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Die Frankische Schweiz fruher Muggendorfer Geburg bzw Muggendorfer Gebirge ist eine Tourismusregion in Oberfranken Bayern die ihren Eigennamen durch kulturelle und geologische Besonderheiten erhalten hat Es ist eine charakteristische Berg und Hugellandschaft mit markanten Felsformationen und Hohlen sowie einer hohen Dichte an Burgen und Ruinen Sie ist Teil der Metropolregion Nurnberg Gebiet der Frankischen SchweizTourismusregionen in Bayern 2019Burgruine Neideck ein Wahrzeichen der Frankischen SchweizAbgeerntete Felder bei Waischenfeld aus der Luft August 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Verkehr 1 1 Tourismusregion Frankische Schweiz 1 2 Wirtschaftsband Frankische Schweiz 1 3 Geologie und Entstehung 2 Geschichte des Tourismus 2 1 Benennung 3 Merkmale der Frankischen Schweiz 3 1 Berge 3 2 Klettergebiete 3 3 Hohlen 3 4 Gewasser 3 5 Burgen 3 6 Museen 3 7 Kirchen 3 8 Bier 3 9 Brauchtum 3 9 1 Osterbrunnen 4 Zitate 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Film 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie und Verkehr BearbeitenDie Frankische Schweiz ist der nordliche Teil der Frankischen Alb Oft wird das durch die Flusse Main im Norden Regnitz im Westen und Pegnitz im Osten oder durch die Bundesautobahnen 70 im Norden 9 im Osten und 73 im Westen begrenzte Gebiet als Frankische Schweiz bezeichnet Das eigentliche Gebiet der Frankischen Schweiz umfasst jedoch nur das Einzugsgebiet der Wiesent Die Region erstreckt sich uber Teile der Landkreise Bamberg Bayreuth und Forchheim Zu den bekanntesten Orten gehoren Pottenstein Gossweinstein Muggendorf Ebermannstadt Streitberg Egloffstein und Waischenfeld Ihre Grenzen sind im Norden Obermainland im Osten Bayreuth im Suden Erlangen im Westen Forchheim im Nordwesten BambergInformationen uber die Frankische Schweiz findet man z B im Frankische Schweiz Museum in Tuchersfeld mit seinen umfangreichen regionalen Sammlungen Es ist untergebracht im sogenannten Judenhof unterhalb zweier steil aufragender Felsturme Tourismusregion Frankische Schweiz Bearbeiten Nach der aktuellen Abgrenzung des Bayerischen Landesamts fur Statistik umfasst die Frankische Schweiz 69 Gemeinden in funf Landkreisen darunter alle 29 Gemeinden des Landkreises Forchheim Landkreis Bambergostlicher Teil Landkreis Bayreuthwestlicher Teil Landkreis Forchheimganzer Landkreis Landkreis Kulmbachsudwestlicher Teil Landkreis Erlangen Hochstadtnordlich und ostlich von ErlangenAltendorf Buttenheim Gundelsheim Heiligenstadt i OFr Hirschaid Konigsfeld Litzendorf Memmelsdorf Schesslitz Stadelhofen Strullendorf Ahorntal Aufsess Betzenstein Creussen Eckersdorf Gesees Glashutten Haag Hollfeld Hummeltal Mistelbach Mistelgau Pegnitz Plankenfels Plech Pottenstein Prebitz Schnabelwaid Waischenfeld Dormitz Ebermannstadt Effeltrich Eggolsheim Egloffstein Forchheim Gossweinstein Grafenberg Hallerndorf Hausen Heroldsbach Hetzles Hiltpoltstein Igensdorf Kirchehrenbach Kleinsendelbach Kunreuth Langensendelbach Leutenbach Neunkirchen am Brand Obertrubach Pinzberg Poxdorf Pretzfeld Unterleinleiter Weilersbach Weissenohe Wiesenthau Wiesenttal Kasendorf Thurnau Wonsees Baiersdorf Bubenreuth Buckenhof Marloffstein Mohrendorf Spardorf UttenreuthWirtschaftsband Frankische Schweiz Bearbeiten Zur ILE integrierte landliche Entwicklung 1 Region Wirtschaftsband A 9 Frankische Schweiz 2 gehoren 18 Gemeinden in zwei Landkreisen Landkreis