurden und die altesten bekannten Zeugnisse dieser Technik darstellen 2 7 Westlich des Freizeitparks wurden die Reste eine recht wohlhabenden Dorfes der Eisenzeit freigelegt 2 8 Hili North Tomb A ist ein besonders grosses Grab der spatbronzezeitlichen Umm an Nar Kultur Innerhalb der steinernen Ringmauer gab es vier Grabkammern auf zwei Ebenen Eine Grabkammer war noch intakt Die Archaologen fanden darin die sterblichen Uberreste von etwa 20 Menschen Keramik Steingefasse kupferne Artefakte und Perlen 2 9 Hili North Tomb B ist ein etwas weniger gut erhaltenes Grab der Umm an Nar Kultur 3 10 Rumeilah Site befindet sich rund drei Kilometer westlich vom Parkgelande ein Siedlungshugel der etwa ein Rechteck von 600 100 Metern als Grundflache hat Hier wohnten Menschen sowohl im 2 als auch im 1 Jahrtausend v Chr 3 Bidaa Bint Saud Bearbeiten nbsp Eisenzeitliche Keramik wahrscheinlich Rauchergefass aus Bidaa Bint Saud Al Ain Nationalmuseum Die elfte Statte des seriellen Welterbes ist eine runde Felsformation etwa 25 Kilometer nordlich von al Ain und 14 Kilometer vom Hili Archaeological Park entfernt Befunde aus der Eisenzeit deuten darauf hin dass hier eine Station auf der Karawanenroute war Es gibt zahlreiche Graber meistens rund und mit einer Steineinfassung sowie Reste eines Ensembles von Lehmziegelbauten Wasserspeicher und Aflaj Bewasserungssystem 3 Oasen Bearbeiten nbsp Befestigtes Gehoft in der Oase von HiliDie sechs Oasen von al Ain bilden einen weiten Bogen der sich nach Osten offnet Die Oasenwirtschaft begann als Kombination von Gehoft Brunnen und Palmenhain wobei im Schatten der Palmen auch andere Pflanzen angebaut wurden Mit der Verfeinerung der Bewasserungstechnik Aflaj gelang es die Anbauflache zu erweitern Diese Technik ist mit geringen Modifikationen weiterhin in Gebrauch Heute sind die Oasen von der modernen Stadt umgeben Noch immer werden hier Dattelpalmen kultiviert ausserdem dienen die Oasen der Stadtbevolkerung als offentliche Garten Sie sind okologisch wertvoll und eine Kulturlandschaft die bis in die Eisenzeit zuruckreicht 3 Die Baudenkmaler in den Oasen stammen meist aus dem 19 Jahrhundert Viele hatten militarische Funktion Festungen Wachtturme daneben gibt es Markte und Moscheen 12 Oase von al Ain Sie gilt als die alteste Oase und besitzt drei Befestigungswerke Murab a Fort ein Fort im Osten es beherbergt das Nationalmuseum von al Ain und Al Jahili Fort 13 Oase von Hili Besonders bemerkenswert ist Hemad Bin Hadi al Darmaki ein befestigtes Gehoft im Zentrum der Oase Es stammt angeblich aus dem fruhen 19 Jahrhundert 3 14 Oase von al Jimi 15 Oase von al Qattara Hier befindet sich unter anderem eine rechteckige Grabanlage die sich von den zahlreichen Hugelgrabern der Region grundsatzlich unterscheidet Sie stammt aus der Wadi Suq Periode fruhes 2 Jahrtausend v Chr 3 16 Oase von Mutaredh Hier befindet sich unter anderem eine Palastanlage im traditionellen Stil allerdings erst in der Mitte des 20 Jahrhunderts mit Zement gebaut 3 17 Oase von Al Muwaji Der Palast in dieser Oase ist traditionell aus Lehmziegeln errichtet und befindet sich an der Stelle einer alteren Festung Welterbe Kriterien BearbeitenKriterium III Bearbeiten Die Welterbestatten von al Ain sind bedeutende Zeugnisse prahistorischer Kulturen vom Neolithikum bis in die Eisenzeit In dieser Oase vollzog sich der Ubergang von Jagern und Sammlern zur Sesshaftigkeit Kriterium IV Bearbeiten Die Graber und Bauwerke sind herausragende Zeugnisse der Bronzezeit und Eisenzeit auf der Arabischen Halbinsel Hafit Hili und Umm an Nar Kultur Das Bewasserungssystem Aflaj ist als fruhes Zeugnis dieser Technik besonders bemerkenswert Kriterium V Bearbeiten Die Oasenlandschaft von al Ain im Norden der Arabischen Halbinsel dokumentiert eine Lebensweise die der umgebenden Wuste angepasst und nachhaltig war Das betrifft besonders den sorgfaltigen Umgang mit der Ressource Wasser Integritat und Authentizitat BearbeitenSiebzehn Kulturstatten wurden ausgewiesen und unter Schutz gestellt Das jeweilige Gebiet ist genugend gross um die Integritat der Statten zu gewahrleisten Wunschenswert ware eine Dokumentation aller prahistorischen Befunde in der Oasenlandschaft um mehr uber die Einbindung der Welterbestatten in ihren Kontext zu erfahren Die Geschichte der Oase al Ain vor dem 19 Jahrhundert ist noch wenig erforscht An sich sind die archaologischen Statten gut in die Wustenlandschaft eingebettet doch schadet die direkte Nachbarschaft zu anachronistischen Neubauten Freizeitpark moderne Bauten Hotels Strassen ihrer Integritat 4 ICOMOS kritisierte die in den 1960er Jahren einsetzende schnelle Modernisierung habe Wohnungen allgemein und Arbeiterwohnungen im Besonderen aus der Oase verdrangt und an ihre Stelle seien aufwandig restaurierte Palaste und Lehmziegelforts getreten Dies entspreche nicht dem gewachsenen historischen Erscheinungsbild einer Oase 4 Die prahistorischen Statten wurden erst in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts freigelegt und sind deshalb relativ authentisch Einige Rundgraber sind jedoch Teilrekonstruktionen was ihre Authentizitat beeintrachtigt Das Aflaj Bewasserungssystem stammt nicht als ganzes aus der Eisenzeit sondern wurde in spateren Perioden umgebaut Eine Erforschung dieser Baumassnahmen wurde zeigen welche Kontinuitaten es von der eisenzeitlichen Oasen Landwirtschaft zu der neuzeitlichen Oasennutzung gibt Schutz und Management der Welterbestatte BearbeitenDie Kulturerbestatten wurden durch mehrere Gesetze unter Schutz gestellt So gilt in der modernen Stadt al Ain eine Hohenbegrenzung fur Neubauten auf vier Stockwerke beziehungsweise zwanzig Meter Da es sich um eine serielle Welterbestatte handelt wird ein Rahmenplan Abu Dhabi Cultural Heritage Management Strategy entwickelt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cultural Sites of Al Ain Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kulturstatten von al Ain auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Advisory Board Evaluation ICOMOS The cultural sites of Al Ain United Arab Emirates No 1343 2011 PDF Einzelnachweise Bearbeiten ICOMOS The cultural sites of Al Ain S 131 abgerufen am 6 November 2018 a b c d ICOMOS The cultural sites of Al Ain S 128 abgerufen am 6 November 2018 a b c d e f g ICOMOS The cultural sites of Al Ain S 129 abgerufen am 6 November 2018 a b ICOMOS The cultural sites of Al Ain S 132 abgerufen am 6 November 2018 24 067777777778 55 806388888889 Koordinaten 24 4 4 N 55 48 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kulturstatten von al Ain amp oldid 236219744