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Der Herbst des Einsamen ist ein Gedicht von Georg Trakl Inhaltsverzeichnis 1 Form 2 Der Herbst des Einsamen 3 Interpretation 3 1 Farbsymbolik 3 2 Einsamkeit und Todessymbolik 4 Rezeption 5 Literatur 6 WeblinksForm BearbeitenDas Gedicht ist das achte und letzte Gedicht des gleichnamigen Abschnitts im Gedichtzyklus Sebastian im Traum postum erschienen 1915 im Kurt Wolff Verlag Leipzig Es ist in drei Strophen gegliedert Die Strophen sind gereimt und bestehen aus je sechs Verszeilen Das Reimschema ist ein dreifacher Kreuzreim da sich immer die letzten Worter jeder zweiten Zeile reimen Fulle Tagen Hulle Sagen Stille Fragen Das Versmass ist ein jambischer Funfheber mit weiblicher Kadenz Der Rhythmus ist sehr langsam und regelmassig mit zwei Ausnahmen in der vierten und funften Zeile der letzten Strophe Vers 16 beginnt mit einem Daktylus und in Vers 17 unterbricht die Hebung an von anfallt den regelmassigen Rhythmus Enjambements findet man jeweils im funften Vers der ersten und zweiten Strophe sowie in der dritten Verszeile der dritten Strophe Die Fulle von Alliterationen voll Frucht und Fulle Der Flug der Vogel Die Wolke wandert ubern Weiherspiegel Es ruht des Landmanns ruhige Gebarde Es rauscht das Rohr und Assonanzen von alten Sagen die milde Stille aus den blauen Augen bringt das Gedicht zum Klingen Der Herbst des Einsamen BearbeitenDer dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fulle Vergilbter Glanz von schonen Sommertagen Ein reines Blau tritt aus verfallner Hulle Der Flug der Vogel tont von alten Sagen Gekeltert ist der Wein die milde Stille Erfullt von leiser Antwort dunkler Fragen Und hier und dort ein Kreuz auf odem Hugel Im roten Wald verliert sich eine Herde Die Wolke wandert ubern Weiherspiegel Es ruht des Landmanns ruhige Gebarde Sehr leise ruhrt des Abends blauer Flugel Ein Dach von durrem Stroh die schwarze Erde Bald nisten Sterne in des Muden Brauen In kuhle Stuben kehrt ein still Bescheiden Und Engel treten leise aus den blauen Augen der Liebenden die sanfter leiden Es rauscht das Rohr anfallt ein knochern Grauen Wenn schwarz der Tau tropft von den kahlen Weiden Interpretation Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Herbst der Einsamen ist ein fur Trakl typisches Gedicht In seinem Werk uberwiegen die Stimmungen und Farben des Herbstes dunkle Bilder des Abends und der Nacht des Sterbens des Todes und des Vergehens mit moglicher Vorahnung des Ersten Weltkriegs Der Titel Der Herbst des Einsamen enthalt bereits zwei wichtige Motive den Herbst und die Einsamkeit Farbsymbolik Bearbeiten Trakl verwendet sehr viele attributiv gebrauchte Adjektive Vergilbter Glanz von schonen Sommertagen Mithilfe der Farbadjektive verstarkt er die Stimmung Die dominierenden Farben sind rot blau und schwarz wobei sie zum Ende hin immer dunkler werden im roten Wald des Abends blauer Flugel die schwarze Erde Rot steht hier fur das vergehende Leben das durch die absterbenden Baumblatter symbolisiert wird Blau steht fur Ruhe Es ruht des Landmanns ruhige Gebarde und Schwarz fur den Tod Einsamkeit und Todessymbolik Bearbeiten Der Herbst hat von der Landschaft Besitz ergriffen der Winter ist nicht mehr fern Der ruhige Rhythmus entspricht den Stille und Ruhe evozierenden Bildern Es ruht des Landmanns ruhige Gebarde In kuhle Stuben kehrt ein still Bescheiden Diese Stimmung wird von sprachlichen Bildern Der dunkle Herbst und Metaphern voll Frucht und Fulle hervorgerufen Der vergilbte Glanz von schonen Sommertagen und der rote Wald lassen die fallenden Herbstblatter erahnen Man erinnert sich an Vergangenes Der Flug der Vogel tont von alten Sagen wahrend die kahlen Weiden vom kommenden Winter kunden Die milde Stille ist erfullt von leiser Antwort dunkler Fragen Das Kreuz auf odem Hugel ist moglicherweise die Antwort auf die Frage was nach dem Tod kommt Die Nacht zieht herauf Bald nisten Sterne in des Muden Brauen und die Stimmung wird duster anfallt ein knochern Grauen Die Stimmung des Gedicht wird mit jeder Strophe dunkler was auch auf die gehaufte Verwendung von dunklen Vokalen zuruckzufuhren ist Vom silbrigen Glanz in der zweiten Zeile Vergilbter Glanz von schonen Sommertagen ist in der siebzehnten Zeilen mit ihren raschelnden und knirschenden Konsonanten Es rauscht das Rohr anfallt ein knochern Grauen nichts mehr zu spuren Ein starkes Motiv fur Melancholie und Trauer ist das Kreuz Symbol einerseits fur den Tod aber auch fur die erhoffte Erlosung Der Tod zeigt sich in den Bildern von abgestorbener Natur durres Stroh von den kahlen Weiden Der Herbst des Einsamen stimmt den Leser traurig und nachdenklich Die empfundene Einsamkeit wird mit dem geringeren Leiden von Liebenden kontrastiert Jedoch wird auch diesen trotz der himmlischen Begleitung durch Engel keine offene Freude zugeschrieben Die Liebe hilft den Menschen aber ihr Schicksal anzunehmen Und Engel treten leise aus den blauen Augen der Liebenden die sanfter leiden Rezeption Bearbeiten2009 erschien ein Album der Dark Metal Band Eden Weint Im Grab unter dem Titel Der Herbst des Einsamen mit Texten nach Trakl Literatur BearbeitenWalter Hinck Stationen der deutschen Lyrik Von Luther bis zur Gegenwart 2 Auflage Gottingen 2002 ISBN 3 525 20810 3 S 129 130 Nikolai Schuchhardt Todesdarstellung und Jenseitsphantasien in der Lyrik Georg Trakls Phil Diss Marburg 2006 PDF 4 75 MB Weblinks BearbeitenDigitalisat der Ausgabe 1915 S 37 Von Trakl publizierte Werke Vollstandige Texte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Herbst des Einsamen amp oldid 238148186