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Fafnismal altnordisch fur Fafnirs Rede n ist ein Heldenlied der im Codex Regius uberlieferten Liederedda Das Fafnismal behandelt zusammen mit dem Reginsmal und dem Sigrdrifomal die Jugendtaten des Helden Sigurdr in diesem Fall die Totung des Drachen Fafnir vergleiche auch den Helden Siegfried in der Nibelungensage Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Inhalt 2 1 Einordnung der Handlung 2 2 Fafnirs Tod 2 3 Reginns Tod 2 4 Die Weissagung der Vogel 3 Textauszug Sigurdr totet Fafnir 4 Smaug 5 Einzelnachweise 6 Ausgaben 7 LiteraturAufbau BearbeitenDie 44 Strophen sind im Ljodahattr gedichtet und werden von Prosaeinschuben unterbrochen Die ersten 22 Strophen des Gedichts enthalten einen Dialog zwischen Sigurdr und dem von ihm todlich verwundeten Lindwurm Fafnir Nach dessen Tod in Strophe 23 folgen die Ratschlage der Vogel und die Ermordung Reginns Vorausgehend der Fafnismal ist die Reginsmal es schliesst sich die Sigrdrifomal an Inhalt BearbeitenEinordnung der Handlung Bearbeiten Fafnir der Sohn des Zwergenkonigs Hreidmarr hat zwei Bruder namens Reginn und otr Aus Versehen wird otr der sich oft in Gestalt eines Otters zeigt vom Asengott Loki mit einem Stein erschlagen Als sie danach bei Hreidmarr und seinen Sohnen ubernachten wollen erkennen sie den toten otr und verlangen Schadensersatz von den Asengottern odinn Hœnir und Loki Sie zahlen Hreidmarr das fallige Wergeld aus dem verfluchten Schatz des Zwerges Andvari der sie jedoch vor dem Schatz warnt Als Hreidmarr sich aus Habgier weigert seinen beiden Sohnen ihren Anteil am Schatz auszuzahlen ersticht Fafnir seinen schlafenden Vater und zieht sich in eine Hohle auf der Gnitaheide Gnitaheidr zuruck wo er allmahlich die Gestalt eines Lindwurms annimmt und den Goldschatz Hort bewacht Der Helm Oegishjalmr verleiht ihm dabei ein noch schrecklicheres Aussehen 1 Fafnirs Tod Bearbeiten Das Fafnismal beginnt damit dass Reginn Sigurdr uberredet Fafnir zu erschlagen Der junge Held versteckt sich in einer Grube auf Fafnirs Weg und sticht dem Lindwurm sein Schwert mitten ins Herz als er uber ihn kriecht Der todlich verwundete Fafnir beginnt mit Sigurdr zu sprechen und fragt ihn nach seiner Herkunft Er verschweigt dem Lindwurm zunachst seinen Namen denn allgemein galt der Glaube dass ein todlich Verwundeter konne seinen Morder mit dem Namen verfluchen nennt ihm dann aber trotzdem Namen und Herkunft Der Drache weist Sigurdr darauf hin dass das Gold den Helden in den Tod fuhren wird Sigurdr stellt Fragen uber die Nornen Schicksalsgottinnen die Weisheit der Gotter sowie den Ort an dem die letzte Schlacht zwischen den Gottern und Surtr stattfinden wird Ragnarok Bevor Fafnir stirbt warnt er Sigurdr noch einmal dass sein goldener Schatz Hort verflucht sei und dass Reginn ihn verraten wird 1 Reginns Tod Bearbeiten Fafnir stirbt und Reginn preist Sigurdr dafur dass er den Drachen auf sein Geheiss erschlagen hat Er verlangt aber einen Lohn fur das Schwert Garm das er schmiedete mit dem Sigurdr den Drachen totete Sigurdr antwortet ihm dass Mut wichtiger sei als eine Waffe und wirft Reginn vor er habe ihn angestiftet Fafnir zu erschlagen Reginn schneidet das Herz aus dem toten Fafnir und trinkt sein Blut Bevor er sich schlafen legt befiehlt er Sigurdr ihm das Herz zu braten Um zu testen ob das Herz durchgebraten ist beruhrt er das Herz und verbrennt sich den Finger am herausschaumenden Fleischsaft Er steckt sich den Finger in den Mund und kann plotzlich das Gezwitscher der Vogel im Gebusch verstehen Indirekt stiften sie Sigurdr dazu an Fafnirs Herz selbst zu essen und den verraterischen Reginn zu toten Sigurdr schlagt