Bayreuth Landkreis ForchheimAhorntal Betzenstein Creussen Gesees Haag Hummeltal Pegnitz Plech Pottenstein Prebitz Schnabelwaid Egloffstein Gossweinstein Grafenberg Hiltpoltstein Igensdorf Obertrubach WeissenoheGeologie und Entstehung Bearbeiten Hauptartikel Geologie der Frankischen Alb nbsp Turmkarst Felsen in Tuchersfeld 2008Im Weissen Jura lag vor etwa 161 bis 150 Millionen Jahren ganz Suddeutschland im Bereich eines Flachmeeres In dieser Zeit wurden wegen standiger Absenkung der Kruste machtige Gesteinsfolgen am Meeresgrund abgelagert Die Frankische Schweiz ist gepragt von diesen Kalk und Dolomitfelsen des Weissen Jura Es handelt sich um eine typische Karstlandschaft mit tief eingeschnittenen Flusstalern und trockenen kargen Hochflachen In den geschichteten Kalksteinen werden viele Fossilien gefunden vor allem Ammoniten nbsp Stratigraphisches Profil Bamberg Frankische Schweiz Bayreuth FichtelgebirgeDurch Hebungen der europaischen Kontinentalplatte gegen Ende des Oberen Jura zog sich das Meer zuruck und grossere Flachen wurden zu Beginn der folgenden Kreidezeit zunachst Festland Wahrend dieser Zeit herrschte tropisches Klima und es kam zu einer intensiven Verwitterung der vorher entstandenen Kalk und Dolomitgesteine In der Oberkreide stiess erneut ein Meer in den Bereich der Frankischen Schweiz vor Im Tertiar erfolgte durch regionale Hebung ein erneuter Meeresruckgang sowie eine teilweise Freilegung der Juralandschaft Geschichte des Tourismus BearbeitenDer Tourismus in der Frankischen Schweiz begann in Muggendorf zu Anfang des 19 Jahrhunderts Im benachbarten Streitberg wurden Molkekuren angeboten Die touristischen Impulse gingen aber von den Hohlen aus Die Frankische Schweiz ist eine der altesten Urlaubsregionen Deutschlands Benennung Bearbeiten nbsp Ludwig Tieck Schwarzweissportrat nbsp Verkehrskarte aus dem Jahr 1912 nbsp Postkarte von der Behringersmuhle bei Gossweinstein 1895 nbsp Museumszug mit Diesellokomotive V 36 123 auf der Bahnstrecke Forchheim Behringersmuhle 2008Fruher hiess die Gegend Muggendorfer Geburg Die ersten Reisenden kamen zur Zeit der Romantik Als Entdecker gelten die beiden aus Berlin stammenden Studenten Ludwig Tieck und Wilhelm Heinrich Wackenroder die in Erlangen Jura studierten Mit ihrem Bericht aus dem Jahr 1793 begeisterten sie ihre Zeitgenossen Die Formulierung Frankische Schweiz taucht erstmals im Reisebericht Meine neueste Reise zu Wasser und Land oder ein Bruchstuck aus der Geschichte meines Lebens 1807 des Erlanger Gelehrten Johann Christian Fick auf Fick verwendet die Benennung auch in seiner Historisch topographisch statistischen Beschreibung von Erlangen und dessen Gegend 1812 Als eigenstandige Landschaftsbezeichnung etablierte sie sich mit dem Buch Die kleine Schweiz 1820 von Jakob Reiselsberger aus Waischenfeld beziehungsweise mit Joseph Hellers Buch Muggendorf und seine Umgebung oder die Frankische Schweiz 1829 Mit Schweiz bezeichnete man im 19 Jahrhundert gerne Landschaften mit Bergen Talern und Felsen z B Sachsische Schweiz Markische Schweiz Mecklenburgische Schweiz oder Holsteinische Schweiz Bald pilgerten vornehme Kurgaste zur Erholung nach Muggendorf Zu den Besuchern gehorten unter anderen Karl Immermann und Richard Wagner Auch Ernst Moritz Arndt und Joseph Victor von Scheffel gerieten uber diesen Landstrich ins Schwarmen und bezeichneten die Frankische Schweiz als Schlupfwinkel des deutschen Gemuts Im Vorwort zu seinem Reisefuhrer schrieb