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Das Israelitische Kranken und Schwesternheim war ein Krankenhaus im Munchner Stadtteil Ludwigsvorstadt Es bestand von 1910 bis 1942 Geschichte Bearbeiten nbsp Mahnmal fur das Israelitische Kranken und SchwesternheimEine judische Schwesternschaft gab es in Munchen bereits seit Ende des 19 Jahrhunderts Das Krankenhaus und Schwesternheim wurde 1910 im Gebaude an der Hermann Schmid Strasse 5 gegrundet das zu diesem Zweck umgebaut wurde Spater kam auch noch das Gebaude an der Hermann Schmid Strasse 7 dazu Ziel der Grundung war es ein Krankenhaus gemass dem damaligen Fortschritt in der Medizin und Hygiene einzurichten und besondere Rucksicht unter anderem auf die religiosen Speisegesetze bei der Verpflegung judischer Patienten zu nehmen Das Krankenhaus stand aber bis 1933 allen Konfessionen offen Es wurde auch von vielen bekannten Munchner Arzten zum Behandeln und Operieren ihrer Patienten genutzt darunter der Chirurg Prinz Ludwig Ferdinand Nach der Machtergreifung 1933 wurden Personen judischer Herkunft in staatlichen und stadtischen Krankenhausern nicht mehr aufgenommen was gravierende Platzprobleme im Israelitischen Krankenhaus zur Folge hatte Seit den Novemberpogromen 1938 wurde der Betrieb des Krankenhauses von der SS und Gestapo uberwacht und es durfte nur noch von Arzten und Angestellten judischer Herkunft betreten werden Anfang Juni 1942 wurde das Krankenhaus auf Befehl der NS Verwaltung aufgelost und die etwa 50 Patienten darunter Schwerstkranke und Sterbende in Begleitung von drei Schwestern und dem Chefarzt in einem Mobelwagen zum Sudbahnhof transportiert von wo aus am 3 und 4 Juni ein Weitertransport ins Ghetto Theresienstadt erfolgte Von dort aus wurden sie in die Vernichtungslager gebracht Die einzigen Uberlebenden waren der Chefarzt Julius Spanier seine Frau und zwei der Schwestern In der Folgezeit wurden die Gebaude als Unterkunft vom NS Verein Lebensborn genutzt 1944 wurden beide Gebaude bei Bombenangriffen zerstort Mahnmal BearbeitenAn der Stelle des ehemaligen Krankenhauses befindet sich heute ein Mahnmal das 1993 von Horst Auer geschaffen wurde Es besteht aus einer schragen Stahlplatte mit Inschrift die von einem Riss durchzogen wird Sie wird in der Mitte von einer weiteren Stahlplatte durchdrungen die die Form eines massiven Gitters hat 48 128127 11 552778 Koordinaten 48 7 41 3 N 11 33 10 OLiteratur BearbeitenHelga Pfoertner Mit der Geschichte leben Bd 2 Literareron Munchen 2003 ISBN 3 8316 1025 8 S 25 28 PDF 3 8 MB Memento vom 16 Dezember 2011 im Internet Archive Julius Spanier Das Israelitische Kranken und Schwesternheim In Hans Lamm Hrsg Vergangene Tage Judische Kultur in Munchen Langen Muller Verlag Munchen 1982 ISBN 3 7844 1867 8 S 126 129 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Israelitisches Kranken und Schwesternheim amp oldid 234001501