dem schlafenden Reginn den Kopf ab isst Fafnirs Herz und trinkt dann von beider Blut 1 Die Weissagung der Vogel Bearbeiten Die Vogel weissagen ihm weiter die Walkure Sigrdrifa Tochter des Konigs Gjuki aus ihrem von odinn auferlegten Bann zu befreien und um sie zu werben Im folgenden Sigrdrifomal wird davon berichtet Sigurdr nimmt neben zwei Kisten Gold auch den Ring Andvaranaut sowie den Helm des Schreckens und das Schwert Hrotti mit 1 Textauszug Sigurdr totet Fafnir BearbeitenAltnordisch DeutschSigurdr ok Reginn foru upp a Gnitaheidi ok hittu thar slod Fafnis tha er hann skreid til vatns THar gerdi Sigurdr grof mikla a veginum ok gekk Sigurdr thar i En er Fafnir skreid af gullinu bles hann eitri ok hraut that fyrir ofan hofud Sigurdi En er Fafnir skreid yfir grofina tha lagdi Sigurdr hann med sverdi til hjarta Fafnir hristi sik ok bardi hofdi ok spordi Sigurdr hljop or grofinni ok sa tha hvarr annan Fafnir kvad Sveinn ok sveinn hverjum ertu svein of borinn Hverra ertu manna mogr er thu a Fafni rautt thinn inn frana maeki Stondumk til hjarta hjorr 1 Sigurdr und Reginn begaben sich auf die Gnitaheide und fanden dort Fafnirs Spuren als er zum See kroch Da machte Sigurdr eine grosse Grube auf dem Weg und Sigurdr ging dort hinein Aber als Fafnir vom Gold kroch blies er Gift und dieses fiel uber Sigurdrs Haupt Aber als Fafnir uber die Grube kroch da stach Sigurdr ihm mit dem Schwert ins Herz Fafnir schuttelte sich und schlug mit Kopf und Schwanz um sich Sigurdr sprang aus der Grube und sie sahen einander Fafnir sprach Bursche und Bursche welchem Burschen bist du geboren Wessen Menschen Sohn bist du der du in Fafnir gerotet hast dein glanzendes Schwert Mir sticht zum Herz das Schwert Smaug BearbeitenEs gibt sehr auffallige Ubereinstimmungen zwischen J R R Tolkiens Smaug und Fafnir Nach Armann Jakobsson ubertrug Tolkien das epische Gedicht in eine moderne Interpretation von Fafnir durch Smaug Fafnir und Smaug sind gleich bezuglich des Umstandes dass sie in Ratseln sprechen Weisheit besitzen und einen goldenen Schatz Hort bewachen Sie sind ausserdem sehr menschlich gezeichnet anders als die Drachen zum Beispiel aus dem altenglischen Epos Beowulf Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Fafnismal In Gustav Neckel Hrsg Edda Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten Denkmalern 5 Auflage Band 1 Carl Winter Universitatsverlag Heidelberg 1983 Ausgaben BearbeitenTextausgabenGustav Neckel Hrsg Edda Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten Denkmalern Bd 1 Text 5 verbesserte Auflage von Hans Kuhn Germanische Bibliothek Reihe 4 Bd 9 Texte Carl Winter Heidelberg 1983 ISBN 3 533 03080 6 Klaus von See u a Hrsg Kommentar zu den Liedern der Edda Band 5 Heldenlieder Fra dauda Sinfiǫtla Gripisspa Reginsmal Fafnismal Sigrdrifumal Heidelberg 2006 ISBN 3 8253 5180 7UbersetzungenDie Edda Gotterdichtung Spruchweisheit und Heldengesange der Germanen Ins Deutsche ubertragen von Felix Genzmer Diederichs Dusseldorf 1981 ISBN 3 424 01380 3 ISBN 3 7205 2759 X Die Heldenlieder der Alteren Edda Arnulf Krause Hrsg mit Kommentar Reclam Stuttgart 2001 ISBN 978 3 15 018142 3Literatur BearbeitenRudolf Simek Hermann Palsson Lexikon der altnordischen Literatur Die mittelalterliche Literatur Norwegens und Islands Kroners Taschenausgabe Band 490 2 wesentlich vermehrte und uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 2007 ISBN 978 3 520 49002 5 Ulrike Sprenger Fafnismal In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 8 Walter de Gruyter Berlin New York 1994 ISBN 3 11 013188 9 S 135 139 Normdaten Werk VIAF 180609692 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fafnismal amp oldid 216540783