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Das Gut Oelentrup ab 1868 Domane Oelentrup war ein Aussenhof des Hauses Sternberg Die historischen Gebaude sind seit Oktober 1986 als Baudenkmale in der Denkmalliste der Gemeinde Dorentrup gefuhrt Brennerei und Pachterwohnhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Literatur 4 Anmerkungen 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer grosste Teil der zur Burg gehorenden Landereien lag sudlich des Sternberger Waldes Im 16 Jahrhundert ubernahm der Landesherr die Bewirtschaftung der Landereien und fasste die vorher zerstreut liegenden Hofe und Kotten bei Oelentrup zusammen Nordlich der Burg lagen wohl die Hudeflachen Mit Sicherheit hat das Gut schon vor 1563 bestanden denn in diesem Jahr verpfandete Hermann Simon Bruder von Bernhard VIII den Hof zu Oldendorf 1581 verpachtete er die Meierei an Gerlach von Kerssenbrock Der Pachtvertrag wurde funf Jahre spater aufgekundigt 1 Graf Simon VI hielt sich haufig fur langere Zeit auf Oelentrup auf 2 Eine weitere Verpachtung ist fur das Jahr 1610 dokumentiert Albert Dohme pachtete die Meierei von 1626 bis zu seinem Tod 1642 Durch die Unruhen des Dreissigjahrigen Krieges hat Dohme schwere Verluste erlitten Ihm folgte die Witwe Grone 3 In einem Inverntarverzeichnis von 1648 umfasst das Gut ein strohgedecktes Wohnhaus das Vorwerk welches Pferdestall und Kornboden beinhaltete Dreschhaus Schweinehaus Brauhaus zwei Backofen und einen Schafstall Die Meierei hatte Hudemoglichkeiten fur 600 Schafe 200 Schweine und 36 Rinder konnte Spanndienste in Anspruch nehmen ihr oblag die Jagd und Fischgerechtigkeit des Amtes Sternberg und sie hatte freien Zugang zu Brenn und Bauholz 4 Von etwa 1649 bis zu seinem Regierungsantritt 1652 lebte Hermann Adolf zur Lippe mit seiner Frau Ernestine auf Gut Oelentrup nachdem er sich von seinem Bruder entzweit hatte und die geerbte Burg Sternberg verlassen musste 5 Friedrich Christoph von Hammerstein erhielt 1653 als Pfandschaft vom Grafen das Gut und lebte dort ab 1663 wie ein adeliger Gutsbesitzer Die Pfandschaft wurde erst 1747 wieder eingelost 2 Von 1765 bis 1770 lebte Graf Friedrich Christian der in hollandischen Diensten stand mit seiner Familie auf dem Gut 3 Um 1760 bis etwa 1781 war der Amtmann Stock Pachter der Meierei 4 Ab Ende des 18 Jahrhunderts ist das Herrenhaus immer vom jeweiligen Pachter bewohnt worden Der Konduktor Muller ubernahm die Pacht im Jahr 1781 nach seinem Tod fuhrten seine Frau und sein Sohn den Betrieb fort Eine Neuverpachtung 1815 erfolgte an den Konduktor Meyer der seit 1810 auch schon die Meierei Gottentrup gepachtet hatte Ihm folgten nach seinem Tod die Pachter Schonfeld 1843 Deetjen 1858 und der Okonomierat Sander aus Aerzen 1858 bis 1919 6 Die Betriebsgrosse betrug im Jahr 1886 206 Hektar Der Gutsinspektor Hoyer oder Heyer ubernahm Oelentrup als Pachter im 1919 fur 18 Jahre Fur das Jahr 1921 ist eine Betriebsgrosse von 205 ha angegeben 7 Da Hoyer seinen Verpflichtungen nicht nachkommen konnte ubernahm der Landwirt Griemert seinen Vertrag 1926 Die Familie fuhrte den Betrieb bis 2001 Das Gut befindet sich im Besitz des Landesverbandes und umfasste 2007 noch eine Wirtschaftsflache von 180 ha 8 Gebaude BearbeitenEin zweistockiges Fachwerk Wohnhaus mit einer Lange von 14 Fachen und einer Breite von neun Fachen ist um 1660 unter von Hammerstein erbaut worden 9 Anm 1 Dendrochronologische Untersuchungen der Dachstuhlholzer ergaben