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Filialtherapie ist ein auf dem personzentrierten Ansatz nach Carl Rogers und der Spieltherapie nach Virginia Axline basierendes elternorientiertes Therapieverfahren In der Filialtherapie wird die naturlich bestehende Beziehung zwischen Eltern und Kind als therapeutischer Facilitator genutzt Der Begriff Filialtherapie wurde von Bernard Guerney als innovative Methode therapeutischer Intervention eingefuhrt in der Eltern ausgebildet werden mit Hilfe personzentrierter spieltherapeutischer Mittel eine therapeutische Veranderung beim eigenen Kinder zu ermoglichen Der Begriff filial weist dabei auf eine naturlich positive enge Verwandten Beziehung zum Kind hin beispielsweise Eltern Kind aber auch das Verhaltnis Grosseltern oder Pflegeeltern Kind Lehrer Schuler Erzieher Kind oder das Peerverhaltnis konnen damit beschrieben werden Guerney fasst diesen Personenkreis unter dem Begriff significant other zusammen von Sue Bratton und Garry Landreth wird diese Personengruppe spater 2005 paraprofessionals genannt Der Begriff filial kann auf das griechische Wort philos zuruckgefuhrt werden was als Adjektiv so viel bedeutet wie geliebte r geschatzte r Inhaltsverzeichnis 1 Ziele Ablauf 2 Nutzen 3 Funf Argumente 4 LiteraturZiele Ablauf BearbeitenFilialtherapie zielt darauf ab das Familienklima zu verbessern und Stress zu verringern Sie bewirkt eine Starkung der Eltern Kind Beziehung und Bindung durch wochentliche 30 Minuten gemeinsame Spielzeit Den Eltern wird in filialtherapeutischen Elterntrainings gelehrt wie sie konzipierte 30 minutige Spieleinheiten mit ihrem Kind zu Hause durchfuhren und so uber die Sprache des Spiels mit ihrem Kind auf einer Handlungsebene kommunizieren konnen Sie werden trainiert wie sie empathisch auf die Gefuhle ihres Kindes reagieren wie sie das Selbstbewusstsein ihres Kindes starken konnen wie sie ihrem Kind zu mehr Selbstkontrolle und Selbstwirksamkeit verhelfen konnen und vor allem wie sie wahrend dieser speziellen Spielzeit therapeutische Grenzen setzen konnen Wahrend dieser Spielsitzung ist das Kind das Zentrum ihres Universums Innerhalb dieser speziellen Spielzeit schaffen die Eltern eine akzeptierende Beziehung in der sich das Kind komplett sicher fuhlt und zwar so sicher dass es sich uber das Spiel ausdruckt Angste Wunsche Abneigungen Wut Einsamkeit Freude oder Versagensgefuhle Die 30 Minuten sind keine normale Spielzeit es handelt sich vielmehr um eine spezielle Zeit in der das Kind den Weg weist und der Elternteil folgt Wahrend dieser speziellen Zeit gibt es keine Ermahnungen keine Herabsetzung keine Bewertung und keine Anforderungen Nutzen BearbeitenWahrend der speziellen Spielzeit bauen Eltern eine andere Art von Beziehung zu ihrem Kind auf Das Kind erfahrt sich als wichtig und ernst genommen es fuhlt sich von seinen Eltern verstanden und akzeptiert wie es ist Wenn Kinder wahrend des Spiels eine Beziehung erfahren in der sie sich akzeptiert verstanden und umsorgt fuhlen sind sie in der Lage viele ihrer Probleme auszuspielen Im Spielprozess werden dann Anspannungen Gefuhle und Belastungen gelost Dadurch wird sich das Kind besser fuhlen und in der Lage sein eigene Starken zu erkennen und durch die Leitung die es in den Spielsituationen ubernehmen kann mehr Selbstwirksamkeit erfahren Die Tatsache dass sich das Kind anders fuhlen wird wird sich signifikant auf das Verhalten des Kindes auswirken Die Eltern lernen in der speziellen Spielzeit sich auf ihr Kind statt auf dessen Probleme zu konzentrieren Dadurch wird sich auch das Verhalten des Kindes verandern da das Verhalten des Kindes und seine Denkweise direkt mit dem Selbstbild des Kindes zusammenhangt Funf Argumente BearbeitenDer Begrunder des Ansatzes Bernard Guerney nannte 1964 funf Argumente fur den besonderen Nutzen der Filialtherapie Probleme der Kinder sind im Normalfall nicht das Ergebnis elterlicher Erkrankungen Sie resultieren viel mehr aus elterlicher Unsicherheit bzgl Erziehung Das Spielen mit Kindern im therapeutischen Sinn hilft Eltern die Beziehung zu ihren Kindern zu verbessern In der personzentrierten Kindertherapie gibt es eine Tradition dass Eltern Spielstunden mit ihren Kindern gestalten Es ist forderlich fur den therapeutischen Prozess wenn Eltern ein Teil dieses Prozesses sind Im Leben eines Kindes ist die Eltern Kind Beziehung die starkste bestehende Beziehung Somit hat die kleinste Veranderung in dieser Beziehung auch einen wesentlich grosseren Effekt auf das Kind als dies in einer Therapeut Kind Beziehung der Fall ware Literatur BearbeitenH Goetze Filialtherapie In M Behr D Holldampf D Husson Hrsg Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen Personzentrierte Methoden und interaktionelle Behandlungskonzepte Hogrefe Gottingen 2009 S 78 98 D Holldampf M Behr Wirksamkeit Personzentrierter Kinder und Jugendlichenpsychotherapie Ein Review In C Wakolbinger M Katsivelaris B Reisel G Naderer I Papula Hrsg Tagungsband Die Erlebnis und Erfahrungswelt unserer Kinder Vortrage und Workshops der 3 Internationalen Fachtagung fur klienten personenzentrierte Kinder und Jugendlichenpsychotherapie Books on Demand Norderstedt 2011 S 365 394 Jasmin Hosinner Eltern in der Rolle des personenzentrierten Spieltherapeuten Diplomarbeit Universitat Wien 2008 PDF 740 kB B Guerney Filial therapy Description and rationale In Journal of consulting psychology Band 28 1964 S 303 310 B Guerney L Guerney M Andronico Filial therapy In C Schaefer Hrsg The therapeutic use of children s play Jason Aronson New York 1979 S 553 566 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Filialtherapie amp oldid 235856270