der Bamberger Privatgelehrte Joseph Heller Unter die reizendsten und angenehmsten Gegenden Deutschlands gehort gewiss jene um Muggendorf indem hier in mannigfaltigen Richtungen fruchtbare Thaler mit bald sanft ansteigenden bald jah sich erhebenden Bergreihen zu einem an den reizendsten Naturschonheiten reichen Ganzen auf einer kleinen Flache sich vereinigen Mit Recht fuhrt dieser obschon kleine Erdstrich doch die Benennung der frankischen Schweiz Was die Schweiz im Grossen gibt findet man hier in verjungtem Massstabe und oft fur das Auge angenehmer indem man es uberschauen und als ein Bild auffassen kann statt dass dort in manchen Gegenden der winzige Mensch die Grosse der Natur nicht zu sehen vermag und von den ungeheuern Felsenmassen gleichsam erdruckt wird Hier lasst sich die hehre Natur mehr zum Menschen herab sie lachelt ihm bald freundlich in anmuthigen Gebirgslinien untermischt mit uppigen Laub und Nadelholz Parthien bald zeigt sie sich in ihrer ernsten Grosse in grauen machtigen Fels Aufthurmungen Ueppige Wiesen fruchtbare Felder malerisch unter Baumen halb versteckte Dorfer krystallhelle Berggewasser lustig und frisch uber und durch Felsentrummer dahin strudelnd frohlicher Gesang der Vogel in den Luften und der derbes verstandiges in seinen Sitten noch einfaches arbeitsames Volkchen findet hier der harmlose Reisende zum frohlichen Genusse der Gegenwart einladend Heller versuchte schon damals dieses Gebiet einzugrenzen und schlug einen Radius von sechs Stunden Fussmarsch um Muggendorf vor Wortlich heisst es in seinem Buch Die Gegend um Muggendorf welche nicht mit Unrecht auch die Frankische Schweiz genannt wird liegt unter dem 28 51 ostlicher Lange von Ferro und unter dem 49 48 nordlicher Breite und macht fast einen Mittelpunkt Deutschlands aus Durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes wurde die Frankische Schweiz leichter zuganglich Es gab Bahnlinien von Bayreuth nach Hollfeld von Forchheim uber Ebermannstadt bis Behringersmuhle und von Gasseldorf nach Heiligenstadt Zu Beginn des 20 Jahrhunderts ubernahm der Frankische Schweiz Verein die Erschliessung Der 1901 gegrundete Verein war von der Wandervogelidee angeregt und kummerte sich um eine Verbesserung der Verkehrswege Um den Fremdenverkehr professionell zu betreiben wurde diese Aufgabe bereits in den 1930er Jahren Gebietsausschussen ubertragen Heute wird das Land der Burgen Hohlen und Muhlen vom Gebietsausschuss Frankische Schweiz dem die Landkreise Forchheim Bayreuth Kulmbach und Bamberg angehoren vermarktet Die Gegend zieht alljahrlich viele Tausende Erholungssuchende Wanderer und Naturfreunde an Unter Motorradfahrern ist die Frankische Schweiz aufgrund ihrer engen und kurvenreichen Strassen sehr beliebt An schonen Wochenenden herrscht ein sehr hohes Verkehrsaufkommen durch Auto und Motorradfahrer Der wohl beliebteste und bekannteste Motorradfahrer Treffpunkt in Nordbayern ist die Kathi Brau in Heckenhof bei Aufsess Merkmale der Frankischen Schweiz BearbeitenBerge Bearbeiten nbsp Kirschblute am Walberla nbsp Walberla aus der Vogelperspektive 2005Besonders markant sind die Zeugenberge die sich vor allem am Rand der Frankischen Schweiz bildeten darunter der 539 m hohe Staffelberg im Nordwesten die 587 m hohe Neuburg bei Wohnsgehaig die mit 627 m hochste Erhebung der Frankischen Schweiz der Kleine Kulm bei Korbeldorf im Osten sowie im Westen die Ehrenburg bei Kirchehrenbach Die Ehrenburg ist eine Doppelkuppe mit