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Das Gidar Selbstbezeichnung ma kaɗa ist eine von etwa 40 000 Personen um die Stadt Guider im Norden Kameruns gesprochene Sprache Sie gehort zur Familie der Tschadischen Sprachen und dort zur Untergruppe der Biu Mandara Sprachen auch Zentraltschadische Sprachen Die in der Region dominierende uberregionale Sprache die auch von den meisten Gidar Sprechern beherrscht wird ist das Fulfulde Inhaltsverzeichnis 1 Lautsystem 1 1 Konsonanten 1 2 Vokale 1 3 Tone 1 4 Konsonantencluster 1 5 Pausal und Kontextform 2 Substantiv 2 1 Plural 2 2 Genus 3 Adjektiv 4 Personalpronomina und Verwandtes 5 Possessivausdrucke 5 1 Inalienable Possession 5 2 Alienable Possession 6 Verb 6 1 Person und Tempus 6 2 Verb mit Objektssuffixen 6 3 Objektssuffixe bei Pluralsubjekt 6 4 Subjektsuffixe 6 5 Subjunktiv 6 6 Imperativ 7 Prapositionen 7 1 Mit Und 7 2 Die Lokalpraposition a 7 3 Syntaktische Besonderheiten des Dativs 8 Negation 9 Relativformen 9 1 Im Relativsatz 9 2 In der Fokuskonstruktion 10 Fragen 10 1 Satzfragen 10 2 Wortfragen 11 Syntax 11 1 Verbalsatz 11 2 Adverbialsatz 11 3 Nominalsatz 12 Wortschatz 13 Literatur 14 AnmerkungenLautsystem BearbeitenKonsonanten Bearbeiten Labiale Dentale Velare Lateralestimmlose Plosive p t kstimmhafte Plosive b d gImplosive ɓ ɗstimmlose Frikative f s h ɬstimmhafte Frikative v z ɮNasale m n ŋDazu kommen die Sonoranten w y r und l ɬ und ɮ sind Laterale mit Reibegerausch dagegen hat l kein Reibegerausch und entspricht dem deutschen l Auffallig sind die Implosive und die Laterale mit Reibegerausch zwei Arten von Lauten die auch in vielen anderen tschadischen Sprachen vorkommen Der Kontrast zwischen n und ŋ ist eingeschrankt und besteht im Wesentlichen nur am Wortende Vor Vokal kommt nur n vor vor Konsonant konnen n und ŋ unterschiedslos gebraucht werden vor g und k spricht man naturgemass immer ŋ Vokale Bearbeiten Es gibt 6 Vokale i e a o u e Die Dokumentation zeigt manchmal Variation zwischen u und e in der Umgebung von Labialen o und u werden als o bzw u gesprochen wenn die Folgesilbe desselben Wortes ein e oder i enthalt Beispiel gǜli Frauen Vokale und Konsonanten konnen beide gelangt vorkommen doch sind diese Falle selten Ferner konnen Vokale nasaliert auftreten auch dies ist nicht haufig Tone Bearbeiten Das Gidar ist eine Tonsprache mit zwei Registern Hochton und Tiefton Jede Silbe wird mit einem der beiden Tone gesprochen Der Hochton wird hier durch einen Akut markiert z B a der Tiefton durch einen Gravis z B a Vokabeln konnen durch den Ton unterschieden sein vgl ma Mund ma Mutter Viele grammatische Suffixe haben den sogenannten Polarton d h sie tragen den umgekehrten Ton wie die vorangehende Silbe Diese Morpheme haben also gar keinen inharenten Ton sondern ihr Ton wird durch den Kontext bestimmt Die Tonpolaritat fuhrt dazu dass der lexikalische Ton der vorangehenden Silbe akustisch umso klarer hervorgehoben wird Die Dokumentation ist bezuglich der Tone manchmal inkonsistent Es ist damit zu rechnen dass im Kontext Tonveranderungen auftreten konnen die noch nicht voll verstanden sind Konsonantencluster Bearbeiten Das Gidar verwendet zahlreiche Konsonantencluster Am Wortanfang konnen zwei im Wort oder Phraseninnern bis zu drei Konsonanten aufeinander folgen Beispiele gla Hausɬre sechsmbara aberpse gebentakpra Kniea pe rmka er horteme lpenkɗe FlussePausal und Kontextform Bearbeiten Das Gidar hat die Besonderheit dass zahlreiche Worter einen Unterschied machen zwischen einer Pausalform die in Isolation und vor einem syntaktischen Einschnitt gebraucht wird sowie einer Kontextform