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Ein Exsikkator auch Exsiccator oder Desiccator von lat exsiccare austrocknen ist ein chemisches Laborgerat das hauptsachlich zur Trocknung fester chemischer Stoffe in der analytischen und praparativen Chemie Verwendung findet Exsikkator mit weisser Siebplatte aus Keramik und dem nicht mehr ganz trockenen Trocknungsmittel Blaugel unten Vakuumexsikkator mit einem Anschluss zum Evakuieren im Deckel Exsikkatorfett wird benutzt um den Schliff zwischen dem Deckel und dem Unterteil des Exsikkators abzudichten und bewegbar zu halten Bei einem Exsikkator handelt es sich um ein meist aus dickwandigem Glas oder seltener Kunststoff gefertigtes Gefass welches durch einen mit Planschliff versehenen Deckel luftdicht verschlossen wird 1 Um diesen Verschluss zu gewahrleisten wird der Schliff gewohnlich mit einem Schlifffett belegt 2 Der untere Teil des Exsikkators wird durch eine Keramik oder Kunststoffplatte Siebplatte abgetrennt und ist darunter mit einem Trocknungsmittel befullt Auf der Siebplatte steht ein offenes Gefass Uhrglasschale Kristallisierschale Becherglas o a mit dem zu trocknenden Gut 3 Die beiden Halften des evakuierten Exsikkators pressen sich beim Einsatz mit hoher Kraft zusammen Das Exsikkatorfett wird dabei vollflachig uber die gesamte Schliffflache breitgequetscht Entsprechend hoch sind die beim Offnen zu uberwindenden Adhasionskrafte Wenn der Deckel per Hand nicht geoffnet werden kann dann kann als Hilfsmittel den Exsikkatoroffner der per Zugseil am Deckelknopf und Hebel am Glas dabei unterstutzt genutzt werden 4 Das Trocknungsmittel entzieht der Luft im Inneren des Exsikkators das von der zu trocknenden Substanz abgegebene verdunstete Losungsmittel Dadurch kann die Substanz weiteres adsorbiertes Losungsmittel verlieren Dieser Vorgang halt bis zum Erreichen eines bestimmten Restgehaltes an Losungsmittel an der durch die Intensitat des Trocknungsmediums und die adsorptiven Eigenschaften der Substanz bedingt nicht weiter vermindert werden kann oder bis die Aufnahmefahigkeit des Trocknungsmittels dessen Kapazitat erschopft ist Soll dabei Wasser entzogen werden so wird die vorrangige Eigenschaft des Trocknungsmittels als Hygroskopie bezeichnet Gangig verwendet werden dabei Calciumchlorid Phosphorpentoxid Schwefelsaure oder Kieselgel letzterem kann ein Feuchtigkeitsindikator beigefugt sein Blaugel Orangegel Neben Wasser konnen in Abhangigkeit von der Wahl des Trocknungsmittels auch Reste anderer Losungsmittel aufgenommen werden Man unterscheidet regenerierbare und nicht regenerierbare Trocknungsmittel Erstere konnen durch Lagerung bei erhohter Temperatur und gegebenenfalls Vakuum selbst getrocknet und demnach wiederverwendet werden wahrend letztere die Feuchtigkeit irreversibel aufnehmen Es ist zu beachten dass regenerierbare Trocknungsmittel unterhalb einer gewissen Luftfeuchtigkeit genauso viel Losungsmittel abgeben wie sie aufnehmen wodurch mit ihnen keine vollstandig trockene Atmosphare erreicht werden kann Um den Trockenvorgang zu beschleunigen werden geeignete Exsikkatoren Vakuumexsikkatoren gegebenenfalls evakuiert 5 Solche Exsikkatoren besitzen entweder in der Deckelmitte oder an der Seitenwand ein mit einem Absperrhahn abschliessbaren Anschluss zum Evakuieren Selten sind Exsikkatoren die elektrisch beheizbar sind Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Meist muss man dabei auf ein Trankvolumen von 700 L m kommen Ohne Beleg Der Exsikkator wird nicht nur zur Trocknung von losemittelhaltigen Substanzen verwendet Er kann auch angeschlossen an eine Vakuumpumpe z B einer Wasserstrahlpumpe dazu dienen Luft aus dem System und den Proben z B Holz zu entfernen Dies geschieht beispielsweise bei der Impragnierung von Holzprufkorpern nach DIN EN 113 bzw bei der Auswaschung derselben nach DIN EN 84 Dabei werden die Prufkorper in einem separaten Trankgefass in den Exsikkator gestellt und uber die Pumpe ein Vakuum mit in der Regel 7 mbar Absolutdruck gezogen Nach 15 Minuten wird uber einen zweiten Zugang das Trankmittel unter Beibehaltung des Vakuums auf die Prufkorper gezogen so dass diese sich vollstandig mit dem Trankmittel vollsaugen Meist muss man dabei auf ein Trankvolumen von 700 L m kommen Eine weitere Anwendung besteht in der Lagerung von Proben bei konstanter Luftfeuchtigkeit Dazu wird der untere Teil des Exsikkators mit einer gesattigten Salzlosung gefullt aus der ein Bodenkorper des Salzes herausragt Daruber stellt sich dann je nach verwendetem Salz und Temperatur ein bestimmter Wasserdampfpartialdruck ein Mit diesem Verfahren ist es moglich Proben die je nach Luftfeuchtigkeit durch Wasserabsorption ein variables Gewicht aufweisen zum Wagen in einen definierten und vergleichbaren Zustand zu versetzen 6 Auch die Lagerung von Proben oder Werkstucken unter Schutzgas ist moglich und verbreitet Sicherheitshinweis BearbeitenFabrikneue Vakuumexsikkatoren sollten bei der erstmaligen Evakuierung mit einem Tuch oder einem Drahtkafig umhullt werden da durch Fertigungsfehler oder Spannungen im Glas Implosion eintreten kann 3 Wegen der Implosionsgefahr durfen evakuierte Exsikkatoren nicht transportiert werden 7 Sie sollten stets auf einer weichen Unterlage unter einer Schutzhaube aus Drahtnetz stehen Einzelnachweise Bearbeiten Kathy Barker Das Cold Spring Harbor Laborhandbuch fur Einsteiger Elsevier GmbH Munchen 1 Auflage 2006 S 153 ISBN 978 3 8274 1656 8 Walter Wittenberger Chemische Laboratoriumstechnik Springer Verlag Wien New York 7 Auflage 1973 S 133 ISBN 3 211 81116 8 a b Brockhaus ABC Chemie VEB F A Brockhaus Verlag Leipzig 1965 S 386 387 Fachbereich Biologie Chemie Pharmazie Offnen eines festsitzenden Exsikkatordeckels Ublich ist aber ein verschieben von Deckel und Gefass gegeneinander Organisch chemisches Grundpraktikum abgerufen am 13 November 2021 Kathy Barker Das Cold Spring Harbor Laborhandbuch fur Einsteiger Elsevier GmbH Munchen 1 Auflage 2006 S 153 155 ISBN 978 3 8274 1656 8 Erich Meister Grundpraktikum Physikalische Chemie Theorie und Experimente vdf Hochschulverlag 2006 ISBN 978 3 825283292 Gerhard Meyendorf Laborgerate und Chemikalien Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin 1965 S 21 22 Siehe auch Bearbeiten nbsp Wiktionary Exsikkator Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Exsikkator Chemie amp oldid 234950218