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Das Genfer Internationale Zentrum fur Humanitare Minenraumung ist eine internationale Organisation die sich fur die Beseitigung von Antipersonenminen und den humanitaren Auswirkungen anderer Landminen und explosiver Kriegsmunitionsruckstande einsetzt Seine Rechtsform ist eine Stiftung mit Sitz in der Schweiz Es wurde im April 1998 von der Schweiz und anderen Staaten gegrundet und schloss 2003 mit der Schweizer Regierung ein Sitzabkommen ab das ihm Unabhangigkeit und Handlungsfreiheit garantiert Ungefahr 20 Staaten und internationale Organisationen finanzieren das Zentrum das mehr als 40 Angestellte hat Das GICHD sieht sich den humanitaren Prinzipien von Menschlichkeit Unparteilichkeit Neutralitat und Unabhangigkeit verpflichtet Inhaltsverzeichnis 1 Arbeitsbereich 2 Operationelle Unterstutzung 2 1 Forschung und Studien 2 2 Verbesserung von Qualitatsmanagement und Standards 3 Informationsmanagementsystem fur humanitare Minenraumung IMSMA 3 1 Einfuhrung des Systems 3 2 Verteilungsrichtlinien 4 Unterstutzung von Instrumenten des Volkerrechts 4 1 Antipersonenminenkonvention AP MBC 4 2 Konvention uber bestimmte konventionelle Waffen CCW 5 Maison de la paix 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseArbeitsbereich BearbeitenDas GICHD leistet operative Unterstutzung generiert und verbreitet Fachwissen und verbessert Qualitatsmanagement und Standards in Zusammenarbeit mit seinen Partnern Es fordert volkerrechtliche Instrumente mit dem Ziel die Kapazitat und Professionalitat der humanitaren Minenraumung zu verbessern Gemass der Definition der Vereinten Nationen beruht die humanitare Minenraumung auf funf Pfeilern Raumung von Minen und explosiven Kriegsmunitionsruckstande Aufklarung der Bevolkerung uber die Minengefahr Opferhilfe einschliesslich der Rehabilitation und Reintegration Zerstorung von Lagerbestanden Unterstutzung eines totalen Verbots von Antipersonenminen Entwicklung und Einhaltung volkerrechtlich relevanter Instrumente Das GICHD ist in allen funf Punkten aktiv ausser in der medizinischen Unterstutzung der Opfer Der Arbeitsbereich des Zentrums umfasst Antipersonenminen und alle anderen Arten von Minen und explosiven Kriegsmunitionsruckstanden ERW im weitesten Sinne inklusive Sprengfallen Blindganger UXO aufgegebene explosive Kampfmittel AXO und Streubomben Das gesamte Spektrum der humanitaren Minenraumung sei es eine Situation der Krisenintervention des Wiederaufbaus der Friedensforderung oder der Entwicklungszusammenarbeit ist abgedeckt vom GICHD Dabei respektiert das Zentrum die Hauptverantwortung betroffener Staaten und unterstutzt die Entwicklung lokaler Initiativen und den damit verbundenen Aufbau von Kompetenzen sowie Kapazitaten Das GICHD arbeitet vor allem mit nationalen Regierungen aber auch mit internationalen und regionalen Organisationen lokalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen Forschungszentren und kommerziellen Firmen die im Bereich der humanitaren Minenraumung und der explosiven Kriegsmunitionsruckstande tatig sind Operationelle Unterstutzung BearbeitenDas GICHD stellt Dienstleistungen und Produkte fur Behorden Nichtregierungsorganisationen und betroffene Menschen zur Verfugung Die operationelle Unterstutzung macht mehr als achtzig Prozent der Aktivitaten des Zentrums aus 1 Die operationelle Unterstutzung beinhaltet folgende Aspekte Installation und Unterstutzung des Informationsmanagementsystems fur Humanitare Minenraumung IMSMA Kurzmissionen zu nationalen Minenraumbehorden und programmen um deren Aktivitaten im Feld zu unterstutzen und zu beraten Durchfuhrung von Ausbildungen und Aktivitaten zur operativen Unterstutzung im Feld Beratung nationaler Behorden beim Verfassen nationaler Gesetzgebung Beratung in der Prioritatensetzung