die im normalen Satzzusammenhang gebraucht wird Und zwar werfen die meisten Worter deren Pausalform auf einen Vokal endet diesen in der Kontextform ab Dadurch entstehen dann auch Konsonantencluster am Wortende In manchen Fallen wird in der Kontextform der Ton des abfallenden Vokals auf den Vokal der vorangehenden Silbe ubertragen Zuweilen ergeben sich noch kompliziertere Relationen zwischen beiden Formen In der Kontextform fallt zwar der Endvokal ab aber dafur tritt ein Vokal e zwischen die am Ende verbleibenden Konsonanten oder findet ein Vokalumsprung statt um ein ungewohnliches Cluster zu verhindern Einige Beispiele Pferd pe lsa Pausalform pe ls Kontextform z B in Zusammenhangen wie pe ls de ein Pferd und Kind wina Pausalform win Kontextform Tier Fleisch ɬua Pausalform ɬu Kontextform Kuh waɬiya Pausalform waɬi Kontextform seine Mutter mani Pausalform man Kontextform mein nawa Pausalform naw Kontextform dir suko Pausalform suk Kontextform sagen e naha Pausalform e na Kontextform kaufen lbahe Pausalform lba Kontextform ich kaufte ne lba ka Pausalform ne lbah e k Kontextform das h tritt hier wieder auf er ass a ze mka Pausalform a ze me k Kontextform z B in a ze me k ɬua er ass Fleisch Hundin ke rke Pausalform kre k Kontextform Ehefrau gulku Pausalform gluk Kontextform Frauen gǜli Pausalform gil Kontextform Kein Unterschied zwischen Pausal und Kontextform besteht bei allen Wortern die auf Konsonant enden grundsatzlich bei Eigennamen bei einzelnen weiteren Wortern z B gla Haus Substantiv BearbeitenPlural Bearbeiten Substantive konnen einen Plural bilden Dieser endet meist auf ɗe nach Vokal fallweise auf ɗi Das Pluralsuffix hat Polarton Ein Endvokal des Substantivs fallt zum Teil ab ahnlich wie in der Kontextform oder aber ein auslautendes a wird bei Antritt der Pluralendung zu e umgefarbt Es bestehen einige Unregelmassigkeiten Beispiele Vogel be nga Pl be ngeɗi Hund kra Pl ke rɗe Fluss me lpa Pl me lpenkɗe Haus gla Pl gleɗe Kuh waɬiya Pl waɬiɗe Mann ze l Pl zeli Frau ɗak Pl gǜli ganz unregelmassig Viele Substantive darunter fast alle Korperteilbezeichnungen bilden keine spezielle Pluralform Genus Bearbeiten Es ist eine Definitionsfrage ob man dem Gidar ein grammatisches Geschlecht zuschreibt oder nicht Zunachst gibt es ein Suffix ke mit Polarton mit dem man naturliche Feminina oder bei Dingen Diminutiva ableiten kann Es lost z T ahnliche Stammveranderungen am Substantiv aus wie die Pluralendung Beispiele kra Hund ke rke Hundin ge mda Huhn ge mdake Huhnchen gla Haus glanke Hauschen gordu Messer gorduku Messerchen mit Vokalangleichung Attribute und Verben zeigen eine Kongruenz Und zwar wird eine Form die wir als Femininum bezeichnen konnen zusammen mit all diesen Ableitungen auf ke gebraucht sowie zusatzlich mit allen Substantiven die weibliche Personen bezeichnen und die nicht unbedingt das Suffix ke tragen Die andere Form Maskulinum wird mit allen ubrigen Substantiven gebraucht Man kann hier von einer Genuskongruenz sprechen Wenn wir der Bedeutungsschattierung des Diminutivums starkeres Gewicht geben wurden konnten wir auch statt von Maskulinum und Femininum von einer Gross Klasse und einer Klein Klasse sprechen Wir folgen hier aber der ublichen Terminologie die die beiden Klassen als Genussystem darstellt Im Folgenden ist also mit dem Begriff Femininum uberall die Klasse gemeint die Feminina und Diminutiva zugleich abdeckt Im Gegensatz zum Deutschen ist das Kongruenzverhalten eines Substantivs im Gidar leicht vorherzusagen und man muss das Genus nicht fur jedes Substantiv auswendig lernen Adjektiv BearbeitenAttributive Adjektive