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Elektronische Bremskraftverteilung engl Electronic Brakeforce Distribution EBD ist ein System zur Stabilisierung von Kraftfahrzeugen Inhaltsverzeichnis 1 Prinzip 2 Technik und Funktionsweise 2 1 Normalfunktion 2 2 Fehlerfall und Fehlererkennung 3 Geschichte 4 Siehe auchPrinzip BearbeitenBeim starken Bremsen wird das Fahrzeuggewicht auf die Vorderrader verlagert In der Folge konnen die hinteren Rader blockieren da sie entlastet werden und die Bremsleistung durch den verminderten Bodenkontakt nicht mehr auf die Strasse bringen konnen In diesem Fall droht unmittelbare Schleudergefahr siehe Ubersteuern Eine Gewichtung der Bremskraft wird teilweise dadurch erreicht dass die vorderen Bremsen starker ausgelegt werden d h bei gleichem Pedaldruck starker bremsen als die hinteren Da aber das Bremsvermogen der Hinterrader umgekehrt zur Verzogerung verlauft ist ein weiterer Mechanismus notwendig Altere Fahrzeuge besitzen meist einen mechanischen Bremskraftverteiler der an der Hinterachse angebracht ist und mit einem Hebel beim Anheben des Hecks uber ein Ventil den Bremsdruck der Hinterrader vermindert Die elektronische Bremskraftverteilung ersetzt diese relativ ungenaue mechanische Losung durch ein elektronisches System insbesondere da bei Vorhandensein eines ABS bereits die benotigten Sensoren und Aktoren vorhanden sind Technik und Funktionsweise BearbeitenNormalfunktion Bearbeiten Anders als das Antiblockiersystem ABS verhindert EBD aber kein Blockieren der Rader sondern verteilt den Bremsdruck nur zwischen der Vorder und Hinterachse und stabilisiert so das Fahrzeug beispielsweise beim Bremsen in einer Kurve EBD unterstutzt das Antiblockiersystem ABS da dieses den Bremsdruck erst vermindert wenn das entsprechende Rad bereits blockiert ist Im Unterschied zum ABS wo der Bremslichtschalter lediglich ein unterstutzend informatives aber kein sicherheitsrelevantes Signal darstellt ABS berechnet die Ventilansteuerungen aus den Raddrehzahlen und wurde auch ohne ein Bremslichtschaltersignal funktionieren wird ein EBD Eingriff erst durch gultiges Bremslichtschaltersignal in Verbindung mit der Hohe des errechneten Schlupfs an der Hinterachse eingeleitet Fehlerfall und Fehlererkennung Bearbeiten Eine gute Methode um ein Uberbremsen der Hinterachse bei ausgefallenem Bremslichtschalter zu vermeiden und den Fehlerzustand uberhaupt zu erkennen ist deshalb der Einsatz von redundanten doppelten Schaltern Andere Losungen zielen auf einen einfachen also nicht redundanten kostengunstigeren Schalter und eine erweiterte Software die das ausbleibende Schaltersignal mehr oder weniger gut durch Plausiblitatschecks zu erkennen versucht Geschichte BearbeitenEingefuhrt wurde die Elektronische Bremskraftverteilung erstmals 1994 durch Opel und Bosch im Fahrzeug Opel Omega B Treibend fur die Entwicklung des Systems war der durch den Wegfall des mechanischen Bremskraftverteilers entstehende Gewichts und Kostenvorteil Da die elektronische Bremskraftverteilung innerhalb eines ABS oder ASR Systems lediglich Teil einer um wenige hundert Bytes erweiterten Software war benotigte sie somit keine neue zusatzliche Hardware Der von Bosch ursprunglich vorgesehene Produktname DME Druckmindererersatzlogik klang zu kompliziert und konnte sich demzufolge nie durchsetzen Siehe auch BearbeitenESP Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elektronische Bremskraftverteilung amp oldid 221568928