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Das Internationale Rotkreuz und Rothalbmondmuseum franz Musee international de la Croix Rouge et du Croissant Rouge MICR in Genf dokumentiert die Geschichte und die Aktivitaten der Internationalen Rotkreuz und Rothalbmond Bewegung Blick auf das Hauptquartier des IKRK mit Hinweistafeln zum MuseumDas 1988 eroffnete Museum befindet sich direkt neben dem Hauptsitz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK und wird jahrlich von durchschnittlich 70 000 bis 80 000 Menschen besucht Neben der Dauerausstellung werden im Museum auch wechselnde Sonderausstellungen gezeigt Daruber hinaus besitzt das Museum eine Reihe von Sammlungen und verwahrt Deponate des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und der Internationalen Foderation der Rotkreuz und Rothalbmond Gesellschaften Inhaltsverzeichnis 1 Organisatorische Informationen 1 1 Geschichte und Architektur 1 2 Verwaltung und Finanzierung 2 Inhaltliche Gestaltung 2 1 Dauerausstellung 1988 2011 2 2 Dauerausstellung seit 2013 Das humanitare Abenteuer 2 3 Sonderausstellungen 2 4 Sammlungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseOrganisatorische Informationen BearbeitenGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Die Symbole der Bewegung uber dem Eingang nbsp Die Versteinerten am Eingang zum MuseumDas Museum geht zuruck auf die Initiative des ehemaligen IKRK Delegierten Laurent Marti der ab 1975 fur diese Idee warb Er gilt damit offiziell als Grunder des Museums Am 20 November 1985 anlasslich des Gipfeltreffens in Genf ihrer Ehemanner legten die Frauen der damaligen Staatschefs der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion Nancy Reagan und Raissa Gorbatschowa zusammen mit Ursula Furgler der Ehefrau des schweizerischen Bundesprasidenten Kurt Furgler gemeinsam den Grundstein zum Bau Fast drei Jahre spater am 29 Oktober 1988 wurde das Museum durch den damaligen Schweizer Bundesprasidenten Otto Stich eingeweiht Ein Teil der Exponate fur die Ersteinrichtung kam aus der seit 1974 bestehenden Ausstellung des Henry Dunant Institutes Finanziert wurden der Bau und die Einrichtung die etwa 24 Millionen Schweizer Franken kosteten durch Spenden von ca 300 privaten Personen Firmen und offentlichen Institutionen Am 18 Juli 2003 wurde der einmillionste Besucher empfangen Von der Eroffnung 1988 bis zum Umbau 2011 2013 besuchten 1 796 249 Menschen aus 174 Landern davon 51 unter 25 Jahren das Museum In den letzten funf Jahren vor dem Umbau besuchten jahrlich durchschnittlich etwa 100 000 Menschen das Museum 1 Das Museum wurde nach einem entsprechenden Wettbewerb von den Architekten Pierre Zoelly Zurich Georges Haefeli La Chaux de Fonds und Michel Girardet Genf gestaltet Es ist in Genf in der Avenue de la Paix auf halber Hohe in den Hugel hineingebaut auf dem sich der Hauptsitz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz befindet Damit liegt es direkt gegenuber dem Palais des Nations ehemals Sitz des Volkerbundes und heute die europaische Zentrale der Vereinten Nationen Der Weg zum Eingang fuhrt durch einen Graben und anschliessend in einen Innenhof Diesen uberspannen auf zwei grossen Segeln die Symbole der Bewegung das Rote Kreuz und der Rote Halbmond Diese Konstruktion soll das Wirken der Delegierten im Feld unter dem Schutz der beiden Zeichen und oft verborgen vor der Offentlichkeit versinnbildlichen Vor dem Eingang befindet sich die 1979 von Carl Bucher geschaffene Skulptur Die Versteinerten die in Form von lebensgrossen gefesselten Figuren das Leid der Opfer von Menschenrechtsverletzungen und Gewalt darstellt Bei der Innengestaltung des Museums wurden technische Installationen wie Wasser und Stromleitungen bewusst offen sichtbar in das Gebaude gebaut wodurch der provisorische Charakter der praktischen Rotkreuz Arbeit symbolisiert werden soll Die Gesamtflache des Museums umfasst 3640 Quadratmeter auf drei Ebenen davon 2065 Quadratmeter Ausstellungsflache Im Museum befindet sich daruber hinaus ein Restaurant ein Auditorium mit Multimediabereich und ein Museumsshop Zwischen Juni 2011 und Mai 2013 