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In seiner Entscheidung Harris v New York vom 24 Februar 1971 Aktenzeichen 65 759 Fundstelle 401 U S 222 1971 stellte der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten fest dass Aussagen die vor der Belehrung uber das Schweigerecht Miranda Warning getatigt wurden zwar nicht als Beweismittel im eigentlichen Sinne gegen den Angeklagten verwendet werden durfen Allerdings durfen sie ohne eine Verletzung der im Urteil Miranda v Arizona festgestellten Rechte des Angeklagten aus dem Fifth Sixth und dem Fourteenth Amendment benutzt werden um die Glaubwurdigkeit von Aussagen die der Angeklagte im Prozess tatigt zu erschuttern Inhaltsverzeichnis 1 Sachverhalt 2 Entscheidung 3 Kritik 4 WeblinksSachverhalt BearbeitenDer Entscheidung lag zugrunde dass Harris vorgeworfen wurde an einen Zivilfahnder der New Yorker Polizei zwei Mal Heroin verkauft zu haben Bei seiner Verhaftung raumte der zuvor nicht Belehrte diese beiden Verkaufe ausgelost durch die Nachfrage des Zivilfahnders ein Aufgrund der fehlenden Belehrung wurde dieses Gestandnis nicht im Prozess herangezogen um Harris der Taten zu uberfuhren Allerdings sagte Harris dann im Prozess aus der erste Verkauf habe gar nicht stattgefunden und beim zweiten habe er lediglich Backpulver verkauft Nunmehr zog die Staatsanwaltschaft das ursprungliche Gestandnis von Harris heran um die Glaubwurdigkeit seiner Aussage zu erschuttern Entscheidung BearbeitenDas Gericht stellte in Auslegung der Miranda Entscheidung mit 5 zu 4 Stimmen fest dass die dort festgestellten Beweisverwertungsverbote hinsichtlich von Aussagen die ohne Belehrung zustande gekommen sind ihre Schutzwirkung hinsichtlich der Nutzung als Beweismittel fur den eigentlichen Anklagevorwurf entfalten Nicht aber sei eine ganzliche Unverwendbarkeit der Aussagen im gesamten Prozess anzunehmen So sollen die in der Miranda Entscheidung gefundenen Rechte nicht dazu pervertiert werden durfen zur Verteidigung den Meineid einzusetzen ohne furchten zu mussen mit vorherigen anderweitigen Aussagen konfrontiert zu werden Die Frage ob hierdurch eventuell Missbrauch durch die Polizei angeregt werde trete hinter die Wert einer Nutzbarkeit zur Klarung der Glaubwurdigkeit zuruck Kritik BearbeitenDie Entscheidung sieht sich erheblicher Kritik gegenuber Wenn eine wohlgemerkt rechtswidrig zustande gekommene Aussage die sich nicht um Randgeschehen sondern direkt um den Tatvorwurf dreht in demselben Prozess zwar nicht zur Frage der Schuld des Angeklagten wohl aber zu Frage seiner Glaubwurdigkeit genutzt werden darf kann man nicht erwarten dass diese rechtliche Differenzierung faktisch erhalten bleibt und die Geschworenen und auch das Gericht sich hiervon nicht beeindrucken lassen Dies stellt faktisch eine weitreichende Umgehung der Rechte aus dem Miranda Entscheidung dar Hinzu tritt die im Urteil zum Ausdruck kommenden Tendenz dass Gestandnisse selbst wenn sie rechtswidrig erlangt sind grundsatzlich einfach als wahr angesehen werden Weblinks BearbeitenVollstandiger Text des Urteils englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harris v New York amp oldid 159590985