Der Kaakmann (dänisch: Kagmand) ist die hölzerne Figur eines Büttels – landläufig Kaakmann genannt – auf dem Marktplatz der dänischen Kleinstadt Tønder (deutsch: Tondern). Da sich das von 1699 stammende Original heute im Stadtmuseum von Tønder befindet, steht auf dem Marktplatz nur eine maßstabsgetreue Replik. Bis ins 19. Jahrhundert hinein diente die Stätte als Schandpfahl (Pranger).
Geschichte und Bedeutung Bearbeiten
Prangerfiguren gab es in Tønder und anderen Teilen von Nordfriesland spätestens ab dem Mittelalter. Am Standort des Kaakmanns wurden Delinquenten angeprangert oder in schwerwiegenden Fällen sogar ausgepeitscht, bevor sie aus der Stadt gejagt wurden. Dabei wurde oft selbst in geringfügigen Fällen die Strafe des Auspeitschens gewählt: So wird berichtet, dass in Tondern eine junge Frau, die 1865 einen kleinen Diebstahl begangen hatte, öffentlich ausgepeitscht wurde und danach die Stadt verlassen musste.
Die rezente Prangerfigur wurde im Jahre 1699 aufgestellt und im 20. Jahrhundert zur Sicherheit ins Stadtmuseum von Tønder gebracht. Sie ist die einzige noch erhaltene Statue ihrer Art in Dänemark und gilt als ein beeindruckendes Zeugnis der historischer Rechtsauffassung. Um den schweren Eichenstamm, aus dem die Statue gefertigt wurde, zum Holzschnitzer zu transportieren, waren acht Männer und sechs Pferde waren nötig. Dabei schnitze er einen idealisierten herzoglichen Profos. Die am Marktplatz befindliche Replik wurde 1993 anlässlich des 750-jährigen Jubiläum der Stadt Tønder als Geschenk zum Fest aufgestellt.
Sonstiges Bearbeiten
Eine weitere erhaltene Kaakmann-Statue steht auf dem Südermarkt in Flensburg.
Quellen und Einzelnachweise Bearbeiten
- Urlaub Ferienhaus Tondern an der Grenze – Ferienhaus Dänemark. In: ferienhaus-roemoe.dk. 19. November 2018, abgerufen am 4. März 2023.
- Tønder DK. In: nordfrieslandtourismus.de. 1. Januar 1970, abgerufen am 4. März 2023.
- ↑ Kagmand – Monument – Tønder. In: visitsonderjylland.de. Abgerufen am 4. März 2023.
- Marsch & Förde - Kaakmann. In: marschundfoerde.de. 25. Januar 2003, abgerufen am 4. März 2023.