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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch Josefserzahlung Joseph ist das Fragment einer Kriminalgeschichte von Annette von Droste Hulshoff Es entstand 1845 und wurde postum 1886 in der von Elisabeth Droste Hulshoff und Wilhelm Kreiten herausgegebenen Werkausgabe erstveroffentlicht Eine spatere Ausgabe tragt den Titel Mevrouw van Ginkel Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Deutung 3 Ausgaben 4 LiteraturInhalt BearbeitenIn einer Rahmenhandlung erzahlt der Rentier Caspar Bernjen von seiner fruheren Nachbarin Mefrouw van Ginkel einer alteren Dame die er ofter besucht und die ihm Geschichten aus ihrem Leben erzahlt Dann gibt er folgende Geschichte wieder Van Ginkels Mutter starb im Kindbett und das Madchen wachst in Gent bei ihrem Vater einem fleissigen Geschaftsmann und der Gouvernante Madame Dubois auf Da der Vater unverheiratet bleibt ist tagsuber niemand im Haus der das Hauspersonal beaufsichtigt und so beginnen die Diener zu stehlen Der Kassierer Steenbeck stiehlt sogar grossere Geldsummen um seine Spielsucht zu finanzieren Das vierzehnjahrige Stanzchen wie sie von der Gouvernante genannt wird traut sich aber nicht ihrem Vater von den Diebstahlen zu berichten Auch die Gouvernante verrat Steenbeck nicht in dem sie einen Verehrer vermutet Erst als Steenbeck verschwindet fliegt die Sache auf dieser ist jedoch nicht wie vermutet mit dem Geld durchgebrannt sondern in die Schelde gefallen und ertrunken Wenige Tage spater stirbt Stanzchens Vater an einem Blutsturz Stanzchen kommt daraufhin zunachst bei einem Vormund unter und wird dann von ihrem Onkel dem Pfarrer des Dorfes G zu sich geholt Dieser war ein Stiefbruder von Stanzchens Mutter Als Mevrouw van Ginkel gerade anfangen will von ihrem Onkel und dem Leben auf dem Dorf zu erzahlen bricht der Text ab Eine Person namens Joseph kommt in der Geschichte nicht vor Deutung BearbeitenIm Nachwort der Einzelausgabe von 1951 deutet Josefine Nettesheim die Geschichte als Vermachtnis christlicher Lebensweisheit so auch der Titel ihres Nachworts Die Humanitat der christlich katholischen Weltsicht sei aber niemals programmmassig ausgesprochen sondern trete aus den Worten und Handlungen der Figuren hervor gerade darin liege die Meisterschaft der Erzahlerin Durch den feinen Humor der nur aus der Tragik geboren wird fuhlt sich Nettesheim an Wilhelm Raabe und Charles Dickens erinnert Die Protagonistin Mevrouw van Ginkel sei ein Muster an Tugenden wie Geduld Nachstenliebe und Genugsamkeit die sich aus der Gewissheit ihres Glaubens nahren Der Vater hingegen gehe auch daran zugrunde dass er ganz dem Diesseitigen namlich seinen Geschaften verfallen sei ihm fehle das religiose Ruckgrat das innere Gleichgewicht der ausgleichende ihn tragende Seinsgrund durch seine innere Unordnung verursacht er das folgende Ungluck Madame Dubois sei eine bemitleidenswerte beinah tragische Figur da die im Grunde gute Frau durch eine sich anbahnende Liebschaft die sie sich nur einbildet dazu verfuhrt wird einen Diebstahl zu decken Steenbecks Spielsucht sei ein Anfall des Teuflischen der in einem schon vergifteten Umfeld durch nichts gehemmt wird Ausgaben BearbeitenJoseph Eine Criminalgeschichte In Winfried Woesler Hrsg Annette von Droste Hulshoff Historisch kritische Ausgabe Bd 5 S 151 168 Annette von Droste Hulshoff Mevrouw van Ginkel Eine Kriminalgeschichte Mit einem Nachwort herausgegeben von Josefine Nettesheim Holzschnitte von Hans Pape Regensberg Munster 1951 Ungekurztes Werk Joseph von Annette von Droste Hulshoff Auf xlibris de Abgerufen am 18 Januar 2019 Literatur BearbeitenGerhard Kluge Das Niederlande Bild der Annette von Droste Hulshoff in Joseph Fragment einer Kriminalgeschichte In Droste Jahrbuch Munster 2004 S 187 216 Cornelia Blasberg Jochen Grywatsch Hrsg Annette von Droste Hulshoff Handbuch De Gruyter Berlin 2018 ISBN 978 3 11 035194 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Erzahlung amp oldid 227235276