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Ein Gasruckfuhrungssystem ist eine Einrichtung zur Reduktion von fluchtigen organischen Verbindungen englisch volatile organic compounds VOC in Tankstellen die bei der Betankung von Kraftfahrzeugen mit Ottokraftstoffen wirksam ist in internationalen Fachkreisen spricht man von STAGE II Prinzipiell existieren zwei technische Losungsansatze passive und aktive Ruckfuhrungssysteme Passive Ruckfuhrungssysteme basieren darauf dass zwischen dem Einfuhrstutzen am Kraftfahrzeug und der Gasruckfuhrungsleitung eine gasdichte Verbindung hergestellt wird Die Gase werden dann in Analogie zu Stage I der Gaspendelung durch den eingefullten Kraftstoff in die Gasruckfuhrungsleitung und damit letztlich in die Kraftstofflagertanks zuruckgefuhrt Dieses System wird in Deutschland seit ca 1992 nicht weiter verfolgt da das Zapfventil in diesem Falle sehr unkomfortabel zu handhaben ware grosses Gewicht erheblicher Kraftaufwand zum Anpressen der Dichtmanschette In den USA sind derartige Systeme vereinzelt in Betrieb Aktive Ruckfuhrungssysteme basieren darauf dass bei Beginn des Betankungsvorganges ein Unterdruck bei der Gaseintrittsoffnung am Zapfventil erzeugt wird Dieser Unterdruck wird durch eine Gasruckfuhrungspumpe erzeugt die im Gasruckfuhrungssystem installiert ist Bei deutschen Gasruckfuhrungssystemen muss der zuruckgefuhrte Volumenstrom gleich dem Befullungsvolumenstrom sein Da der Tankkunde am Zapfventil den Betankungsvolumenstrom frei wahlen kann ist eine entsprechende Regelung des Gasruckfuhrvolumenstromes erforderlich Die 21 Bundes Immissionsschutzverordnung Verordnung zur Begrenzung der Kohlenwasserstoffemissionen bei der Betankung von Kraftfahrzeugen Deutschland lasst hier eine maximale Abweichung von 5 bei einem Betankungsvolumenstrom von 38 l min zu Durch eine Absaugvorrichtung wird mittels Unterdruck der bei der Betankung verdrangte Teil des Kraftstoffgas Luft Gemisches der sich im Kraftstofftank des Fahrzeugs oberhalb des flussigen Ottokraftstoffs befindet in die Lagertanks zuruckgefuhrt Diese Massnahme tragt wie die Gaspendelung in erheblichem Masse zu einer Verminderung der Kohlenwasserstoffemissionen bei In Deutschland sind insgesamt drei verschiedene Anlagenkonfigurationen der aktiven Gasruckfuhrung verbreitet Die Gasruckfuhrungspumpe lauft mit einer konstanten Drehzahl Der Volumenstrom des ruckzufuhrenden Kraftstoffdampf Luft Gemisches wird mittels eines Proportionalventils in Abhangigkeit von der abgegebenen Menge an Ottokraftstoff geregelt Die Gasruckfuhrungspumpe lauft mit einer konstanten Drehzahl Die Freigabe des ruckzufuhrenden Kraftstoffdampf Luft Gemisches wird an jedem Zapfschlauch durch ein Auf Zu Ventil freigegeben wobei die Regelung des Gasvolumenstroms ebenfalls durch ein Proportionalventil realisiert wird Diese Anlagenkonfiguration ist hauptsachlich bei Mehr Produkt Saulen engl Multi Product Dispenser MPD vertreten Die Regelung des Gasvolumenstroms wird durch die variable Drehzahl der Gasruckfuhrungspumpe gewahrleistet Die Freigabe des ruckzufuhrenden Kraftstoffdampf Luft Gemisches wird entweder an jedem Zapfschlauch einzeln oder an jeder Zapfsaule durch ein Auf Zu Ventil freigegeben Die gesetzlichen Anforderungen an ein solches Gasruckfuhrungssystem sind in der Bundesrepublik Deutschland in der Einundzwanzigsten Verordnung zur Durchfuhrung des Bundes Immissionsschutzgesetzes Verordnung zur Begrenzung der Kohlenwasserstoffemissionen bei der Betankung von Kraftfahrzeugen vom 7 Oktober 1992 BGBl I S 1730 zuletzt geandert am 6 Mai 2002 BGBl I S 1566 Automatische Uberwachungseinrichtung fur Gasruckfuhrungssysteme BearbeitenSeit in Kraft treten der letzten Anderung der 21 BImSchV am 18 Mai 2002 wurde fur Tankstellen die nach dem Stichtag des 1 April 2003 neu errichtet wurden erstmals die Ausrustung von Gasruckfuhrungssystemen Stage II mit einer automatischen Uberwachungseinrichtung AUE abgekurzt zur Pflicht Fur Tankstellen die bereits vor dem 1 April 2003 errichtet wurden gilt eine bestimmte Ubergangsregelung in Bezug auf deren Nachrustung Diese Ubergangsregelung richtet sich nach der Abgabemenge an Ottokraftstoffen Bezugsjahr 2002 und nach dem jeweiligen Standort der Tankstelle Abgegebene Menge an Ottokraftstoffen im Jahr 2002 Der Betriebsstandort liegt innerhalb eines Untersuchungsgebietes nach 44 BImSchG nicht in einem Untersuchungsgebiet nach 44 BImSchG gt 5 000 m 1 Januar 2005 1 Januar 20055 000 2 500 m 1 Januar 2005 1 Januar 2006 lt 2 500 1 000 m 1 Januar 2007 1 Januar 2007 lt 1 000 m 1 Januar 2008 1 Januar 2008Weblinks BearbeitenVerordnung zur Begrenzung der Kohlenwasserstoffemissionen bei der Betankung von Kraftfahrzeugen 21 BImSchV PDF Datei 72 kB Richtlinie 94 63 EG des Europaischen Parlamentes und des Rates vom 20 Dezember 1994Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gasruckfuhrung amp oldid 198641737