dem 532 m hohen Rodenstein bei Schlaifhausen und dem 512 m hohen Walberla In einer Urkunde von 1360 wurde die Walburgis Kapelle auf dem Berg erstmals erwahnt Sie hat der Ehrenburg zu ihrem volkstumlichen Namen Walberla verholfen In jener Urkunde wird auch ein Jahrmarkt erwahnt Das Walberlafest jeden ersten Sonntag im Mai zieht Tausende von Besuchern an Wegen der seltenen Pflanzen wurde das Walberla unter Naturschutz gestellt Archaologische Funde zeugen von einer Besiedlung des Walberla bereits ca 1000 v Chr Befestigungsanlagen der Kelten ca 500 v Chr sind noch erkennbar Von dort aus hat man einen Blick ins Regnitz und Wiesent tal Im Hintergrund sind der Bamberger Dom und die Neubauten von Erlangen zu erkennen Das Gebiet ums Walberla ist gepragt von dem grossten geschlossenen Susskirschenanbau in Europa Auch bei Drachenfliegern ist das Walberla sehr beliebt auch wenn sie ihren Drachen den Berg hinauftragen mussen da die Zufahrt mit dem PKW nicht erlaubt ist Neben dem Walberla gibt es weitere gute Aussichtspunkte in der Frankischen Schweiz Die wichtigsten sind nbsp Kletterer am Signalstein 2009Die Burgruine Leienfels Gemeinde Pottenstein 590 m Der Spiegelfels und der Pfarrfelsen bei Affalterthal Markt Egloffstein 468 m Der Wichsenstein Gemeinde Gossweinstein 587 m Der Signalstein zu Wolfsberg Gemeinde Obertrubach 582 m Die Hohenmirsberger Platte bei Pottenstein 614 m Der Tannenberg an dessen Fuss der Rote Main entspringt bei Creussen 599 m Der Graubuhl bei Creussen 569 m Der Hetzleser Berg Gemeinde Hetzles 549 m Der Lindelberg Gemeinde Neunkirchen am Brand 545 mKlettergebiete Bearbeiten nbsp Klettern am Daniel RothelfelsSiehe Hauptartikel Klettergebiet Nordlicher FrankenjuraDie Frankische Schweiz ist mit uber 6500 Routen eines der am besten erschlossenen Klettergebiete der Welt Dort wurde der erste Haken einzementiert und hatte das Rotpunkt Klettern seine Wurzeln Durch die vielen Lochfelsen und Uberhange ist die Frankische Schweiz eines der wichtigsten ausseralpinen Klettergebiete Die Action Directe von Wolfgang Gullich erstbegangen galt lange Zeit als die schwerste Freikletterroute der Welt Allerdings befindet sich diese Route eigentlich in der direkt angrenzenden Hersbrucker Alb Aufgrund des festen griffigen Gesteins kann man schon in Routen des III Grades im Senkrechten klettern Routen die Kletterer aus aller Welt in die Frankische pilgern lassen heissen etwa Sautanz Magnet Stonelove Wallstreet Action Directe alle stehen stellvertretend fur eine Epoche der Rotpunkt Bewegung die dort entstand und ein wahres Kletterfieber ausloste Bedeutende Klettergebiete sind neben Walberla und Rothelfels das Kleinziegenfelder Tal das Trubachtal das Wiesenttal das Leinleitertal das Puttlachtal das Aufsesstal und viele weitere Taler nbsp Schild zur Zonenregelung im FrankenjuraViele der Felsen im Klettergebiet Nordlicher Frankenjura sind als Naturschutzgebiet oder Naturdenkmal teilweise auch gleichzeitig als Teil von FFH Gebieten ausgewiesen Ferner gibt es den Naturpark Frankische Schweiz Frankenjura Zum Schutz der Natur vor ubermassiger Belastung durch Kletterer sowie zur Erhaltung empfindlicher Okosysteme wurde ab 1993 zwischen dem DAV der IG Klettern Naturschutzern und den zustandigen Behorden eine sogenannte Zonenregelung ausgearbeitet Diese beinhaltet die Einordnung jedes einzelnen Felsens bei grosseren Felsen auch einzelner Abschnitte in eine bestimmte Kategorie Zone 1 Ruhezone grundsatzliches