stehen immer nach ihrem Bezugswort und kongruieren mit ihm in Numerus und Genus Das Bezugswort steht in der Kontextform Es gibt zwei Arten von Adjektiven Manche Adjektive nehmen dieselben Suffixe ɗe i und ke wie Substantive an kra te tre ein schwarzer Hund kre k te tur ke eine schwarze Hundin kre k ist Kontextform von ke r ke Hundin Fur das Adjektiv schwarz ist als abstrakter Stamm wohl te ture anzusetzen von welchem jeweils verschiedene Vokale elidiert werden te ture gt te tre te ture ke gt te turke kire ŋ me fye ɗi kleine Kinder kire ŋ ist Kontextform von kirni Kinder me fye ɗi ist Plural von mufĩ ya klein Andere Adjektive nehmen dieselben Suffixe an die als Possessivsuffixe dienen siehe unten also ni mask ta fem ti plural ɗe f maɓe r ni der andere Mensch ɗi meɓir ti die anderen Menschen Leute Hier liegen Kontextformen vor von ɗe fa Mensch bzw ɗiyi Menschen Das Adjektiv wird durch die Endung ti umgelautet Personalpronomina und Verwandtes BearbeitenEs gibt selbstandige Personalpronomina sogenannte Subjektspronomina Objektssuffixe und Possessivsuffixe In der 3 Pers sg besteht ein Unterschied nach dem Genus definiert wie oben in der Sektion Substantiv beschrieben selbstandiges PronomenPausalform selbstandiges PronomenKontextform Subjektspronomen 1 Objektssuffix Possessivsuffix 2 1 sg ich ina in ne wa wa 3 2 sg du isi is ke ku ko3 sg mask er gross nde ni nde n a ni a ni3 sg fem sie klein nde ta nde t te ta ta1 pl wir me name me nam me me me2 pl ihr me nokum me nokum ke kum kum3 pl sie nde daŋ nde daŋ a i ti tiPossessivausdrucke BearbeitenWie in vielen anderen Sprachen der Welt aber nicht im Deutschen besteht ein grammatischer Unterschied zwischen alienabler verausserlicher Possession und inalienabler Possession dieses vor allem von Korperteilen und Verwandtschaftstermini In jedem Fall wird die Abfolge Possessum Possessor verwendet Inalienable Possession Bearbeiten Zunachst zur inalienablen Possession Wenn der Besitzer pronominal ist wird ein Possessivsuffix zu diesen siehe die vorige Sektion an das Bezugswort angehangt Dabei ist grundsatzlich zu beachten dass die Suffixe ko dein kum euer und ti ihr pl nicht jedoch ni sein einen Vokal a der vorangehenden Silbe zu o bzw e umlauten ki Kopf ki wa mein Kopf ma Mund ma ni sein Mund ma Mutter mo ko deine Mutter me ti ihre pl Mutter Alle Possessivsuffixe ausser kum verlieren ihren Endvokal in der Kontextform afe ni sein Vater im Kontext afe nWenn der Besitzer nominal ist steht zuerst ein pronominales Suffix in der Kontextform und dann der Besitzer Eine Genitivmarkierung am Besitzer wie im Deutschen erfolgt nicht afe n sombo der Vater von Sombo wortlich sein Vater namlich der von Sombo afe t wanke der Vater des Madchens wortlich ihr Vater namlich der des Madchens me t kirni die Mutter der Kinder met ist Kontextform von me ti dieses aus ma ti Alienable Possession Bearbeiten Jetzt zur alienablen Possession An das Possessum einer alienablen Possession kann kein Possessivsuffix gehangt werden Vielmehr tritt zwischen beide Elemente die Genitivpraposition na gluk na me liy die Ehefrau des Chefs 4 gluk na wa meine Ehefrau kra na wina der Hund eines Kindes kra na wa mein Hund Bei Verbindung mit den Possessivsuffixen wird na in der ublichen Weise umgelautet es entstehen also die Formen no ko dein ne ti ihr pl aber na ni sein Die Form na kommt nur zur Anwendung wenn der Possessor maskulin singular ist Ist er feminin singular steht nat ist er plural steht net Diese Formen sind als Zusammensetzungen von na mit den Possessivsuffixen ta bzw ti zu erklaren kra nat wanke der Hund des Madchens wortlich Hund