war das Museum aufgrund umfangreicher Umbauarbeiten geschlossen Verwaltung und Finanzierung Bearbeiten Trager ist die Stiftung Fondation du Musee international de la Croix Rouge et du Croissant Rouge Direktor des Museums ist seit Juni 1998 der Kunsthistoriker Roger Mayou der zuvor als stellvertretender Konservator im Museum fur Kunst und Geschichte in Freiburg und als Berater fur die Kunstsammlung des Finanzdienstleisters UBS tatig war Als Kuratorin ist Loa Haagen Pictet fur die Betreuung der Ausstellung zustandig die visuelle Konzeption wurde von Roger Pfund und Nicolas Bouvier gestaltet Das Museum hat 16 angestellte und etwa 50 ehrenamtliche Mitarbeiter Neben Einnahmen aus Eintrittsgeldern Spenden der finanziellen Unterstutzung durch den Freundeskreis des Museums AMICR und dem Verkauf im Museumsshop sind die Schweizer Bundesregierung ca 965 000 Schweizer Franken pro Jahr der Kanton Genf ca 560 000 Schweizer Franken pro Jahr und das IKRK ca 200 000 Schweizer Franken pro Jahr an der Finanzierung der laufenden Kosten beteiligt Aus juristischer Sicht ist das Museum eine privatrechtliche Stiftung unter Bundesaufsicht Inhaltliche Gestaltung BearbeitenDauerausstellung 1988 2011 Bearbeiten nbsp Originaldokument der ersten Genfer Konvention von 1864 seit Juni 2002 im Museum als Leihgabe des Schweizer Bundesarchivs nbsp Die Kriegsgefangenenkartei des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz IKRK aus dem Ersten Weltkrieg Dauerleihgabe des IKRK nbsp Darstellung der Auswirkung von Landminen in Raum 11 der vormaligen DauerausstellungDie erste Dauerausstellung des Museums widmete sich in elf Raumen verschiedenen Aspekten der Geschichte und Aktivitaten der Internationalen Rotkreuz und Rothalbmond Bewegung Der Raum 1 Leben erhalten durch Schriften dokumentierte die Kraft und Bedeutung des geschriebenen Wortes im Einsatz fur den Schutz des menschlichen Lebens Zentrales Exponat dieses Raums waren sechs sich durch die Beleuchtung optisch uberlagernde Schleier auf denen in verschiedenen Sprachen und Schriften Aussagen zur Achtung vor dem Leben wiedergegeben waren Im Raum 2 Leben erhalten durch personlichen Einsatz wurden anhand des Grunders der Rotkreuz Bewegung Henry Dunant der englischen Krankenschwester Florence Nightingale des russischen Chirurgen Nikolai Pirogow und der amerikanischen Freiwilligen Clara Barton Beispiele fur personliches Engagement zugunsten von Kriegsopfern gezeigt Der Raum 3 Die Schlacht von Solferino 24 Juni 1859 war dem Ereignis gewidmet das Henry Dunant in seinem Buch Eine Erinnerung an Solferino beschrieb und das den Anstoss zur Grundung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz gab Die Geschichte und Bedeutung dieser Schlacht wurde durch ein Diapanorama aus zeitgenossischen Darstellungen verdeutlicht Thema des Raums 4 war Die Grundung des Roten Kreuzes 1862 1863 Hier wurde unter anderem eine Plastik des amerikanischen Bildhauers George Segal unter dem Titel Henry Dunant an seinem Schreibtisch gezeigt Der Raum 5 Auf dem Weg zur Universalitat 1864 1914 zeigte anhand von Zeittafeln und verschiedenen Exponaten den Weg des Roten Kreuzes zu einer weltweiten Bewegung Dem Ersten Weltkrieg waren der Raum 6 Die Kriegsgefangenen 1914 1918 und der Raum 7 Der Erste Weltkrieg 1914 1918 gewidmet Als zentrales Exponat wurde als Dauerleihgabe die vollstandige aus ca sieben Millionen Karten bestehende Kriegsgefangenenkartei der Internationalen Zentralstelle fur Kriegsgefangene des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz aus dem Ersten Weltkrieg gezeigt Der Raum 8 Die Zwischenkriegszeit 1919 1939 zeigte die Herausforderung des IKRK durch innerstaatliche Konflikte die Entstehung der Liga der Rotkreuz Gesellschaften und die Aufnahme des Roten Halbmondes als neues Schutzzeichen in die Genfer Konventionen Der Raum 9 Der Zweite Weltkrieg 1939 1945 dokumentierte das Wirken des IKRK und der Liga wahrend des Zweiten Weltkrieges Im Raum 10 Von 1945 bis in die 80er Jahre wurde vor allem anhand von Plakaten aus aller Welt die Arbeit der Rotkreuz und Rothalbmond Organisationen vor Ort gezeigt Der 1999 neu gestaltete