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Ginevra ist der Titel einer Novelle von Ferdinand von Saar die 1890 erstmals erschien Inhalt BearbeitenNach dem Diner einer Tischgesellschaft erzahlt ein alter Oberst eine seiner alten Liebesgeschichten Binnenerzahlung Als 20 jahriger Fahnrich lernte der spatere Oberst bei einer Tanzerei in Leitmeritz ein liebliches sechzehnjahriges Madchen namens Ginevra Maresch kennen Sie lebt mit ihrer Mutter einer geborenen Italienerin in einem bescheidenen Hauschen am Rande der Stadt Der Vater ein ehemaliger Offizier der seinen Abschied genommen hat um die geliebte Frau heiraten zu konnen ist als kleiner Beamter vor drei Jahren gestorben Die beiden jungen Menschen verlieben sich Sie tauschen Ring und Schmuck und die Stunden die sie gemeinsam im Hause der Mutter verbringen erscheinen ihnen beiden als die Zeit eines traumhaften Gluckes Bis durch Vermittlung eines Onkels in Wien der Erzahler ganz plotzlich befordert und nach der Hauptstadt versetzt wird Naturlich schwort man sich beim Abschied ewige Treue und anfangs wechselt man auch wochentlich zartliche Briefe aber dann wird der junge Leutnant Adjutant des Bataillonskommandeurs und dessen Frau eine weltgewandte polnische Grafin gewinnt bald eine fesselnde Anziehungskraft auf den noch unerfahrenen jungen Mann So gerat Ginevra immer mehr in Vergessenheit der Briefwechsel schlaft ein sogar ein Brief von Ginevras Mutter bleibt ungeoffnet und wird achtlos verloren Bis dann eines Tages Ginevra selbst bei ihm in Trauer erscheint ihren Schmuck der vom Vater stammt zuruckfordert den Ring aber behalt zur Erinnerung an die glucklichste Zeit ihres Lebens Den Offizier lenken Feldzuge und Kampfe von dem schmerzlich beschamenden Erlebnis ab Spater erfahrt er dass Ginevra einen erfolgreichen Triester Kaufmann geheiratet hat An seiner und einer erwachsenen Tochter Seite glaubt er sie in Wien einmal gesehen zu haben Die Erzahlung Ginevra spiegelt das alte Thema von Schein und Sein vor dem Hintergrund der Zeit und Moralgeschichte der Biedermeierzeit wider Ein unzeitgemasses und zerbrechendes Liebesideal wird verwoben mit symbolischen Bezugen die von der mittelalterlichen hohen Minne uber die italienische Renaissance bis zum russischen Realismus reichen 1 Literatur BearbeitenFerdinand von Saar Karlheinz Rossbacher Ginevra und andere Novellen Ullstein Taschenbuchverlag 1983 ISBN 978 3548301495 Stefan Schroder Hg Ferdinand von Saar Kritische Texte und Deutungen Band 6 Ginevra Max Niemeyer Verlag 1996 ISBN 978 3 484 10734 2Einzelnachweise Bearbeiten Aus einem Produktinfo des Verlags Walter de Gruyter Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ginevra Novelle amp oldid 213682062