von ihr Madchen kra net kirni der Hund der Kinder wortlich Hund von ihnen Kinder Verb BearbeitenPerson und Tempus Bearbeiten Verbformen mussen im Gidar fast immer 5 mit einem vorangehenden Subjektspronomen stehen auch wenn ein Subjekt im Satz schon anderweitig ausgedruckt ist Der Verbalstamm selbst unterliegt nur wenigen Veranderungen Im Prinzip kann das Subjektspronomen zusammen mit dem Verbstamm schon eine Aussage bilden z B ne ze m ich esse ass doch ist diese Konstruktion eher selten In den meisten Fallen tritt noch eine Tempus bzw Aspektmarkierung hinzu Die folgenden drei Markierungen konnen als besonders wichtig angesehen werden ka Perfekt wird an den Verbalstamm angehangt tat 3 sg mask und 3 pl tay Progressiv ersetzt das Subjektspronomen 6 Da die Progressivmarkierung jedoch die Person nicht eindeutig genug markiert wird wo notig namlich in der ersten und zweiten Person noch das selbstandige Personalpronomen zusatzlich verwendet wa Futur wird dem Subjektspronomen vorangestellt und verschmilzt mit diesem In der 2 und 3 Pers Plural nimmt das Verb einen auf a n final a ŋ endenden Pluralstamm an Perfekt Progressiv Futur1 sg ich ass essegerade werde essen ne ze m ka in tat ze m wan ze m2 sg du asst etc ke ze m ka is tat ze m wak ze m3 sg mask er ass etc a ze m ka tay ze m wa ze m3 sg fem sie ass etc te ze m ka tat ze m wat ze m1 pl wir assen etc me ze m ka me nam tat ze m wam ze m2 pl ihr asst etc ke ze man ka me nokum tat ze maŋ wak ze maŋ3 pl sie assen etc a ze man ka tay ze maŋ 7 wa ze maŋDer Vokal a der Perfektmarkierung wird zu e bzw o umgefarbt wenn die vorangehende Silbe ein e i bzw o u enthalt ni de ke ich kam unter dem Einfluss des Verbalstammes mit e wird hier auch das Subjektspronomen ne zu ni umgefarbt In der Kontextform wird die Perfektmarkierung zu k oder e k reduziert Vom Pronomen der Prasensreihe sind zuweilen auch zweisilbige Formen dokumentiert wank tate huma das Madchen weint tayi ze m ze ga er isst etwas ze ga Ding etwas Das Verb le gehen hat einen vollig unregelmassigen Pluralstamm ddoŋ a le k engili er ging nach Hause engili zu Hause nach Hause le k ist Kontextform von le ka a ddon k engili sie gingen nach Hause Verb mit Objektssuffixen Bearbeiten Das pronominale Objekt mich dich etc wird durch Suffixe ausgedruckt die dem Verb angehangt werden siehe oben in der Sektion Personalpronomina wa ve r me er wird uns schlagen Wenn das Verb auch eine Perfektmarkierung ka hat so gehen die Objektssuffixe dieser voran Der Ton der Objektssuffixe wandelt sich dabei in einen Hochton und die Vokale der Suffixe wa mich ni ihn und ta sie werden zu e reduziert k ul we ka du sahst mich a g we ka er erwartete mich g erwarten a hal te ka er raubte sie entweder Frau oder kleines Ding ne ve r ku ko ich schlug dich ko aus ka mit Vokalumfarbung Die Form des Objektssuffixes der 3 sg mask ist kompliziert und wurde noch weitere Forschungen erfordern Als Grundform ist wohl ni anzusetzen tat e zge l ni sie futtert ihn a da ne ka er kochte es ni ka gt ne ka a zba ne ka er folgte ihm Sehr viele Verben deren Stamm auf Konsonant endet haben jedoch eine Endung a in Finalstellung Progressiv Futur und e vor dem Perfektsuffix wa grak a er wird es m beenden wa grak ta er wird es f beenden a grak e ka er beendete es m a grak te ka er beendete es f wak se n a du wirst ihn erkennen ke se n e ka du hast ihn es erkannt du kennst ihn du weisst es ne ve r e ka ich schlug ihn a ve r we ka er schlug mich a pe rm e ka er horte ihn a pe rm te ka er horte sie f a taw ka er schlachtete a taw e ka er schlachtete ihn es ne lba ka ich kaufte ne lbah e ka ich kaufte