die Falljahre 1659 und 1660 Holzer des nordlichen Erweiterungsbaus stammen aus dem Jahr 1817 10 Das Gebaude ist in den Jahren 1986 bis 1988 denkmalpflegerisch saniert worden 11 Die adeligen und landesherrlichen Gutsbetriebe hatten als Privileg die abgabenfreien Brau und Brennrechte weswegen sich auf vielen Gutern entsprechende Anlagen befanden Auf dem Gelande in Oelentrup steht ein Brennereigebaude das nach Planen des Landbaumeisters Johann Theodor von Natorp ab 1828 unter Leitung von Ferdinand Wilhelm Brune errichtet wurde Es handelt sich dabei um einen zweigeschossigen teilunterkellterten Bruchsteinbau in dessen hohen Kruppelwalmdach sich Luftungsgauben befinden Im Inneren waren Stalle fur 16 Rinder ein Raum fur die Brennapparate Wasch und Malzraume eine Buhne fur die Maischbutten und grosse Speicherboden im Ober und Dachgeschoss 12 Ebenfalls 1828 liess Brune der im Jahr zuvor schon ein neues Dreschhaus plante das Vorwerk durchbauen und die Schafstalle vergrossern sowie einen Schweinestall anbauen Ein altes Dreschhaus und ein alter Schafstall wurden abgebrochen 13 Eine zweischiffige Bruchsteinscheune stammt aus der Zeit von 1850 bis 1870 Die grossen Giebeltore sind von behauenen Sandsteinen eingefasst Im Giebel befindet sich jeweils ein rundes Fenster 10 Neben dem Wohnhaus steht ein langgestrecktes eingeschossiges Arbeiterwohnhaus in Fachwerkbauweise mit Kruppelwalmdach aus der Mitte des 19 Jahrhunderts Dieses Gebaude in dem sich zwei Wohnungen fur Landarbeiterfamilien befanden wurde um 1997 wiederhergerichtet 10 Weiterhin gab es auf dem Gut eine Rademacherei 14 und auf einem Grundriss von 1828 befindet sich an einem Vorwerk der Domane ein Wasserrad zum Antrieb einer Schrotmuhle 15 Die Wirtschaftsgebaude des 20 Jahrhunderts sind nicht Teil des Denkmals Literatur BearbeitenRoland Linde Nicolas Rugge Heinrich Stiewe Adelsguter und Domanen in Lippe Anmerkungen und Fragen zu einem brach liegenden Forschungsfeld In Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein fur das Land Lippe Hrsg Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde 73 Band Selbstverlag des NHV 2004 ISSN 0342 0876 Digitalisat Dankward von Reden Ehemalige Meiereien die Domane Gottentrup Oelentrup und die herrschaftliche Muhle In Schwelentrup Swederinctorpe das Dorf unter der Burg Sternberg Dorentrup 1997 Friedrich Wiehmann Das Kirchspiel Bega Aus der Geschichte des oberen Begatales Lippische Stadte und Dorfer Band 3 F L Wagener Lemgo 1961 S 320 326 Anmerkungen Bearbeiten Friedrich Wiehmann datiert das Gebaude auf die Zeit Simons IV S 322 Jurgen Hoppe gibt das Baujahr 1760 an Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Wiehmann S 321 322 a b Linde Rugge Stiewe S 35 a b Friedrich Wiehmann S 323 a b Friedrich Wiehmann S 325 Friedrich Wiehmann S 322 323 Friedrich Wiehmann S 325 326 Linde Rugge Stiewe S 96 Jurgen Hoppe Domanen im Wandel In Heimatland Lippe Januar 2007 S 19 Digitalisat Linde Rugge Stiewe S 66 67 a b c Heinrich Stiewe Der altere Hausbau in Schwelentrup In Schwelentrup Swederinctorpe das Dorf unter der Burg Sternberg Dorentrup 1997 S 43 46 Willi Bruggemann Abgabe von Baugrundstucken durch den Landesverband In Heimatland Lippe Oktober 1989 S 320 Digitalisat Linde Rugge Stiewe S 82 Linde Rugge Stiewe S 80 Linde Rugge Stiewe S 84 Linde Rugge Stiewe S 8152 04006 9 04681 Koordinaten 52 2 24 2 N 9 2 48 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Domane Oelentrup amp oldid 210750648