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Kinoplastikon hiess ein fruhes Verfahren zur Erweckung eines dreidimensionalen Eindruckes bei der Projektion von Filmen Inhaltsverzeichnis 1 Historie 2 Tondokument 3 Literatur 4 EinzelnachweiseHistorie Bearbeiten nbsp Werbe Ansichtskarte fur das Kinoplastikon Theater plastischer sprechender und singender Darstellung Die Dame sagt zum Herrn Manni wir sind wirklich ruckstandig wir waren noch immer nicht im Kinoplastikon Als Oskar Messters Alabastra Theater 1 1911 in London unter der Bezeichnung Stereoplastics gezeigt wurde begann Theodore Brown der sich bereits mit stereoskopischer Photographie beschaftigte sich fur das Pepper s Ghost Verfahren 2 zu interessieren 3 Er brachte Verbesserungen an 4 und liess sich das Ergebnis unter dem Namen Kinoplastikon patentieren Die Kinoplastikon Vorstellungen fanden im Scala Theater in London statt einem Lokal mit 920 Platzen unweit Tottenham Court Road 5 wo auch Charles Urban 6 seine Kinemacolor Farbenfilme zeigte Der Text einer Reportage in der Londoner Times vom 28 April 1913 in dem von natural colours die Rede ist legt nahe dass Urbans Filme auch bei den Kinoplastikon Vorstellungen Verwendung fanden 7 John Cher beschreibt die Wirkung in einem Bericht in der Zeitschrift Bioscope vom 20 Marz 1913 so At the Kinoplastikon Theatre I had the pleasure of inspecting the stereoscopic moving pictures of which so much has been heard and so little seen in England The hall is underground The sheet hangs far back on a level with the stage Amongst other reels a Pathe Gazette was shown Never before had I witnessed such a moving picture spectacle It was practically the illusion of life remarkable and astonishing almost uncanny in its realness 8 Akustisch unterstutzt wurde die Projektion durch Cecil Hepworth s Vivaphone ein Verfahren zur synchronen Ton Begleitung das sich eines grossen Trichters und eines Grammophons bediente 9 In der Reklame fur das Kinoplastikon wie in den Programmheften hiess es Living singing talking Cameo pictures in Plastic Relief without a screen 10 Auch im 6 Bezirk in Wien gab es ein Kinoplastikon Theater Betrieben wurde es von Franz Haushofer und dem Erfinder Karl Juhacz 11 der es in Anzeigen in der Fachpresse 12 als Umwalzung in der Kinematographie bewarb Das Kinoplastikon ermoglicht es lebende Photographien freistehend und plastisch auf einer hellerleuchteten Buhne mit naturlichen Dekorationen vorzufuhren Die projizierten Gestalten sind von lebenden Menschen nicht zu unterscheiden sie sprechen singen unter Orchesterbegleitung gleichzeitig mimend und agierend Die Filmleinwand befand sich auf einer eigenen dekorierten Buhne In einer Rezension in der Neuen Freien Presse Wien 13 heisst es daruber Das Theater plastischer sprechender und singender Darstellung Kinoplastikon hat hier in Wien im 6 Bezirk Linke Wienzeile 4 6 nachst dem Theater an der Wien eine zentral gelegene elegante Heimstatte gefunden Das Programm vom 26 bis 29 Dez 1913 versprach Thunfischfang Naturaufnahmen Motiv unbekannt Drama Die Verlobte d Seebaren Schlager Titania Arie aus Mignon Mr Deslie Characterdarsteller Die beiden kleinen Finken Pas de deux Nach dem Verfahren entstanden Filme wie 1913 Der hungrige Ritter Kinoplastikon Regie Produktion Wiener Kunstfilm 14 1913 Konig Menelaus im Kino Kinoplastikon Regie Hans Otto Lowenstein Produktion Wiener Kunstfilm Darst Max Nekut 15 Trotz des grossen anfanglichen Erfolges konnte sich