es ein Stammauslaut h der vor k unhorbar ist taucht hier wieder auf a ze m e ka er ass es Das e kann in der Nachbarschaft entsprechender Vokale zu u oder i umgefarbt werden a ngrof u ko er zerbrach es ihn e gt u nach o a bay i ke er totete ihn e gt i nach y Schliesslich sind Verben dokumentiert die das pronominale Objekt der 3 sg mask durch ani Endstellung bzw a interne Stellung ausdrucken is tat ul wa du siehst mich in tat ul ani ich sehe ihn in tat ule ta ich sehe sie f n ul a ka ich sah ihn n ule te ka ich sah sie f Das folgende Verb scheint ein ani gt ane in interner Stellung zu haben a ɓe le ka er schuttelte a ɓl ane ka er schuttelte ihn Das Objektssuffix der 3 Pers Plural ist ahnlich kompliziert und wird hier nicht naher dargestellt Objektssuffixe bei Pluralsubjekt Bearbeiten Wenn das Verb bei Subjekt in der 2 oder 3 Person Plural ein Pluralsuffix tragen muss und gleichzeitig ein Objektsuffix enthalt verschmelzen beide Suffixe auf nicht leicht vorhersehbare Weise Einige Beispiele munokum tat ul we ni ihr seht mich we ni mich Plural a ve r we n ka sie schlugen mich a ze m te n ka sie assen es f a pe rm ne n ka sie horten ihn es tay e mpe r ne ŋ sie essen es ke ve r ne n ka ihr schlugt ihn ke vr ante ka ihr schlugt sie fem sg Subjektsuffixe Bearbeiten Einige intransitive Verben der Position und Bewegung haben zusatzlich zum Subjektspronomen noch ein sogenanntes Subjektssuffix das formell sehr den Objektssuffixen ahnelt Vermutlich kann man diese Verben mit reflexiven Verben anderer Sprachen vergleichen wie deutsch ich halte mich auf ich entferne mich Beispiele a nza n ka er lief n ist das Subjektssuffix te nza t ka sie lief ne sa w ka ich blieb te sa te ka sie blieb In einzelnen Wendungen wird das Subjekt ausschliesslich durch das Subjektssuffix zum Ausdruck gebracht e ndaw ich will gehen lass mich gehen e nda gehen w m ich Subjunktiv Bearbeiten Eine Form die man als Subjunktiv bezeichnen kann wird gebildet indem vor den Verbalstamm ahnliche Subjektspronomina wie im Perfekt gestellt werden wobei jedoch die Pronomina alle hochtonig sind und die 3 Pers sg mask die Sonderform de hat statt des a des Perfekts Der Subjunktiv hat modale Bedeutung de le er moge gehen me le lasst uns gehen Imperativ Bearbeiten Der Imperativ hat ein Prafix a im Singular und me im Plural sowie zusatzlich eine Endung e a pe rm e hore me pe rm e hort a ze m e iss a ze m a iss es a pla ni lass ihn Prapositionen BearbeitenEs gibt eine Gruppe kleiner Worter die vor Substantiven oder vor Possessivsuffixen stehen und die wir als Prapositionen bezeichnen konnen z B vi wegen vi wa meinetwegen vi ko deinetwegen vi ni seinetwegen vi ta ihretwegen etc se Dativ se wa mir su ko dir se ni ihm etc Kontextformen se w suk se n etc Auch die oben behandelte Genitivpartikel na ist eine Praposition Vor Substantiven des mask Singular stehen Prapositionen in ihrer Grundform Vor femininen und pluralischen Substantiven mussen sie dagegen mit diesen kongruierende Possessivsuffixe in der Kontextform annehmen Beispiele vi waɬia wegen der Kuh dieses Substantiv gilt als Maskulinum vi t Ke za wegen Keza Frauenname wortlich wegen ihr Keza Mit Und Bearbeiten Eine weitere Praposition ist de mit im instrumentalen und komitativen Sinn de ze l wa mit meinem Ehemann de t gluk na wa mit meiner Ehefrau di t gil na wa mit meinen Ehefrauen dit ist Kontextform von di ti aus de ti Diese Praposition kann auch mit und ubersetzt werden Tizi de t Ke za Tizi und Keza Die Lokalpraposition a Bearbeiten Die Praposition a in zu die Ort und Richtung bezeichnet kann nur mit solchen Substantiven direkt verbunden