Kletterverbot Zone 2 Klettern auf vorhandenen Routen ist erlaubt die Erschliessung von Neutouren aber verboten Zone 3 Klettern ist grundsatzlich erlaubt einschliesslich der Erschliessung von Neutouren ausserhalb der VegetationszonenZusatzlich sind einzelne Felsen komplett oder fur die Brutzeit meist von Anfang Februar bis Mitte oder Ende Juni aufgrund brutender Vogel insbesondere fur Uhu und Wanderfalke oder besonders sensibler Pflanzen gesperrt 3 nbsp Die Sophienhohle nbsp Blick in die Teufelshohle bei Pottenstein Hohlen Bearbeiten nbsp Stalagmiten in der Binghohle 2005 nbsp Eingang zur Hasenlochhohle 2011 nbsp OswaldhohleSchon im 18 Jahrhundert wurde das alte Geburg nach geheimnisvollen Grotten durchforscht Als 1774 der Pfarrer Johann Friedrich Esper ein Buch uber die unterirdischen Labyrinthe um Muggendorf veroffentlichte war der Grundstein fur den Tourismus gelegt In der Frankischen Schweiz gibt es zahlreiche Hohlen von denen die bekannteste und grosste die Teufelshohle bei Pottenstein ist Die Region ist ein typisches Karstgebiet mit saureloslichen Gesteinen wie Kalkstein und Dolomit Durch Eindringen von Kohlensaure bildeten sich unzahlige Hohlen viele davon sind reich an Tropfsteinen Touristisch erschlossene Tropfsteinhohlen sind die Binghohle bei Streitberg benannt nach dem Nurnberger Spielwarenhersteller Ignaz Bing der die Hohle 1905 entdeckte die Teufelshohle bei Pottenstein und die Sophienhohle im Ailsbachtal 1833 entdeckt benannt nach der Schwiegertochter des ehemaligen Besitzers des Grafen Franz Erwin von Schonborn Wiesentheid Weitere Hohlen sind Oswaldhohle Wundershohle Witzenhohle und Doktorshohle im Hohlen Berg bei Muggendorf die Rosenmullershohle bei Muggendorf das Quackenschloss bei Engelhardsberg Hohlenruine die Zoolithenhohle bei Burggaillenreuth die Esperhohle bei Gossweinstein die Forstershohle im Zeubachtal die Schonsteinhohle im Langen Tal die Klauskirche bei Betzenstein die Riesenburg bei Doos Einsturzhohle und die Ludwigshohle im Ailsbachtal Die Hasenlochhohle bei Pottenstein ist bekannt als steinzeitliche Wohnhohle Eine der tiefsten Hohlen der Frankischen Schweiz ist die Fellner Doline bei Gossweinstein mit fast 100 m Tiefe Gewasser Bearbeiten nbsp Die Aufsess bei AufsessDie Frankische Schweiz wird durch das Gewassersystem der Wiesent und ihrer Nebenflusse Ailsbach Aufsess Kainach Leinleiter Puttlach und Trubach entwassert und raumlich von den Flussen Main Regnitz und Pegnitz begrenzt Auf Grund der geologischen und okologischen Gegebenheiten sind in den Gewassern der Frankischen Schweiz fast ausschliesslich Bachforellen Regenbogenforellen und Aschen beheimatet Dies ist im Sauerstoffgehalt durch die Gewassertemperaturen und im Nahrungsangebot der Flusse begrundet Das Okosystem der Flusse der Frankischen Schweiz ist so intakt dass die Fische sich naturlich reproduzieren Im Zuge der Flurbereinigung wurden jedoch viele Bache begradigt Die Wiesent ist ein beliebter Wanderfluss fur Kanufahrer Burgen Bearbeiten Siehe auch Liste der Burgen und Schlosser in der Frankischen SchweizDurch die Frankische Schweiz fuhrt die Burgenstrasse eine Touristenstrasse mit mehr als 70 Burgen Schlossern und Festungen zwischen Mannheim und Prag Folgende Burgen der Frankischen Schweiz konnen besichtigt werden Burgruine Barnfels Burg Egloffstein Burg Gossweinstein Schloss Greifenstein Burgruine Hollenberg Burgruine Leienfels Burgruine Neideck Burgruine Neidenstein Burg Pottenstein Burg Rabeneck