www.wikidata.de-de.nina.az
How to Date a Feminist ist ein Theaterstuck der britischen Autorin Samantha Ellis von 2016 In London am Arcola Theatre von Matthew Lloyd uraufgefuhrt spielten Tom Berish und Sarah Daykin die sechs Rollen der Komodie Seine deutschsprachige Erstauffuhrung hatte das Stuck am 15 Dezember 2018 am Badischen Staatstheater Karlsruhe Auch hier spielen zwei Schauspieler Tom Gramenz Lucie Emons alle sechs Rollen Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Deutschsprachige Erstauffuhrung 2 1 Inszenierung 2 2 Kritiken 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenSteve Sohn der Politaktivistin Morag ist der feministische Titelheld Als er zum ersten Mal der Journalistin Kate begegnet beginnt er sich fur das Patriarchat zu entschuldigen Sie allerdings Tochter des religiosen und konservativen Joe steht auf Mistkerle wie Heathcliff den Antihelden aus Emily Brontes Sturmhohe Schliesslich bittet sie Steve vorerst nur ihren Exfreund Ross eifersuchtig zu machen Und auch Steve hat noch eine Ex Freundin die Bildhauerein Carina Die beiden stossen auf Widerstande bei Morag und Joe Sie kommen sich naher doch bereits 90 Minuten nach der Eheschliessung ist Schluss mit den beiden Denn sie kommen nicht damit klar dass nun auch Joe und Morag etwas miteinander haben Carina will schliesslich Steve zuruckgewinnen und es steht eine erneute Hochzeit an Deutschsprachige Erstauffuhrung BearbeitenDarsteller Tom Gramenz Steve Joe Ross Lucie Emons Kate Morag Carina Regie Jenny Regnet Buhne Anne Horny Kostume Jamil Sumiri Musikalische Leitung amp Komposition Felix Kusser Dramaturgie Nele LindemannPremiere 12 Dezember 2018 Badisches Staatstheater Karlsruhe Ubersetzung Silke Pfeiffer Inszenierung Bearbeiten Wie im Original werden die sechs Rollen in fliegendem Wechsel von zwei Akteuren gespielt Die Karlsruher Inszenierung konzentriert sich neben dem Abstreifen der Attituden der beiden Helden auf die Pragung durch die Eltern die wie Steve und Kate von ihren Partnern verlassen wurden Die musikalisch eingeleiteten Umzuge zeigen plotzlich Steve und Kate die sich spielerisch strauben zu den eigenen Eltern zu werden Sie fluchten aus dem schmalen grunen Garten in den Saal und stulpen sich die Verzerrungen uber Kates judischer Vater Joe tritt zuerst als ein grosser Oberkorper Karton mit Hosentragern auf Steves feministische Mama Morag als gelbe Raupe in einem gelben Wollschlauch Kostume Jamil Sumiri die den Sohn fast verschlingt im grunen Salatgarten Buhne Anne Horny Zu den musikalischen Themen vor allem der Elternfiguren Musikalische Leitung und Komposition Felix Kusser entpuppen diese sich langsam in Metamorphosen die gesichtslose gelbe Raupe mit grossem Maul wird ein gelber Pullover und dann ein Schal den Morag tragt Und auch der Karton schrumpft um einem zum echten Joe herauswachsenden Schauspieler mehr Raum zu geben So gelingt es dem Konzept mit den Erwartungen der Zuschauer zu spielen Schliesslich wiederholt Morag nach der den an ihren Sohn gerichteten Satz sie sei seine beste Freundin mit lauter irrer Penetranz an einzelne Zuschauer seine beste Freundin seine beste Freundin Mit bizarren Einfallen entwickelt sich die eigentliche romantische Komodie mit den sich immer mehr steigernden Bruchen zu einem Bruch mit dem Genre des Edelboulevards Im Finale hauten sich die beiden Schauspieler in uberschlagend schnellem Tempo von Figur zu Figur Und auch das konventionelle Happy End wird durch die Schlussmusik in Frage gestellt Kritiken Bearbeiten Samtliche Rollen sind fur zwei Schauspieler konzipiert Hierzu schrieb A Younger Theatre Berish ist besonders beeindruckend in seiner Verwandlung in Joe so sehr dass das Publikum vergisst dass er einmal