das Kinoplastikon nicht lange halten und verschwand wieder in der Versenkung 16 Tondokument BearbeitenAlabastra Foxtrot composer uncredited Tanz Kapelle Sandor Jozsi Realname Dajos Bela Odeon Record Nr 41 508 altes International Talking Machine Co Berlin Weissensee label der Vorkriegszeit aufgen ca 1922 23 17 Literatur BearbeitenBrian Girling Bloomsbury amp Fitzrovia Through Time Amberley Publishing 2014 ISBN 978 1 4456 2703 8 Abb Kinoplastikon Scala Theatre Scala Street ca 1911 Friedrich A Kittler Grammophone Film Typewriter Writing science Neuauflage Stanford University Press 1999 ISBN 0 8047 3233 7 Katharina Loew Tangible Specters 3 D Cinema in the 1910s In Film Criticism 3 Band 37 Nr 1 Januar 2013 S 87 116 Clemens Marschall Robert Kaldy Karo Erstes Kino als Kunstform Der Prater feiert 2016 seinen 250 Geburtstag Unbekannte Praterg schicht n Teil XXIV In Wiener Zeitung vom 14 07 2016 Dominique Nasta Didier Huvelle Hrsg Le son en perspective nouvelles recherches Repenser le cinema Nr 1 Verlag Peter Lang 2004 ISBN 90 5201 208 3 Michael Wedel Filmgeschichte als Krisengeschichte Schnitte und Spuren durch den deutschen Film transcript Verlag 2014 ISBN 978 3 8394 1546 7 Friedrich von Zglinicki Der Weg des Films Geschichte der Kinematographie und ihrer Vorlaufer Rembrandt Verlag Berlin 1956 Ray Zone Stereoscopic Cinema and the Origins of 3 D Film 1838 1952 University Press of Kentucky 2014 ISBN 978 0 8131 4589 1 Einzelnachweise Bearbeiten vgl Kittler S 169 170 Wedel Filmgesch S 83 Loew Tangible Specters S 90 93 Nasta Huvelle S 124 125 und Fig 3 Zglinicki S 42 44 dort auch Abb u 272 sowie Werner Nekes vgl Zglinicki S 42 43 vgl Zone S 68 die Patentschrift tragt den Titel Improvements in Cinematograph Apparatus for producing stereoscopic or plastic effects vgl The Scala Theatre as a Picture House by B F Abb eines Werbeplakats fur das Theater bei Girling 1867 1942 amerikanisch britischer Kinopionier vgl Luke McKernan Charles Urban motion picture pioneer meint Stephen Herbert vgl Zone S 69 zu Anm 56 vgl Zone S 68 69 vgl Zone S 69 Cecil Hepworth s Vivaphone synchronized sound process provided aural accompaniment using a large horn and a gramophone und Cecil Hepworth Cinema s Forgotten Pioneer elmbridgemuseum org uk Memento vom 23 September 2015 im Internet Archive Cecil Hepworth worked on an invention called a vivaphone an early if somewhat unsuccessful attempt to introduce sound into film und Stephen Herbert The Vivaphone john goodwin com Memento vom 21 August 2014 im Internet Archive Eine Werbeannonce aus der Moving Picture World vom 4 Mai 1913 S 525 abgeb bei wikimedia eine Werbeplakat Pictures which sing and talk bei fgimello vgl Zone S 69 Anm 57 OBL 1815 1950 Bd 3 Lfg 12 1962 S 145 on line bei oeaw ac at Juhasz Karl Filmpionier Wien 13 10 1868 Modling N O 7 11 1940 Annonce in der Kinematograph Rundschau Nr 270 1913 S 89 Neue Freie Presse Wien Nr 17 723 Wien den 27 Dezember 1913 S 25 Leinwand auf einer Buhne Film u Theater Vorfuhrung kombiniert vgl Liste osterreichischer Stummfilme vgl filmportal de vgl Zglinicki S 44 anzuhoren bei youtube aufgenommen ist der Marionetten Fox von Eduardo Gareri um 1919 Der Alabastra Titel erinnert an eine kinematographische Spezialitat der 1910er Jahre das Alabastra Theater des Oskar Messter einer Kombination von Filmprojektion und Dekoration die Dreidimensionalitat vortauschen sollte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kinoplastikon amp oldid 235200265