werden die schon eine lokale Bedeutung haben a walaŋla im Dorf ins Dorf Ansonsten muss ein vermittelndes Element dazwischentreten a le k a za fe ni er ging zu seinem Vater Zwischen die Praposition a und fe ni sein Vater tritt das Element za Dieses Element zeigt seinerseits wie eine Praposition Genuskongruenz a za Sombo zu Sombo Mannername a za t Ke za zu Keza Frauenname Syntaktische Besonderheiten des Dativs Bearbeiten Normalerweise folgen adverbiale Bestimmungen dem Verb nach Die Verbindungen aus Dativpraposition und Possessivsuffix haben allerdings die Besonderheit dass sie in die Verbalphrase zwischen Verbalstamm einerseits und Perfektkennzeichen andererseits eindringen Wenn das Verb eine Pluralmarkierung hat so wird diese zweimal gesetzt namlich einmal an ihrer gewohnlichen Position hinter dem Verbalstamm und ein zweites Mal hinter dem Dativpronomen Beispiele sombo a na se ne k na ohoSombo er sagen zu ihm Perf dass nein Sombo Mannername sagte zu ihm nein a nah an se ne ne k sombosie sagen Pl zu ihm Pl Perf Sombo sie sagten zu Sombo a lbah an se we ne k waɬiyasie kaufen Pl zu mir Pl Perf Kuh sie kauften mir eine Kuh Diese auf den ersten Blick sehr schwierige Konstruktion kann man gut unter der Annahme erklaren dass es sich bei der Dativpraposition eigentlich um eine verkurzte Form des Verbs pse geben handelt so dass der letztere Satz ursprunglich etwa konstruiert war als sie kauften und gaben mir eine Kuh Negation BearbeitenJeder negierte Satz endet mit der Negation ɓa Manche Satze darunter solche im Progressiv kann man einfach durch Nachstellen dieser Negation verneinen tay he ma er weint tay he m ɓa er weint nicht he m ist Kontextform von he ma Das Perfekt kann nicht im negierten Satz stehen Um ein Perfekt zu verneinen verwendet man eine Form die mit dem Subjunktiv identisch ist und der also insbesondere die Perfektmarkierung ka fehlt ke bbo se w ɓadu Subj helfen mir nicht du hast mir nicht geholfen de lba waɬi ɓaer Subj kaufen Kuh nicht er hat die Kuh nicht gekauft Der Imperativ hat eine spezielle Negation in der anstelle der typischen Imperativmerkmale das gewohnliche Subjektspronomen steht ke vre t ɓadu schlagen sie nicht schlage sie fem nicht vre t ist Kontextform von ve r ta Relativformen BearbeitenIm Relativsatz Bearbeiten Wie viele andere tschadische Sprachen verwendet auch das Gidar spezielle Verbalkonstruktionen im Relativsatz die hier nur knapp angerissen werden konnen Grundsatzlich existiert zu jedem Tempus ein relatives Pendant An die Stelle des Perfekts tritt eine Form die weitgehend dieselben Subjektspronomina aufweist wie das Perfekt der allerdings die Perfektmarkierung ka fehlt Die 3 Pers sg mask hat die zusatzliche Besonderheit dass das Subjektspronomen in zwei Varianten auftritt namlich als de 8 wenn das Bezugswort Subjekt des Relativsatzes ist und als a sonst Ausserdem wird der Relativsatz meist durch die Relativpartikel me z eingeleitet Beispiele ɗe f me z de kiy uk a nkaMann Rel er Rel bringen dich in hier der Mann der dich hierher brachte ɗak me z a pel se taFrau Rel er sprechen zu ihr die Frau mit der er sprach ɬu me z mu we lTier Rel wir sehen das Tier das wir sahen In der Fokuskonstruktion Bearbeiten Relativformen ohne die Relativpartikel werden auch zur Fokussierung eingesetzt Solche Konstruktionen sind im Gidar und generell in tschadischen Sprachen viel haufiger als die recht umstandlich klingenden deutschen Ubersetzungen Das fokussierte Satzglied steht immer am Satzanfang ze rmba de deZermba er Rel kommen Zermba Mannername ist es der kam waɬi a lbahe Kuh er kaufen Eine Kuh ist es was er gekauft