nach sozio okonomischen Prinzipien Unterstutzung nationaler Behorden in der Umsetzung von vertraglichen Verpflichtungen Unterstutzung und Beratung nationaler Behorden in der Zerstorung der Lagerbestande von AntipersonenminenForschung und Studien Bearbeiten Entwicklung verbesserter Methodologien und optimaler Verfahren best practices fur manuelle und mechanische Minenraumung sowie Minendetektion durch Tiere Erprobung und Einschatzung neuer Detektionstechniken hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit Entwicklung verbesserter Risikomanagementmethodologien Veroffentlichung von Studien und Handbuchern Durchfuhrung von Evaluationen um Erfahrungen lessons learnt in der humanitaren Minenraumung anzuwendenVerbesserung von Qualitatsmanagement und Standards Bearbeiten Entwicklung der Internationalen Minenraumstandards IMAS im Auftrag der Vereinten Nationen 2 Unterstutzung nationaler Behorden in der Entwicklung nationaler Standards NMAS 3 Entwicklung von Evaluationsmethodologien und Starkung der Evaluationskapazitaten in von Minen betroffenen Landern 4 Informationsmanagementsystem fur humanitare Minenraumung IMSMA BearbeitenEines der Hauptprodukte des Zentrums ist IMSMA eine Software die 1999 zum ersten Mal im Kosovo eingesetzt wurde Seither hat sich IMSMA zum weltweit bevorzugten Instrument des Informationsmanagements in der humanitaren Minenraumung entwickelt IMSMA erlaubt die Erfassung Analysierung und Aufbereitung von Daten und ermoglicht den Landern so eine vereinfachte Koordination und Priorisierung ihrer Minenraumaktivitaten 5 Einfuhrung des Systems Bearbeiten IMSMA wurde vom GICHD entwickelt und ist eine betriebsfertige Computerdatenbank die gekoppelt ist mit einem geographischen Informationssystem GIS mit weitreichenden Kartographierungsfahigkeiten Das System ist als Managementhilfe fur humanitare Minenraumer und Kampfmittelbeseitigungsspezialisten entworfen worden und vereinfacht den Verantwortlichen der humanitaren Minenraumung die Entscheidungsfindung die Koordination und die Informationsmanagementaufgaben im Feld IMSMA wird zurzeit in uber vierzig Minenraumprogrammen weltweit eingesetzt 6 Verteilungsrichtlinien Bearbeiten IMSMA wird Regierungen von Minen betroffenen Landern auf Anfrage zur Verfugung gestellt und kostenlos installiert Das System ist lizenziert und geistiges Eigentum des GICHD Es ist weder Freeware noch Shareware Die Verteilung des Systems wird durch Lizenzabkommen gesichert um zu garantieren dass das Zentrum die im Einsatz stehenden Systeme warten und unterstutzen kann sowie die erfassten Daten richtig abgesichert werden 7 Unterstutzung von Instrumenten des Volkerrechts BearbeitenAntipersonenminenkonvention AP MBC Bearbeiten Die Konvention uber das Verbot des Einsatzes der Lagerung der Herstellung und der Weitergabe von Antipersonenminen und uber deren Vernichtung auch als Antipersonenminenkonvention AP MBC oder Ottawa Konvention bekannt ist der Grundpfeiler der Bemuhungen die von Antipersonenminen verursachten Leiden und Unfalle zu beenden 8 Die Konvention enthalt ein umfassendes Verbot von Antipersonenminen und bietet einen Rahmen fur die Bewaltigung der humanitaren Auswirkungen von Minen sowie Mechanismen um die Zusammenarbeit zur Umsetzung der Konvention zu vereinfachen Die Erarbeitung der Konvention wurde am 18 September 1997 abgeschlossen und die Konvention trat am 1 Marz 1999 in Kraft Bis zum 1 September 2007 sind 155 Staaten der Konvention beigetreten Das GICHD besitzt Beobachterstatus an den Konferenzen der Mitgliedstaaten der AP MBC Seit 1999 hat das GICHD die Umsetzung der Konvention in erster Linie durch die Veranstaltung von Treffen der standigen Komitees die von den Mitgliedstaaten der Konvention eingesetzt wurden unterstutzt Im September 2001 betrauten die Mitgliedstaaten das