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Dieser Artikel behandelt Zahler in Telefonvermittlungsstellen Zu bei Endkunden eingesetzten Zahlern siehe Gebuhrenanzeiger Der Gebuhrenzahler auch Gebuhreneinheitenzahler diente in elektromechanisch aufgebauten Ortsvermittlungsstellen der Erfassung und Aufzeichnung der Verbindungsgebuhren und in Folge der Erstellung der Fernmelderechnung 1 Gebuhrenzahlerfeld System 50 Inhaltsverzeichnis 1 Handvermittlung 2 Selbstwahlbetrieb 3 Aufbau 4 System 50 5 Ablesung der Gebuhrenzahler 6 Osterreich 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHandvermittlung BearbeitenIn der Anfangszeit der Telefonie gab es nur die Handvermittlung durch das Fraulein vom Amt Bei den fruheren Pauschaltarifen war eine Zahlung nicht erforderlich Es wurde aber bald erkannt dass dieser Tarif von einigen Teilnehmern uberbeansprucht wurde Es folgte die Einfuhrung neuer Tarife Fur jede hergestellte Verbindung wurde von der Beamtin ein Gesprachszettel ausgestellt der als Grundlage fur die Rechnungserstellung diente Selbstwahlbetrieb Bearbeiten nbsp I Vorwahler System 22 mit Gebuhrenzahlern linke SeiteFur die Zahlung der Gesprache in Netzen mit Selbstwahlbetrieb wurden Gebuhrenzahler eingesetzt Jedem Teilnehmer war ein eigener Gebuhrenzahler in der Vermittlungsstelle zugeordnet Sie wurden in der Ortsvermittlungsstelle in dem Gestell fur die Vorwahler untergebracht oder in eigenen Raumen fur die einfachere Ablesung mittels Fotografie Bei einem Ortsgesprach wurde unabhangig von der Zeitdauer beim Einhangen des rufenden Teilnehmers am Schluss des Gespraches eine Gebuhreneinheit gezahlt Bei einem Ferngesprach wurde nach Zeit und Entfernung gezahlt Es wurden die Einheiten in einem Zeitzonenzahler ZZZ gespeichert und am Schluss des Gespraches als Mehrfachzahlung zum Gebuhrenzahler ubertragen Die Speicherkapazitat der Drehwahler im ZZZ war begrenzt Das Gesprach wurde dann nach 6 oder 12 Minuten automatisch getrennt und die Zahlung eingeleitet Eine Ubertragung der Zahlimpulse in Form von Gebuhrenimpulsen wahrend des Gespraches war wegen der Storgerausche noch nicht moglich Die Ubertragung erfolgte am Schluss des Gespraches uber die b Ader Bei der nachsten Entwicklungsstufe wurde die Ubertragung der Zahlimpulse wahrend des Gespraches ohne Storgerausche entwickelt Die Ubertragung erfolgte ebenfalls uber die b Ader mit abgeflachten Impulsen Das Zahlrelais wurde dazu im I Gruppenwahler bei einem Ferngesprach an die b Ader angeschaltet Bei einem Ferngesprach wurde beim Abnehmen des Horers beim gerufenen Teilnehmer der erste Gebuhrenimpuls ubertragen und anschliessend je nach Tarif weitere Impulse zum Gebuhrenzahler ubertragen Die Zahler beim Teilnehmer wurden in Deutschland im Amtsdeutsch als Gebuhrenanzeiger bezeichnet Aufbau Bearbeiten nbsp Gebuhrenzahler 57 rechts geoffnet sichtbar sind Spule Anker Stossklinke und Rollenzahler Der Gebuhrenzahler besteht im Wesentlichen aus 2 Elektromagnet Anker mit Stossklinke und Ruckzugfeder ZahlwerkAhnlich wie bei einem Gleichstromrelais betatigt der Elektromagnet bei Stromfluss den Anker Der Anker schaltet uber eine Stossklinke bei jedem Anzug das Zahlwerk um einen Schritt weiter Das Zahlwerk enthalt vier Zifferntrommeln Durch Vieltelefonierer und teure Auslandstarife reichten die vier Stellen oft nicht mehr aus Es wurden dann Gebuhrenzahler mit funf oder sechs Zifferntrommeln eingesetzt Die Ankerbewegung wird bei jedem Impuls auf ein Triebrad das fest mit der Einertrommel verbunden ist ubertragen Der Rest funktioniert wie beim mechanischen Zahler Bei Uberlauf fangt das Zahlwerk wieder von 0 zu zahlen an System 50 Bearbeiten nbsp Gebuhrenzahler System 50 GestellIm System 50 wurden fur den Gebuhrenzahler folgende Anforderungen gestellt 3 Der Anker muss bei einem Strom von 38 mA noch in Ruhelage verbleiben und bei 46 mA vollkommen angezogen sein Bei einer Erregung mit einer Zeitdauer von 250 ms mit 115 125 mA und einem Reststrom von 16 mA muss der Anker wieder sicher abfallen Bei einer anschliessenden Erregung mit 38 mA dem Fehlstromprufwert darf er seine Ruhelage nicht verlassen Der Hochstwert des Fehlstromes und der Mindestwert des Ansprechstromes unterscheiden sich nur um 8 mA Das zeigt die Scharfe der Prufbedingungen fur einen Gebuhrenzahler Wahrend fur die Einfachzahlung im