Raum 11 Heute veranschaulichte in funf Ausstellungseinheiten aktuelle Aktivitaten der Bewegung Im Bereich Uberwinden wurden beispielhaft Hilfsaktionen bei Naturkatastrophen dokumentiert der Bereich Verbessern war ausgewahlten sozialen Programme einiger nationaler Gesellschaften gewidmet In der Ausstellungseinheit Rehabilitieren wurden die Hilfsmassnahmen der Bewegung fur Minenopfer vorgestellt im Abschnitt Schutzen der Einsatz fur Gefangene Hier konnte beispielsweise eine in ihren Originalabmessungen nachgebaute Zelle besichtigt werden die ein Delegierter wahrend eines Gefangenenbesuchs besucht hat Der Bereich Verbinden zeigte die Arbeit des Roten Kreuzes bei der Suche nach Vermissten und der Wiederzusammenfuhrung von Familien Zentrales Exponat war eine Sammlung von Polaroid Fotos von Kindern in Ruanda die das IKRK nach dem Volkermord im Jahr 1994 zur Suche nach den Eltern dieser Kinder anfertigte Dauerausstellung seit 2013 Das humanitare Abenteuer Bearbeiten Die Ausstellung des Museums wurde im Rahmen umfangreicher Umbaumassnahmen vom Juni 2011 bis 2013 grundlegend neu gestaltet wobei man sich vom traditionellen Museumskonzept entfernte Die Dauerausstellung Das humanitare Abenteuer soll Emotionen Entdeckungen und Denkanstosse vermitteln sowie einen Einblick in die humanitare Arbeit erlauben 2 In drei Ausstellungseinheiten werden die Herausforderungen unserer Zeit von bekannten Architekten aus verschiedenen Kulturkreisen thematisiert Die Menschenwurde verteidigen Gringo Cardia Brasilien Familienbande wiederherstellen Diebedo Francis Kere Burkina Faso Risiken von Naturgefahren begrenzen Shigeru Ban Japan Dazu ist ein gemeinsames Besucherzentrum des Museums und des IKRK entstanden Sonderausstellungen Bearbeiten Innerhalb der Ausstellungsflache werden 215 Quadratmeter fur wechselnde Sonderausstellungen genutzt Diese sind vor allem Themen gewidmet die in der Dauerausstellung nicht oder nur ansatzweise dargestellt sind insbesondere einzelnen historischen Aspekten und aktuellen Ereignissen oder Aktionen aus der Gegenwart Zu den Sonderausstellungen gehorten unter anderem 3 Das Kind im Krieg Vom Gewehr zur Tragbahre Help Beruf Helfer WAR USA Afghanistan Irak Kambodscha 1975 1979 Chronik eines Volkermordes Im Feld Von Solferino bis Guantanamo Sammlungen Bearbeiten Das Museum verfugt uber eine Reihe von Sammlungen welche die Geschichte der Internationalen Rotkreuz und Rothalbmond Bewegung dokumentieren unter anderem auch Deponate des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz und der Internationalen Foderation der Rotkreuz und Rothalbmond Gesellschaften Zu diesen Sammlungen gehoren ca 15 000 Fotografien aus allen Zeiten und Einsatzgebieten der Rotkreuzgeschichte ca 950 Filmtitel und ca 3000 Plakate Daruber hinaus besitzt das Museum Sammlungen von Rotkreuz Briefmarken Medaillen und Abzeichen sowie ca 500 Gegenstande die von Gefangenen hergestellt und als Geschenke an IKRK Delegierte ubergeben wurden Einige dieser Werke werden im Rahmen der Dauerausstellung gezeigt Literatur BearbeitenRoger Mayou Hrsg Cornelia Kerkhoff dt Ubers Internationales Rotkreuz und Rothalbmondmuseum Eigenverlag des Museums Genf 2000 ISBN 2 88 336009 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons International Red Cross and Red Crescent Museum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website des Internationalen Rotkreuz und RothalbmondmuseumsEinzelnachweise Bearbeiten Pressemappe Das humanitare Abenteuer Musee international de la Croix Rouge et du Croissant Rouge abgerufen am 24 November 2016 Dauerausstellung Internationales Rotkreuz und Rothalbmondmuseum Abgerufen am 26 Dezember 2021 Archiv Sonderausstellungen Internationales Rotkreuz und Rothalbmondmuseum Abgerufen am 26 Dezember 2021 46 227258 6 13687 Koordinaten 46 13 38 1 N 6 8 12 7 O CH1903 499570 120370 Rotkreuzmuseen Genf Castiglione delle Stiviere Heiden Nurnberg Berlin Essen Westfalen Lippe NS Ordensburg Vogelsang nbsp Dieser Artikel wurde am 18 Juli 2006 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Internationales Rotkreuz und Rothalbmondmuseum amp oldid 235018222