Burg Rabenstein Burgruine Stierberg Burgruine Streitberg Schloss Unteraufsess Burg Waischenfeld Burgruine Wildenfels Burgruine Wolfsberg nbsp Burg Egloffstein nbsp Burg Gossweinstein nbsp Burg Rabeneck nbsp Burg Rabenstein nbsp Ruine Neideck nbsp Burg Unteraufsess bei Nacht nbsp Burg Wiesentfels nbsp Burg ZwernitzMuseen Bearbeiten In der Frankischen Schweiz gibt es etwa 40 Museen Zu den bedeutendsten Museen der Region gehort das Frankische Schweiz Museum in Tuchersfeld das im sogenannten Judenhof einen umfassenden Uberblick uber die Geschichte und Kultur der Frankischen Schweiz prasentiert Weitere bekannte Museen sind das Topfermuseum Thurnau das Gartenkunst Museum Schloss Fantaisie und das Levi Strauss Museum 4 Kirchen Bearbeiten nbsp Turme der Basilica minor in Gossweinstein 2009Bis zum Ende des Heiligen Romischen Reiches gehorte die Frankische Schweiz uberwiegend zum katholischen Hochstift Bamberg der Nordosten und die Gebiete um Heiligenstadt und Streitberg gehorten zum seit der Reformation evangelischen Furstentum Bayreuth In den katholischen Gebieten der Frankischen Schweiz sind zahlreiche Flurkreuze zu finden Heute gibt es 137 katholische und evangelische Kirchen in der Frankischen Schweiz Nahezu jedes Dorf hat seine Kirche Ein bekannter Wallfahrtsort ist die barocke Dreifaltigkeitsbasilika zu Gossweinstein Der Sandsteinbau wurde von Balthasar Neumann geplant und 1739 eingeweiht Relikte aus unsicheren Zeiten sind die Wehrkirchen Die bekanntesten sind die Kirchenburg St Georg in Effeltrich die Kirche St Laurentius und Heinrich in Hohenpolz und St Jakobus und Katharina in Konigsfeld Bier Bearbeiten nbsp Kathi Brau in Heckenhof nbsp Der Druidenhain mit seinen riesigen FelsgebildenIn der Frankischen Schweiz gibt es noch etwa 70 kleine und mittlere Brauereien die zumeist im 19 Jahrhundert als familiengefuhrte Betriebe mit eigenem Ausschank entstanden In Franken spricht man gern vom Frankischen Dreigestirn und meint damit dass viele Brauereien nebenher noch Gasthofe und Landwirtschaft hatten Viele Betriebe brauen bis heute nur ein oder zweimal in der Woche und schenken ihr Bier nur im eigenen Gasthaus oder in wenigen verbundenen Gasthausern aus Bis zum Aufkommen der Craft Beer Bewegung galt die Frankische Schweiz als die Region mit der hochsten Brauereidichte der Welt 2001 erreichte die kleine Gemeinde Aufsess wo vier Brauereien in den Gemeindeteilen Unteraufsess Heckenhof Hochstahl und Sachsendorf auf etwa 1500 Einwohner kommen einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde Inzwischen gibt es uberall in der Frankischen Schweiz Bierwanderwege welche die Brauereien miteinander verbinden Im Gegensatz zu vielen modernen Kleinbrauereien arbeiten die frankischen Brauereien uberwiegend traditionell nach dem Reinheitsgebot Typische Biere der Region sind das ungespundete Keller oder Zwickelbier und das zumeist dunkle Lagerbier Die grosseren Brauereien bieten meist auch andere gangige Sorten wie Helles Marzen Weizen und Pils an Brauchtum Bearbeiten Osterbrunnen Bearbeiten nbsp Osterbrunnen in Bieberbach bei Egloffstein 2010Der Brauch die Dorfbrunnen zu Ostern zu schmucken entstand um 1910 doch nach dem Zweiten Weltkrieg pflegte man den Brauch in vielen Ortschaften nicht mehr was vor allem auf die Einfuhrung der Wasserleitung zuruckzufuhren ist Anfang der 1980er Jahre erfuhr der Brauch eine Wiederbelebung so dass 1986 in 169 Ortschaften Osterbrunnen geschmuckt wurden Heute schmucken