GICHD mit der Aufgabe ihre Bemuhungen durch die Schaffung einer Einheit zur Umsetzung der Konvention Implementation Support Unit ISU starker zu unterstutzen Die Aufgaben der ISU umfassen die Unterstutzung und Beratung des Prasidenten der Konferenzen der Mitgliedstaaten sowie der Co Prasidenten der standigen Komitees die Offentlichkeitsarbeit der Konvention und ihrer Umsetzung und die Entwicklung sowie die Unterhaltung eines Dokumentationszentrums Im Auftrag einer Gruppe von Geberstaaten verwaltet das GICHD das AP MBC Stipendien Programm Zusatzlich stellt das GICHD den Mitgliedstaaten Expertise zur Minenraumung zur Aufklarung der Bevolkerung uber die Minengefahr und zur Zerstorung von Lagerbestanden zur Verfugung 9 Konvention uber bestimmte konventionelle Waffen CCW Bearbeiten Das Ubereinkommen uber das Verbot oder die Beschrankung des Einsatzes bestimmter konventioneller Waffen die ubermassige Leiden verursachen oder unterschiedslos wirken konnen auch als Konvention uber bestimmte konventionelle Waffen CCW bekannt wurde am 10 Oktober 1980 abgeschlossen und trat am 2 Dezember 1983 in Kraft 10 Die Konvention wurde 1996 2001 und 2006 uberpruft Der Generalsekretar der Vereinten Nationen fungiert als Depositar der Konvention Am 1 September 2007 waren 102 Staaten Mitglieder der Konvention Das GICHD hat Beobachterstatus an den Treffen der Vertragsstaaten die im Rahmen der CCW stattfinden 11 Die CCW ist eine Rahmenkonvention mit funf Protokollen die den Gebrauch bestimmter Waffen die ubermassige Leiden verursachen konnen oder nicht zwischen Soldaten oder Zivilpersonen unterscheiden verbieten oder einschranken Die Waffen die in der Konvention behandelt werden umfassen Waffen die nichtentdeckbare Splitter im Korper hinterlassen Protokoll I 1980 Minen Sprengfallen und andere Vorrichtungen Protokoll II 1980 abgeandert 1996 Brandwaffen Protokoll III 1980 Blindmachende Laserwaffen Protokoll IV 1995 und Explosive Kriegsmunitionsruckstande Protokoll V 2003 Seit 1999 hat das GICHD die Konvention durch Expertise und Beratung zur Forderung der Entwicklung und der Einhaltung von Verpflichtungen unterstutzt Auf Anfrage kann das Zentrum jederzeit Vertragsstaaten in ihren Bemuhungen unterstutzen das menschliche Leiden zu vermindern das durch Minen Sprengfallen und andere Vorrichtungen explosive Kriegsmunitionsruckstande und Streubomben verursacht wird nbsp Das Maison de la paix 2013 im Bau Maison de la paix BearbeitenDas GICHD bildet zusammen mit dem Geneva Centre for the Democratic Control of Armed Forces und dem Genfer Zentrum fur Sicherheitspolitik die drei Genfer Zentren Diese stellen einen fundamentalen Teil der Schweizer Sicherheitspolitik dar Die drei Genfer Zentren sind seit 2014 gemeinsam im Maison de la paix Haus des Friedens ansassig das vom Eidgenossische Departement fur Verteidigung Bevolkerungsschutz und Sport VBS in Auftrag gegeben wurde Weblinks BearbeitenGICHD englisch Einzelnachweise Bearbeiten Operationelle Unterstutzung Memento vom 16 Mai 2008 im Internet Archive Internationale Minenraumstandards IMAS Memento vom 1 Februar 2010 im Internet Archive Nationale Minenraumstandards NMAS Memento vom 22 Februar 2008 im Internet Archive Training services Memento vom 29 Januar 2008 im Internet Archive Uberblick Memento vom 5 Februar 2007 im Internet Archive IMSMA Core In GICHD Abgerufen am 25 November 2021 Getting IMSMA systems Installation Package In GICHD Abgerufen am 25 November 2021 Antipersonenminenkonvention auf www apminebanconvention org GICHD und die Antipersonenminenkonvention Memento vom 14 November 2008 im Internet Archive United Nations Office at Geneva GICHD und die CCW Memento vom 14 November 2008 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Genfer Internationales Zentrum fur Humanitare Minenraumung amp oldid 236193646