Ortsverkehr keine besonderen zeitlichen Anforderungen bestehen mussen beim Einsatz in Schaltungen mit Mehrfachzahlung an die Schaltzeiten bestimmte Anforderungen gestellt werden Bei einer Mindestdauer des Zahlstromstosses von 50 ms und einer Mindestpause von 100 ms ergibt sich eine Zahlgeschwindigkeit von 6 6 Schritte pro Sekunde Unter diesen Bedingungen mussen die Zahler noch einwandfrei arbeiten Fur die Lebensdauer eines Gebuhrenzahlers werden mindestens vier Millionen Fortschaltungen gefordert ohne dass dabei Abnutzungserscheinungen auftreten Ablesung der Gebuhrenzahler BearbeitenIn der Anfangszeit wurden die Gebuhrenzahler per Hand abgelesen und in eine Liste eingetragen Es folgte die Entwicklung eines Tubus mit angebauten Fotoapparat und eingebauter Beleuchtung zur Ablesung eines 100er Feldes nbsp Zahlerablesung Tubus DDR nbsp Zahlerstandfotografie System 40 nbsp Zahlerablesung eines 100er Feldes DDR nbsp Gebuhrenablesung eines 100er Feldes Schweiz nbsp Tubus mit Fotoapparat Schweiz nbsp Fotografische Dokumentation der Zahlerstande Exponat in den Technischen Sammlungen DresdenOsterreich Bearbeiten nbsp Zahlerstandsphotographie SchleifenzahlerDie Zahlung erfolgt im Wahlsystem nach Dietl durch einen Schleifenzahler der nach einer gewissen Zeit die Belegungen zahlt unabhangig ob dabei eine Verbindung zustande gekommen ist oder nicht Ab 1930 wurde die Schleifenzahler mit der Zahlerstandphotographie abgelesen Hinsichtlich der unterschiedlichen Farben bei den osterreichischen Gesprachszahlern ist folgende Hintergrundinformation wichtig In der Anfangszeit wurde im Ortsverkehr alle 36 Sekunden ein Tarifimpuls damals zu 0 12 oS oder zu zwolf Groschen gegeben 100 Impulse ergaben bei einer Aktivbelegung 3600 Sekunden das einer Gebuhren Stunde entsprach nbsp Gebuhrenzaehler OsterreichBis etwa 1990 wurden nur GANZE Stunden in Rechnung gestellt die Nachkommastellen blieben unberucksichtigt Um den Ablesern die Arbeit daher zu erleichtern waren die vollen Stunden in der einen Farbe weiss auf schwarz die Teile der Stunden in der anderen Farbe schwarz auf weiss ausgebildet Die Zahlerstande wurden fotografiert Die Bearbeiter bekamen die Filme zum Lesen und Erfassen Die Werte wurden von den Film Negativen abgelesen die ganzen Stunden waren in schwarz auf weiss zu sehen Eine Zeit lang gab es fur nicht beschaltete aber mit Zahler versehene Anschlusse sogenannte Abdeckblenden die man auf die betreffenden Zahler aufstecke um den Zahlstand nicht erfassen zu mussen Gemass einer spateren Dienstanweisung mussten dann aber auch unbeschaltete Teilnehmersatze unbedingt mit Zahlern bestuckt werden sodass die Anzahl der damals vorhandenen Abdeckblenden nicht mehr ausreichte Zu diesem Zeitpunkt fuhrte man rote aber durchsichtige Zellophan Bander ein die man uber die nicht genutzten Zahler klebte Wurde nunmehr das betreffende Zahlerfeld fotografiert waren die Zahlerstande nicht auf dem Negativ ersichtlich das Wahlerraumpersonal konnte aber dennoch die Zahlerstande durch das Zellophan ablesen Jeden zweiten Monat wurden die Zahlerfelder fur jeweils 100 Teilnehmer beim I VW fotografiert Die Filme wurden zunachst an die Telefonrechnungsabteilung TRA gesandt dort via Betrachtungsgerat von Beamtinnen abgelesen und fur die Ausstellung der Telefonrechnungen verwendet Es gab einen eigenen Zahlerstandsphotographen Zwischenablesungen erfolgten aber konventionell durch Ablesung des Wahlerraumbediensteten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Subscriber usage meters Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien SRF Telefon Rechnungen Schweizer Filmwochenschau vom 28 November 1952 Ubertragung der Zahlimpulse wahrend des Gespraches Schaltbild mit Animation Ubertragung der Zahlimpulse zum Gebuhrenanzeiger Schaltplan mit Beschreibung Mechanische Gebuhrenzahler in der VermittlungsstelleEinzelnachweise Bearbeiten Handbuch der Fernmeldetechnik Grundreihe Band 8 Grundlagen der Vermittlungstechnik Deutsche Postgewerkschaft 6 Auflage 1980 S 41 Handbuch fur Fernmeldehandwerker Band 5 Vermittlungstechnik Deutsche Postgewerkschaft 1 Auflage 1981 S 32 Lernblatter Vermittlungseinrichtungen Grundkenntnisse uber Aufbau und Wirkungsweise einer OVStW Deutsche Bundespost 8 1971 S 37 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gebuhrenzahler amp oldid 229750767