uber 200 Ortschaften von Karfreitag an ihre Dorfbrunnen mit buntbemalten Ostereiern Als Schmuck dienen ausgeblasene Eier die bemalt oder verziert sind In manchen Orten werden Plastikeier statt echter Eier verwendet da die ausgeblasenen Eier oft durch die Witterung oder auch mutwillig zerstort werden Der Hauptgrund fur diesen Brauch ist wohl in der Bedeutung des Wassers fur die wasserarme Hochebene der Frankischen Schweiz zu finden Der Osterbrunnen in Bieberbach Egloffstein wurde ins Guinness Buch als grosster Osterbrunnen der Welt aufgenommen Bekannt ist auch der Osterbrunnen in Heiligenstadt Dort wird am Brunnen ein Bauernmarkt abgehalten Zitate BearbeitenLudwig Tieck schrieb im Stil der Fruhromantik Hinter Ebermannstadt reitet man immer noch durch ein ausserst romantisches Tal durch das sich die Wiesent in vielen Krummungen schlangelt zu beiden Seiten ziemlich hohe Berge geradeaus ebenfalls Berg vor sich ich habe noch wenig so schone Tage als diesen genossen es ist eine Gegend die zu tausend Schwarmereien einladet etwas duster melancholisch und dabei doch so uberaus freundlich O die Natur ist doch an Schonheit unerschopflich Furst Puckler Muskau schrieb 1834 in Muggendorf dem damaligen Tourismuszentrum Franken ist wie ein Zauberschrank immer neue Schubfacher thun sich auf und zeigen bunte glanzende Kleinodien und das hat kein Ende Wer Deutschlands geheimste jungfrauliche Reize geniessen will muss nach Franken reisen Der Dichter Johann Paul Friedrich Richter bekannt unter dem Namen Jean Paul schrieb im Jahr 1798 uber die Frankische Schweiz Hier lauft der Weg von einem Paradies durchs andere In seinem Reisefuhrer uber Bamberg und Umgebung aus der Zeit um das Jahr 1912 beschrieb der Verfasser Dietrich Amende die Binghohle und zitiert ein Gedicht des Dichters Joseph Victor von Scheffel Burg Streitberg eroffnet die Reihe der Burgen an den Felshangen des romantischen Wiesenttales Es folgen Neideck Gossweinstein Rabeneck Rabenstein Wiesentfels auch von Schesslitz bequem zu erreichen Pottenstein etc Beim Anblick der auf schroffen Steinen ragenden Burgen klingen die Verse Scheffels an Hier schaut ihr in das Land Der Steine und der Franken Der Wende dacht es ware sein Wir nahmen s ihm als Sieger Auf jedem Berg ein schroffer Stein Auf jedem Stein ein Krieger dd Erwahnt seien auch die idyllischen Wassermuhlen an den kristallklaren Stromen und Quellen wie Stempfermuhle Behringersmuhle Schottersmuhle Schuttersmuhle etc zitiert aus Dietrich Amende Bamberg und das Frankenland Bamberg o J um 1912 dd dd Siehe auch BearbeitenOrte in der Frankischen Schweiz Regionen mit Zusatz Schweiz im Namen Naturpark Frankische Schweiz Veldensteiner ForstLiteratur Bearbeiten chronologisch geordnet August Sieghardt Frankische Schweiz Glock und Lutz Nurnberg 1971 aus der Bibliothek Deutsche Landeskunde MERIAN Monatshefte 6 XXVI Frankische Schweiz 1973 Friedrich Herrmann Hohlen der Frankischen und Hersbrucker Schweiz Regensburg 1980 Brigitte Kaulich Hermann Schaaf Kleiner Fuhrer zu Hohlen um Muggendorf Nurnberg 1980 ISBN 3 922877 00 1 Fritz Krause Grosser Frankische Schweiz Fuhrer Deutscher Wanderverlag Dr Mair amp Schnabel amp Co Stuttgart 1981 ISBN 3 8134 0135 9 Erich Walter Wildpflanzen in der Frankischen Schweiz und im Veldensteiner Forst Hof 1988 Peter Poscharsky Die Kirchen der Frankischen Schweiz Palm amp Enke Erlangen 1990 ISBN 3 7896 0095 4 Rainer Hofmann u a Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Frankische