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Die Federation Internationale et Europeenne de Football Feminin FIEFF italienisch Federazione Internazionale e Europea di Calcio Femminile war ein Frauenfussballverband der zwischen Anfang 1970 und 1972 bestand Obwohl er weder von der FIFA noch von der UEFA und vielen ihrer nationalen Mitgliedsverbande anerkannt wurde organisierte er zwei Frauen Weltmeisterschaften 1970 in Italien 1971 in Mexiko die allerdings auch im 21 Jahrhundert nicht als offizielle Turniere gelten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Organisation 2 Die FIEFF Weltmeisterschaften 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen und NachweiseGeschichte der Organisation BearbeitenIm Zusammenhang mit dem Wiederaufleben des Frauenfussballs in mehreren europaischen Staaten ab Mitte der 1960er Jahre von den offiziellen nationalen Fussballverbanden anfangs verboten oder nur toleriert beschloss eine Gruppe von Geschaftsleuten und Rechtsanwalten aus Turin die zuvor auch bereits einen autonomen italienischen Landesverband die Federazione Italiana di Calcio Femminile FICF ins Leben gerufen und 1969 in Italien eine Frauenfussball Europameisterschaft organisiert hatten die Grundung eines internationalen Verbandes Nachdem die Initiatoren hauptsachlich an europaische Verbands und Vereinsvertreter herangetreten waren kam es im Februar 1970 zum Grundungskongress der FIEFF an dem Delegierte aus der Schweiz Westdeutschland England Osterreich und Mexiko teilnahmen Dem gewahlten Prasidium gehorten allerdings ausschliesslich Italiener an zumal die Organisation ihren Sitz in Turin hatte Prasident wurde der Jurist Dr Lucci sein Stellvertreter der Notar Zamparelli den Vorstand erganzten der FICF Prasident Rambaudi mit Talarico ein leitender Angestellter des Hauptsponsors Martini amp Rossi und als Fachmann fur sportmedizinische Fragen der Arzt Dr Boero 1 Die FIEFF Weltmeisterschaften BearbeitenIn der ersten Julihalfte 1970 organisierte die FIEFF in Italien einen als Frauenweltmeisterschaft Coppa del mondo bezeichneten Wettbewerb mit teilnehmenden Mannschaften aus dem Gastgeberland England Danemark Osterreich der Schweiz Mexiko und der Bundesrepublik Deutschland fur die der SC 07 Bad Neuenahr antrat und gegen die Englanderinnen mit 1 5 sowie gegen den spateren danischen Weltmeister mit 1 6 unterlag Diesen beiden Spielen ohne italienische Beteiligung hatten in Genua 5 000 und in Bologna 4 000 zahlende Zuschauer beigewohnt 2 Insgesamt war dieses Turnier ein finanzieller Erfolg fur die FIEFF gewesen deshalb fasste der Verband fur das folgende Jahr eine erneute Austragung ins Auge Zu deren Vorbereitung hielt die FIEFF im Dezember 1970 eine Versammlung ab an der Vertreter aus neun Landern ausser den Teilnehmern am Grundungskongress auch aus Frankreich Spanien und den Niederlanden teilnahmen und vier weitere Danemark Schweden Schottland und die Tschechoslowakei ihr Interesse bekundeten Kurz danach ausserte die FIFA gegenuber dem schwedischen und dem schottischen Fussballverband die FIEFF sei eine Organisation die rein kommerzielle Ziele verfolge sie beute den von Frauen praktizierten Fussball zu Showzwecken aus um damit Geld zu verdienen 3 Die Weltmeisterschaft 1971 wurde schliesslich nach Mexiko vergeben und die FIEFF konnte ankundigen dass 13 Mannschaften ihre Teilnahme zugesagt hatten 4 wobei aber nicht von allen nationalen Manner