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Der Rommelpotspieler ist ein Bildmotiv des hollandischen Malers Frans Hals Der Rommelpotspieler mit 5 KindernFrans Hals ca 1618 1622Ol auf Leinwand106 80 3 cmPrivatbesitzVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Der alte Rommelpotspieler steht in Halbfigur im Vordergrund ein wenig rechts von der Bildmitte dreiviertel nach links gedreht Den mit schwarzem Schlapphut bedeckten Kopf wendet er dem Betrachter zu Mit der rechten Hand spielt er den Brummtopf und singt lachelnd dazu Ihn umringen je nach Version funf oder sechs Kinder die fasziniert zuhoren Rechts hinter ihm steht ein grosserer Bursche mit rotem Barett oder Krempenhut Links zeigen die Gemalde vier oder funf kleinere Kinder drei Knaben die ihn anhimmeln sowie ein oder zwei Madchen Im Hintergrund links erscheinen in einer halbgeoffneten Tur noch zwei weitere Kinder Der listige Rommelpotspieler tragt ein schwarzes Kostum darunter ein rotes Wams und ein weisses Hemd Die Kinder tragen hellbraune oder dunkle Kostume Obwohl Frans Hals hauptsachlich als Bildnismaler tatig war stehen haufig die Genrebilder des Malers im Zentrum der Diskussionen Viele Varianten zu Motivgruppen dieser Gattung sind Ende des 19 Jh aufgetaucht Bis in die jungste Forschung sind widerspruchliche Gemaldezuschreibungen zu finden Man vermutet dass der beruhmte Haarlemer Genrebild und Bildnismaler Frans Hals zwei Ur Fassungen der Darstellung des musizierenden lustigen aber auch listigen Fuchsschwanz am Hut traditionelles Narrenattribut Rommelpotspieler geschaffen hat eine mit funf und eine mit sechs frohlichen Kindern unterschiedlichen Alters im Vordergrund Beide Versionen sind in mehreren zeitgenossischen Werkstatt Wiederholungs Exemplaren erhalten Bei der Katalogisierung 1974 wurden sieben Varianten verzeichnet die in den Nebenfiguren differieren Im Hintergrund in der Turoffnung sind in den meisten Fallen weitere zwei in einem Fall drei Kinder dargestellt Auch bei den Hauptfiguren gibt es Unterschiede Von sechs Kindern sind das eine Mal drei das andere Mal vier Jungen vorhanden Die zwei Figuren im Turspalt aller zeitgenossisch ernst zu nehmenden Gemalde sind in ahnlicher Weise angedeutet wie jene die uber den Kopfen der Figuren der lustigen Gesellschaft zu sehen sind Bei einem Teil der nachweisbaren Exemplare handelt es sich mit Sicherheit oder Wahrscheinlichkeit um Werkstatt Repliken bei den ubrigen um spatere Kopien Hals war schon zu Lebzeiten uber Haarlems Grenzen hinaus sehr beruhmt und hatte eine grosse Werkstatt die seine Auftragsarbeiten ausfuhrte z B die Schutzengilde Gemalde Dies ist auch durch die im Nachlassinventar 1679 verzeichneten Gemalde des Malers Jan van de Cappelle 1626 1679 der schon damals Hals sammelte dokumentiert Dieser Maler hatte unter anderem auch een rommelpot und liess sich von seinem Freund Rembrandt sowie von Hals portratieren Hals Behandlung des Themas war zu dieser Zeit vollig neu Es gibt im Werk von Hals kaum eine Komposition die so oft wiederholt und kopiert worden ist wie diejenige des Rommelpotspielers Die Urfassung musste aus stilistischen Grunden in der fruhen Schaffenszeit des Meisters 1618 1622 entstanden und nach Vollendung langere Zeit im Besitz von Frans Hals geblieben sein und den von ihm abgeleiteten Wiederholungen zum Vorbild fur Bestellungen gedient haben Der Rommelpotspieler mit 6 KindernFrans Hals vor 1630Ol auf Leinwand105 84 cmPrivatbesitzVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Die Darstellung war anscheinend ausserordentlich beliebt In keinem fruheren Bild ist die Frohlichkeit einer Kindergruppe in ausgelassener Stimmung aus nachster Nahe in voller Lebensgrosse so sehr in den Mittelpunkt gesetzt Darauf beruht die Wirkung des Gemaldes Dies ist der fur diese Zeit neuartigen Weise in der Hals das Thema gestaltet hat zu verdanken Wahrend bei seinen Vorgangern wie Pieter Brueghel der Altere und David Vinckboons die musizierenden Bettler mit ihren jugendlichen Zuhorern der Landschaft untergeordnet waren ist bei Hals die Gruppe des Rommelpotspielers und der ihn umstehenden bewundernden und heiteren Kinderschar erstmals Hauptsache und grossfigurig stark impressionistisch fur diese Zeit gemalt Das rote Barett der Krempenhut oder die Pelzmutze die der etwas altere Narr zwinkernd mit herauszeigender Zunge tragt deutet wohl auf eine Fastnachtsszene hin Es wurde aber auch zu anderen Festen wie Weihnachten der Brummtopf gespielt und Masken getragen Als fruhestes bestes und unbeschnittenes Exemplar des Rommelpotspielers mit 5 Kindern gilt die Munich Version entstanden 1618 1622 ehemals Privatsammlung Niederlande siehe Slive 1989 S 148 nun in einer Privatsammlung in Munchen und die etwas spatere beschnittene Kimbell Art Museum Version ehemals Sammlung Sir Frederick Cook heute in Fort Worth Texas Beide Gemalde sind von mehreren Museen und anerkannten Instituten untersucht Die beschnittene Kimbell Version wurde bis 1974 von Slive selbst Bd 3 1974 Kat Nr L3 1 und allen anderen Hals Experten als Kopie nach einem verschollenen Original eingeordnet 1989 90 prasentierte er dieses Werk in der Frans Hals Ausstellung uberraschend als Originalwerk des Kunstlers vgl Ausstell Katalog Washington London Haarlem 1989 90 Eine nicht nachvollziehbaren Entscheidung der sich Prof Dr C Grimm 1989 und 2002 P Sutton 1990 das Frans Hals Museum 1994 und 1998 Prof Dr J Muller Hofstede 1995 W L van de Watering 1991 und andere Hals Experten jedoch nicht anschliessen Als fruhestes bestes unbeschnittenes untersuchtes sogar im Turstock monogrammiertes Exemplar des Rommelpotspielers mit 6 Kindern zahlt die Munich Version nun in einer Privatsammlung in Munchen Die Wilton House Version Privatsammlung des Earl of Pembroke Wales entstand etwas spater Diese vier Versionen des Rommelpotspielers mit 5 und 6 Kindern dokumentieren am besten ausser den spateren Kopien die Genremalerei in diesem Sujet zwischen 1618 und 1630 des Frans Hals Ausserdem gibt es noch andere Versionen mit Einzelabbildungen des Rommelpotspielers ohne Kinder Literatur BearbeitenHofstede de Groot Bd III 1910 Valentiner Bd XXVIII 1921 Slive 1970 1974 P Grimm 1972 Slive 1989 90 Frans Hals Museum in Haarlem 1994 1989 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Rommelpotspieler amp oldid 238709339