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Die Kurzgeschichte Das dicke Kind von Marie Luise Kaschnitz die das erste Mal im Jahr 1952 veroffentlicht wurde handelt von einer Frau die sich zu ihrem Entsetzen im Korper eines dicken Kindes wiederfindet Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltsangabe 2 Interpretationsansatz 3 Symbolik 4 Quellenangaben 5 LiteraturInhaltsangabe BearbeitenDie Ich Erzahlerin berichtet dass das dicke Kind an einem Tag wie selbstverstandlich durch die Haustur kommt und sich vor die Erzahlerin stellt Das etwa zwolfjahrige Madchen das altmodische Kleidung tragt steht im Raum ohne etwas zu sagen doch dann stellt es sich als die Dicke vor und antwortet auf Fragen mit ja nein und ich weiss nicht Der Erzahlerin wird mit der Zeit immer mehr klar dass sie dieses Kind verabscheut Sie will es rauswerfen ihm nichts mehr geben doch sie kann es nicht da sie sich auf irgendeine Weise angezogen fuhlt Als das Kind isst vergleicht sie es mit einer Raupe die langsam wie aus einem Zwang heraus frisst Es sieht lacherlich aus doch es darf trotzdem bleiben obwohl sie sich aufregt kalt zu dem Kind spricht Nach einer Zeit verabschiedet es sich doch kaum ist es draussen hat die Erzahlerin den Drang hinterherzulaufen Sie geht unbemerkt hinter dem Kind her Auf dem Eis stellt sich das Kind ungeschickt an es ahnelt einer Krote Die Erzahlerin sieht aus einiger Entfernung zu Sie hort jemanden rufen Eine helle Gestalt ruft nach der Dicken Es ist ihre Schwester Dann bricht die Dicke nahe dem Ufer in das Eis ein scheint es nicht zu schaffen herauszukommen zeigt aber letztendlich Willen und Lebensmut und zieht sich heraus Interpretationsansatz BearbeitenDa die Geschichte als Ich Erzahlung geschrieben ist kann der Leser viel uber die Gedanken der Erzahlerin erfahren beziehungsweise deren Empfindungen die sie gegen das dicke Kind hat Da das Kind jedoch sie selbst darstellt fallt sie ihr Urteil indirekt uber sich selbst Damit betrachtet sie sich selbst in einer Art Spiegel mit einer gewissen Distanz wobei sie dabei aber selbst bewertet Die Kurzgeschichte lasst zudem Parallelen zu Marie Luise Kaschnitz Kindheit erkennen Auch sie fuhlte sich im Gegensatz zu ihren Schwestern als etwas Schlechteres In der Kurzgeschichte erzahlt sie einen Teil ihrer Kindheit Sie beschreibt sich selbst als das kleine dicke Kind das einer Raupe ahnelt und sie empfindet Ekel und Hass gegen sich selbst Sie hatte als Kind keine eigene Meinung und stand im Schatten ihrer Schwestern Kaschnitz Ich tue mir leicht weh und man tut mir leicht weh die Geschwister die Mutter der Vater der mich ubersieht 1 Die Tatsache dass sie das dicke Kind erst so lange Zeit nicht erkannt hat lasst vermuten dass sie ihre Kindheit vergessen oder auch verdrangt hat Das lasst darauf schliessen dass sie keine frohliche Kindheit hatte bis sie anfing zu kampfen denn als das Kind im Eis ums Uberleben kampfte erkannte sie es Der Titel und die Rolle der Erzahlerin spielen hierbei auch eine wichtige Rolle Der Titel Das dicke Kind lasst vermuten dass sich diese Kurzgeschichte um dieses Kind handelt doch da die Erzahlerin aus der Ich Perspektive erzahlt und damit auch einiges uber sich selbst preisgibt wird zunachst nicht klar wer von beiden nun die Hauptperson ist Die Erzahlerin berichtet zunachst noch sehr objektiv gibt nach einer Zeit aber immer mehr Wertungen uber das Kind ab welche die beiden verbinden und immer mehr einander naher bringen Sie stehen sich schliesslich so nahe dass sie am Ende der Geschichte zu einer Person verschmelzen Symbolik BearbeitenAuffallig ist zunachst einmal die Tiersymbolik Die Erzahlerin vergleicht das Kind mit einer Raupe Das assoziiert dass das Kind sich in der Entwicklungsphase befindet Das dicke Kind entwickelt sich wie bei einer Raupe die sich zum Schmetterling entwickelt ihre Personlichkeit im wahren Sinne entfalten muss kann Die Raupe isst immer weiter es scheint als handele sie aus einem Zwang heraus und schlinge alles was sie bekommt in sich hinein Die Krote stellt sich ungeschickt an rutscht auf dem Boden herum und braucht ewig um ihr Ziel zu erreichen Kurz darauf bricht das Kind in das Eis ein Das ist der Moment in dem sich alles andert Es bricht ein und aus seiner alten Rolle heraus Das Kind muss nun kampfen um ans Ufer zu gelangen Die Erzahlerin glaubt nicht daran dass es das Kind schafft aber in dem Gesicht des Kindes kann man den Willen erkennen mit dem Eis ist auch die Schale des Kindes gebrochen Das Kind muss alleine herauskommen es ist niemand da der hilft oder der sagt was es zu tun habe Diese Ungeschicklichkeit ist weg und obwohl die Finger bluten zieht es sich hoch und kampft weiter Das ist der Moment in dem die Erzahlerin sich selbst in dem Kind wiederfindet und das ist wahrscheinlich auch der Moment in dem sich das Leben der Erzahlerin verandert hat denn davor hat sie das Kind nicht erkannt Erst als es kampfte wusste sie wer es ist und ihr wurde wieder bewusst was davor war bevor sie angefangen hat zu kampfen Jetzt wird auch klar was das Kind gemeint hat als es davon sprach dass es im Wassermann geboren sei denn es ist ein Januartag an dem das Kind in das Eis einbricht Das Kind ist sozusagen an diesem Tag das zweite Mal geboren und zwar im Sternzeichen Wassermann Eine weitere Auffalligkeit ist das Wetter Es wird kalt und unangenehm Man kann damit die Entwicklung verbinden die fur die Erzahlerin unangenehm ist da sie Vergangenes und Verdrangtes wieder aufrollt Das Eis steht fur das Verdrangte Jedoch bringen Ereignisse oder Situationen in diesem Falle der Traum die Vision der Erzahlerin die alte unangenehme Vergangenheit wieder zuruck denn das Eis bricht irgendwann und dann ist es jedem selbst uberlassen ob er sich retten kann oder in der Vergangenheit im wahren Sinne versinkt Quellenangaben Bearbeiten http www dichterinnen de Kaschnitz Biographie htmLiteratur BearbeitenModerne Erzahler 10 Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 1962 Rupert Hirschenauer und Albrecht Weber Hg Interpretation zu Marie Luise Kaschnitz R Oldenbourg Verlag Munchen 1969 Bernd W Seiler Die Kategorie der Wahrscheinlichkeit im Verstehen literarischer Texte In Jakob Ossner Karl Heinz Fingerhut Hrsg Methoden der Literaturdidaktik Methoden im Literaturunterricht Padagogische Hochschule Ludwigsburg Ludwigsburg 1984 S 42 46 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das dicke Kind amp oldid 172981573