Schweiz Theiss Stuttgart 1990 ISBN 3 8062 0586 8 Hans Peter Siebenhaar Michael Muller Frankische Schweiz Michael Muller Erlangen 1991 ISBN 3 923278 15 2 Gustav Voit Brigitte Kaulich Walter Rufer Vom Land im Gebirg zur Frankischen Schweiz Eine Landschaft wird entdeckt Palm amp Enke Erlangen 1992 ISBN 3 7896 0511 5 Gustav Voit Walter Rufer Eine Burgenreise durch die Frankische Schweiz Palm amp Enke Erlangen 1993 ISBN 3 7896 0064 4 Rolf K F Meyer Hermann Schmidt Kaler Wanderungen in die Erdgeschichte 5 Durch die Frankische Schweiz Dr Friedrich Pfeil Munchen 1992 ISBN 3 923871 65 1 Reinhard Feldrapp Willi Feldrapp Adolf Lang Die Frankische Schweiz H Sturtz Wurzburg 1992 ISBN 3 8003 0210 1 Toni Eckert Susanne Fischer Renate Freitag Rainer Hofmann Walter Tausendpfund Die Burgen der Frankischen Schweiz Ein Kulturfuhrer Gebietsausschuss Frankische Schweiz 1997 ISBN 3 9803276 5 5 Stephan Lang Hohlen in Franken Ein Wanderfuhrer in die Unterwelt der Frankischen Schweiz Verlag Hans Carl Nurnberg 2000 Hardy Schabdach Unterirdische Welten Hohlen der Frankischen und Hersbrucker Schweiz Verlag Reinhold Lippert Ebermannstadt 2000 Thomas Hubner 25 mal Frankische Schweiz Heinrichs Verlag GmbH Bamberg 2007 ISBN 978 3 89889 058 8 Lehrreich ist das Faltblatt Faszination Hohlen das man zusammen mit anderem Informationsmaterial bei der Tourismuszentrale Frankische Schweiz anfordern kann Erich Dottl Walter Tausendpfund Hans Weisel Glanzpunkte der Frankischen Schweiz Verlag Palm und Enke Erlangen 2007 ISBN 978 3 7896 0677 9 Franz X Bogner Frankische Schweiz Ein Luftbildportrait Luftbildband Ellwanger Bayreuth 2007 ISBN 978 3 925361 62 3 Adolf Riechelmann Die Orchideen der Frankischen Schweiz Palm amp Enke Erlangen 2011 ISBN 978 3 7896 1701 0 Reinhard Lowisch 200 Jahre Regionsname Frankische Schweiz u a In Nordbayerischer Kurier div Ausgaben 2012 online loewisch com PDF 10 3 MB Christof Herrmann Helmut Herrmann Biergartenwanderungen Frankische Schweiz Heinrichs Verlag GmbH Bamberg 2015 ISBN 978 3 89889 177 6 Herbert Popp Die Frankische Schweiz Traditionsreiche touristische Region in einer Karstlandschaft Landschaften in Deutschland Bd 81 Bohlau Koln 2019 ISBN 978 3 412 51535 5Film BearbeitenBilderbuch Deutschland Frankische Schweiz Dokumentation 45 Min ein Film von Sigrid Esslinger Produktion Bayerischer Rundfunk Erstsendung 18 Juni 2006Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frankische Schweiz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Frankische Schweiz Reisefuhrer Frankenjura com Tourismuszentrale Frankische Schweiz ErlebnisRegion Frankische Schweiz Website des Frankische Schweiz Vereins e V Museen in der Frankischer Schweiz auf museen in bayern de der Landesstelle fur die nichtstaatlichen Museen in Bayern Website des Vereins Naturpark Frankische Schweiz Veldensteiner Forst Frankische Schweiz Museum Naturerlebnis Frankische Schweiz Historische Ansichten der Frankischen Schweiz aus den Bestanden der Staatsbibliothek BambergEinzelnachweise Bearbeiten Integrierte Landliche Entwicklung Abgerufen am 6 Juli 2022 Wirtschaftsband A9 Frankische Schweiz e V Abgerufen am 6 Juli 2022 Zonierungskonzept auf der Website der IG Klettern Museen in der Frankischen Schweiz entdecken Museen in Bayern Abgerufen am 7 August 2023 Normdaten Geografikum GND 4018035 9 lobid OGND AKS LCCN sh86003639 VIAF 244064187 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frankische Schweiz amp oldid 236948295