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Die Eremitage in Waghausel ist ein durch Damian Hugo Philipp von Schonborn ab 1724 errichtetes barockes Jagd und Lustschloss Die Eremitage Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 3 Bildergalerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Deckenfresko von Marchini nbsp Plan der Eremitage um 1790Im Zuge der Verlegung der Residenz des Speyerer Furstbischofs 1 von Speyer nach Bruchsal entstanden unter von Schonborn etliche Neubauten in furstbischoflichen Besitztumern Auf rechtsrheinischer Seite entstand ein Alleesystem das die neue Residenz Bruchsal mit herrschaftlichen Anlagen wie Schloss Kislau und der Eremitage verband und erschloss Die ersten Plane fur die Eremitage stammen von Michael Ludwig Rohrer Er war der Hofbaumeister von Franziska Sibylla Augusta der Markgrafin von Baden Im Jahr zuvor war er schon bei Arbeiten am Schloss Bruchsal fur Schonborn tatig Die Pavillon Architektur orientiert sich an Schloss Marly le Roi Das Schloss wurde in den Jahren 1724 bis 1729 als sechzehneckiger Bau mit acht Eremiten Pavillons in einem von Mauern umgebenen Wegestern errichtet Diese Anlage war vorbildhaft fur Schloss Clemenswerth Schloss Carlsberg bei Weikersheim Jagdschloss Krahberg bei Beerfelden im Odenwald sowie Schloss Carlsruhe in Schlesien Um 1732 erfolgte die Ausmalung durch ein Deckenfresko von Giovanni Francesco Marchini 1946 bei einem Brand zerstort Wahrscheinlich auf Anregung Balthasar Neumanns wurden 1730 die Eremitenhauschen durch vier zweistockige Kavalierspavillons ersetzt Gesichert ist die Erweiterung des Hauptbaues um vier neue Flugel auch Ohren genannt unter Franz Christoph von Hutten sowie die Erweiterung der vier Kavalierspavillons durch Balthasar Neumann 1783 liess Damian August von Limburg eine Uhr mit Glockenturmchen und schmiedeeisernem Altan im Eingangsbereich anbringen Nach der Auflosung des Furstbistums Speyer beim Reichsdeputationshauptschluss 1803 behielt der letzte Furstbischof Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf bis zu seinem Tod im Jahr 1810 das Wohnrecht auf den Schlossern Bruchsal und Waghausel 1837 erwarb die Badische Gesellschaft fur Zuckerfabrikation die Schlossanlage vom badischen Staat und errichtete auf dem 13 Hektar grossen Gelande die bis 1995 bestehende Zuckerfabrik Waghausel Die barocke Schlossanlage mit den vier Kavalierspavillons blieb bei den zahlreichen Fabrikneubauten weitestgehend unangetastet und diente der Fabrikverwaltung sowie als Werkswohnungen Nur das nordwestliche Kavaliershaus musste 1969 einem Melassetank weichen In den 1920er Jahren wurde der Hauptbau umfassend erneuert dabei wich der schmiedeeiserne Altan dem heutigen neoklassizistischen Eingang Im Inneren wurde die Geschosseinteilung zugunsten eines dreigeschossigen Kuppelsaales aufgelost 1997 verkaufte die Sudzucker AG das Schlossareal an die Stadt Waghausel Seither wurde das denkmalgeschutzte Ensemble mit Zuschussen des Landes Baden Wurttemberg umfassend saniert sowie die meisten Fabrikgebaude abgerissen Ausserdem wurde das historische Achsensystem durch Pflanzung von Baumalleen teilweise wiederhergestellt Heute dient das Schlossgebaude Ausstellungen Anlage Bearbeiten nbsp Eremitage und Silos 2020 abgerissen Die Eremitage in Waghausel ist ein sechzehneckiger Zentralbau mit vier kreuzformig angelegten Flugelbauten sowie drei von ursprunglich vier radial angeordneten Kavaliershausern Das Achsensystem ist eingebunden in die barocke Alleegliederung der Unteren Lusshardt Noch heute fuhrt die Landesstrasse 555 schnurgerade von Waghausel bis Kronau und markiert die Verbindungsachse zwischen den Schlossern Eremitage und Kislau Als Vorbild gilt Schloss Marly le Roi wobei in Waghausel die sternformige Anlage deutlicher ausgepragt ist und damit als unmittelbares Vorbild fur die oben genannten Schlosser angesehen werden darf Der verhaltnismassig kleine Hauptbau ist zusammen mit den vier Flugelbauten zweigeschossig gegliedert und wird uberragt von einem dritten Kuppelgeschoss Auf Elemente wie Pilaster und Gesimse wurde verzichtet Nur schmale Lisenen markieren die Kanten des Gebaudes Die vielgestaltige Dachlandschaft mit Mansarddachern Gauben und Zierkaminen verleiht dem Hauptbau ein pittoreskes Aussehen Die kreisformige Anordnung der Kavaliershauser wird durch eine Umfassungsmauer mit Durchgangen unterstrichen Das verlorengegangene Kavaliershaus ist durch eine Bodenmarkierung kenntlich gemacht worden Von der Zuckerfabrik haben sich nur wenige Gebaude erhalten darunter die Direktoren Villa im Art Deco Stil sowie eine von Raiffeisen genutzte Halle Zwei markante Silos wurden 2020 abgerissen 2 Im Kuchenbau befindet sich eine Galerie und ein Cafe Bildergalerie Bearbeiten nbsp Haupteingang nbsp Gebaudetrakt nbsp Skulptur nbsp die badischen RevolutionareLiteratur BearbeitenUta Hassler Die Eremitage Waghausel In Stadt Waghausel die Geschichte von Kirrlach Wiesental und Waghausel Braun Karlsruhe 1994 ISBN 3 7650 8130 2 S 223 250 Uta Hassler Die Baupolitik des Kardinals Damian Hugo von Schonborn von Zabern Mainz 1985 ISBN 3 8053 0836 1 Antje Gillich Johannes Wilhelm Vom barocken Jagdschloss zum stadtischen Kulturort Die Sanierung der Eremitage Waghausel Nachrichtenblatt der Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 49 Jahrgang Heft 4 Stuttgart 2020 S 257 266 PDF 12 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Eremitage Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite der Eremitage Waghausel Stadtwiki Karlsruhe Monumente im Bild Eremitage Galerie und Cafe im KuchenbauEinzelnachweise Bearbeiten Eremitage Waghausel Waghausel verliert Wahrzeichen Abriss der Zuckersilos hat begonnen 3 Juli 2020 abgerufen am 25 August 2021 49 25247 8 508567 Koordinaten 49 15 8 9 N 8 30 30 8 O Normdaten Geografikum GND 4428834 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eremitage Waghausel amp oldid 222904122