hat Fragen BearbeitenSatzfragen Bearbeiten Die Satzfrage bildet man indem am Satzende eine Partikel sa hinzugefugt wird Ausserdem erhalt der Satz Frageintonation ein Hochton auf der vorletzten Silbe im Satz also derjenigen Silbe die der Partikel sa unmittelbar vorangeht Die Tempusformen sind dieselben wie im normalen Aussagesatz ku wlu we ne k saihr sehen mich Plural Perfekt Frage Habt ihr mich gesehen Wortfragen Bearbeiten In Wortfragen steht das Fragewort am Satzanfang sowie stets eine Partikel di am Satzende Der Satz muss als Fokuskonstruktion dazu siehe oben formuliert werden nawa y de de se n way diwer ist er Rel kochen fur ihn Essen Frage Wer hat ihm Essen gekocht me a ze m diwas er essen Frage Was hat er gegessen nawa y ke we l di wer ist du sehen Frage Wen hast du gesehen Syntax BearbeitenVerbalsatz Bearbeiten Ein Satz mit verbalem Pradikat enthalt im Minimalfall ein Subjektspronomen und ein Verb in dieser Reihenfolge Wird das Subjekt gesondert ausgedruckt so besteht der Satz aus Subjekt Subjektspronomen Verb Die Verbindung ist normalerweise so eng dass das Subjekt die Kontextform annimmt win e gili keKind er hinausgehen Perf das Kind ging hinaus win ist Kontextform von wina die a Vokale sowohl des Subjektspronomens wie des Perfektkennzeichens werden hier durch den Vokalismus des Verbs zu e umgefarbt Das Objekt folgt dem Verb das Verb tritt dabei in die Kontextform tay ze m aŋ ɬuasie essen Pl Fleisch sie essen Fleisch ne kol e k maddambaich offnen Perf Tur ich offnete eine Tur Ist das Objekt bestimmt so muss das Verb ein korrespondierendes Objektssuffix erhalten ne kol e k maddambaich offnen es Perf Tur ich offnete die Tur wortlich ich offnete sie die Tur Adverbialsatz Bearbeiten Ein Satz mit adverbialem Pradikat kann jedenfalls im Progressiv mit denselben Subjektselementen konstruiert werden wie Verbalsatze im Progressiv Miste tat engili Miste Frauenname ist zuhause tat de dala sie hat Geld wortlich sie ist mit Geld Ze rmba tay de t wank gorku Zermba hat eine junge Tochter wortlich ist mit einer jungen Tochter Nominalsatz Bearbeiten Ist das Pradikat des Satzes ein Substantiv so werden folgende Elemente als Kopula ist sind verwendet yi 3 sg mask te 3 sg fem nge 3 pl Diese sind Enklitika und stehen grundsatzlich an der zweiten Position im Satz Beispiele kra yi das ist ein Hund kr ɗe nge das sind Hunde Ke za te me lmu wa Keza ist meine Schwester nawa y di wer ist das di ist eine Fragepartikel Wortschatz BearbeitenEinige Elemente aus dem Grundwortschatz Auge aradrei hokueins takaessen ze mFrau ɗakfunf ɬegeben pse gehen le gut moggoHand vahoren pe rmMann ze lMund maName iyasagen e nahasehen we l ulvier poɗoWasser inkilewissen se nzwei sulaLiteratur BearbeitenZ Frajzyngier 2008 A Grammar of Gidar Frankfurt R Schuh 2010 Comments on Zygmunt Frajzyngier s Grammar of Gidar in Afrika und Ubersee 91 119 136Ein Worterbuch existiert bislang nicht Anmerkungen Bearbeiten Subjektspronomina stehen nie am Ende einer Ausserung und sind daher grundsatzlich als Kontextformen zu betrachten Die Possessivsuffixe haben Polarton auch mit Nasalvokal wa Ehefrau gilt als alienabel im Gegensatz zu Verwandtschaftsbegriffen wie Mutter Eine Ausnahme bildet der Imperativ Diese prasentischen Pronomina sind offenbar aus einem Element ta und der Kopula die im Nominalsatz verwendet wird zusammengesetzt Auch die Form taŋ ze maŋ kommt vor Vergleiche das ahnliche Pronomen im Subjunktiv Im Unterschied zum Subjunktiv sind die Subjektspronomina des relativen Perfekts jedoch tieftonig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gidar Sprache amp oldid 235433560