den liberalen sensiblen Steve portratierte und nur an die konservative Vaterfigur denken kann die sie vor sich sehen Dieser Multi Rollenwechsel ist auch besonders bemerkenswert in einem Kulminationskampf in dem die Schauspieler standig zwischen den Charakteren schwanken Ihre Korperlichkeit und ihre Akzente andern sich sofort so dass das Publikum leicht erkennen kann welche Person spricht 1 Die Gegensatze vergrossern sich ins Groteske in Gestalt von seiner Mutter und ihrem Vater Die Super Emanze lebte in einem Frauen Camp gegen den Atomkrieg und der Chauvi Einwanderer auch noch religios sind so uberzeichnet dass selbst die zwei Darsteller vor den Rollen anfangs buchstablich davonrennen Das ist so schrill aber dann merkt man nach einem Drittel das die Regisseurin einfach nur clever mit den Erwartungen gespielt hat Mit jedem Kostumwechsel hin zu einem weiteren Auftritt der beiden Elternteile schrumpfen deren Klischee Insignien und das Gehabe zusammen Auch die beiden Hauptfiguren sprechen anfangs viel starker parolenhaft ins Publikum Im weiteren Verlauf vermenschlichen sie zueinander zugewandten Wesen Man beginnt aus dem komodiantischen Larm ein Knistern zwischen den beiden herauszuhoren Die Schauspieler Emons und Gramenz streifen die Attituden ab Schicht fur Schicht ohne plakative Schlusselmomente Die Musikauswahl besticht mit liebevollen Details Als die Frau dem Mann anfangs beibringt bitchy zu tanzen lauft I like it von Fake Blood ein Song in dessen Musikvideo ein Makeover im Desaster endet Das steht sinnbildlich fur Stuck und Inszenierung Die Figuren wollen zunachst einem Konzept entsprechen aber schliesslich andern sie sich um das zu erreichen was sie wirklich wollen Zusammensein trotz unterschiedlicher Pragungen Nachtkritik Ellis bedient auf der Handlungsebene scheinbar die Formen des Edelboulevards arbeitet mit vielen Klischees die gleich wieder gebrochen werden Kate und Steve sind zwei reflektierte Charaktere die immer wieder in Situationen geraten die sie uberfordern weil sie mit ihren Denkschubladen kollidieren Man kann es auch eine aberwitzige Konstruktion nennen eine Maschine die sich erst einmal auf hohen Touren uberdrehen muss um am Ende ins richtige Gleis zu geraten Aber Ellis treibt diesen Aberwitz noch weiter voran in dem sie einen Spieler und eine Spielerin alle sechs Rollen spielen lasst also Kate Carina und Morag die Mutter von Steve und Steve Ross und Joe den Vater von Kate Die Rollenwechsel gehen Schlag auf Schlag Zum Ende hin wird auch hier das Tempo erhoht zum Schluss gar ohne einen Kostumwechsel Ein Gespur fur Timing und Tempo Wie das Kostum von Joe inszeniert wird ist dafur exemplarisch beim ersten Auftritt ein uberdimensioniertes Kartonkostum beim zweiten Auftritt ein geschrumpftes und beim dritten dann normal am Korper Deutlicher kann in dieser Abfolge nicht das Schrumpfen des Uber Ichs von Kate demonstriert werden Mit Lucie Emons und Tom Gramenz entwickelt Jenny Regnet eine gelungene Inszenierung dabei wird oft direkter Kontakt zum Publikum gesucht und an einigen Stellen auch im Zuschauerraum gespielt Lucie Emons spielt ihre Rollen trotz aller Eloquenz mit erfrischender Naivitat die Verwandlungen sind genau gesetzt Tom Gramenz ist ein komodiantisches Talent das mit ungeheurer Lust in seine Rollen einsteigt Die deutsche Buhne Weblinks BearbeitenSeite zur DSE am Staatstheater Karlsruhe Programmheft How to Date a Feminist Fotogalerie Nachtkritik How to Date a Feminist Die deutsche Buhne Seite Urauffuhrung London Arcola Theatre englisch Rezension zur englischen UA englischEinzelnachweise Bearbeiten Ayoungertheatre com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title How to Date a Feminist amp oldid 232571378