www.wikidata.de-de.nina.az
Der Mondreigen von Schlaraffis ist eine Novelle von Ricarda Huch Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Rezeption 3 Ausgaben 4 Weblinks 5 Sekundarliteratur 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDominik wachst in der kleinen sehr vom Katholizismus gepragten Stadt Schlaraffis in der Westschweiz auf Er arbeitet als Apotheker fuhrt ein sparsames zuruckgezogenes Leben und verbringt seine Zeit entweder am See bei den Froschen oder in seinem Laboratorium Dort arbeitet er daran einen Farbton herzustellen wie er ihn einmal bei einem Sonnenuntergang uber dem See gesehen hat Damit mochte er reich werden und dann ein gluckliches Leben leben Er ist fasziniert von einer in die Stadt zugezogenen Englanderin die von den Stadtbewohnern Frau Salde genannt wird weil sie wie eine gleichnamige Sagengestalt niemals die Kirche betritt Die beiden unterhalten sich einmal als sie sich am Seeufer zu ihm und den von ihm angelockten Froschen gesellt er zeigt ihr jedoch nie seine Zuneigung Er mochte zunachst sein Gluck machen und sie dann zu seiner Frau nehmen was er sich in seiner Fantasie immer wieder ausmalt In Schlaraffis gibt es die Tradition bei Vollmond auf einer Wiese nach einem alten uberlieferten Lied einen Mondreigen zu tanzen Der Pfarrer des Ortes ist gegen diese Tradition da er sie fur den Uberrest heidnischen Brauchtums halt und ausserdem glaubt das regel und sittenlose Tanzen konne zu unzuchtigem Verhalten anstiften Er startet eine Petition zum Verbot des Mondreigens Dominik tanzt zwar nie mit schaut sich den Mondreigen aber gern an und erfreut sich daran Als er seine Unterschrift unter die Petition verweigert tun dies immer mehr seiner Mitburger und die Stadt wird in Befurworter und Gegner des Reigens gespalten Die Stadt wird von einem Gemeinderat regiert dessen sieben Mitglieder bei den Burgern sehr unbeliebt sind und scherzhaft Die Sieben Todsunden genannt werden weil jeder der Manner eine dieser Sunden verkorpert Der Pfarrer uberzeugt den Gemeinderat den Reigen zu verbieten Beim nachsten Vollmond versammeln sich wieder viele Burger auf der Tanzwiese Die jungen Manner pflucken im See Seerosen und uberreichen sie den Frauen die sich damit schmucken Als der Tanz beginnt marschieren bewaffnete Polizisten auf die die Leute vertreiben sollen stattdessen werden sie jedoch allen voran von Frau Salde zum Mittanzen verfuhrt Dominik und Frau Salde werden nun von Pfarrer und Gemeinderat als Radelsfuhrer eines Widerstands gegen die Regierung angesehen Frau Salde wird vor den Rat bestellt und soll uber ihr Leben und ihre Herkunft aussagen Sie erzahlt mit dem Kunstler Reinhold verheiratet gewesen zu sein von dem sie aber schon geschieden war bevor sie nach Schlaraffis zog Dominik beschliesst inzwischen seine Apotheke zu verkaufen und die Stadt zu verlassen weil er mit einer weit entfernten Fabrik in Verhandlung steht die die von ihm erfundene Farbe herstellen soll Frau Salde liebt Dominik inzwischen auch und hofft vergeblich auf ein Zeichen seiner Zuneigung das er sich aber immer noch fur den Moment seines Triumphs bei seiner Ruckkehr als wohlhabender Mann aufspart Der Gemeinderat mochte auch Frau Salde loswerden und macht deshalb ihren fruheren Ehemann der wegen seines genialischen Auftretens den Spitznamen Der Gottbegnadete tragt ausfindig und will ihn uberzeugen Frau Salde wieder zur Frau zu nehmen Diese wird unter Druck gesetzt indem der Pfarrer behauptet ihre Scheidung sei ungultig da sie in einem katholischen Land sei und die Kirche keine Scheidung vorsehe Zudem fragt der Gemeinderat sie nach dem Verbleib eines Kindes das sie angeblich nach der Trennung von ihrem Mann bekommen habe das aber in Wahrheit nie existierte Frau Salde wird in ihrer Wohnung von Reinhold uberrascht der sie vergeblich anfleht ihn zuruckzunehmen Spater geht sie an den See in der Hoffnung auf ein Zeichen von Dominik Sie fahrt mit einem Boot auf den See hinaus und bemerkt dann Reinhold und die sieben Todsunden die sie verfolgen In Panik fallt sie durch einen falschen Schritt ins Wasser Sie wird herausgezogen zuruck in der Stadt stellt der neue Apotheker Dominiks Nachfolger aber ihren Tod fest Dominiks Ruckkehr verzogert sich wegen technischer Schwierigkeiten bei der Herstellung der Farbe immer weiter Er vermeidet den Kontakt mit seiner Heimatstadt und hat deshalb von Frau Saldes Tod nichts erfahren Als er nach Jahren endlich zuruckkehrt mit der Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit ihr ist sie schon beinahe vergessen ebenso wie die schon lange nicht mehr gepflegte Tradition des Mondreigens Dominik blickt zuruck auf ein verfehltes Leben Er ist jetzt zwar reich hat aber nur einen einzigen wirklich glucklichen Moment erlebt und auch diesen nur in einem Traum Rezeption BearbeitenHans Bethge nennt Der Mondreigen von Schlaraffis in seinem Vorwort eine der anmutigsten von Huchs Erzahlungen und betont die reizvolle Verquickung von Romantik und Wirklichkeit Ausgaben BearbeitenDie Erstausgabe der Novelle erschien 1896 im Haessel Verlag in Leipzig 1907 erschien eine Ausgabe mit einem Vorwort von Hans Bethge 1981 entstand im Rahmen einer Master Arbeit eine englische Ubersetzung unter dem Titel The Moondance of Schlaraffis von Georgina Kraus 1 Weblinks BearbeitenDer Mondreigen von Schlaraffis im Projekt Gutenberg DESekundarliteratur BearbeitenJoan Sanders Development of the Woman in the Major Short Stories ans Novels of Ricarda Huch Master Arbeit eingereicht bei der University of British Columbia 1962 Daniela Naf Ricarda Huch Erzahlungen eine erzahltheoretische und inhaltliche Untersuchung anhand vier ausgewahlter Beispiele Die Goldinsel Der Mondreigen von Schlaraffis Graf Mark und die Prinzessin von Nassau Usingen Der falsche Grossvater Diplomarbeit Universitat Zurich 1991 Einzelnachweise Bearbeiten Nachweis der Ubersetzung bei Worldcat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Mondreigen von Schlaraffis amp oldid 230113988