Verbanden eine offizielle Nationalelf gebildet wurde sondern wie durch die Federation Francaise de Football eine mit einigen Spielerinnen anderer Klubs verstarkten Vereinsmannschaft die Erlaubnis erhielt daran teilzunehmen 5 Der Deutsche Fussball Bund hingegen hatte zwar im Oktober 1970 den Frauenfussball grundsatzlich legalisiert untersagte dem SC 07 Bad Neuenahr 1971 aber die WM Teilnahme 6 Die Ausrichter bestimmten schliesslich einige Freundschafts zu Qualifikationsspielen in denen sich Frankreich gegen die Niederlande Danemark gegen Schweden Italien und England gegen Osterreich durchsetzten neben dem Ausrichter Mexiko wurden ausserdem je ein Frauenteam aus Argentinien Sieg gegen Costa Rica 7 und der Tschechoslowakei ohne Qualifikationsspiel zur WM zugelassen 8 Letztere erhielten dann allerdings keine Visa und mussten absagen 9 Das Turnier wurde zwischen 6 August und 5 September 1971 durchgefuhrt mehrere Spiele wurden vom mexikanischen Fernsehen ubertragen die grossen Zeitungen des Landes berichteten regelmassig uber den Verlauf 9 und die Begegnungen fanden uberwiegend vor einer funfstelligen Zuschauerzahl statt laut dem franzosischen Trainer Pierre Geoffroy besuchten jeweils uber 90 000 Zuschauer die Spiele der Gastgeberinnen im Aztekenstadion Frankreichs Spiel gegen Danemark immerhin rund 30 000 Um die Veranstaltung die von Martini amp Rossi vorfinanziert worden war zu einem wirtschaftlichen Erfolg zu bringen hatte die FIEFF dafur gesorgt dass die beiden vermeintlich fur das zahlende Publikum attraktivsten Frauschaften ihre Vorrunde in getrennten Gruppen austragen konnten und dafur unter Verzicht auf eine ursprunglich beschlossene Auslosung deren Zusammensetzung festgelegt Gastgeber Mexiko traf zunachst auf Argentinien und England Titelverteidiger Danemark musste sich mit Italien und Frankreich auseinandersetzen 10 Der Plan ging auf und im Finale behielten die Daninnen dank eines Hattricks von Susanne Augustesen mit 3 0 die Oberhand Als sich abzeichnete dass eine weitere Frauen Weltmeisterschaft 1972 mangels Teilnehmern die offiziellen nationalen Fussballverbande wollten es sich nicht mit der UEFA verderben und verboten ihren Vereinen eine Meldung fur das Turnier nicht zustande kommen wurde loste die FIEFF sich notgedrungen auf 11 Literatur BearbeitenXavier Breuil Histoire du football feminin en Europe Nouveau Monde Paris 2011 ISBN 978 2 84736 622 8 Laurence Prudhomme Poncet Histoire du football feminin au XXe siecle L Harmattan Paris 2003 ISBN 2 7475 4730 2 Thibault Rabeux Football feminin Les Coupes du Monde officieuses Le petit livre des grandes histoires Eigenverlag o O 2019 ISBN 978 10 9590 642 2Weblinks BearbeitenWM Qualifikation und Turnierverlauf 1971 bei rsssf comAnmerkungen und Nachweise Bearbeiten Breuil S 170 Eduard Hoffmann Jurgen Nendza Verlacht verboten und gefeiert Zur Geschichte des Frauenfussballs in Deutschland Landpresse Weilerswist 2005 ISBN 3 935221 52 5 S 46ff Breuil S 190f Zitat auf S 192 Breuil S 191 Prudhomme Poncet S 234 Rainer Hennies Daniel Meuren Frauenfussball Der lange Weg zur Anerkennung Die Werkstatt Gottingen 2009 ISBN 978 3 89533 639 3 S 37 und 39 siehe die Information auf der RSSSF Webseite unter Weblinks Breuil S 193 a b Prudhomme Poncet S 235 Breuil S 195 Breuil S 198 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Federation Internationale et Europeenne de Football Feminin amp oldid 232810936